Auf dem Foto sieht man ein Teilstück der spät gemähten Heuwiese. Im Hintergrund sieht man ein Stück ungemähten Teil, welcher erst wieder im nächsten Spätsommer gemäht wird.
Ich habe mal bei schönem Wetter in den letzten Tagen gefundene Ameisennester auf dem ca. 25 QM großen Teilstück markiert. Ich konnte die Ameisen als gelbe Wiesenameisen ( Lasius flavus) bestimmen.
Man sieht die hohe Koloniedichte. Es können jeweils eigene Kolonien sein, oder auch Nestableger einer Kolonie. Man muss dazu sagen, dass dort der Boden schon mehr als 5 Jahre nicht bearbeitet worden ist.
Es finden sich auch hohe Koloniedichten dieser Ameisenart auf Viehweiden , Feldrändern oder unter Hausrasenflächen.
Wie ist diese Dichte möglich , und ermöglicht trotzdem noch ein reichhaltiges Spinnen- und Insektenleben von anderen Arten auf gleicher Fläche ?
Die gelbe Wiesenameise lebt im Prinzip autark. Es sind kleine Bauernhöfe, welche sich selbst versorgen. Diese Ameisenart hält sich Wurzelläuse , welche sie unterirdisch mit Honigtau versorgen . Sei fressen auch die Läuse, um den Eiweißbedarf zu decken. So müssen sie kaum das Nest verlassen, können bei Bodenruhe in hoher Dichte siedeln und lassen anderen Kleintieren ihre Ruhe für deren Entwicklung.
Wegameisen sind nicht nur wichtige Nahrung für Rebhuhn- und Fasanenküken, sondern die hohe Dichte erklärt auch, warum sogar Ameisenspezialisten wie der Grünspecht oder der Wendehals in guten Lebensräumen davon satt werden können.
Durch das kleinflächige Verwunden des Bodens durch die Erdnester, finden zudem wieder die Samen mancher Wiesenblume ein neues Saatbett. Die Wiese samt sich so von selbst neu aus.
Sogar Wühlmaus- oder Maulwurfshügel schaffen wieder neues Saatbett innerhalb einer Wiese.
( Einige Pflanzen der Wiese können sich auch durch Wurzelausläufer vermehren. )