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- 24 Mrz 2002
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Hallo und Guten Tag,
als "Frischling" (Jungjäger i.L. (in Lauerstellung = Antrag zur Teilnahme an Jägerprüfung im Mai 2002 ist unterwegs)) habe ich das Auditorium folgende Fragen - aus aktuellem Anlass:
Bis vor einigen Wochen lebte eine Irish Setter Hündin namens "Sarah" genau acht Jahre als reines Familienmitgliedmeine in meiner Familie (Frau, drei Kinder (jetzt 21/18/8)und ich). Vor ein paar Monaten traten erstmals Beschwerden beim Fressen bei Sarah auf. Sie litt auch massiv an Haarausfall. Natürlich waren wir bei unserem Tierarzt (selbst IS-Besitzer eines Rüden). Nach Röntgen und Verabreichung von Medikamenten besserte sich auch ihr Zustand. In der letzten Zeit beobachtete ich verstärkt, dass sie Grass frass und kurze Zeit später erbrach. Auch ihr Fressen würgte sie raus (manchmal auch in der Wohnung). Lange Rede, kurzer Sinn: das Ganze steigerte sich im Januar dermassen, daß die Besuche beim Tierarzt häufiger wurden und er uns letztendlich an die Tierklinik nach Lichtenau (b. Marsberg im Sauerland) verwies. Wir wurden aber schon vorher durch unseren Tierarzt daraufhingewiesen, daß es u.U. ein Tumor oder ein Fremdkörper sein könnte. Dieser Verdacht wurde durch die Aussage meines Jüngsten Moritz bestätigt, als er meinte, dass Sarah den Weihnachtsteller von seinem Bruder gefressen habe. Da hofften wir natürlich auf einen Fremdkörper in Form von Ü-Ei o.ä.. Leider war dem nicht so. Bei der Operation stellte Herr Dr. Knoop fest, daß Sarah einen inoperablen Darmtumor hatte, der auch Metastasen gestreut hatte. SCHWEREN HERZENS gaben wir die Zustimmung zur Einschläferung. Das war ,glaube ich, der schwerste Moment im Leben meiner Frau. Sarah war ihr wie eine Tochter ans Herz gewachsen - und mir auch.
Was sie uns bedeutet hat, ist im nachstehenden Nachruf zu lesen.
Trotz des Verlustes und des Schmerzes entschlossen wir uns so einen Hund uns wieder zuzulegen. Nach ein paar Wochen der Trauer fanden wir über das Internet auch einen Züchter. Wir fuhren hin, wurden freudig begrüsst und unterhielten uns prächtig mit dem Züchterehepaar, die eine Leistungszucht führten. Der Züchter nahm auch seine Hund mit zur Jagd. Was uns gleich auffiel: die Hunde (eine "trächtige" Hündin CARLA, eine normale Hündin ELI (6 Jahre) und zwei Rüden (waren draussen, weil ELI heiß war)). Bei der Unterhaltung schmusten wir ein klein wenig mit ELI. Kurzum: der Züchter bot uns an seine ausgebildeten Hündin, die schon einen Vorbesitzer hatte, leihweise mit zu nehmen, bis die Hündin CARLA wölft (Sie sehen, ich kenne mich schon ein klein wenig aus). Gesagt, getan. Am nächsten Tag fuhren meine Frau und ich nochmals hin. Kofferraum auf, Hund rein - Handschlag, Tschüss und das war's.
So fuhren wir glücklich über unseren "Leihhund" ELI nach Hause (es war schon ein bisschen so, wie: DER KÖNIG IST TOT, ES LEBE DER KÖNIG). Aber das Leben geht weiter. Für meine Frau war das jedenfalls sehr wichtig, dass wir wieder einen Hund haben. Mitte März sollte die Hündin CARLA beim Züchter eigentlich wölfen. Meine Frau hatte mittlerweile ihre ganzen Nachtdienste als Nachtschwester so gelegt, daß sie sich voll und ganz dem Welpen widmen konnte. Vor lauter Vorfreude auf den Welpen hielt sie es nicht mehr länger aus und rief am 18.3. beim Züchter. Dort eröffnete ihr dann die Züchterin "April, April". Die Hündin CARLA war angeblich scheinschwanger. Sie können sich vorstellen, wie es in dem Moment um meine Frau bestellt war.
FRAGE 1: IST ES BRAUCH ODER GEHÖRT ES ZU DEN PFLICHTEN EINES ZÜCHTERS DIE TRÄCHTIGE HÜNDIN NACH EINER GEWISSEN ZEIT (? TAGE) MIT ULTRASCHALL UNTERSUCHEN ZU LASSEN - ODER LÄSST MAN ES BEI EINEM "VABANQUE -SPIEL"?
Als ich abends heim kam, war meine Frau total aufgelöst und bestand darauf am nächsten Tag ins Tierheim zu fahren. Ich setzte mich am anderen Morgen nochmals an den PC und nahm mit einem Züchter (auch Jäger) aus der Nähe von Chemnitz Kontakt auf, der seit Februar einen 16-köpfigen Wurf hatte, von denen er noch fünf besaß. Wir einigten uns auf eine Hündin und meine Frau führte dann das Gespräch mit der Züchterin. Danach war die Welt dann wieder rosarot und ich hatte eine überglückliche Frau
Meine Frau ist schon ganz aus dem Häuschen.
Bedingt durch Sarah, aber hauptsächlich durch den Kontakt zu Jägern, habe ich mich jetzt entschlossen auch das "grüne Abitur" nachzuholen (ich wollte es eigentlich mit 16 schon machen, aber da hatte ich plötzlich den Dreh zum Bund zu gehen - alles in olivgrün, herrlich). Wir denken sogar daran eine eigene Irish Setter - Zucht in ein paar Jahren aufzumachen. Von den äußeren Gegebenheiten würde es schon gehen (großes Haus und eingezäuntes Grundstück, Ortsrandlage).
FRAGE 2: WER KANN UNS DEMNÄCHST DAZU HILFESTELLUNG GEBEN ? WIE BEREITEN WIR UNS DARAUF VOR ?
Ich versichere, daß es keine Schnapsidee ist oder aus einer Bierlaune heraus geboren ist, sondern, daß wir es ernst meinen und uns unserer verantwortung bewusst sind.
Noch haben wir ELI, unsere Beste. Leider will der Züchter sie zurückhaben (sie hätte dann den 4. Besitzer), weil er sie decken lassen will. Wir würden sie am liebsten behalten und wären auch bereit dafür zu bezahlen. Wir wissen nicht wie wir es anstellen, damit ELI bei uns bleibt.
FRAGE 3: KANN UNS JEMAND EINEN TIPP GEBEN ?
Heute morgen lief ich wieder mit ihr eine Runde (ca 2 km). dabei beobachtete ich sie, wie sie an den Gräsern frass und prompt wieder alles herauswürgte. Unwillkürlich musste ich an Sarah denken.
LETZTE FRAGEN:
- SOLL MAN DAS UNTERBINDEN ODER BRAUCHEN HUNDE DAS ?
- SARAH ALS AUCH ELI BEKOMMEN TROCKENHUNDEFUTTER VON RAIFFEISEN. GIBT ES EINE AUSWERTUNG (z.B. Stiftung Warentest) IN DER DIE VERSCHIEDENEN HUNDEFUTTERSORTEN GETESTET WURDEN UND AUS DENEN HERVORGEHT FÜR WELCHE RASSE WELCHES FUTTER AMBESTEN GEIGNET IST - ODER MUSS DAS JEDER SELBST HERAUSFINDEN ?
Die Kernfrage lautet natürlich: ist der Irish Setter als Gebrauchshund geignet (bei uns gibt es ein bisschen Flugwild (Enten), Raubzeug, ein paar Hasen und Rehe, Sauen (ziemlich viel) - Ende der Fahnenstange) ?
Vielen Dank für Ihre Geduld das alles zu lesen.
Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
R. Löwenstein
PS: Anbei der Nachruf für unsere Sarah:
Wolfhagen - Niederelsungen, 13.02.2002
Nachruf für Sarah
Wir, meine Frau und unsere drei Kinder (8,18,21) hatten 8 Jahre lang eine Setter-Hündin namens Sarah. Leider ist sie vor zwei Wochen an einem Darmtumor gestorben bzw. Sie ist bei der Operation vom Tierarzt eingeschläfert worden, weil ihre Überlebenschance gleich Null war (der Tierarzt, Herr Knoob von der Tierklinik aus Lichtenau sagte, dass das ein sehr seltener Fall war und Sarah ganz einfach nur Pech gehabt hat, dass sie diese Krankheit erwischt hat - wir haben also keine Fehler bei der Fütterung o.ä. gemacht, sondern sie hat das Schicksal einfach ausgesucht). Wir haben sehr an ihr gehangen. Es war ein sehr schmerzlicher Verlust für uns, aber wir werden in Kürze uns eine neue Setterhündin als Welpen wieder zulegen (beim Schreiben treten mir schon wieder die Tränen in die Augen). Sie sehen daran, dass uns unsere Sarah sehr, sehr viel Freude bereitet hat. In ihren jungen "Flegeljahren“ ab und zu aber auch Ärger - Türen zerkratzen (sie wollte immer bei uns sein), Tisch- und Stuhlbeine, Schuhe und Teppich anknabbern, in Mist oder Tierkot wälzen, Katzen oder Häschen jagen. Trotz alledem war sie unsere Beste. Was bin ich mit unserer Sarah durch Feld, Wald und Flur mit dem Rad gefahren. Jeden Morgen haben wir eine halbe Stunde gejoggt. Wenn wir Stöckchen holen spielten und sie dabei beobachteten, war es die pure Lebensfreude, die aus ihr hervorkam. Für meine Frau war sie im Prinzip wie eine zweite Tochter, die ihr, wenn sie vom Nachtdienst kam, als Schlafgenosse in meinem Bett Gesellschaft leistete (durfte ich natürlich nicht wissen) und deswegen ist auch der Verlust so schmerzlich. Wir hatten sie jeden Tag um uns, nahmen sie mit in Urlaub und dann plötzlich Verdauungsstörungen, Tierarzt, Tierklinik, Ende. Wir waren einfach nicht vorbereitet. Und ich garantiere Ihnen, wenn sie Ihre Hündin auch so ins Herz schließen, wie wir es getan haben, wird es irgendwann Ihnen auch mal so gehen wie uns. Wie gesagt, ich bzw. wir können Ihnen nur zu diesem Hund raten. Sie werden viel Freude mit dem Hund haben. Ihr freundliches Wesen allen Menschen gegenüber, ihre Ausstrahlung tut einem einfach gut. Bei mir lag sie oft im Büro und ich empfand das als sehr beruhigend. Sie bekommen auch viel Kontakt mit Menschen, die Sie sonst nie kennengelernt hätten. Einen Menschen, der so einen Hund bei sich hat, ist ansprechbar. - Und das ist auch eine sehr angenehme Eigenschaft der Setter (war jedenfalls bei Sarah so): sie sind keine Kläffer. Begegnen Sie jedoch anderen Menschen oder fremden Hunden in ihrem Beisein immer mit Respekt. Nehmen Sie den Hund immer an die Leine. Vertrauen darauf, dass schon nichts passiert, ist hier fehl am Platze.
Nehmen Sie sich aber auch Zeit für die Erziehung. Konsequenz ist das A und O. Neue Möbel würde ich an Ihrer Stelle demnächst auch nicht in Erwägung ziehen. Zwei Körbchen werden Sie brauchen (das erste wird sie bis auf den Boden kaputtknabbern, das zweite reicht für ihr weiteres Leben (jedoch sucht sie sich hin und wieder ein Sofa und einen Sessel aus und liegt dann da wie eine Diva und schaut einen mit ihren großen braunen Rehaugen nach dem Motto von unten nach oben an: Kann man diesen Augen was abschlagen - und sie werden den Hund dann auf dem Sessel oder Sofa lassen. Was hilft dagegen (wir sind erst nach über 7 Jahren draufgekommen)? - Runde Türknöpfe. Senkrechtstellen der Türklinken hilft nichts. Unsere Sarah bekam auch diese Türen auf.
Da der Hund ständig Hunger hat (geben sie ihm, wenn er groß ist, zwei statt einer Mahlzeit), ist er ständig auf der Suche nach Essbarem. Beliebt sind vergessene Schulbrote in Schultaschen, herumliegende Schokolade, ein vergessener Wurstrest in der Küche, der Sonntagsbraten auf dem Herd. Weil der Hund von der Wurst die Pelle nicht abziehen kann bzw. Schokolade nicht auspacken kann, wird er kurz über lang das Heruntergeschlungene wieder herauswürgen und möglichst auf den Teppich ko... (da liegt es sich bequemer). Um Ärger mit dem Hund zu vermeiden, bleibt ihnen nix anderes übrig als Ordnung zu halten. Indirekt erzieht der Hund zur Ordnung - aller Familienmitglieder. Und ich kann ihnen auch nur abschließend raten: geben sie dem Hund nix vom Tisch, sonst haben sie eine ganz große Bettlerin (und diesen Augen können sie nix abschlagen).
Wir denken, dass wir unserer Sarah mit diesem Nachruf die letzte Ehre erwiesen haben und hoffen, dass wir allen, die diesen Nachruf lesen auch gleichzeitig bei der Entscheidungsfindung helfen und Ihnen auch ein paar gute Tipps geben konnten. Wir wünschen allen mit Ihrem Hund so viel Spaß und Freude, wie wir sie mit Sarah hatten.
als "Frischling" (Jungjäger i.L. (in Lauerstellung = Antrag zur Teilnahme an Jägerprüfung im Mai 2002 ist unterwegs)) habe ich das Auditorium folgende Fragen - aus aktuellem Anlass:
Bis vor einigen Wochen lebte eine Irish Setter Hündin namens "Sarah" genau acht Jahre als reines Familienmitgliedmeine in meiner Familie (Frau, drei Kinder (jetzt 21/18/8)und ich). Vor ein paar Monaten traten erstmals Beschwerden beim Fressen bei Sarah auf. Sie litt auch massiv an Haarausfall. Natürlich waren wir bei unserem Tierarzt (selbst IS-Besitzer eines Rüden). Nach Röntgen und Verabreichung von Medikamenten besserte sich auch ihr Zustand. In der letzten Zeit beobachtete ich verstärkt, dass sie Grass frass und kurze Zeit später erbrach. Auch ihr Fressen würgte sie raus (manchmal auch in der Wohnung). Lange Rede, kurzer Sinn: das Ganze steigerte sich im Januar dermassen, daß die Besuche beim Tierarzt häufiger wurden und er uns letztendlich an die Tierklinik nach Lichtenau (b. Marsberg im Sauerland) verwies. Wir wurden aber schon vorher durch unseren Tierarzt daraufhingewiesen, daß es u.U. ein Tumor oder ein Fremdkörper sein könnte. Dieser Verdacht wurde durch die Aussage meines Jüngsten Moritz bestätigt, als er meinte, dass Sarah den Weihnachtsteller von seinem Bruder gefressen habe. Da hofften wir natürlich auf einen Fremdkörper in Form von Ü-Ei o.ä.. Leider war dem nicht so. Bei der Operation stellte Herr Dr. Knoop fest, daß Sarah einen inoperablen Darmtumor hatte, der auch Metastasen gestreut hatte. SCHWEREN HERZENS gaben wir die Zustimmung zur Einschläferung. Das war ,glaube ich, der schwerste Moment im Leben meiner Frau. Sarah war ihr wie eine Tochter ans Herz gewachsen - und mir auch.
Was sie uns bedeutet hat, ist im nachstehenden Nachruf zu lesen.
Trotz des Verlustes und des Schmerzes entschlossen wir uns so einen Hund uns wieder zuzulegen. Nach ein paar Wochen der Trauer fanden wir über das Internet auch einen Züchter. Wir fuhren hin, wurden freudig begrüsst und unterhielten uns prächtig mit dem Züchterehepaar, die eine Leistungszucht führten. Der Züchter nahm auch seine Hund mit zur Jagd. Was uns gleich auffiel: die Hunde (eine "trächtige" Hündin CARLA, eine normale Hündin ELI (6 Jahre) und zwei Rüden (waren draussen, weil ELI heiß war)). Bei der Unterhaltung schmusten wir ein klein wenig mit ELI. Kurzum: der Züchter bot uns an seine ausgebildeten Hündin, die schon einen Vorbesitzer hatte, leihweise mit zu nehmen, bis die Hündin CARLA wölft (Sie sehen, ich kenne mich schon ein klein wenig aus). Gesagt, getan. Am nächsten Tag fuhren meine Frau und ich nochmals hin. Kofferraum auf, Hund rein - Handschlag, Tschüss und das war's.
So fuhren wir glücklich über unseren "Leihhund" ELI nach Hause (es war schon ein bisschen so, wie: DER KÖNIG IST TOT, ES LEBE DER KÖNIG). Aber das Leben geht weiter. Für meine Frau war das jedenfalls sehr wichtig, dass wir wieder einen Hund haben. Mitte März sollte die Hündin CARLA beim Züchter eigentlich wölfen. Meine Frau hatte mittlerweile ihre ganzen Nachtdienste als Nachtschwester so gelegt, daß sie sich voll und ganz dem Welpen widmen konnte. Vor lauter Vorfreude auf den Welpen hielt sie es nicht mehr länger aus und rief am 18.3. beim Züchter. Dort eröffnete ihr dann die Züchterin "April, April". Die Hündin CARLA war angeblich scheinschwanger. Sie können sich vorstellen, wie es in dem Moment um meine Frau bestellt war.
FRAGE 1: IST ES BRAUCH ODER GEHÖRT ES ZU DEN PFLICHTEN EINES ZÜCHTERS DIE TRÄCHTIGE HÜNDIN NACH EINER GEWISSEN ZEIT (? TAGE) MIT ULTRASCHALL UNTERSUCHEN ZU LASSEN - ODER LÄSST MAN ES BEI EINEM "VABANQUE -SPIEL"?
Als ich abends heim kam, war meine Frau total aufgelöst und bestand darauf am nächsten Tag ins Tierheim zu fahren. Ich setzte mich am anderen Morgen nochmals an den PC und nahm mit einem Züchter (auch Jäger) aus der Nähe von Chemnitz Kontakt auf, der seit Februar einen 16-köpfigen Wurf hatte, von denen er noch fünf besaß. Wir einigten uns auf eine Hündin und meine Frau führte dann das Gespräch mit der Züchterin. Danach war die Welt dann wieder rosarot und ich hatte eine überglückliche Frau



Bedingt durch Sarah, aber hauptsächlich durch den Kontakt zu Jägern, habe ich mich jetzt entschlossen auch das "grüne Abitur" nachzuholen (ich wollte es eigentlich mit 16 schon machen, aber da hatte ich plötzlich den Dreh zum Bund zu gehen - alles in olivgrün, herrlich). Wir denken sogar daran eine eigene Irish Setter - Zucht in ein paar Jahren aufzumachen. Von den äußeren Gegebenheiten würde es schon gehen (großes Haus und eingezäuntes Grundstück, Ortsrandlage).
FRAGE 2: WER KANN UNS DEMNÄCHST DAZU HILFESTELLUNG GEBEN ? WIE BEREITEN WIR UNS DARAUF VOR ?
Ich versichere, daß es keine Schnapsidee ist oder aus einer Bierlaune heraus geboren ist, sondern, daß wir es ernst meinen und uns unserer verantwortung bewusst sind.
Noch haben wir ELI, unsere Beste. Leider will der Züchter sie zurückhaben (sie hätte dann den 4. Besitzer), weil er sie decken lassen will. Wir würden sie am liebsten behalten und wären auch bereit dafür zu bezahlen. Wir wissen nicht wie wir es anstellen, damit ELI bei uns bleibt.
FRAGE 3: KANN UNS JEMAND EINEN TIPP GEBEN ?
Heute morgen lief ich wieder mit ihr eine Runde (ca 2 km). dabei beobachtete ich sie, wie sie an den Gräsern frass und prompt wieder alles herauswürgte. Unwillkürlich musste ich an Sarah denken.
LETZTE FRAGEN:
- SOLL MAN DAS UNTERBINDEN ODER BRAUCHEN HUNDE DAS ?
- SARAH ALS AUCH ELI BEKOMMEN TROCKENHUNDEFUTTER VON RAIFFEISEN. GIBT ES EINE AUSWERTUNG (z.B. Stiftung Warentest) IN DER DIE VERSCHIEDENEN HUNDEFUTTERSORTEN GETESTET WURDEN UND AUS DENEN HERVORGEHT FÜR WELCHE RASSE WELCHES FUTTER AMBESTEN GEIGNET IST - ODER MUSS DAS JEDER SELBST HERAUSFINDEN ?
Die Kernfrage lautet natürlich: ist der Irish Setter als Gebrauchshund geignet (bei uns gibt es ein bisschen Flugwild (Enten), Raubzeug, ein paar Hasen und Rehe, Sauen (ziemlich viel) - Ende der Fahnenstange) ?
Vielen Dank für Ihre Geduld das alles zu lesen.
Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
R. Löwenstein
PS: Anbei der Nachruf für unsere Sarah:
Wolfhagen - Niederelsungen, 13.02.2002
Nachruf für Sarah
Wir, meine Frau und unsere drei Kinder (8,18,21) hatten 8 Jahre lang eine Setter-Hündin namens Sarah. Leider ist sie vor zwei Wochen an einem Darmtumor gestorben bzw. Sie ist bei der Operation vom Tierarzt eingeschläfert worden, weil ihre Überlebenschance gleich Null war (der Tierarzt, Herr Knoob von der Tierklinik aus Lichtenau sagte, dass das ein sehr seltener Fall war und Sarah ganz einfach nur Pech gehabt hat, dass sie diese Krankheit erwischt hat - wir haben also keine Fehler bei der Fütterung o.ä. gemacht, sondern sie hat das Schicksal einfach ausgesucht). Wir haben sehr an ihr gehangen. Es war ein sehr schmerzlicher Verlust für uns, aber wir werden in Kürze uns eine neue Setterhündin als Welpen wieder zulegen (beim Schreiben treten mir schon wieder die Tränen in die Augen). Sie sehen daran, dass uns unsere Sarah sehr, sehr viel Freude bereitet hat. In ihren jungen "Flegeljahren“ ab und zu aber auch Ärger - Türen zerkratzen (sie wollte immer bei uns sein), Tisch- und Stuhlbeine, Schuhe und Teppich anknabbern, in Mist oder Tierkot wälzen, Katzen oder Häschen jagen. Trotz alledem war sie unsere Beste. Was bin ich mit unserer Sarah durch Feld, Wald und Flur mit dem Rad gefahren. Jeden Morgen haben wir eine halbe Stunde gejoggt. Wenn wir Stöckchen holen spielten und sie dabei beobachteten, war es die pure Lebensfreude, die aus ihr hervorkam. Für meine Frau war sie im Prinzip wie eine zweite Tochter, die ihr, wenn sie vom Nachtdienst kam, als Schlafgenosse in meinem Bett Gesellschaft leistete (durfte ich natürlich nicht wissen) und deswegen ist auch der Verlust so schmerzlich. Wir hatten sie jeden Tag um uns, nahmen sie mit in Urlaub und dann plötzlich Verdauungsstörungen, Tierarzt, Tierklinik, Ende. Wir waren einfach nicht vorbereitet. Und ich garantiere Ihnen, wenn sie Ihre Hündin auch so ins Herz schließen, wie wir es getan haben, wird es irgendwann Ihnen auch mal so gehen wie uns. Wie gesagt, ich bzw. wir können Ihnen nur zu diesem Hund raten. Sie werden viel Freude mit dem Hund haben. Ihr freundliches Wesen allen Menschen gegenüber, ihre Ausstrahlung tut einem einfach gut. Bei mir lag sie oft im Büro und ich empfand das als sehr beruhigend. Sie bekommen auch viel Kontakt mit Menschen, die Sie sonst nie kennengelernt hätten. Einen Menschen, der so einen Hund bei sich hat, ist ansprechbar. - Und das ist auch eine sehr angenehme Eigenschaft der Setter (war jedenfalls bei Sarah so): sie sind keine Kläffer. Begegnen Sie jedoch anderen Menschen oder fremden Hunden in ihrem Beisein immer mit Respekt. Nehmen Sie den Hund immer an die Leine. Vertrauen darauf, dass schon nichts passiert, ist hier fehl am Platze.
Nehmen Sie sich aber auch Zeit für die Erziehung. Konsequenz ist das A und O. Neue Möbel würde ich an Ihrer Stelle demnächst auch nicht in Erwägung ziehen. Zwei Körbchen werden Sie brauchen (das erste wird sie bis auf den Boden kaputtknabbern, das zweite reicht für ihr weiteres Leben (jedoch sucht sie sich hin und wieder ein Sofa und einen Sessel aus und liegt dann da wie eine Diva und schaut einen mit ihren großen braunen Rehaugen nach dem Motto von unten nach oben an: Kann man diesen Augen was abschlagen - und sie werden den Hund dann auf dem Sessel oder Sofa lassen. Was hilft dagegen (wir sind erst nach über 7 Jahren draufgekommen)? - Runde Türknöpfe. Senkrechtstellen der Türklinken hilft nichts. Unsere Sarah bekam auch diese Türen auf.
Da der Hund ständig Hunger hat (geben sie ihm, wenn er groß ist, zwei statt einer Mahlzeit), ist er ständig auf der Suche nach Essbarem. Beliebt sind vergessene Schulbrote in Schultaschen, herumliegende Schokolade, ein vergessener Wurstrest in der Küche, der Sonntagsbraten auf dem Herd. Weil der Hund von der Wurst die Pelle nicht abziehen kann bzw. Schokolade nicht auspacken kann, wird er kurz über lang das Heruntergeschlungene wieder herauswürgen und möglichst auf den Teppich ko... (da liegt es sich bequemer). Um Ärger mit dem Hund zu vermeiden, bleibt ihnen nix anderes übrig als Ordnung zu halten. Indirekt erzieht der Hund zur Ordnung - aller Familienmitglieder. Und ich kann ihnen auch nur abschließend raten: geben sie dem Hund nix vom Tisch, sonst haben sie eine ganz große Bettlerin (und diesen Augen können sie nix abschlagen).
Wir denken, dass wir unserer Sarah mit diesem Nachruf die letzte Ehre erwiesen haben und hoffen, dass wir allen, die diesen Nachruf lesen auch gleichzeitig bei der Entscheidungsfindung helfen und Ihnen auch ein paar gute Tipps geben konnten. Wir wünschen allen mit Ihrem Hund so viel Spaß und Freude, wie wir sie mit Sarah hatten.