Ist das die richtige Jagdgelegenheit für mich?

[Stadtwaldjäger]

Ich hatte es in einem anderen Thread schon geschrieben. April (sofern erlaubt), Mai und September muss es "richtig scheppern", alles andere ist Kür.
In diesen Monaten sind die Reh aktiv auf Wanderschaft, da erwischt man sie abseits der Einstände.

In den Monaten mit geringer Aktivität kann es sein, dass sie sich einfach kaum bewegen (müssen).

Beispiel von mir:
Ich hab eine Geis mit 2 starken Kitzen. Stehen im Buchenrauschen, durchsetzt mit ein paar alten Eichen. Oft mit der WBK bestätigt. Die haben in den letzen Wochen den Einstand zu den Jagdzeiten nicht verlassen. Müssen sie auch nicht - und in den Buchen bekommst du sie nicht (zumindest nicht wenn man weder durch Astwerk, noch auf Haupt/Träger schießen will).

Trester funktioniert in dem Revierteil auch nicht - Eicheln und Brombeeren im Überfluss. Richtigen Winter haben wir hier nicht mehr. Und dann kannst du dir den Arsch platt sitzen.

 

[Abe]

Dass sich Jagd finanziell nicht lohnt durftest du inzwischen feststellen, dies ist in 90% aller Fälle so und das muss man als Jäger akzeptieren. Daher ist deine Frage des "lohnen" obsolet.

Mein Anspruch ist auch nicht, dass ich am Ende vom Tag mit Geld rausgehe. Das ist mir schon klar. Allerdings würde ich mir schon wünschen, dass wenigstens 1-2 Stück pro Jahr hängen bleiben und oder ab und zu mal was in Anblick kommt. Auch besonders in der Hinsicht, dass wir so viel Arbeit reinstecken, dass das Revier Instand gehalten wird. Das kann ja nicht zu viel verlangt sein :sad:Und das meine ich mit "lohnen". Ich hatte dieses JJ zwei Mal Geiß mit Kitz (noch in der Schonzeit) in Anblick. Seit Mitte September kommen sie allerdings nur des Nachts mit wenigen Ausnahmen.

Am Wildvorkommen liegt es nicht, ansonsten hätten der Beständer und die anderen Begeher keine Beute gemacht. Was für Fehler der Kollege Abe macht, weiß ich nicht, aber er macht welche.

Klar macht jeder Fehler. Erst recht am Anfang seiner Karriere und besonders wenn er keine Vorbildung hat. Das will ich auch gar nicht bestreiten. Oder war es bei dir anders? Aber es kann doch nicht sein, dass bei 4 Jägern im PB so wenig zusammengeht über 2 Jahre. Besonders weil es eben nur unseren Bezirk betrifft. Du bist gern eingeladen vorbeizukommen und mir alles (insbesondere meine Fehler) zu zeigen

Auch wäre eine Frage: Wo hast du die Sitze hingestellt? Neue Plätze oder einfach alte Leiter hergerichtet?

Wie ich bereits geschrieben hatte: sowohl als auch. Auch dort wo seit ewigen Zeiten nicht gejagt wurde. Ebenso sitze ich mobil an verschiedenen Flecken im Revier an.

Ich hatte es in einem anderen Thread schon geschrieben. April (sofern erlaubt), Mai und September muss es "richtig scheppern", alles andere ist Kür.
In diesen Monaten sind die Reh aktiv auf Wanderschaft, da erwischt man sie abseits der Einstände.

In den Monaten mit geringer Aktivität kann es sein, dass sie sich einfach kaum bewegen (müssen).

Wir haben hier zeitlich gesehen auch unsere Schwerpunkte. Wir gehen relativ häufig zu genannten Zeiten raus. Anschließend ist weitestgehend Jagdruhe.


Danke für euren vielen Beiträge und die Mühe, die ihr euch meinetwegen macht

 

[Mitch]

Du hast ja keine Ahnung, was Angeln im Großraum M kostet. Jagen ist billiger, sehr viel billiger.

Waas? auch das klassische Wurmbaden? An einem excellenten Fliessgewässer mit Salmoniden, wo explizit nur mit Fliege erlaubt, kann ich mir das ja vorstellen. Entsprechend gut sind aber auch die Besätze in solchen Gewässern.

 

[Abe]

Waas? auch das klassische Wurmbaden? An einem excellenten Fliessgewässer mit Salmoniden, wo explizit nur mit Fliege erlaubt, kann ich mir das ja vorstellen. Entsprechend gut sind aber auch die Besätze in solchen Gewässern.

Kann ich so bestätigen. Da bist du mit den genannten 3k€ von Ansitzsack (wenn auch in einem anderen Zusammenhang) noch nirgends wirklich angekommen. Zumindest wenn du ein halbwegs brauchbares Gewässer in akzeptabler Entfernung zu Muc willst. Wir reden hier von einem natürlichem Gewässer und keinen Fischteich. Die Vereine sind überlaufen und kosten dementsprechend... :sad:

 

[Der Zuagroaste]

Son Quatsch, Jahreskarte Isar Stadt für 14 km kostet gerade mal 200€. Jagreskarte Tegernsee 155€

 

[Abe]

Son Quatsch, Jahreskarte Isar Stadt für 14 km kostet gerade mal 200€. Jagreskarte Tegernsee 155€

Das ist richtig, aber das eine ist nicht wirklich nah und das andere überlaufen. Ich rede schon von einem Fleckchen an dem du ein wenig deine Ruhe hast. Und da ist Angebot recht dünn gesäht.
Die Mitgliedsbeiträge für die Clubs gehen an sich noch. Die Jahresfischereierlaubnis je nach Gewässer schon ab 300€+. Dazu noch Arbeitsstunden so man sie leisten möchte etc. Da bist auch ganz schnell bei 500€/a und mehr. Wir reden aber noch von den gängigen Vereinen.

 

[gesskeun]

Must noch viel lernen
Habe noch nicht gewusst das Wild Outlook benutzt
Den Bock im Bast muss man nicht schießen, da gehe ich mit dir.
Ich habe einiges Rehwild und auch Sauen zwischen 10 und 11 Uhr erlegt

Zwischen 10 und 11 kann ich aber nicht.

Und wenn ich am Feld sitze und 8 Rehe zur jetzigen Jahreszeit um 1600 Uhr auf 300, 400 Metern austreten, dann knall ich da halt nicht um 1630 Uhr auf 250 Meter mal so in die grobe Richtung.

Ist aber nicht schlimm, die weiblichen Stücke kommen aktuell etwas früher im Wald an die Rüben. Da erwische ich schon noch was.

 

[z/7]

Wir haben hier zeitlich gesehen auch unsere Schwerpunkte. Wir gehen relativ häufig zu genannten Zeiten raus. Anschließend ist weitestgehend Jagdruhe.

Auch zu den Hochzeiten gilt es, das Wetter zu beachten. Kein Ergebnis ist auch ein Ergebnis. Steck Deinen Fleiß mal in ein Ansitztagebuch, wo Du Witterung u.ä. notierst. Regenwetter kann gut sein, grade im Hochsommer. Oder kurz nachdem es aufgehört hat. Vormittsgs nach einer Neuen. Das Wild weiß, bei welcher Witterung es Ruhe vor den Lästlingen hat.

Und imho seid ihr zu viert einfach zuviele Jäger für diese Ecke, wenn ihr tatsächlich alle 4 fleißig rausgeht.

Und dann müßt ihr wirklich, wenn ihr bei Tageslicht was erlegen wollt, IN die Einstände. Also, zumindest reinschauen können. Klettersitz hört sich gut an. Baumbenutzung mit dem Bewirtschafter vorher klären. Im Bereich der Bahntrasse könnt ich mir vorstellen, hat's weniger Publikumsverkehr, da steckt vllt mehr drin.

Insgesamt ist das Bohren dicker Bretter, hab selbst 10 Jahre so gejagt. Da scheidet sich die Spreu vom Weizen.

 

[Stadtwaldjäger]

Zur Reviergröße bin ich anderer Meinung - es kommt auf die Abstimmung der Jäger untereinander UND auf den Wald an. 50 Hektar mit ordentlich Verjüngung
und Einständen sind nicht so wenig zu bejagen - bei 50 Hektar durchsichtigem Bretteracker sieht es natürlich anders aus.

Auch das Thema Jagddruck - ich bin mir nicht sicher wie stark das in solchen Großstadt-Revieren greift. Meiner Erfahrung nach kann man den Wind bspw. fast komplett ignorieren - es stinkt sowieso permanent nach Mensch, zumindest zu den Tageszeiten die für Reh interessant sind.

So nervig die vielen Waldnutzer für uns Jäger sind - aus meiner Sicht ist es jagdlich nicht immer ein Nachteil. Die Rehe hier sind gefühlt sehr "abgebrüht", kann für den Jäger auch ein Vorteil sein.

Was ich noch nicht verstehe, ist, dass beim Threadstarter die Reh nur Nachts kommen. Wie gesagt, mein Revier ist auch extrem frequentiert, aber das Wild zieht zu den üblichen Zeiten - evtl. minimal später. Teilweise nur wenige Meter von den Wanderwegen entfernt.

Vllt. wirklich Probleme mit Hunden? Sitze zu nah am Einstand und immer lustiges Schreck-Konzert beim runtergehen in der Nacht?

 

[Krischi]

Habe beispielsweise um 3 Uhr nachts bei einem Sauenansitz mal zwei Betreuerinnen mit 7 Kindergartenkindern darauf aufmerksam machen müssen, dass sie grade mitten durch den Einstand von den Sauen gelatscht sind und dann direkt weiter zu mir.

Die Geschichte kann ja gerne glauben wer will, ich nicht.

Und dadurch relativieren sich auch alle weiteren "Berichte".

Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, ist die Badehose schuld.

 

[Hegezeit]

Was ich noch nicht verstehe, ist, dass beim Threadstarter die Reh nur Nachts kommen. Wie gesagt, mein Revier ist auch extrem frequentiert, aber das Wild zieht zu den üblichen Zeiten - evtl. minimal später. Teilweise nur wenige Meter von den Wanderwegen entfernt.

Das ist südlich von München gar nicht so unüblich, das Rehwild verhält sich hier meist merkwürdig, jedenfalls in Revieren mit hohem Jagd- und Freizeitdruck.

Bei uns ist das Rehwild meistens zwischen 18 und 6 Uhr unterwegs, bildet keine Sprünge und Schreckt nicht

 

[Bollenfeld]

Klar macht jeder Fehler. Erst recht am Anfang seiner Karriere und besonders wenn er keine Vorbildung hat. Das will ich auch gar nicht bestreiten. Oder war es bei dir anders? Aber es kann doch nicht sein, dass bei 4 Jägern im PB so wenig zusammengeht über 2 Jahre. Besonders weil es eben nur unseren Bezirk betrifft. Du bist gern eingeladen vorbeizukommen und mir alles (insbesondere meine Fehler) zu zeigen

@Abe

du mußt ans Wild kommen wollen, dafür mußt du etwas ändern! Was weiß ich nicht? Das werde ich dir auch nicht nach einem Kurzbesuch sagen können? Ändere die Standorte der Ansitzleitern! Gehe zu anderen Uhrzeiten raus! Verändere dein Verhalten beim Ansitzen! Sprich ruhig sitzen und nicht rumhampeln! Dabei hat mir ein kleines Kissen geholfen. Handy wegstecken! Sehschärfe kontrollieren! Etc.! Du mußt was ändern und was kannst nur du herausfinden!

 

[Gelöschtes Mitglied 27756]

Insgesamt wurde in unserem PB 5 Stück Schalenwild seit April ´21 erlegt. Ich hatte 3 Stück geschrieben, da ich für "uns" den alten Begeher nicht mitzähle, da wir zu seinen Sitzen ja keinen Zugang haben. Wild wurde in unserem PB seit April '21 erlegt:
Ich - 0
Begeher alt - 1x Reh, 1x Sau
Begeher 2 - 0
Begeher 3 - 2x Reh, 1x Sau
Wobei auch ausschließlich letztes JJ. Dieses noch 0.
Was ich mir wünschen würde, wären 2 Stück Schalenwild/a. Ich denke nicht, dass es zu hoch gegriffen ist.

Also Du sagst, bei euch ist alles ok, ihr versteht euch gut und macht auch viel Revierarbeit. Dann muss ich noch mal nachfragen, hoffentlich bringe ich nix durcheinander...

Dein Pirschbezirk beträgt 150-200ha, das gesamte, urban gelegene Revier ist aber größer? Dieses besteht hauptsächlich aus Dickungen, den PB teilen sich 4 Jäger, wobei einer davon nicht mitgezählt wird, weil ihr da nicht sitzen dürft. Reh und SW ist vorhanden.

Und hier wurden seit April 21, also bis heute (Ende Dez 22) insgesamt nur 5 Stück Schalenwild erlegt? Das heisst: In fast 2 Jahren hat einer 2x was erlegt, einer 3x , davon aber nur im letzten Jahr. Und 2 haben in der gesamten Zeit gar nichts erlegt???

Das wäre ja umgerechnet verteilt auf 2 Jahre und 5 Stücke gerade einmal 0,625 Stücke pro Jäger und Jagdjahr???

Selbst umgerechnet auf die Fläche wäre das immer noch sehr dürftig. Bei 200ha : 2 Jahre = 1,25 Stück/100 ha.

Also das kann ich nicht glauben, da läuft echt was schief! Oder es ist warum auch immer tatsächlich kein Wild vorhanden, soll es ja auch geben.

 

[z/7]

Und hier wurden seit April 21, also bis heute (Ende Dez 22) insgesamt nur 5 Stück Schalenwild erlegt? Das heisst: In fast 2 Jahren hat einer 2x was erlegt, einer 3x , davon aber nur im letzten Jahr. Und 2 haben in der gesamten Zeit gar nichts erlegt???

2 Jahre Corona in nächster Nähe einer Millionenstadt? Ihr macht euch offensichtlich keine Vorstellung davon, was das naherholungstechnisch bedeutet, insbesondere mit der unerzogenen Hundeschwemme, die da gleichzeitig eingesetzt hat. In diesen Bereichen ist es schon ohne C. schwierig, was zu erwischen. Mit C. glaub ich dem TE seine Schilderung in Gänze. Noch dazu als Jungjäger.

Fair fänd ich es vom Pächter, die Einsteiger mal in Bereiche zu lassen, wo man wenigstens mal was sieht. Ohne Anblick auch keine Erfahrung, wann es denn besser geht, und wann man besser zu Hause bleibt.

 

[OberförsterVS]

Ich kann nur am Wochende abends (meist Feld) ansitzen und hatte keinen Ansitz ohne Rehwildanblick. Einmal hatte ich einen ordentlichen Hirsch vor (nicht frei).

Ich habe (in diesem Revier) nichts geschossen, weil 1. ich bis jetzt nur nach Böcken geschaut hatte und 2. die Rehe erst in der Dämmerung auf >200 Meter kommen. Bei dem Licht kann man dann aber auf vielleicht gerade mal 50 Meter noch sicher ansprechen. Im Frühjahr hätte ich ein paar mal einen Jährling schießen können, der war aber noch im Bast und das mache ich nicht. Der Pächter hat einen amtlichen Bock wochentags um 09:00 Uhr gestreckt.

Ist halt so, warum sollte sich das Wild auch nach meinen Arbeitszeiten richten.

Klingt nach sehr „klassischen“ Revierbedingungen. Erfüllen Dich diese Rahmenbedingungen mit Freude?