Ist das RWS Uni Classic in .375 H&H sinnvoll in Deutschland einsetzbar?

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Hallo zusammen,
ich habe mir ja neulich eine Heym Express in .375 H&H gegönnt. Dabei sind PPU Vollmantel, Teilmantel und über 30 Schuss Uni Classic. Ich würde das Gewehr gerne mal mit raus nehmen und frage mich, ob das mit dem Uni Classic Sinn hat. Dass man damit einen dicken Keiler bestens zur Strecke bringen kann ist mir klar, aber macht es bei schwächerem Wild überhaupt zuverlässig auf? Den sog. Vollmanteleffekt möchte ich nicht haben. RWS gibt auf seiner HP "hohe Wildbretschonung" und "empfohlene Entfernung bis 140m" an. Das deutet eher auf höhere Härte hin, wobei die Angaben von RWS meiner Erfahrung nach oftmals mehr mit Marketing als mit der Praxis zu tun haben. Gibt es da praktische Erfahrungen?
 
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Also ein Partition aus der 9,3x64 wirkt auf Sau umwerfend und macht auf Reh wenig kaputt. Das TUG ist jetzt nicht mein Lieblingsgeschoß, aber einfach mal ausprobieren.
 
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Von aufmachen kann beim TUG Geschoss nicht die Rede sein , im Gegenteil. Es soll ja tief wirken und nach der Werbung mit einer geringen Aufpilzbereitschaft , es ist ein Teilzerleger.

Bei schweren Wildarten findet man in der Mehrheit der Fälle nur noch der hintere Anteil des Geschosses , wenn es nicht zu einem Ausschuss kam. Bei leichten Wildarten ist eher , und insbesondere in der größeren Kaliberklasse , ein Durchschuss zu erwarten mit jedoch unterschiedlichem Verhalten des Geschosses im Wildkörper. Ein reiner Vollmanteleffekt wird man unter aller Wahrscheinlichkeit aber nicht in allen Fällen haben. So hart ist das Geschoss auch wieder nicht. Ich habe vor Jahrzehnten in meiner Büchse 9,3x64 nur das 19g TUG Geschoss benutzt , zwar überwiegend auf schwerere Wildarten , aber auch auf leichtere , und kann deswegen ein Teil von dem bestätigen.

Ich hätte aber keine Bedenken eine Patrone 375 H&H Magnum mit dem 19,5g UNI Classic Geschoss auf alle Wildarten unseren Regionen einzusetzen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 17007

Guest
Hallo,

also das .375er Geschoß wäre z.B. in der .375" Whelen AI ERSTKLASSIG einsetzbar....
Macht im Rehwild gerade mal ein 10mm Loch, hat für Sauen die nötigen Reserven, und schießt sich absolut "mild"......

Gruß
2RECON
 
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Ich hätte auch keine Bedenken, schieße das TUG aus der 9,3x64 auf alles Wild. Bezüglich des "Aufmachens" ein Gedanke:
Die Geschossgeschwindigkeit und somit Verformungsbereitschaft ist bei erster Zielberührung am höchsten. Woher soll das Geschoss also, wenn nach Zielberührung Geschwindigkeit und somit Verformungsbereitschaft abnehmen, wissen, ob die gerade durchdrungenen 5cm Muskel nun von einem Reh- oder Büffelblatt stammen?
Das TUG deformiert / zerlegt auch bei geringem Wild zuverlässig (manchmal auch zu zuverlässig), so meine Erfahrung mit 19g in 9,3x64. Das wird mit 19,5g in 9,5mm bei gleicher Energie nicht anders sein.
 
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Beim sog. Vollmanteleffekt redet auch seit Jahren Einer dem Anderen nach. Das TUG stanzt ein 9,5 mm Loch an den so ziemlich jede Wildert stirbt. Da geht auch auf Rehlein, wobei mir die unnötigen Waffenseitigen Nebenwirkungen WIE z.B. Gewicht und Rüchstoss zu viel wären. Ein reines Vollmantel beim Reh auf die Lungen wirkt zu 100 %genau gleich tödlich. Erst am WE wieder einige Rege erlegt, alle mit Lungenschuss. Bis auf eins sind alle noch 40 Meter gegangen, normal halt. Probiere es aus es wird funktionieren. Ein Mitjäger geht auch auf Jufu mit der 9,3x64. Sau kann immer kommen😉
 
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Ich weiß nicht, ob die Erfahrungen mit dem TUG bzw. UNI in der 9,3x64 1:1 auf die .375 H&H übertragbar sind. 9,3x64 mit TUG schoss z. B. mein 2005 viel zu früh verstorbener Patenonkel, der damit in der Lüneburger Heide zwei Hochwildjagden bediente, ziemlich lange. Später stieg er auf 9,3x62 Teilmantel Alaska um. Damit hatte er fast immer Ausschuss, mit dem TUG häufig auch nicht. Ich war selbst dabei, wie jemand vom Mähdrescher herunter einen 50kg-ÜL mit dem TUG aus der 9,3x64 schräg von hinten schoss - kein Ausschuss! Das Geschoss scheint mir daher recht weich zu sein, zumindest aus der x64 auf kürzere Distanzen. Das wird RWS nicht verborgen geblieben sein, daher vermute ich, dass sie das .375 er Geschoss härter ausgelegt haben. Es sollte ja für afrikanisches Großwild sein, auch wenn auf der RWS-HP jetzt davon nix mehr steht, da im Konzern Norma für die Großwildmunition zuständig ist. RWS hat in .375 übrigens nur noch TUG bzw. Uni Classic im Angebot.
 
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Bis auf eins sind alle noch 40 Meter gegangen, normal halt.

Das halte ich nicht für normal. Normalität sollte das sofortige Bannen am Standort sein.

Für den Themenersteller: Mir wäre der Rückstoß für den Zweck zu groß. Dennoch wird es bei sauberem Treffersitz funktionieren. Dieser ist das entscheidende Mittel.
 
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Ja, ungefähr so sinnvoll wie ein Leopard Kampfpanzer im Berufsverkehr;)
Mit einem Belgier zum Galopprennen antreten geht auch, ist aber auch sinnbefreit...
 
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Für den Themenersteller: Mir wäre der Rückstoß für den Zweck zu groß.

Schon mal mit einer alten Heym Express geschossen? Mit Glas und vollem Magazin wiegt sie fast 6 kg und der Schaft ist gerade. Der Rückstoß ist zwar spürbar, aber "zu groß" ist für mich was anderes.
 
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Ich führe selbst eine Heym. Deren Verarbeitung lässt gutes Schießen grundsätzlich zu. Jedoch gilt "kleiner ist feiner, besser sowieso" (sinngemäß nach Lutz Möller). Zum Aufhängen eines Bildes suche ich auch nicht den Vorschlaghammer mit einem Kopfgewicht von 15kg raus. Da reichen 250g ;). Und wie beim Schalenwild kommt man damit hervorragend zum Ziel.
 
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Ich habe eine konkrete Frage gestellt und nicht danach gefragt, ob man hier auch mit kleineren Kalibern und/oder leichteren Gewehren jagen kann. Das steht für mich außer Frage. Ich möchte mich aber an die Waffe gewöhnen, damit ich sie in den kommenden Jahren auf Wild in einer für sie angemessenen Größe effektiv einsetzen kann. Und da gibt es sicher kein besseres Training als die Jagd selbst.
 
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Für heimisches Wild würde ich ggf. eher mal zum Brenneke TOG greifen oder das von Federal verladene Partition nutzen. Diese Geschosse gefallen mir besser als das TUG.

Und wenn Du eh damit auf größeres Wild gehen willst ist der Griff zum Partition sinnvoller.
 
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Geht problemlos mit dem TUG... warum ich das weiss? Selbst gemachte Erfahrungen mit dem Kaliber auf Reh, Sau, Sika und Rotwild.
Brauchen tut man es nicht. Öffnen tut das TUG auf jedenfall. Teils auch "ganz gut".
Totfluchten kommen teilweise vor bei leichtem Wild. Schweissfährte aber sehr deutlich.
Aber mal ehrlich- selbst ein VM ohne aufzupilzen bringt mit den 9,5mm schon auf der Einschusseite mehr Oberfläche als viele aufgepilzte 6mm Deformatoren.
 
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Ich bin beim TTSX gelandet. Ist mein Favorit und auch das Sax KJG ist ganz gut. Schiesst sich auch angenehm und zerstört nicht viel beim Reh.
RWS KS und Sierra GameKing hab ich mal angetestet. Augenblickswirkung ist super- aber leider auch proportional zum Loch.

Norma Oryx kann auch ganz brutal wenn ein Knochen in der quere war bei kleinerem Wild.
 

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