Ist Wild Bio

z/7

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WAs wäre denn ihr Vorschlag in dem Kontext um die Lebensmittel für Verbraucher kenntlich zu machen?
Keiner. Die Situation so wie sie ist, ist ein Kompromiß. Um einigermaßen ökologisch erzeugte Lebensmittel einem größeren Kreis zugänglich zu machen. Mit allen Vor- und Nachteilen einer Massenproduktion. Wer der reinen Lehre anhängt, muß eben sein Zeug höchstpersönlich beim Demeter-Hof abholen. Ist ja nicht verboten. Genausowenig wie konventionelle Produkte zu kaufen. "Naturkost"-Läden gibt es seit einem halben Jahrhundert.

Entscheidend ist, daß man sich als aufgeklärter Verbraucher keine Illusionen macht.
 
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Muss man hier eigentlich schlafende Hunde wecken und den Jagdgegnern ein Steilvorlage liefern, um Wildbret in der Öffentlichkeit schlecht zu machen zu können ?
 
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Ich bin bekennende Bio Ablehnerin. Begründung: Wenn man sich mal wirklich mit dieser Materie befasst kommt man unweigerlich darauf, daß diese Schiene Parastismus bedeutet. Es erfolgt keinerlei wirklich nachhaltige Bodenproduktion da auch keine entsprechende Düngung erfolgt, ideolgiebedingt. Grundübel ist mangelnde Grundnährstoffversorgung von Massenelementen wie P2O5 und K2O.
Ohne diese Nährstoffe keine nennenswerte N Versorgung über Leguminosen, die lechzen danach um richtig Gedeihen zu können.
Ich könnte noch weiter Argumentieren, allein das Thema ist erstens ungeheurer Vielschichtig und zweitens für die überwiegende Masse der hier mitlesenden und mitpostigenden Mitglieder schlicht und ergreifend zu kompliziert um es in einem Posting denen verständlich zu machen.
Hat nichts mit Arroganz zu tun, ist einfach so, akzeptieren und einsehen oder mich niedermachen.
Nur noch eine ganz kleine Anmerkung.
Hier im Ort, Dorf mit 1500 zweibeinigen Rindviechern,
hat ein 19 jähriger nach Fachschulabschluß LW,
in ein Hühnermobil, eine "Massentiermast" mit 50 Masthähnchen investiert, natürlich auch in Technik, zB Trecker um das Hühnerhaus bewegen zu können, angemietete Räume für Futterlagerung, Mastmöglich keit, Maschinenunterbringung,
und dann wird von den oben erwähnten Dörflern gelästert, daß 35 ct für ein Ei und 5€ für ein kg Hähnchen der reinste Wucher sind weil die Frauxxxx die Eier für 25 ct ins Haus liefert ohne ein einziges Huhn selbst zu pflegen.
Was denn nun, Huhn zu Fuß auf Futtersuche mit den ganzen sich genau kennden "Zicken" aus aus dem Mobil was leider nicht mithalten kann mit den Massentierhaltungs Preisen oder was denn nun?
Schlau reden kann ich auch , genau wie gefühlt 200Mio tier- und naturliebende Bundesbürger zu diesem Thema.
:mad:
Um dieser Bioverarsche aus dem Weg zu gehen kaufe ich nur noch chinesischen Bioingwer. Da kann ich sicher sein, daß das nicht stimmt.:)
 
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z/7

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Das mit dem Boden kann nicht ganz stimmen. Je nach Glaubensrichtung machen die Bioleute die wildesten Mixturen zur Stärkung der Lebenskräfte.

Ich kaufe übrigens bei manchen Gemüsen nur noch Bio, weil die einfach um Welten besser schmecken. Z.B Möhren. Oder Schlangengurken.
 
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Ich bin bekennende Bio Ablehnerin. Begründung: Wenn man sich mal wirklich mit dieser Materie befasst kommt man unweigerlich darauf, daß diese Schiene Parastismus bedeutet. Es erfolgt keinerlei wirklich nachhaltige Bodenproduktion da auch keine entsprechende Düngung erfolgt, ideolgiebedingt. Grundübel ist mangelnde Grundnährstoffversorgung von Massenelementen wie P2O5 und K2O.
Ohne diese Nährstoffe keine nennenswerte N Versorgung über Leguminosen, die lechzen danach um richtig Gedeihen zu können.
Ich könnte noch weiter Argumentieren, allein das Thema ist erstens ungeheurer Vielschichtig und zweitens für die überwiegende Masse der hier mitlesenden und mitpostigenden Mitglieder schlicht und ergreifend zu kompliziert um es in einem Posting denen verständlich zu machen.
Hat nichts mit Arroganz zu tun, ist einfach so, akzeptieren und einsehen oder mich niedermachen.
Nur noch eine ganz kleine Anmerkung.
Hier im Ort, Dorf mit 1500 zweibeinigen Rindviechern,
hat ein 19 jähriger nach Fachschulabschluß LW,
in ein Hühnermobil, eine "Massentiermast" mit 50 Masthähnchen investiert, natürlich auch in Technik, zB Trecker um das Hühnerhaus bewegen zu können, angemietete Räume für Futterlagerung, Mastmöglich keit, Maschinenunterbringung,
und dann wird von den oben erwähnten Dörflern gelästert, daß 35 ct für ein Ei und 5€ für ein kg Hähnchen der reinste Wucher sind weil die Frauxxxx die Eier für 25 ct ins Haus liefert ohne ein einziges Huhn selbst zu pflegen.
Was denn nun, Huhn zu Fuß auf Futtersuche mit den ganzen sich genau kennden "Zicken" aus aus dem Mobil was leider nicht mithalten kann mit den Massentierhaltungs Preisen oder was denn nun?
Schlau reden kann ich auch , genau wie gefühlt 200Mio tier- und naturliebende Bundesbürger zu diesem Thema.
:mad:
Um dieser Bioverarsche aus dem Weg zu gehen kaufe ich nur noch chinesischen Bioingwer. Da kann ich sicher sein, daß das nicht stimmt.:)

Es geht nicht darum, ob 200 Mio Bundesbürger tier- und naturlieb sind und deshalb schlau daher reden (wobei es sind ja blos 80 MIo! Hast du ebba schon 120 Mio flüchtende, hungrige Afrikaner vorsorglich mit eingerechnet oder wie? Grauselig ist deine Zahl!).

Auch gehts nicht darum, ob bei dir um die Ecke ein 19-jähriger mit oder ohne Bildung in ein Hühnermobil investiert.

Es geht darum, dass sich der landwirtschaftliche Erzeuger so erklärt, dass die 200 Mio. Bundesbürger in spe ihm glauben und vertrauen können, anstatt von einem Skandal zum Anderen geleitet zu werden oder vom Insektensterben zu hören und zu lesen oder keine Rebhühner mehr zu sehen oder oder oder oder ...

Entscheidend ist immer das, was beim Verbraucher (Kunden) oder in der Öffentlichkeit ankommt.

Kennst du eine wissenschaftliche Studie, in der nachgewiesen wurde, dass durch biologische Erzeugung nachhaltig Böden (!! parasitär !!) ausgehungert werden? Bitte verlinken! Wäre interessant, so eine Untersuchung mal zu lesen.

Wäre dies der Fall (regelmäßig, nicht nur im Ausnahmefall durch Rücksichtslosigkeit), so wären Konsi-Bauern- und Chemielobby in heiliger Allianz schon lange den Bios massiv auf den Rüssel gestiegen

Das wäre doch ein gefundenes Fressen für die konventionellen landwirtschaftlichen Großbetriebe und ihre Interessenvertreter, die ja in dem Maße Marktanteile verlieren, wie sie mit Bio gewonnen werden, bzw. anders herum formuliert, null Interesse haben dürften, dass sich Bio weiterhin ausbreitet.

Außerdem frage ich mich, wie es denn möglich ist, dass Biobauern meiner Generation bereits seit Jahrzehnten immer die gleichen Felder parasitär so erfolgreich bewirtschaften? Das verstehe ich nicht! Erkläre es mir bitte. SInd da etwa Ufos im Spiel, die heimlich nachts um drei was drüber kippen?

Bisher lässt sich nur nachweisen, dass biologische Landwirtschaft nicht nur die gesünderen Lebensmittel erzeugt (zumindest im Grundsatz!), sondern auch die Artenvielfalt fördert. Da frag ich mich, wieso ist das so? Die Konvis düngen doch nur harmlos die Böden und geben Nährstoffe hinein......
 
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Ich bin bekennende Bio Ablehnerin. Begründung: Wenn man sich mal wirklich mit dieser Materie befasst kommt man unweigerlich darauf, daß diese Schiene Parastismus bedeutet. Es erfolgt keinerlei wirklich nachhaltige Bodenproduktion da auch keine entsprechende Düngung erfolgt, ideolgiebedingt. Grundübel ist mangelnde Grundnährstoffversorgung von Massenelementen wie P2O5 und K2O.
Ohne diese Nährstoffe keine nennenswerte N Versorgung über Leguminosen, die lechzen danach um richtig Gedeihen zu können.
Ich könnte noch weiter Argumentieren, allein das Thema ist erstens ungeheurer Vielschichtig und zweitens für die überwiegende Masse der hier mitlesenden und mitpostigenden Mitglieder schlicht und ergreifend zu kompliziert um es in einem Posting denen verständlich zu machen.
Hat nichts mit Arroganz zu tun, ist einfach so, akzeptieren und einsehen oder mich niedermachen.
Nur noch eine ganz kleine Anmerkung.
Hier im Ort, Dorf mit 1500 zweibeinigen Rindviechern,
hat ein 19 jähriger nach Fachschulabschluß LW,
in ein Hühnermobil, eine "Massentiermast" mit 50 Masthähnchen investiert, natürlich auch in Technik, zB Trecker um das Hühnerhaus bewegen zu können, angemietete Räume für Futterlagerung, Mastmöglich keit, Maschinenunterbringung,
und dann wird von den oben erwähnten Dörflern gelästert, daß 35 ct für ein Ei und 5€ für ein kg Hähnchen der reinste Wucher sind weil die Frauxxxx die Eier für 25 ct ins Haus liefert ohne ein einziges Huhn selbst zu pflegen.
Was denn nun, Huhn zu Fuß auf Futtersuche mit den ganzen sich genau kennden "Zicken" aus aus dem Mobil was leider nicht mithalten kann mit den Massentierhaltungs Preisen oder was denn nun?
Schlau reden kann ich auch , genau wie gefühlt 200Mio tier- und naturliebende Bundesbürger zu diesem Thema.
:mad:
Um dieser Bioverarsche aus dem Weg zu gehen kaufe ich nur noch chinesischen Bioingwer. Da kann ich sicher sein, daß das nicht stimmt.:)

Klingt bekannt.

Ich meine das mit dem Wanderstall...

Deine Begründung zur Ablehnung von Bio ist ähnlich der Meinigen. Schrieb ich ja auch schon.

Es gibt gut arbeitende Bio-Betriebe, in denen auch die Boden Nährstoff-Bilanz stimmt - aber die sind eher die Ausnahme denn die Regel.
 
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Aus meiner Sicht bedeutet Bio auch "kontrolliert ökologischer Anbau" der Futtermittel. Die Äsung von Wildtieren unterliegt kaum der Kontrolle, es ist damit aus meiner Sicht kein Bioprodukt. Wild kann unkontrolliert Umweltgifte, Pestizide, Herbizide u.s.w. mit der Nahrung aufnehmen ohne, dass wir Jäger da Einfluss drauf haben.

Wer BIO will darf kein Wild kaufen
 

z/7

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Aus meiner Sicht bedeutet Bio auch "kontrolliert ökologischer Anbau" der Futtermittel. Die Äsung von Wildtieren unterliegt kaum der Kontrolle, es ist damit aus meiner Sicht kein Bioprodukt. Wild kann unkontrolliert Umweltgifte, Pestizide, Herbizide u.s.w. mit der Nahrung aufnehmen ohne, dass wir Jäger da Einfluss drauf haben.

Wer BIO will darf kein Wild kaufen
Pestizide brauchst net weiter ausführen, das ist der Oberbegriff.

Im übrigen ist das erstens stark von der Region abhängig, hier im Grünlandbereich z.B. vernachlässigbar, und zum anderrn möcht ich nicht wissen, was in konventionellem Viehfutter so alles drin ist.
 
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Ich habe ein gutes Jahr auf einem Biohof , Bioland zertifiziert, beruflich bedingt gewohnt, die haben Pensionszimmer, zusätzliche Einnahmen werden über einen Reitstall mit Mietboxen erzeugt und ein Damwildgatter

Sie produzieren Rinder und auf den eigenen Flächen das Futter für dieselben.
Vermarktet wird nur über den Hofladen, da alle Mitglieder der Familie auch Jäger sind gibts auch Wild über den Hofladen.

Ehrlich gesagt eine sehr sympathische Produktion von Lebensmitteln. Kein Wunder, wenn diejenigen, die sich das leisten wollen um konventionell produziertes Fleisch einen Bogen machen.
 
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Aus meiner Sicht bedeutet Bio auch "kontrolliert ökologischer Anbau" der Futtermittel. Die Äsung von Wildtieren unterliegt kaum der Kontrolle, es ist damit aus meiner Sicht kein Bioprodukt. Wild kann unkontrolliert Umweltgifte, Pestizide, Herbizide u.s.w. mit der Nahrung aufnehmen ohne, dass wir Jäger da Einfluss drauf haben.

Wer BIO will darf kein Wild kaufen

Das ist der Punkt.

Die Futtermittel müssen aus kontrolliert ökologischem Anbau stammen. Kontrolliert bedeutet, das der Betrieb Bio-Lizensiert sein muss.

Je nach Verband gibt es da kleine Unterschiede wieviel "Futter" zugeworben werden darf, also aus Produktion dritter, die ebenfalls Bio-Lizensiert sind.

Es gibt "Bio-Gatterwild", ein Anbieter hier im Raum Niedersachsen ist sehr aktiv in der Kundenwerbung. Der hat es geschafft seinen Betrieb komplett zur Bio-Lizensierung umzustellen.

Nur die sind Dünn und rar gesät.

Naturnah oder natürlich, wäre der Begriff der mir einfällt. Wildfleisch ist ein Naturprodukt, das ist besser als Bio.
 
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Aus meiner Sicht bedeutet Bio auch "kontrolliert ökologischer Anbau" der Futtermittel. Die Äsung von Wildtieren unterliegt kaum der Kontrolle, es ist damit aus meiner Sicht kein Bioprodukt. Wild kann unkontrolliert Umweltgifte, Pestizide, Herbizide u.s.w. mit der Nahrung aufnehmen ohne, dass wir Jäger da Einfluss drauf haben.
Genau so hat mein Jagdkurs es auch vom Ausbilder gelernt (Dipl. Forsting.?). Wir sollten aus obigen Gründen davon Abstand nehemen unser Wild explizit als "Bio" zu vermarkten.

Mal eine Frage an die Experten der Landwirtschaft: Gäbe es nicht Situationen in denen Futterpflanzen nach Ausbringung von Behandlungsmittel XY erst nach einer gewissen Wartezeit an Vieh verfüttert werden dürften? Eine Wartezeit an das Wild sich natürlich nicht hält und somit Stoffe bzw. Konzentrationen davon aufnimmt, die nicht "geplant" sind?

Hat nichts mit Arroganz zu tun, ist einfach so, akzeptieren und einsehen oder mich niedermachen.
Das mit dem niedermachen sollten wir aus verschiedenen Gründen nicht tun.

Ich habe auf Erden mehr und mehr den Eindruck, dass es keine alleinige "Wahrheit" gibt. So auch nicht die "Bio-Wahrheit" und auch nicht die "konventionelle Wahrheit". Wie schon in anderen Threads bemerkt, halte ich es für durchaus möglich, dass es eines schönen Tages auch eine nachhaltige konventionelle Landwirtschaft gibt. Ich muss allerdings klar sagen, dass ich diesbezüglich für die konvntionelle LW noch den deutlich weiteren Weg sehe!

Gruß und Waidmannsheil wünscht concolor
 
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Ich bin Biobauer im Nebenerwerb, weil es dafür aktuell ganz anständige Förderungen in meinem Bundesland gibt. Persönlich lehne ich die Biolandwirtschaft ab. Meine Tiere wahrscheinlich auch.
Das Aushungern und Versauen der eigenen Flächen umgehe ich, indem das Pachtland leidet.
Durch die Bioförderung erhalte ich mehr Geld für weniger Arbeit und weniger erzeugte Lebensmittel bei gleichzeitiger Verschlechterung der Situation für das Wild. Früher habe ich Grünlandextensivierung über Schnittzeitprogramme gemacht. Jetzt gibt's mehr Geld und keine Einschränkungen mehr. In dem Punkt freuen sich die Tiere wenigstens, weil ich dieses Jahr gleich mit der zweiten Welle sehr früh gutes Silo gepresst habe.
 

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