Du hast nicht so viel Ahnung. Die Subventionen bekommt man, wenn man die Regeln einhält. Da wird angeboten, dass man für irrsinnige Regeln Kohle bekommt. Die Regeln sind zum Teil absolut unsinnig, aber ich halte sie ein und bekomme dafür die Biosubventionen. Das macht jeder Biobauer so.
Ich ziehe mit meinem kleinen Nebenerwerbsbetrieb übrigens massiv an der Statistik. Im Durchschnitt sind Biobetriebe nicht klein und niedlich und aus tiefster Überzeugung dabei, sondern im Durchschnitt sind Biobetriebe größter als konventionelle.
Du hast offensichtlich meine Beiträge dazu nicht ausreichend genau gelesen. HEUTE haben wir größere Betriebe und wenn ich den einfachen Durchschnitt nehme, ist das nicht weiter verwunderlich (der sagt sowieso rein überhaupt nüscht aus!!!). Und diejenigen, die vor 30 Jahren damit anfingen, gleich in welchem landwirtschaftlichen Bereich, waren sehrwohl mit tiefster Überzeugung dabei. HEUTE oder in den letzten Jahren gibt oder gab es andere Beweggründe, die eine Umstellung im ein oder anderen Falle interessant erscheinen lassen.
Auch was du zur Direktvermarktung schreibst, habe ich im inhaltlichen Sinne schon lange gesagt. Und ich hatte sowieso nie die mittelgroßen bis großen Betriebe im Auge, sondern eher die kleinren Höfe, die schon vor vielen Jahren haben kommen sehen, was heute an Höfesterben überall zu beobachten ist. Ich rede von Nischen, die ein auskömmliches Leben für eine Bauernfamilie schaffen konnte, wenn gewiefte, fleißige Köpfe dahinter standen und nicht von Betriebsgrößen, die auch schon mit zum Beispiel profaner Schweinemast Konvi so viel Kohle machten, dass sie über die Jahre hinweg auch die erforderlichen Modernisierungen ihrer Betriebsstätten vornehmen konnten und auch heute noch bis in alle Zukunft gut dastehen werden, solange die politischen Rahmenbedingungen für sie günstig sind.
Zu deiner Subventionsabgreiferei: Ja, das macht jeder so. Das weis ich auch seit 30 Jahren und da gibts keinen Unterschied, ob Konvi früher oder Bio heute. Denn das sind die gleichen Menschenschläge. Du selbst machst dich hier in aller Öffentlichkeit zum Schulbeispiel dafür.
Befolgst brav die Regeln, bekommst Subventionen, aber schaffst keinen unternehmerischen Mehrwert, d. h. dein Betrieb wird nicht wertvoller. Du hängst also am Subventionstropf und wenn der schwächer tröpfelst, schaust du dumm aus der Wäsche und gehst demonstrieren.
Diese Gruppe von Landwirten fällt aber - genauso, wie so manche Konvis auf die Schnauze gefallen sind und aufgeben mussten - spätestens dann auf die Schnauze, wenn Brüssel es sich wieder anders überlegt oder ein Überangebot an profanen Produkten herrscht, dass jeder Depp für den Markt produziert, aber keine Sau mehr zu vernünftigen Preisen kauft und wenn dann die EU oder die Länder das nicht mehr hinreichend stützen (das sind politische Entscheidungen), dann wirds nass im Bauernhoserl und es werden wieder ein paar weniger.
WARUM? Ganz einfach: Es steckt keine Idee dahinter, kein eigenes landwirtschaftliches Konzept eines gewieften Selbständigen, sondern es springen schlichtweg viele wieder mal viel zu spät auf einen Zug auf, der ins Ungewisse fährt und auf den viele aufspringen, weil sie glauben, wenn es viele machen, ist das auch gut für mich.