Ist Wild Bio

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Gelöschtes Mitglied 25014

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Du verstehst nicht. Es ist schitegal, was der Landwirt tut oder läßt. Beim Verbraucher kommt an, was die Weiterverarbeiter ankommen lassen wollen. Was da als barcode auf ner Verpackung steht, interessiert doch keine alte Sau. Wer das wissen will, könnte es jetzt auch schon rausfinden. Es will aber keiner wissen. Man glaubt lieber den bunten Bildchen der Konzerne.

(y)
 
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Im Bereich Bio kommt immer mehr an den Tag was die Fakten und was Illusion ist...




Letzteres ist auch eine Weiterführung des Streitgespräches zwischen Dr. Heß und Dr. Ströbele...

Aber es gibt sehr viele Nachrichten dazu auch in den DLG-Mitteilungen, die meisten Informationen sind nur zahlenden Mitgliedern zugänglich daher verzichte ich hier auf eine Verlinkung der hochwertigen Studien des DLG - auch wenn diese natürlich besonders interessant und spannend sind - nützt (euch) nur leider nichts, weil eine Paywall vorhanden ist.

Und leider gibt es auch im Bio-Bereich wenig erfreuliche Nachrichten, was die Selbstversorgung der Republik angeht - ca. 70 % der Bio Produkte in Europa kommen aus dem nicht europäischen Ausland - eine Kontrolle wie "Bio" der Anbau ist oder wie viel "Tierwohl" in dem Produkt steckt ist daher nicht wirklich überprüfbar.

"Bio"-Rindfleisch aus Argentinien ist einer der größten "Treppenwitze" bei uns Landwirten, weil wir durchaus auch die Entwicklung in Argentinien von der extensiven Viehhaltung zu Feedlots nach US-Amerikanischen Vorbild mitbekommen haben. Wir haben hier im Norden auch einige Praktikanten aus Argentinien in den Betrieben - bzw. Auszubildende, die hier in Deutschland erst Landwirtschaft "lernen"...

Das Fazit, "Bio = viel Schmuh und wenig Substanz." Greift also in einigen Bereichen durchaus.
 
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Ok. Aber das ist ja das Gleiche wie beim Olivenöl. Beschi$$en wird immer und überall.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß ich für mich persönlich nach bestem Wissen so viel wie möglich BIO kaufe, unabhängig von irgendwelchen Beschriftungen. Mir ist der Händler da eher eine Richtschnur als ein Label.
 
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Ok. Aber das ist ja das Gleiche wie beim Olivenöl. Beschi$$en wird immer und überall.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß ich für mich persönlich nach bestem Wissen so viel wie möglich BIO kaufe, unabhängig von irgendwelchen Beschriftungen. Mir ist der Händler da eher eine Richtschnur als ein Label.
Der werte Herr hat nicht verstanden und wird nie verstehen, dass das eine "Haltungsfrage" ist.

Ausgehend von dieser "Haltungsfrage" sucht man nach Lösungen, die natürlich auch immer verbesserungswürdig sind (siehe seine Verlinkungen zu kritischen Betrachtungsweise).

Du könntest aber - alternativ zur Diskussion mit dem werten Herrn - genauso gut die Fa. Wiesenhof fragen, was sie von Freilandhaltung hält oder höherer Steuern u. Abgaben zugunsten der Förderung bäuerlicher Kleinbetriebe und zulasten "industrieller" Mast zwecks Produktion von Billigfleisch. Schließlich greift das Argument, "wir werden damit die Welt nicht retten" IMMER! :ROFLMAO::cool:
 
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Ok. Aber das ist ja das Gleiche wie beim Olivenöl. Beschi$$en wird immer und überall.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß ich für mich persönlich nach bestem Wissen so viel wie möglich BIO kaufe, unabhängig von irgendwelchen Beschriftungen. Mir ist der Händler da eher eine Richtschnur als ein Label.
Eben das ist das Problem mit dem unreflektierten Vertrauen in das "Prinzip" Bio.

Die Labels sind abhängig vom Händler, es gibt etliche Labels die eben an einen bestimmten Händler gebunden sind - und da muss man dann eben sehr genau hinsehen, was ist wirklich Bio.

Vieles ist da eben nicht Bio und in manchen Fällen sogar viel schlechter als "industriell" gefertigt.

Ich kenne genug Leute, welche nicht unterscheiden können zwischen einen familiengeführten Kleinbetrieb und echter Agrarindustrie - gerade im Bereich Bio ist letzteres sehr häufig geworden, wenn man einmal die wenigen "Kleinbetriebe" und "solidarischen Landwirtschaften" außer acht lässt die tatsächlich existieren.

Lohmann ist kein Vergleich zu einem kleinen Betrieb, der seine Eier nach den Richtlinien der Demeter Anbauverbands-Satzungen produziert. Industriekohl aus einem Bio-Betrieb ist ja auch nur dem Namen nach "Industrie", weil dieser für die industrielle Weiterverarbeitung genutzt wird. Trotzdem ist der Kohl mehr Bio, als der Kohl, welcher aus der Türkei mit "Bio"-Label kommt. Das kommt in den obigen Artikel zum Ausdruck, und wenn man sich einmal die Mühe macht, diese Dinge etwas mehr nachzurecherchieren - anstatt dämliche Plattitüden von sich zu geben, wie manch ein "Uausgegorenes Weinschörlchen" oder in Klarform "Unkluge Enddarmöffnung" dann macht man eben Vergleiche die nicht mehr hinken können, weil die Beine schon vor Jahrzehnten Amputiert sind.

Stell Dir doch einfach mal die Fragen: "Wie Bio ist ein Apfel oder Obst im Allgemeinen aus dem Ausland, welches hochgradig mit seit Jahrzehnten in Europa verbotenen Pestiziden belastet ist?" und "Wie Bio ist Bio-Rindfleisch aus Argentinien, Brasilien und anderen Drittstaaten, welche US-Feedlots als Haltung haben, zudem mit Genmanipulierten Futtermitteln füttern und bei denen eben nicht die gleichen Bestimmungen zum Verbot von Antibiotika als Masthilfen gelten?"

Hier hat einmal einer behauptet, es gibt keine zwei Definitionen von Bio, und das ist eben der Trugschluss - darum hatte ich einige der aktuellen Berichte, die übrigens repräsentativ für die Probleme der "Bio"-Industrie sind. Ein anderes Problem welches den all zu sorglosen Umgang mit Bio hat Allnatura gerade vor ein paar Tagen aufgedeckt, dort wurden Nudeln zurückgerufen, welche mit Mutterkorn verunreinigt sind - vor etlichen Seiten hatte ich geschrieben, warum das ein wirklich großes Problem im gesamten Bio-Bereich ist - und nicht nur ein Einzelfall... Auch das habe ich mehrfach beschrieben, und auch die Hintergründe dazu.

Es ist ermüdend und ernüchternd, wenn Narren, welche nicht einmal annähernd Laienwissen haben, sich zum Richter über andere Aufschwingen - oder eben wie hier im Forum sehr oft passiert vermeintlich auf Leute einprügeln, welche sie für die Ursache sehen.

Verdienen diese Leute Anerkennung? Nein, mit Nichten! Sie verdienen es, als das bezeichnet zu werden was sie sind, "Dampfplauderer", "Idioten" und günstigenfalls "Ignorante Kleinkinder!"... aber keinesfalls als ernsthafte Diskussionspartner. Als Jäger hat man bestenfalls fünf Doppelstunden Land- und Forstwirtschaftliche Ausbildung genossen, das ist zu wenig um mitreden zu können oder um überhaupt die Zusammenhänge erkennen zu können. Nur weil man neben einen Landwirt wohnt, macht einen selber das noch lange nicht zum Landwirt - insbesondere dann, wenn man mehrfach bewiesen hat, dass man nicht versteht worum es geht.

Dieses zeigen auch immer wieder die Versuche per Ad hominem, Homonymie, provokante Fragen oder Feststellungen, als vermeintliche "kleineres" übel präsentieren, Spitzfindigkeiten et cie - welche von Personen dieses Schlages angebracht werden. Auch das ist ermüdend, und weckt halt eben bei mir den Eindruck "Kein Interesse an der Realität, dafür aber eine Menge Ahnung von nichts!".

Ich habe immerhin während meiner Ausbildung in einem Bio-Betrieb gearbeitet, habe dort auch gelernt das es massive Unterschiede gibt zwischen Bio und Bio, und dass eben ein Label alleine nicht unbegrenztes Vertrauen rechtfertigt. Diese Erfahrung kann man weder nehmen, noch delegitimieren. Das es so gewaltige Unterschiede zwischen Anspruch und Realität gibt, hängt auch damit zusammen, das etliche "Handelslabels" die Bestimmungen unter dem Radar ausser Kraft setzen oder ausser acht lassen. EU-Bio, welches die Mindestbestimmung ist, wird auch sehr oft von Bio-Produkten aus Drittstaaten nicht erreicht - Kartoffeln aus Ägypten und der Türkei, Äpfel aus China, Weitrauben aus Indien, teilweise unter Bio-Lizenz verkauft - aber nur dem Papier nach. Die LAVES Untersuchungen der vergangenen 15 Jahre haben dieses sehr oft gezeigt.
 
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Bio ist nicht gleich Bio. Das ist eine Binsenweisheit und diese Binsenweisheit wird bzw. wurde in allen möglichen Verbrauchermagazinen bzw. im Netz schon zigmal durchgekaut.

Natürlich vergleichen nur Idioten Bio aus Brasilien, China oder sonst woher auf der Welt mit heimischen Landwirten, die unter einem der bekannten Labels produzieren und regional vermarkten.

Für den aufgeklärten und interessierten Verbraucher sind das Binsenweisheiten und Leute, die beim Discounter oder sonst wo einfach "nur" Bio kaufen, weil Bio drauf steht, bleibt es sich eh wurscht, denn das sind keine "bewussten Konsumenten".

Wir reden also nicht über Auslandsware, sondern in erster Linie über heimische Lebensmittelerzeugung und wer darüber etwas wissen will, der lese sich einfach die Grundlagen zu dem Label des Hofes oder des Ladens an, bei dem er kauft und stelle dann gezielt seine Fragen bei dem Landwirt, der das auf sich genommen hat und nach einschlägigen Kriterien produziert.

Idioten sind vielmehr die, die über den Missbrauch und die Fehlentwicklungen die Sache als Solches ins falsche Licht rücken wollen und damit insgesamt auch die heimischen Bauern bzw. Betriebe in ein fragliches Licht stellen, die dem Verbraucher bei erhöhtem Aufwand u. höheren Kosten ehrlich bessere Produkte anbieten wollen.

Man sollte sich vielmehr fragen, warum Leute so etwas tun und wo deren charakterliche Disposition daher anzusiedeln sein dürfte.

Wenn wir nämlich ernsthaft von "Bio" reden, dann sprechen wir nicht davon, zu jeder Jahreszeit immer alles zu konsumieren, was in Containern oder mit dem Flieger und Bio-Label zu uns kommt, sondern je nach Jahreszeit das zu konsumieren und zu verarbeiten, was heimisch produziert werden kann.

Wir sprechen davon, dass eine nachhaltige, bewusste u. gesunde Ernährungsweise etwas mit einer Lebenseinstellung zu tun hat und zu dieser Haltung im Grunde ein "Biolabel" nur noch die Spreu vom Weizen trennt, d. h. der heimische Erzeuger, der Bioladen vor Ort mit heimischem Gemüse von Erzeugern aus der Umgebung dokumentiert eine bestimmte Produktionsweise mit dem Label, dessen Kriterien man ja im Internet jederzeit nachlesen kann.

Also noch einmal für ernsthafte Konsumenten, die die Idee dahinter auch verstanden haben.

Es geht hier nicht um Idioten, die mit Massenproduktion aus dem fernen Ausland oder mit irgendwelchen Handelslabels die Idee alternativer Standards in Abrede stellen wollen (aus welchen Gründen auch immer), sondern in erster Linie um unsere heimischen Erzeuger, die mit sehr viel Idealismus und Fleiß eine Nische besetzen / besetzt haben und durch ein seriöses Label im Grunde ihr Geschäft erweitern bzw. absichern wollen, weil sich ganz einfach die Öko-Labels am Markt etabliert haben, wobei sich gleichzeitig das Wissen etabliert hat, bzw. weiter etablieren sollte, dass "Bio" eben nicht gleich "Bio" ist und "Bio" in erster Linie Sinn macht, wo es sich um heimische Bauern bzw. Erzeuger handelt, die in überschaubarer Betriebsgröße für den regionalen Markt Produkte bieten wollen, denen der Verbraucher vertrauen kann und darf.
 

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