Ok. Aber das ist ja das Gleiche wie beim Olivenöl. Beschi$$en wird immer und überall.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß ich für mich persönlich nach bestem Wissen so viel wie möglich BIO kaufe, unabhängig von irgendwelchen Beschriftungen. Mir ist der Händler da eher eine Richtschnur als ein Label.
Eben das ist das Problem mit dem unreflektierten Vertrauen in das "Prinzip" Bio.
Die Labels sind abhängig vom Händler, es gibt etliche Labels die eben an einen bestimmten Händler gebunden sind - und da muss man dann eben sehr genau hinsehen, was ist wirklich Bio.
Vieles ist da eben nicht Bio und in manchen Fällen sogar viel schlechter als "industriell" gefertigt.
Ich kenne genug Leute, welche nicht unterscheiden können zwischen einen familiengeführten Kleinbetrieb und echter Agrarindustrie - gerade im Bereich Bio ist letzteres sehr häufig geworden, wenn man einmal die wenigen "Kleinbetriebe" und "solidarischen Landwirtschaften" außer acht lässt die tatsächlich existieren.
Lohmann ist kein Vergleich zu einem kleinen Betrieb, der seine Eier nach den Richtlinien der Demeter Anbauverbands-Satzungen produziert. Industriekohl aus einem Bio-Betrieb ist ja auch nur dem Namen nach "Industrie", weil dieser für die industrielle Weiterverarbeitung genutzt wird. Trotzdem ist der Kohl mehr Bio, als der Kohl, welcher aus der Türkei mit "Bio"-Label kommt. Das kommt in den obigen Artikel zum Ausdruck, und wenn man sich einmal die Mühe macht, diese Dinge etwas mehr nachzurecherchieren - anstatt dämliche Plattitüden von sich zu geben, wie manch ein "Uausgegorenes Weinschörlchen" oder in Klarform "Unkluge Enddarmöffnung" dann macht man eben Vergleiche die nicht mehr hinken können, weil die Beine schon vor Jahrzehnten Amputiert sind.
Stell Dir doch einfach mal die Fragen: "Wie Bio ist ein Apfel oder Obst im Allgemeinen aus dem Ausland, welches hochgradig mit seit Jahrzehnten in Europa verbotenen Pestiziden belastet ist?" und "Wie Bio ist Bio-Rindfleisch aus Argentinien, Brasilien und anderen Drittstaaten, welche US-Feedlots als Haltung haben, zudem mit Genmanipulierten Futtermitteln füttern und bei denen eben nicht die gleichen Bestimmungen zum Verbot von Antibiotika als Masthilfen gelten?"
Hier hat einmal einer behauptet, es gibt keine zwei Definitionen von Bio, und das ist eben der Trugschluss - darum hatte ich einige der aktuellen Berichte, die übrigens repräsentativ für die Probleme der "Bio"-Industrie sind. Ein anderes Problem welches den all zu sorglosen Umgang mit Bio hat Allnatura gerade vor ein paar Tagen aufgedeckt, dort wurden Nudeln zurückgerufen, welche mit Mutterkorn verunreinigt sind - vor etlichen Seiten hatte ich geschrieben, warum das ein wirklich großes Problem im gesamten Bio-Bereich ist - und nicht nur ein Einzelfall... Auch das habe ich mehrfach beschrieben, und auch die Hintergründe dazu.
Es ist ermüdend und ernüchternd, wenn Narren, welche nicht einmal annähernd Laienwissen haben, sich zum Richter über andere Aufschwingen - oder eben wie hier im Forum sehr oft passiert vermeintlich auf Leute einprügeln, welche sie für die Ursache sehen.
Verdienen diese Leute Anerkennung? Nein, mit Nichten! Sie verdienen es, als das bezeichnet zu werden was sie sind, "Dampfplauderer", "Idioten" und günstigenfalls "Ignorante Kleinkinder!"... aber keinesfalls als ernsthafte Diskussionspartner. Als Jäger hat man bestenfalls fünf Doppelstunden Land- und Forstwirtschaftliche Ausbildung genossen, das ist zu wenig um mitreden zu können oder um überhaupt die Zusammenhänge erkennen zu können. Nur weil man neben einen Landwirt wohnt, macht einen selber das noch lange nicht zum Landwirt - insbesondere dann, wenn man mehrfach bewiesen hat, dass man nicht versteht worum es geht.
Dieses zeigen auch immer wieder die Versuche per Ad hominem, Homonymie, provokante Fragen oder Feststellungen, als vermeintliche "kleineres" übel präsentieren, Spitzfindigkeiten et cie - welche von Personen dieses Schlages angebracht werden. Auch das ist ermüdend, und weckt halt eben bei mir den Eindruck "Kein Interesse an der Realität, dafür aber eine Menge Ahnung von nichts!".
Ich habe immerhin während meiner Ausbildung in einem Bio-Betrieb gearbeitet, habe dort auch gelernt das es massive Unterschiede gibt zwischen Bio und Bio, und dass eben ein Label alleine nicht unbegrenztes Vertrauen rechtfertigt. Diese Erfahrung kann man weder nehmen, noch delegitimieren. Das es so gewaltige Unterschiede zwischen Anspruch und Realität gibt, hängt auch damit zusammen, das etliche "Handelslabels" die Bestimmungen unter dem Radar ausser Kraft setzen oder ausser acht lassen. EU-Bio, welches die Mindestbestimmung ist, wird auch sehr oft von Bio-Produkten aus Drittstaaten nicht erreicht - Kartoffeln aus Ägypten und der Türkei, Äpfel aus China, Weitrauben aus Indien, teilweise unter Bio-Lizenz verkauft - aber nur dem Papier nach. Die LAVES Untersuchungen der vergangenen 15 Jahre haben dieses sehr oft gezeigt.