Jack Russel

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Da ich ziemlich Hundevernarrt bin und es meiner Meinung nach nichts aufregenderes gibt, als mit dem vierbeinigen Jagdgenossen zu jagen, überlege ich, mir einen Hund anzuschaffen.
In erster Linie Platzgründe erfordern allerdings einen kleinen Hund. Westfalen Terrier, DJT oder Teckel kommen beí meiner besseren Hälfte nicht so gut an aber für einen Jacki könnte sie sich auch begeistern. Wer hat (jagdliche) Erfahrungen mit Jack Russels und kann mir ein paar Tipps geben?
 
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Hallo pipp

Du solltst doch noch einmal mit Deiner besseren Hälfte reden.
Ein JR,ein Jacko ist zwar ein schönes Hündchen,aber für unsere gemischten Verhältnisse eher bedingt geeignet bis unbrauchbar.Die Briten benutzen zur Jagd bekanntlich Spezialhunde.Für jedes Fach eine Rasse.Der Jack Russel wird auf der Insel fast ausschließlich zum Füchse sprengen benutzt.Das merkt man auch.Da braucht er keine besonders gute Nase.Spurwillen und Spursicherheit auch nur wenig.
Die Wasserpassion wird unter Tage auch nicht gebraucht und das Wichtigste:Spurlaut ebenfalls nicht.
Die eben genannten Kriterien erbringt ein DJT oder Dachshund aus Leistungszucht allemal.Auch die meisten Westfalenterrier zeigen diese Anlagen.
Hast Du also ein Pferd und benötigst den Hund nur um in der Stallgasse lustig herumzulaufen und im Heustadel die Ratten,Mäuse und Katzen auf Trab zu bringen,na dann schnapp Dir so einen Engländer.
Führt Dich Deine Jagdleidenschaft in Hoch- und Niederwildreviere,willst Du buschieren und stöbern,soll Dein Hund dabei sicher laut jagen,Dir beim Anstand zum Enteneinfall die eine oder andere tote Ente aus dem Wasser bringen,das Böckchen suchen,das den Schuß ein bischen weich erhalten hat und noch in der Dämmerung im Hochsommer 200-300 Meter in den Bestand geflüchtet ist und Du keine Lust
hast erst den 150km entfernten BGS anzufunken ,dann laß´blos die Finger von den bunten Insulanern.Klar gibt es Ausnahmen,aber schau Dir die Obmannberichte des JGHV an und prüfe wieviele Arbeiten von
Jack Russels darunter sind.Verschwindend wenige,im Vergleich zur Verbreitungsdichte der Rasse.Das Du eine Niete ziehst ist mehr als wahrscheinlich.

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HvT
 
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Ups, das habe ich nicht gewußt, danke für die Info!

Also doch lieber DJT oder Westfalenterrier? Mir persönlich würde ja ein Deutscher Wachtelhund am besten gefallen, aber angesichts der Platzverhältnisse möchte ich ihm das nicht antun.

Gruß

Pipp
 
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Halt Stop. Hier muß ich erstmal eine Lanze für die Parson Jack Russell Terrier brechen, auch wenn ich jetzt überzeugter "Westfale" bin. Meinen Jacki habe ich leider mit nur 18 Monaten durch einen tragischen Unfall verloren. Mit drei Monaten schliefte er FREIWILLIG in die Schliefenanlage und gab anhaltend Laut. Mit sechs Monaten fand er am langen Riemen nach ca 130 m seine erste Sau.
(Lungenschweiß, übersichtliches Gelände, die Sau mußte im Umkreis von 200 m im hohen Gras liegen, es war nach ca 10 m kein Schwweiß mehr zu erkennen, die Sau war nur ca. 25 kg schwer ,also kein Keiler , wir hatten schon diverse Kunstfährten geübt etc)) Dies nur, um nicht anschließend hier geschlachtet zu werden. Der kleine Hund führte mich ruckzuck zum verendenten Schwein. Sichtlaut war er auch am Hasen.
Aber natürlich, Terrier sind Spezialisten. Aber da ihre Nase relativ dicht am Boden ist kann ich eine nicht ausreichende Nasenleistung nicht feststellen. Es kommt immer darauf an für was ich den Hund gebrauche will. Man muß aber bei den JRT genau auf die Herkunft und den Zwinger achten, da viele Zwinger nur auf Schönheit züchten. Meinen Hund hatte ich aus dem Sauerland von der Lebensgefähritn eines Försters die beide JRT züchten. An Sauen arbeiten die JRT genau wie die Westfalen wesentlich vorsichtiger als die DJT und genau das ist ja auch ein Zuchtziel, nicht diese agressive Schärfe zu erlangen, sondern mehr mit Köpfen zu arbeiten. Ich habe jetzt drei Westfalenterrier (2x 18 und 1x 3 Monate alt) und nachmittags haben sie ihre "5 Minuten", aber wenn wir dann arbeiten ist alles ok. Ansonsten liegen sie ruhig im Haus oder auf dem Schoß oder im Sessel und sind sehr verträglich.
Terrier eben, Hunde mit Persönlichkeit.
 
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@boarhunter

JRT kam, unter anderem, auch deshalb in die engere Auswahl, weil mir von DJT und Westfalenterrier, ob ihrer Schärfe, abgeraten wurde, zumindest, wenn man sie als jagdlichen "Familienhund" halten möchte. Kannst Du das bestätigen?

Gruß

Pipp
 
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Sowohl PJRT als auch die Westfalen sind absolut verträgliche Familienhunde. Neben den drei Terriern haben wir auch noch einen weiteren Hund (Rottweiler-Bernersennen) und eine Katze. Alle Tiere leben friedlich nebeneinander. Wenn Besuch (Kinder) kommen fruen sich alle, Streit gibt es nur um Schweineohren etc. ,aber nur weil der Welpe immer versucht den anderen ihre Leckerlis abzujagen. Über den Jacki hörte ich damals nach einer Drückjagd einige Jäger sagen, so brave Terrier hätte er noch nie gesehen. Die Hunde (es war noch ein zweiter dabei) liefen beim Imbiß nach der Jagd zwischen den Jägern umher und holten sich Streicheleinheiten.
Wie die Hunde sich verhalten hängt m.M. auch sehr von der Haltung (Zwinger) ab. Terrier (wie auch wohl andere Hunde) wollen unter Menschen und ihresgleichen sein. Aber natürlich es sind Terrier, heute erst hab ich sie vom Knick aufgesammelt weil Mauselöcher wieder interessanter als alles Pfeifen war.
 
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Äh, gerade zieht der Welpe mit dem Schwanz der Katze im Maul an mir vorüber. Auf dem glatten Fliesenboden hat der Kater keine Chance.
Wenn du dir einen PJRT zulegen möchtest schau dir den Zwinger genau an. Wie gesagt man züchtet dort zweigleisig.

[Dieser Beitrag wurde von boarhunter am 10. M
 
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@boarhunter

So schnell geht das mit der Prägung auf Raubzeug
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Gruss
Bernhard
 
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So ganz unkommentiert kann ich die Ausführungen von boarhunter nicht stehen lassen.
Hier wird wieder der alte Veitstanz zu Lasten des Deutschen Jagdterriers aufgeführt.
Randbemerkung
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er Westfalenterrier ist grundsätzlich nur ein heller DJT,hat daher bisher auch keine eigene Rasseanerkennung!
Weiter:Immer noch geistert durch die Jägerschaft das Bild des DJT als überscharfem,stumpfblöden,bissigen Kinderschreck,mit einer maximalen Lebenserwartung von 2 Jahren.
Nach heutigem Zuchtstandard ist das MUMPITZ!
Ich halte meine ausgewogen wild-und raubzeugscharfe DJT-Hündin als Familienhund.
Sie spielt mit meiner dreijährigen Tochter zusammen im Kinderzimmer.
Sind Gäste zu Besuch,liegt sie bei denen auf dem Sofaeck.
Im Gegensatz zu den JRT sind die Deutschen Jagdterrier entscheidend häufiger SPURlaut.
SICHTlaut ist eine Minimalforderung getreu dem Motto:Besser als nichts.
Vorzuziehen und erstrebenswert ist und bleibt einzig der SPURlaut.Nur der ist im Jagdbetrieb wirklich von Belang.Alles andere ist Augenwischerei.Prozentual ist in dieser wichtigen Disziplin der Jagdterrier weit führend vor bunten Fox- und Jackrusselterriern.
Es gibt sicher gute Arbeits-JRT,aber die sind speziell als gute Zuchtvererber dünn gesät.
Ich bin kein Rassefanatiker,aber in langen Jahren als Rüdemann habe ich ,gemessen an der Gesamtpopulation, wenig gute JRT gesehen die so vielseitig waren wie beispielsweise die Jagdterrier.



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HvT
 
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Ja, mal nichts für für ungut HvT. Rassefanatiker bin ich auch nicht. Pipp wollte ja auch nur einige Informationen über gewisse Hunde.
Der Westfalenterrierist übrigens vor 25 Jahren aus dem DJT, Lakelandterrier und Foxterrier entstanden, also keineswegs nur ein heller DJT.
Du hast wahrscheinlich mehr gute Erfahrung mit DJT und weniger gute mit JRT`s gemacht.
Das etwas schlechte Image der DJT hängt vielleicht auch mit der haltung dieser Hunde zusammen. Ich glaube, gerade Terrier brauchen die Nähe zum Menschen um zufrieden zu sein. Reine Zwingerhaltung ist, wie für jeden Hund, Gift. Für Terrier gilt dies aber m.M. nach im besonderen. So wie du das mit deinem DJT beschreibst, ist es bei mir zu Hause auch. Im Moment, wo ich hier am PC sitze haben sich die beiden "großen" auf dem Sofa vor mir zusammengerollt und schlafen.
Und es stimmt, man muß bei der Anschaffung eines PJRT genau auf die Herkunft achten, sonst wird man u.U. sehr enttäuscht. Anders rum gibt es natürlich wesentlich mehr DJT, wo jagdliche Nieten dann auch nicht so auffallen. Die Basis ist einfach breiter. Aber wem erklär ich das. Im Grunde ist es völlig egal von welcher Rasse die Hund sind, ob mit oder ohne JGHV Papiere, schwarz oder hell, gut jagen müssen sie können.
P.S. Mein Westfalenrüde ist auch schwarz, eigentlich sieht er aus wie ein DJT, na ja nicht ganz, aber ein bisschen.
 
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@ HvT und boarhunter

Vielen Dank für Eure kompetenten Infos. Wäre nett, wenn ich beizeiten, sprich, wenn es denn soweit sein sollte, nochmal darauf zurückkommen könnte. Vielleicht könnt Ihr mir ja die ein oder andere Adresse verraten?

Gruß und Waidmannsheil

Pipp
 
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Gern geschehen Pipp. Was macht die Insel?
Wir hatten gerade erst Besuch von der Insel.(die lieben Verwandten, nicht ironisch gemeint). Was macht eigentlich deine Jagdgelegenheit? Äh, blöde Frage bei der MKS Situation. In welcher Ecke des Empire treibst du dich rum?
 
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@ boarhunter

wo genau treibe ich mich rum, kannst ja mal einen Blick riskieren
smile.gif

http://www.essex.ac.uk/

Jagdgelegenheit sieht, wie Du ja selbst schon bemerkt hast, zur Zeit ziemlich mau aus. Selbst kleine "Reviergänge" sind momentan nicht möglich, da die meisten Wege gesperrt sind. Also sparen und nach Deutschland fliegen.
dance2.gif


Gruß und Waidmannsheil

Pipp
 
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Hey Pipp,

wenn Du dabei hier vorbeikommst gib laut.

Pfüad di

Gibt grad Starkbier in München !!!
 
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Hallo Pipp,
die eierlegende Wollmilchsau gibt es auch unter den Terriern nicht aber wen es ein Terrier sein soll dann bitte einen PJRT !
Ich führe seit 5 Jahren 2 JR Rüden, das beeindruckende an den Hunden ist das sie genau zw. Beruf und Privat unterscheiden. Meinen beiden Kindern ( 7 u. 10 J.) sind es die liebsten Spiel und Schmusepartner. Aber auf der Jagd geht die Post ab. Meine beiden Freunde und ich führen unsere 8 Hunde als Meute auf vielen Drückjagden. Sie sind dort sehr gefragt, weil sie nur laut am Wild sind, sauber jeden qm einer Dickung absuchen, ausreichend Schärfe zum Sprengen der Rotten besitzen, aber so dosiert das sie relativ selten geschlagen werden.Bei einer Jagd hatte n wir auch eine Gruppe mit Westfalenterriern dabei. Doch was nutzt mir der lockere Hals, wen der herbei geeilte Hundeführer feststellt das die WT die frischen Fährten in der Dickung verbellen und nicht die Sauen ! Es gibt in jeder Rasse solche und solche da ich aber als Hunde/Meuteführer und als Besitzer eines Zuchtrüden mit vielen JR zusammen komme, glaube ich das dies der ideale Jagd und Familienhund ist. Voraussetzung ist Natürlich ein Hund aus jagdlicher Leistungszucht. Mein Zuchtrüde hat im Alter von 11 Monaten bereits seine JP und BP mit dem 1.Preis gemacht. Die jagdlichen Leistungsabzeichen EF, ED und SJ hatte er mit 2 Jahren eingetragen. Aber es gibt auch bei den JR immer mal wieder einen der nichts taugt. Deshalb ist es wie bei jeder Rasse wichtig sich die Elterntiere sehr genau an zu sehen. Ich führe meine Hunde auf Maisdrückjagden, Treibjagden, Drückjagden, Baujagden und auf Schweiß. Wen man morgens kommt wird man erst belächelt, aber abends wollen Sie dir den Hund abkaufen. Ich hoffe das ich Dir ein wenig bei Deiner Entscheidung helfen konnte. Gruß Jack.
 

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