Jäger erschiesst wildernden Hund in unmittelbarer Nähe von Spielplatz

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Wir hatten vor ein paar Jahren auch einen wildernden Hund im Revier....
Das ist die Pest!

Von Mai bis August 11 Stück Rehwild die wir gefunden bzw. wo uns Spaziergänger informiert haben. Dunkelziffer ????

Größe und und Art wie ein Schäferhund, grau schwarz gestromt ähnlich mancher Doggen.

Immer andere stellen im Revier aber nahezu überall.... Morgens ab 7 Uhr, Mittags, Abends 21 Uhr....
Wir bekamen immer Rückmeldung von Spaziergängern oder Hundehaltern wo er wieder gesehen wurde.

Auf einmal im August war er weg. Evtl langzeit Urlauber...
Keine Ahnung
Keiner kannte den Hund oder Halter. Und wir sind im Ort sehr gut vernetzt....

Ich glaube jeder von uns hätte den auch 200 Meter neben einem Spielplatz geschossen.....

Wir BGS Inhaber waren schriftlich beauftragt. Mit der UJB gab es auch telefonate und schriftverkehr.

Ich schieße keinen Hund wegen einem einmaligen fehlverhalten des Führer`s.
Wir kennen aber die Vorgeschichte nicht. Eine Beurteilung sehr schwer möglich.

Gruß Weichei
 
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"Ergibt die Überprüfung Tatsachen, die den Verdacht rechtfertigen ...." dürfte im Verteidigungsfall keine verdachtsrechtfertigenden Tatsachen ergeben. Also am Ende auch nix mit gefährlicher Hund.

Das eigentliche Problem ist in solchen Fällen wohl eher, daß Aussage gegen Aussage steht. Also im Zweifel Zeugen, Zeugen, Zeugen.
Deshalb bin ich froh dass der Hund bei den Jungs von der Rennleitung als überaus freundlich bekannt ist. Nur die Mädels haben etwas Probleme mit ihm, weil er seine aufrichtige Freude dadurch zeigt dass er sich ankuschelt ... und an der dunklen Uniformhose unübersehbar eine grosse Menge grauer Haare hinterlässt.😄😄😄
 
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Das kann passieren und darum verstehe ich auch keinen Jäger, der sofort nen Hund schießt der hinter nem Hasen oder nem Reh hergeht.

Der Jagdschutzparagraph bzgl. Hunde sollte das letzte Mittel sein, vorher sollte ich erst einmal schauen ob es andere Wege gibt.
Es ist ein Unterschied ob ich einen Hund zum ersten mal Wird hetzen sehe oder ob ich diesen Hund immer wieder beobachte.
Im ersten Fall schaue ich erst einmal ob ich den Besitzer ausfindig oder die Sache anders Regeln kann. Kommt es immer wieder vor und der Besitzer ist auch uneinsichtig, dann kann der Abschuss geboten sein.
Leider fehlt es einigen Jägern hier wohl an einer gewissen Selbstbehersschung, nicht alles was ich darf muss ich auch tun.

Mein Hund ist auch schon hinter Wild her, wenn da neben ihm ein Reh losprescht oder ein Hase aufsteht, dann maschiert der erst einmal bis ich ihn abrufen kann.
An dieser Stelle noch mal größten Respekt für diejenigen deren Hund das nicht macht.

Ich versuche das immer so gut es geht zu verhindern und gehe zum z.B. in der Brut und Setzzeit konsequent mit Leine, sofern es jagdlich nicht nötig ist das der Hund frei läuft. Ich kann schlecht von anderer etwas verlangen was ich selbst nicht bereit bin zu tun.

Trotzdem kommt es vor und ich gestehe, da hat mich auch ein Hase schon mal ne Flasche Rum beim Reviernachbarn gekostet.

Umgekehrt ist es auch schon passiert, hier nehmen das eigentlich alle Sportlich, dann kommt bringt der Halter halt zum nächsten Bockvertriken ne Kiste Bier vorbei.
Würde das bei jemandem Überhand nehmen, dann müsste man mal ein Gespräch führen aber ein erschossener Hund würde jedes nachbarschaftliche Verhältnis wohl dauerhauft zerstören.

Keiner würde hier einen Hund schießen sofern das nicht irgendwie abzuwenden ist, es sollte das letzte und eben nicht das erste Mittel sein.

Genauso soll es der moderne Jäger es handhaben, die Zeiten sind gottseidank vorbei, wo der Jäger bei jeden Hund erlegte wo das Herrchen mehr als 10m entfernt war.
Wenn es beim eigenen Hund passiert, dass er mal ein Reh kurz nachstellt, ist man dann auch froh, dass es nicht sofort knallt.
Es wird auch vom Jagdverband empfohlen, den Hund nicht zu töten, nur als letztes Mittel anwenden, wenn trotz Verwarnung, Anzeige usw. wieder wildernd angetroffen wird.

Trotz extremer Hundedichte kam schon seit ewiger Zeit nicht mehr vor, dass ein Hund im Revier wilderte. Heutzutage gibt es einen Aufschrei wenn ein Hund in der Siedlung alleine streunert, in meiner Kindheit, liefen die Hunde frei herum, auch unser HAushund, da scherrte es keinen, heutzutage unvorstellbar. Da war die Gefahr, dass ein Hund in den Wald streunerte um zu wildern sicher sehr groß.
 
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Genauso soll es der moderne Jäger es handhaben, die Zeiten sind gottseidank vorbei, wo der Jäger bei jeden Hund erlegte wo das Herrchen mehr als 10m entfernt war.
Wenn es beim eigenen Hund passiert, dass er mal ein Reh kurz nachstellt, ist man dann auch froh, dass es nicht sofort knallt.
Es wird auch vom Jagdverband empfohlen, den Hund nicht zu töten, nur als letztes Mittel anwenden, wenn trotz Verwarnung, Anzeige usw. wieder wildernd angetroffen wird.

Trotz extremer Hundedichte kam schon seit ewiger Zeit nicht mehr vor, dass ein Hund im Revier wilderte. Heutzutage gibt es einen Aufschrei wenn ein Hund in der Siedlung alleine streunert, in meiner Kindheit, liefen die Hunde frei herum, auch unser HAushund, da scherrte es keinen, heutzutage unvorstellbar. Da war die Gefahr, dass ein Hund in den Wald streunerte um zu wildern sicher sehr groß.

Dafür hat sich das Verhalten der "Hundeeltern" insofern geändert, dass mit dem SUV, Kombi, VW Bus auf ein Feld/Wiese gefahren wird, Heckklappe auf und die Hunde dürfen dann mal so richtig toben - in der Stadt haben sie ja nicht die Möglichkeit. Einfach mal "Hund" sein zu dürfen.......
 
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Es kann aber nicht sein dass wir auf eigene Gefahr gebissen zu werden, unsere angeleinten Hunde gegenüber nicht angeleinten Hunden verteidigen müssen! Natürlich sind die Hundehalter in der Verantwortung und nicht die Hunde. Aber was soll man machen? Pfefferspray gegen Hunde? Ich weiss nicht ob das wirklich hilft, und man sich nicht selbst damit versehentlich einsprüht wenn der Wind gerade aus der falschen Richtung bläst? Dann kommt bei mir noch ein spezielles Problem hinzu: in Luxemburg ist Pfefferspray eine absolut verbotene Waffe die man sogar nicht auf eine Waffenbesitzkarte angemeldet bekommt. Man darf noch nicht einmal denselben im eigenen Haus aufbewahren! Wenn ich in meinem Revier in Deutschland jage, bin ich zwar legal wenn ich Pfefferspray führe, ich darf ihn aber absolut nicht über die Grenze nach Luxemburg verbringen. Werde ich dort damit erwischt, ist meine Waffenbesitzkarte Geschichte! Und das ganz bestimmt!
Ob Pfefferspray

gegen bereits im Kampfmodus befindliche aggressive Hunde noch hilft, weiß ich nicht. Bei noch nicht kämpfenden Hunden wirkt es aber; nach meinen beschränkten Erfahrungen damit hält die Wirkung je nach „Treffer“ 15 Minuten bis 1/2 Tag lang an.

Gruß,

Mbogo
 
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Gerade das neue niedersächsische Jagdgesetz geschickt bekommen.
Abschuss wildernder Hunde ab jetzt nur noch nach vorheriger Anzeige bei der Jagdbehörde.

 
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Das kann passieren und darum verstehe ich auch keinen Jäger, der sofort nen Hund schießt der hinter nem Hasen oder nem Reh hergeht.
...
Keiner würde hier einen Hund schießen sofern das nicht irgendwie abzuwenden ist, es sollte das letzte und eben nicht das erste Mittel sein.
In vielen LJGs

steht explizit drin, dass vor dem Abschuß eines wildernden Hundes
  • der Halter des Hundes mehrfach ermahnt werden muss, schriftlich oder vor Zeugen,
  • der Hund tatsächlich Wild (sichtig) verfolgt haben muss, und
  • das der Hund auch in der Lage sein muss, das verfolgte Wild zu stellen und zu reißen / zu verletzen (Dackel hinter Hirsch iss also nix).
Das sollte jedem JAÜB klar sein, also erst mal nachlesen.

Gruß,

Mbogo
 
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Dafür hat sich das Verhalten der "Hundeeltern" insofern geändert, dass mit dem SUV, Kombi, VW Bus auf ein Feld/Wiese gefahren wird, Heckklappe auf und die Hunde dürfen dann mal so richtig toben - in der Stadt haben sie ja nicht die Möglichkeit. Einfach mal "Hund" sein zu dürfen.......

Ist halt regional extrem Unterschiedlich, bei mir kommt deine Schilderung praktisch nicht vor, denke schreibe lieber "noch" nicht vor. Wenn sich eienr traut, mit dem SUV in Feld oder Wiese zu fahren, dann bekommt er von mir eine höfliche aber sehr bestimmte Ermahnung.
Habe schon von Kollegen gehört, dass das extrem schlimm ist, ich wohne glaube noch weit genug weg von der nächsten Stadt.
 
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Jo, als ich Anfang des letzten Jahrzehnts den JS gemacht habe, stand bei uns nur was von abseits des Weges suchend angetroffen und unverzüglich.
Das wird schon nach und nach an den Zeitgeist angepasst.
Einfach einen Hund zu erschießen, der einem jagend im Revier über den Weg läuft, dürfte in den meisten Teilen Deutschlands mittlerweile wohl schlecht ausgehen.
 
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Frühe
Einfach einen Hund zu erschießen, der einem jagend im Revier über den Weg läuft, dürfte in den meisten Teilen Deutschlands mittlerweile wohl schlecht ausgehen.

Früher war das bei mir gang und gäbe, da wurde ein Hund sofort erschossen, wo kein Herrchen im ersten Blick sichtbar war. War einfach Pech, wurde kein Theater gemacht, da war der Jäger noch der König im Wald, machen haben das Genossen, wurden Spaziergänger angepöbelt, weil der Jäger gerade schlechte Laune hat, sind die Hauptgründe für den schlechten Ruf der Jägerschaft. Gottseidank wird der Ruf wieder immer besser, die Ablehnung wie noch vor mehr als 10 Jahren zu spüren war ist fast vorbei, hoffe es bleibt so.

Als ich noch ein Kind war wurde vom Jagdleiter seinem Vater der Hund erschossen, der war im Wald (Nachbarsort) spazieren, der Hund war etwa 20 Meter vor ihm am Weg, plötzlich ein Schuss, der Hund fiel um, Jäger lies sich nicht blicken. Die wussten wer es war, konnten es nicht beweisen, war ein Racheakt, weil die sich nicht mochten.

Ehemaliger Arbeitskollege von meinem Vater war Aufsichtsjäger, der ließ sich alle Hunde die er erschossen hat gerben, prahlte mit den Trophäen herum, die Feindseligkeiten im Ort und Umgebung waren ihm egal, er genoss das sogar, der lebt schon lange nicht mehr, war damals als mein Vater Jung war, ich ein Kind schon ein alter Mann.
 
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In vielen LJGs

steht explizit drin, dass vor dem Abschuß eines wildernden Hundes
  • der Halter des Hundes mehrfach ermahnt werden muss, schriftlich oder vor Zeugen,
  • der Hund tatsächlich Wild (sichtig) verfolgt haben muss, und
  • das der Hund auch in der Lage sein muss, das verfolgte Wild zu stellen und zu reißen / zu verletzen (Dackel hinter Hirsch iss also nix).
Das sollte jedem JAÜB klar sein, also erst mal nachlesen.

Gruß,

Mbogo
Punkt 1 machen wir schon jahrelang freiwillig so. schriftliche Meldung bei Bezirksjagdamt, wenn möglich mit Foto und gleichzeitig (wenn bekannt) geht auch das gleiche Schreiben an den Hundehalter. Hat sich eigentlich bewährt, wobei ich sagen muss dass ich schon jahrelang keinen wildernden Hund im Revier gesehen habe.

Wobei seitdem sich im Nachbargraben ein "Hundeimportierverein" niedergelassen hat ist es mit der Bezirksverwaltungsbehörde und dem Bezirksjagdamt ausgemacht ist dass es bei diesen Importhunden, die leider immer wieder "entwischen" diese Regelung gleich gilt. Meistens sind nämlich diese Hunde nicht mehr zum Einfangen. Einer wurde nach 4 Wochen von einem Auto getötet und 2 waren längere Zeit in Siedlungnähe unterwegs bis eine grosse Kastenfalle sie wieder "inhaftiert" hat.

Ansonsten sind die Hundehalter die es bis zu uns ins Revier schaffen vernünftig und die meisten kennt man auch. Immerhin sitzt man ja beim Bauern auch immer wieder zusammen und redet miteinander
 
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Das könnte bei mir ganz zu Hause böse ausgehen: "Herr Wachtmeister, der Hund wollte nur spielen, aber der Halter hat so wild gebrüllt da dachte ich "Die Russen kommen!" und musste den einfach erschiessen. Das war Notwehr!"
Zum Schießen wird er wohl nicht kommen, das ist dann Notwehr...
Weiß ich von einem Freund der mal Oberwachtmeister war, der danach und heute noch leidet.
 
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Ob Pfefferspray

gegen bereits im Kampfmodus befindliche aggressive Hunde noch hilft, weiß ich nicht. Bei noch nicht kämpfenden Hunden wirkt es aber; nach meinen beschränkten Erfahrungen damit hält die Wirkung je nach „Treffer“ 15 Minuten bis 1/2 Tag lang an.

Gruß,

Mbogo
Hilft nicht, wenn er schon im Modus des Angriffs ist, ein Freund kann Narben zeigen.
 
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Hunderiss1.jpg

hunderiss2.jpg


Das war das achte Stück Rehwild (eine beschlagene Geiß) das ein Schäferhundmischling bei uns gerissen hat. Ich hörte beim Fuchssprengen ein Stück klagen und bin in die Richtung gegangen um zu schauen was da ist.
Steht so ein Typ auf dem Weg und schaut verduzzt als er mich sieht.
Ich sprech ihn an, wo sein Hund ist, als dieser mit Schweiß verschmierter Blesse aus der Dickung kommt. Der Typ wird ganz klein und erklärt dass dieser Hund seiner Ex-Frau gehört und er nur Gassi geht........
Vor die Alternative gestellt, Ausweis oder Polizei, hat er mir den Ausweis gezeigt.
Mit meinem Hund hab ich dann das Reh in der Dickung gesucht, gefunden, schrecklich zugerichtet wie man auf den Bildern sieht und elendlich verreckt. Am Abend sind der Jagdherr und ich zu "Madam" gefahren um sie zu ermahnen.
Sie wurde frech und hat gemeint "wenn die Rehe so blöd sind sich erwischen zu lassen....ihr Hund braucht seine Freiheit."
Den geforderten Schadenersatz hat die Versicherung bezahlt, die Dame blieb uneinsichtig und der Hund unangeleint.........
Leider hat mein Jagdherr keine Anzeige erstattet.

Bausaujäger
 
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G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Interessante Einblicke, die der Faden gewährt.
Ich bin gewiss kein Freund von Haustierabschüssen, aber ist Wild in Ortsnähe tatsächlich weniger wert? Und Tierschutz zählt nur weitab oder in der nächsten Mastanlage?

CdB
 

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