Die ganze Diskussion ist obsolet!
Die jagliche Ausrichtung bestimmt der Jagdrechtsinhaber, da haben es die Regiejagd und die Eigenjagden ja nun denkbar einfach, sie sind gleichzeitig ja nun sowohl Jagdrechtsinaber als auch Jagdausübungsberechtigte.
Ob die Regiejagd z. B. ihren eigenen, immer häufiger sehr lauthals rausposaunten Ansprüchen auf den eigenen Flächen immer so gerecht wird oder in den letzten Jahren gerecht geworden ist, lassen wir mal dahingestellt!
Die Instrumente dafür liegen auf alle Fälle in ihren eigenen Händen, sollen sie doch bitte ihre Vorstellungen beherzt umsetzen und das beste aus ihrer eigentlich recht komfortablen Position machen!
Bei genossenschaftlichen Jagden ist es jedenfalls deutlich komplexer!
Und wenn du, Diplomwaldschrat, mit deinen Vorstellungen und/oder deiner Beratung bei euren Strukturen im Kleinstwaldbesitz keinen Fuss an den Boden bekommst, so mag das für dich persönlich frustrierend sein.
Als fairer Verlierer solltest du dann vielleicht noch aktiver versuchen, Mehrheiten für deine Vorstellungen zu schaffen oder auf eine jagdliche Eigenbewirtschaftung hinzuarbeiten.
Weiterhin haben die Jagdgenossenschaft ja auch zahlreiche Möglichkeiten, den Pachtvertrag entsprechend zu gestalten, da ist wiederum auch dein potentieller Hebel.
Die Genossenschaften vertreten aber nun mal nicht nur Partikularinteressen, da sind immer Kompromisse gefragt, und nicht nur deine beruflichen Partikularinteressen oder die von dir vetretenen, flächenmäßig möglicherweise auch noch irrelevanten Kleinstprivatwaldbeitzer!
So funktionieren nun mal Genossenschaften, man kann nicht allen gerecht werden.
Auch zwingt niemand die Jagdgenossenschaften ihr Jagdrecht zu verpachten, sollen doch die armen, unterrepräsentierten Kleinwaldbesitzer die Jagd selber pachten oder z.b. dich als Beratungsförster oder jemand anderen mit der Organisation und Durchführung der Jagd beauftragen, der dann auch gerne persönlich in Verantwortung und/oder Haftung für Schäden in Wald und auf LW Nutzfläche gerade steht!
Bei einem reinen Rehwildrevier oder bei nur gelegentlichen, marginalen Auftreten von Sauen mag das viellecht auch eine Zeit lang gut gehen, aber meine persönlichen Erfahrungen sagen mir, spätestens bei einem relevanten Vorkommen von Schwarzwild wird es sehr schnell still, auch im Kleinstprivatwald, mit den lauten Rufen
"Ich kann es besser, das müssen wir so und so machen"!
Btw, ich persönlich würde es sehr begrüßen, und es würde die Akzeptanz nicht nur deiner Argumentationsketten enorm steigern, wenn du oder auch andere hier persönlich in Verantwortung oder Haftung für Wildschäden im Forst und auf LW Nutzflächen stehen würdet oder in Zukunft gehen würdet.
Ohne persönliche Verantwortung/Haftung sind lautstarke Forderungen nämlich immer deutlich leichter zu stellen!