Mein Mitgefühl den Angehörigen.
So tragisch dieses Unglück ist, sollte man sich doch nicht nur über Spekulationen zur konstruktiven Sicherheit des Hochsitzes ergehen.
Vielmehr stellt sich mir die Frage, warum man unbedingt, wenn doch vorher diese markante Wetterlage angekündigt ist, überhaupt auf die Jagd geht.
Schon die Altvordern hatten den Merksatz: Wenn der Wind jagt, soll der Jäger nicht jagen.
Das ist oft nicht so einfach. Wenngleich Du natürlich im Grundsatz schon recht hast!
Wenn Du bei mir (und auch anderen Teilen Bayerns) jeder Gewitterwarnung dermaßen Rechnung trägst dass Du daheim bleibst - dann kannst auch mal ein paar Monate jagdfreie Zeit haben.
Zudem gibts Ecken, da entstehen die lokalen Wärmegewitter. Ich leb nicht weit von so einer Ecke. Wenn Du da mit dem Rad unterwegs bist und die ersten Tropfen fallen schaffst es oft noch mit viel in die Pedale treten nach Hause ohne dass Dich der grobe Teil erwischt. Alle Wanderer die zeitgleich draußen sind haben Pech.
Obendrein weiß kein Mensch was die Motivation bei dem leider Verunglückten war. Wer hat nicht schon tagelang versucht ein (beispielsweise wegen Verkehrsunfall) krankes Stück zu kriegen und zu erlösen?
Und es geht oft so schnell, das muss man erlebt haben.
Ich saß mal am Waldrand auf einer relativ hohen Leiter. Das Gewitter kam von hinten, für mich einfach nicht sichtbar. Bei den ersten Anzeichen von aufkommendem Wind und der von hinten her über mich steigenden Gewitterfront hab ich zusammengepackt und abgebaumt.
Da fiel noch kein Tropfen Regen! Aber mir war klar was los ist.
Bis ich die Leiter unten war hat es buchstäblich aus allen Richtungen geregnet. Wenn man mal trotz einer Lodekotze über eine Strecke von 300 m bis zum Auto bis auf die Unterhose nass wird, das sagt eigentlich alles.
Über die 300 m Distanz hab ich dann das Fürchten gelernt. Die Blitze schlugen schon rund um mich herum ein. Und da rennst dann mit deinem Drilling = Eisenstange