Jagd braucht Traditionsbewusstsein

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und wie führst Du Deine Abschußliste? oder hast Du so wenige Erlegungen, dass Du Dir Erlegungsdatum und Gewicht merken kannst:unsure:
Parallel zu den persönlichen Aufzeichnungen führe ich eine Exelliste mit allen Erlegungen im Revier die ich dann für die Streckenliste weiter verwende. Auch das bei uns sehr zahlreiche Niederwild im dreistelligen Bereich muss irgendwie aufgezeichnet werden, da kann man bis zum Jahresende sonst nicht den Überblick behalten.
Aller Erlegungen werden in der WhatsApp-Gruppe gepostet, so sind auch alle Sauen mit Datum und Uhrzeit hinterlegt falls mal eine Kontrolle kommt bezüglich der Abschussprämie.
 
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24 Mai 2019
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Ich führe für meinen Pächter die Liste, der ist da weniger organisiert...:rolleyes:

Selbst im öffentl. Wald konnten meine Aufzeichnungen schon Zweifel beseitigen...;)
 
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Wer es macht ist egal, aber es muß gemacht werden und mir im Februar Märchen ausdenken, tue ich nicht. Außerdem geht es mir auch um die Erfüllung des 3 jährigen Abschußplans für Rehwild, wenn ich mir Fallwild nicht notiere, fallen welche durchs Raster.
 
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Für die Abschussmeldungen nutzen wir ein Jagdverwaltungsprogramm, vom LJV zur Verfügung gestellt. Ab nächstem Jagdjahr gibts eine neue Version. Sachsenforst hat diese entwickelt und schon im Einsatz. Damit können die Meldungen mit Webfrontend vom PC als auch mit dem Smartphone erledigt werden.
 
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Hin und wieder findet man Waffen mit verschiedenen Wildsymbolen auf dem Schaft eingelassen, hinter denen dann kleine Silbernägel die Abschusszahlen markieren.

Der ein oder andere wird vielleicht auch das Rautenmuster der Fischhaut dafür hernehmen wollen...
 
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Warum Abschußliste führen, wenn man selber kein Pächter ist?
Was bringt es noch heute zu wissen, was das Geißkitz, das man am 21. Nov. 1997, in einem Revier in dem man seit 20 Jahren nicht mehr jagt, auf 75m geschossen, gewogen hat?
Eine "Abschussliste" führe ich auch nicht, aber notiere seit 1993 nähere Einzelheiten über wo, was, bei wem, wie weit, Kaliber, evtl. Fluchtstrecken, Wildgewichte und Besonderheiten.
Daneben fotografiere ich seit dem ersten Jagdtag, früher nur Print, anfangs s/w, dann Dia und Filmen, heute alles digital, aber besondere Bilder kommen dennoch ins Album.
Über einige Jahre den W+H Taschenkalender benutzt, ansonsten normale TaKa.
Man muss kein Pächter sein, um Erlegungen zu archivieren, die allermeiste Zeit war ich Mitgeher und Jagdgast. Mitpächter nur wenige Jahre.
 

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Westwood

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Die Sache mit dem Traditionsbewusstsein ist für mich immer ein wenig zweischneidig.
Es gibt auch hier gefühlt nur noch Extreme...

Ich selbst bin ja eher die Nachrückende Generation Jäger und wenn man unter Pächtern schaut ein Jungspundiges Einhorn.
Viel traditionelles habe ich mit auf den weg bekommen aber vieles Pflege ich in meinem Revieralltag nicht in dem Maße wie es der ein oder andere gerne sehen würde, auch wenn ich Traditionen wichtig finde und begrüße.

Ich kann zwar Jagdhorn spielen verblase aber nicht jedes Stück, den letzten Bissen und Erlegerbrüche gibt es in der Regel nur bei Jagdgästen und zu besonderen Anlässen, nicht weil ich keinen Respekt habe sondern vielmehr, weil meine Schwerpunkte in der Phase der Jagd schlichtweg wo anders liegen.
Es gibt auch viele Bräuche die ich nicht ab kann, dazu gehört beispielsweise der Jägerschlag, liegt aber vermutlich an örtlichen Gegebenheiten und damit verbundenen Besonderheiten.
Ich brauche mich nicht vor einer johlenden Mannschaft zum Schorsch machen.

Die Tradition der Jagd, ist für mich ein Gewisser Teil der Identität der seine Daseinsberechtigung hat und somit in Teilen auch absolut Schützenswert ist. Allerdings bin ich auch der Meinung das sich eine Identität stets entwickelt und dementsprechend Dinge obsolet werden und im Gegenzug andere Dinge dazu kommen.
Mir ist es sehr viel wichtiger das jemand ordentlich Jagd, Jagdethisch ein Verständnis für meine Standpunkte hat und Kameradschaft und Loyalität nicht nur Fremdworte sind als das er sein Glas mit Links anstößt.
Was ich persönlich Schade finde ist aber wenn man die Traditionen nicht einmal kennt bzw. Sie befolgt wenn es dem Einladenden wichtig ist.

Jäger die andere verurteilen weil diese besonders Traditionell sind oder eben weil Sie mit den Traditionen nichts am Hut haben sind mir zuwider, ich teile mein Jagdliches Umfeld genauso ein wie mein privates, nach Sympathie und dementsprechend darf jeder seine Besonderheiten, Ecken und Kanten haben.

Ich führe neben der normalen Streckenliste für die Behörde ein Jagdtagebuch, hab ich mir damals von meinem Lehrprinzen so abgeschaut (auch wenn der mit Tradition Garnichts am Hut hatte). Für mich ist es zum einen ein Hilfsmittel und zum anderen immer wider eine schöne Erinnerung. Ab und an klebe ich ein paar Bilder von besonderen Dingen ein und hoffe das zu den zwei bestehenden Bänden noch ein paar dazu kommen.

Schöne Grüße

Westwood
 
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Ich kann zwar Jagdhorn spielen verblase aber nicht jedes Stück, den letzten Bissen und Erlegerbrüche gibt es in der Regel nur bei Jagdgästen und zu besonderen Anlässen, nicht weil ich keinen Respekt habe sondern vielmehr, weil meine Schwerpunkte in der Phase der Jagd schlichtweg wo anders liegen.(y) ist bei mir ebenso.
Es gibt auch viele Bräuche die ich nicht ab kann, dazu gehört beispielsweise der Jägerschlag, liegt aber vermutlich an örtlichen Gegebenheiten und damit verbundenen Besonderheiten.
Ich brauche mich nicht vor einer johlenden Mannschaft zum Schorsch:unsure: hat es bei uns nie gegeben, weder Jägermeister aus Flintenläufen, noch Apportierspiele noch sonst etwas erniedrigendes, würde ich auch sofort unterbinden:mad: machen.
 

Westwood

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Bei uns ist der Jägerschlag je nachdem in welcher Runde man sich bewegt schlichtweg etwas um die Allgemeinheit zu belustigen. Für den ``geehrten´´ ist es in meinen Augen schlichtweg Erniedrigung und für sowas bin ich nicht zu haben.
Bei Jagdgerichten habe ich auch schon beides erlebt....

Wenn beides mit Würde und etwas Humor abgehalten wird bin ich aber der letzte der sich davor verschließt.
 
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Hab schon tolle Jagdgerichte mit Kabaretistischen Einlagen von Leuten erlebt, denen ich das nie zugetraut hätte....
Wenn ich manche alten Berichte, höhre ,was früher so "üblich" war und als "gehört dazu!" verkauft wurde.....
Da grausts einer Sau :sick:
 
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ich kenne exakt 2 Jagdgerichte, die diesen Namen zu recht tragen. Der Staatsanwalt sammelt den ganzen Tag über, besser ist, man erscheint in sauberen Stiefeln. Das ist ein Mann der mit viel Humor vorträgt und die besondere Gabe hat, nie verletzend zu wirken. Der Richter ebenso, verhängt auch gern mal 2-3 Escorial grün um die Erinnerungsgabe des Angeklagten zu fördern. Die Geldstrafen dienen dazu, die Treiberwehr freizuhalten ;). Alles andere was ich sonst erlebt habe, verdient den Namen Jagdgericht nicht, da kann man sich noch so tolle Roben anlegen und Perücken tragen.
 
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Die Jagdgerichte hatten bei uns früher immer Stil und waren sehr lustig und sozial. Der Erlös ging zu Gunsten der Treiber, die auch immer gerne teilnahmen, ebenso die Schützen. Das Schüsseltreiben wollte auch niemand verpassen. Seit Rückgang des Niederwildes, alles Geschichte...
 

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