Wenn jemand noch in der Lage ist, mit gewissem Stil und beredtem Witz ein Jagdgericht nach einer Jagd (gleich ob Nieder-oder Schalenwild) abzuhalten, das sich wirklich mit jagdlichen "Verfehlungen" beschäftigt, dann finde ich das unterhaltsam.
Wenn aber, wie ich als junger Jäger mal in einem Pachtrevier an der Mosel erlebte, lächerliches Kabarett aufgeführt wird, was mit Jagd kaum mehr zu tun hat, dann find ich das überflüssig und mit der ursprl. Tradition hat es nichts mehr zu tun.
Wie so oft, hängt es an den Menschen, was dabei raus kommt und offensichtlich ist es auch gegenweise sehr verschieden, wie hier einige schreiben.
Nach den Niederwildjagden, die ich als Treiberjunge und später Jungjäger in meiner usprl. Heimat im Bergischen Land erlebte, gab es immer zünftige Schüsseltreiben in der Dorfkneipe, die Hunde lagen hinter uns, die Flinten standen in der Ecke. Manchmal vergaß auch ein Jäger seinen Püster zu vorgerückter Stunde, der Wirt stellte ihn dann sicher.
Gut gegessen und (durch manche
) auch getrunken wurde damals tatsächlich noch - jedoch großes Theater mit Jagdgericht hab ich da nicht erlebt.
Vater war immer wichtig, daß wir noch heil nach Hause kamen. Wir wurden abgeholt oder fuhren mit dem Zug, v.a. an autofreien Sonntagen mit karnickelgefüllten Rucksäcken, Hunden und Püster.
Tempi passati...!