Jagd braucht Traditionsbewusstsein

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Yumitori

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Ich habe bisher nicht alle posts gelesen, trotzdem verstehe ich die eine und auch die andere Seite, pro und contra Traditionsbewußtsein.Vielleicht ist es ein gewaltiger Gedankensprung - aber in allen anderen Bereichen, in denen Tradition eine Rolle spielt, sind oder waren ähnliche Auseinandersetzugen INNERHALB einer Gruppierung (notwendig) und an der Tagesordnung. Wer erinnert sich noch an die Studentengeneration, die anläßlich feierlicher, traditionsbetonter Einführungen an Universitäten in der Prozession "mitmarschierten" und dabei Transparente hochhielten, die mit "UNTER DEN TALAREN, DER MUFF VON TAUSEND JAHREN" beschriftet waren. Sie haben die Traditionen der Unis verändert, nicht aufgehoben oder entgültig beseitigt. War das falsch? Vielleicht kommen wir hier durch entsprechende Diskussionen zu einem ähnlichen Ergebnis. Ich bin gespannt!
Zum Gruße,
Streit - im Sinne des wohlgemeinten akademischen - muss tatsächlich sein und man muss nicht studiert haben, um die Grundsätze des akad. Streits zu befolgen.
Zu Deinem Beispiel: Ich habe 1976 mit dem Studium begonnen und die ungewaschenen (de facto!) und verlausten (nur ein Eindruck), stinkenden (de facto!) Angehörigen beiderlei Geschlechts Transparente dieser und weit schlimmerer Art hoch halten sehen. Fieses Pack in meinen Augen, sie haben (des Vorlesungsausfalles wegen) mir mindestens ein Semester vernichtet und ich empfinde diese Art des Protestes mit zerschlagenem Gestühl und mit Feuerwehrschläuchen durchnässten Hörsälen als widerlich und möchte keinesfalls, dass wir uns hier einen solchen Streit liefern.
Ansonsten kann ich mir durchaus anhören und durchlesen, was so gedacht wird... - und man stelle sich vor, ich nehme den Hut nur kurz an der Strecke ab, wenn das Halali verklungen ist, das kann jeder halten, wie er will.
Ob man links oder rechts auf "Waidmannsheil" trinkt, ist mir persönlich gleichgültig - und in manchen Gegenden unseres Landes trägt der Rehbock ja auch ein Geweih - aber das ist nicht unbedingt das, was ich unter Tradition verstehe... .
Aber wenn Toleranz i. S. Tradition so weit geht, dass bewährte Traditionen aus Bequemlichkeit, auch Faulheit, verschwinden und eben das Bewährte durch ein gepflegtes Nichts ersetzt wird, dann dauert es nicht mehr allzu lange und der Kern, der sich mit eben jenen bewährten Traditionen ein tolerantes Umfeld zu schaffen wusste, welches ihn auch schützte, ist der Vernichtung anheim gegeben.
 
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Yumitori

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Gebracht hat es vorallem das Nazigesocks in den Talaren und Positionen zu benennen, die nach 45 plötzlich lupenreine Demokraten waren.
Gebracht hat es, daß endlich, 20 Jahre danach, Prozesse begannen. Gebracht hat es eine historische Aufarbeitung der Verbrechen, gegen das nationale Wegsehen und Wegschweigen.
Zum Gruße,
na s o o o allgemein ist das absolut falsch.
Man bedenke, dass nach 1945 kaum Männer da waren, die eine Ausbildung hatten, die den Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur und eines Staatswesens hätten vollbringen können; oftmals waren eben nur die da, die zu alt für die Wehrmacht gewesen waren und Mitläufer.
Ich bin weiß Gott kein Anhänger der braunen Ideologie- aber man muss schon alles bedenken.
Abgesehen davon waren die Prozesse sowohl in Nürnberg als auch später anderswo durchaus richtig.
 
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Ohne Anspruch auf Werthaltigkeit und Allgemeingültigkeit, aber in aller Bescheidenheit hat ein Buchautor die Dinge aus seiner Sicht dargelegt. Das Geleitwort dazu stammt von Frau Dr. Dr. Sigrid Schwenk. Vor- und Schlusswort und ein kleiner Auszug in Bildern.
 

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Zum Gruße,
na s o o o allgemein ist das absolut falsch.
Man bedenke, dass nach 1945 kaum Männer da waren, die eine Ausbildung hatten, die den Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur und eines Staatswesens hätten vollbringen können; oftmals waren eben nur die da, die zu alt für die Wehrmacht gewesen waren und Mitläufer.
Ich bin weiß Gott kein Anhänger der braunen Ideologie- aber man muss schon alles bedenken.
Abgesehen davon waren die Prozesse sowohl in Nürnberg als auch später anderswo durchaus richtig.

Kriegsverbrecher bis in hohe Ämter. Da hätte es auch genügend andere gegeben.
Der Auschwitzprozess war 1963, fast 20 Jahre danach, nur in Frankfurt möglich, weil da ein Ministerpräsident die Hand drüber hatte. In anderen Bundesländern hatten die MP die Hand über den Naziverbrechern und/oder waren selbst welche.
 
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Kriegsverbrecher bis in hohe Ämter. Da hätte es auch genügend andere gegeben.
Der Auschwitzprozess war 1963, fast 20 Jahre danach, nur in Frankfurt möglich, weil da ein Ministerpräsident die Hand drüber hatte. In anderen Bundesländern hatten die MP die Hand über den Naziverbrechern und/oder waren selbst welche.
Unfug!
(Um Dich zu Zitieren)
Die Prominenten wurden in N entsorgt, der Rest na ja...
 
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Yumitori

Guest
Kriegsverbrecher bis in hohe Ämter. Da hätte es auch genügend andere gegeben.
Der Auschwitzprozess war 1963, fast 20 Jahre danach, nur in Frankfurt möglich, weil da ein Ministerpräsident die Hand drüber hatte. In anderen Bundesländern hatten die MP die Hand über den Naziverbrechern und/oder waren selbst welche.
Das mag wohl so sein, mit der "Hand drüber", ich weiß es nicht, aber es war in der Tat so, dass die Verwaltung und die Judikative nach dem Krieg einen erheblichen Mangel an fähigen Kräften zu beklagen hatte. D a s weiß ich nun leider ganz genau, weil ich genau darüber mal eine Seminararbeit geschrieben habe, an der damals vom Kommunistenpack übervölkerten Frankfurter Uni... .
Es gab n i c h t g e n u g "andere"; oder sie wollten nicht, das mag verständlich sein... .
 
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Ja cast, da hätte es auch genügend andere gegeben.:cool:
Das Gerichtswesen baut man am besten mit Juristen auf und die waren von 33-45 nicht als Schornsteinfeger tätig, genau so wie auch die Militärs welche zum Aufbau der Bundeswehr rekrutiert wurden vorher nicht als Tankwarte tätig waren und die Polizisten nicht als Kohlenhändler gearbeitet haben. Mir geht Dein Nazi Geplärre schon etwas auf den Keks, das war eine andere Zeit, mit der ich nichts zu schaffen habe und deshalb lass ich mir auch keine Schuld einreden und was konservative Ansichten mit Nationalsozialismus zu tun haben???
Das ist schon ein bischen manisch bei Dir.;)
 
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Nö, es passt prima zu der allgemeinen Hetze hier und anderswo.
68er waren nicht alles Maoisten, sondern viele wollten einfach nur von ihren Vätern wissen wo und wie sie an Kriegsverbrechen beteiligt waren.
Da selten Antworten kamen, wurde eben nachgehakt.
 
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Nö, es passt prima zu der allgemeinen Hetze hier und anderswo.
68er waren nicht alles Maoisten, sondern viele wollten einfach nur von ihren Vätern wissen wo und wie sie an Kriegsverbrechen beteiligt waren.

Dann wäre es doch vielleicht sinnvoll gewesen, wenn diese Langhaartrolls einfach mal zu Hause nachgefragt hätten, auch auf die Gefahr hin, dass ihren Vätern die Hand ausgerutscht wäre...
 
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Yumitori

Guest
Nö, es passt prima zu der allgemeinen Hetze hier und anderswo.
68er waren nicht alles Maoisten, sondern viele wollten einfach nur von ihren Vätern wissen wo und wie sie an Kriegsverbrechen beteiligt waren.
Zum Gruße,
"viele" halte ich angesichts meiner Erlebnisse mit eben jenen "68ern" für ein Gerücht, aber sicher waren nicht alle Maoisten, das räume ich gerne ein.
Das Problem ist aber, dass nicht eben jene, die "nur wissen wollten" eine Deutungshoheit beanspruchten, vielmehr jenen das Feld überließen, die mir schriftlich und mündlich die Drohung zukommen ließen, ich brauche keinen Arzt mehr, sollte ich am nächsten Tag zur Vorlesung erscheinen... .
Und d a m a l s (1976) ging es schon (wieder) los mit "Du Nazi", wenn man sich erlaubte, zu erzählen, dass man sich freiwillig zur Bundeswehr gemeldet hatte.
 
Y

Yumitori

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Dann wäre es doch vielleicht sinnvoll gewesen, wenn diese Langhaartrolls einfach mal zu Hause nachgefragt hätten, auch auf die Gefahr hin, dass ihren Vätern die Hand ausgerutscht wäre...
Zum Gruße,
na ja, ich kann mir vorstellen, dass nicht jeder(vermeintliche) "Täter" fröhlich erzählt haben mag, was so alles passiert ist, das muss man sehen.
Aber alles in allem kann es natürlich nicht angehen, ganze Gebäude zu zerdeppern und das alles nur, weil man gegen den Krieg irgendwo ist.
Ich bin mir nicht sicher, ob es 1969 oder 197o war, als in meinem Gymnasium in Frankfurt (Wöhlerschule) von jenen freien (Un)geistern, die angeblich alles wissen hatten wollen und Ideen hatten, wie man's besser macht, ein ganzer Schultrakt incl. Schwimmbad) so zerstört, dass der ganze Trakt über zwei Wochen besetzt war und weitere acht Wochen wieder hergestellt werden musste - wegen des Muffs unter den Talaren ? Keine Ahnung, aber i c h und meine Kumpels wussten uns zu wehren... .
 
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Gelöschtes Mitglied 25014

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Dann wäre es doch vielleicht sinnvoll gewesen, wenn diese Langhaartrolls einfach mal zu Hause nachgefragt hätten, auch auf die Gefahr hin, dass ihren Vätern die Hand ausgerutscht wäre...

Sowas schreibt sich leicht, wenn man persönlich nicht die geringste eigene Erfahrung gemacht hat.
Mein Vater war 4 Jahre Frontsoldat.Danach 5 Jahre Gefangenschaft. Der 2. Weltkrieg war für uns Kinder erst Anfang der 80ger Jahre vorbei als er gestorben war.
Und mein Vater war seit 1931 SPD Mitglied in Hamburg, als er mit 14 Jahren anfangen musste in einer Fabrik zu arbeiten.

Das einzige was ich nach all den Jahren an meinem Vater positves entdecken konnte war sein unbändiger Hass auf das gesamte braune Drecksgesocks.
 

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