Jagd braucht Traditionsbewusstsein

S

Schorse2210

Guest
Moin,

Nur das ich nicht mehr ohne Waffe ins Revier fahre, seit ich ein krankes Stück Rehwild vor mir hatte und nix zum Schießen dabei.

Es ist leider nicht so gewesen, das ich nicht mit Waffe jagen wollte! Ich habe mir nur bei einem Sturz von der Leiter(zu Hause, nicht im Revier) einen ungünstigen Landeplatz ausgesucht und bin auf einer Rasenkante gelandet, das Ergebnis war ein zerlegtes Schlüsselbein rechts, also war bis Dezember nichts mit Gewehr anlegen! Sonst teile ich Deine Meinung, auch mal ein krankes Stück erlösen zu können.

WmH
Schorse
 
Registriert
21 Apr 2013
Beiträge
438
Ist es nicht peinlich berührend, wenn Drohnen, Nachtsichttechnik, Wärmebildkameras, etc. Einzug in den Jagdalltag halten und man dann am Ende irgend eine spirituelle Wahrnehmung hatte? Eine "Tradition" (wie alt, woher, welcher Ursprung?) meint zu pflegen, während gleichzeitig die Kreatur keine Chance mehr hat; keine Ruhe, keinen Rückzugsort; keine Fluchtmöglichkeit? Was nutzt die Rückschau bei derart knallharter Realität und gnadenlosem Managementinstrumentarium?

Glaubt ihr nicht, dass das Selbstbetrug ist?

F.
 

kr1

Registriert
15 Feb 2011
Beiträge
1.003
Ist es nicht peinlich berührend, wenn Drohnen, Nachtsichttechnik, Wärmebildkameras, etc. Einzug in den Jagdalltag halten und man dann am Ende irgend eine spirituelle Wahrnehmung hatte? Eine "Tradition" (wie alt, woher, welcher Ursprung?) meint zu pflegen, während gleichzeitig die Kreatur keine Chance mehr hat; keine Ruhe, keinen Rückzugsort; keine Fluchtmöglichkeit? Was nutzt die Rückschau bei derart knallharter Realität und gnadenlosem Managementinstrumentarium?

Glaubt ihr nicht, dass das Selbstbetrug ist?

F.

Ich erinnere mich genau, das hatten wir damals auch diskutiert als wir vom Speer zum Pfeil und Bogen übergingen.
 
S

Schorse2210

Guest
Moin,

Ist es nicht peinlich berührend, wenn Drohnen, Nachtsichttechnik, Wärmebildkameras, etc. Einzug in den Jagdalltag halten und man dann am Ende irgend eine spirituelle Wahrnehmung hatte? Eine "Tradition" (wie alt, woher, welcher Ursprung?) meint zu pflegen, während gleichzeitig die Kreatur keine Chance mehr hat; keine Ruhe, keinen Rückzugsort; keine Fluchtmöglichkeit? Was nutzt die Rückschau bei derart knallharter Realität und gnadenlosem Managementinstrumentarium?

Glaubt ihr nicht, dass das Selbstbetrug ist?

F.

Genau aus diesem Grund habe ich weder Drohne, WBK noch Nachtsichttechnik! Ergo kein Selbstbetrug!

Vielleicht ist Dir mal aufgefallen, das die Plätze in denen Schwarzwild Ruhe/Rückzugsort hat mit den Maisschlägen wächst?
Was heißt eigentlich keine Fluchtmöglichkeit? Welcher Jäger bindet die armen Viecher den fest?:eek:

WmH
Schorse
 
Registriert
14 Dez 2000
Beiträge
2.787
Ist es nicht peinlich berührend, wenn Drohnen, Nachtsichttechnik, Wärmebildkameras, etc. Einzug in den Jagdalltag halten und man dann am Ende irgend eine spirituelle Wahrnehmung hatte? Eine "Tradition" (wie alt, woher, welcher Ursprung?) meint zu pflegen, während gleichzeitig die Kreatur keine Chance mehr hat; keine Ruhe, keinen Rückzugsort; keine Fluchtmöglichkeit? Was nutzt die Rückschau bei derart knallharter Realität und gnadenlosem Managementinstrumentarium?

Glaubt ihr nicht, dass das Selbstbetrug ist?
F.

Nein.
Entscheidend ist der Umfang technischen Fortschritts den ich mitmache und wie meine Grundeinstellung, mein Wertesystem aufgestellt ist.
Die Grenzen mögen fließend sein und jeder setzt sie anders. Aber auch bei Verwendung eines Leuchtabsehens kann ich traditionsbewusst sein und muss nicht alles zu Boden bringen was sich mir zeigt.
Auch andere technische Entwicklungen schießen dies nicht aus.

wipi
 
Y

Yumitori

Guest
Ist es nicht peinlich berührend, wenn Drohnen, Nachtsichttechnik, Wärmebildkameras, etc. Einzug in den Jagdalltag halten und man dann am Ende irgend eine spirituelle Wahrnehmung hatte? Eine "Tradition" (wie alt, woher, welcher Ursprung?) meint zu pflegen, während gleichzeitig die Kreatur keine Chance mehr hat; keine Ruhe, keinen Rückzugsort; keine Fluchtmöglichkeit? Was nutzt die Rückschau bei derart knallharter Realität und gnadenlosem Managementinstrumentarium?

Glaubt ihr nicht, dass das Selbstbetrug ist?

F.

Zum Gruße,
dort, wo ich jagen darf, benutzt man keine Drohnen, keine Wärmebildkameras und solcherlei technischen Geräte - weil der Jagdherr, der mir freie Büchse gibt, dies schlicht nicht braucht.
Und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass man nur dort, wo Schwarzwild als Schädling gilt, derlei Geräte braucht - dann ist es aber Schädlingsbekämpfung und keine Jagd mehr, so wie einst die irrsinnige Fuchsbauvergasung.
Und - wer zur Hölle spricht denn von spiritueller Wahrnehmung - außer Dir ?
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Ist es nicht peinlich berührend, wenn Drohnen, Nachtsichttechnik, Wärmebildkameras, etc. Einzug in den Jagdalltag halten und man dann am Ende irgend eine spirituelle Wahrnehmung hatte? Eine "Tradition" (wie alt, woher, welcher Ursprung?) meint zu pflegen, während gleichzeitig die Kreatur keine Chance mehr hat; keine Ruhe, keinen Rückzugsort; keine Fluchtmöglichkeit? Was nutzt die Rückschau bei derart knallharter Realität und gnadenlosem Managementinstrumentarium?

Glaubt ihr nicht, dass das Selbstbetrug ist?

F.
Es bleibt immer noch dem einzelnen überlassen was davon er nutzt, ich für meinen Teil bin zum Beispiel gerade sehr froh darüber die Wärmebildkamera wieder ohne Verlust verkauft zu haben. Wenn ich die Jagd einmal als "Managment" sehen müsste würde ich vermutlich damit aufhören.
 
Registriert
27 Mai 2018
Beiträge
7.959
Kann es sein, daß gewisse Kreise dieses Hitech Equipment auch gern über Zeitschriften und neuerdings Youtube Videos influencen weil da eine Menge Geld dran verdient wird?
 
Registriert
12 Apr 2016
Beiträge
6.440
Es bleibt immer noch dem einzelnen überlassen was davon er nutzt, ich für meinen Teil bin zum Beispiel gerade sehr froh darüber die Wärmebildkamera wieder ohne Verlust verkauft zu haben. Wenn ich die Jagd einmal als "Managment" sehen müsste würde ich vermutlich damit aufhören.

Management ist per se ein inflationär genutzter Ausdruck (z.B. facility manager).
Das es Reviere (-strukturen) gibt, in denen durch veränderte Rahmenbedingungen (Fruchtfolgen, extensiver Maisanbau etc.) und Prävention vor ASP ggf. neue Technik notwendig wird, ist m.E. unbestritten.

Zurück zum Topic:
Jagd braucht ein gemeinsames Fundament.
wie breit o. massiv es sein sollte war ursprünglich Sinn dieses Threads. Grundsätzlich habe ich den Thread mit Interesse verfolgt.

Bei Schallreduzierung und Leuchtabsehen will letztendlich auch nur eine Minderheit die Zeit zurückdrehen und eine breite Mehrheit ist froh, dass wir diesbezüglich nicht in den 60er stecken bleiben wollen.

Falls die *Taliban der Extrema* (Frevertbasierte sowie ÖJV-Jünger) mal einen Gang zurückschalten würden, könnte der Thread wieder zielorientiert sein und ein (angepasst, verändertes) jagdliches Fundament des Jahres 2019 abbilden.
 
Y

Yumitori

Guest
Management ist per se ein inflationär genutzter Ausdruck (z.B. facility manager).
Das es Reviere (-strukturen) gibt, in denen durch veränderte Rahmenbedingungen (Fruchtfolgen, extensiver Maisanbau etc.) und Prävention vor ASP ggf. neue Technik notwendig wird, ist m.E. unbestritten.

Zurück zum Topic:
Jagd braucht ein gemeinsames Fundament.
wie breit o. massiv es sein sollte war ursprünglich Sinn dieses Threads. Grundsätzlich habe ich den Thread mit Interesse verfolgt.

Bei Schallreduzierung und Leuchtabsehen will letztendlich auch nur eine Minderheit die Zeit zurückdrehen und eine breite Mehrheit ist froh, dass wir diesbezüglich nicht in den 60er stecken bleiben wollen.

Falls die *Taliban der Extrema* (Frevertbasierte sowie ÖJV-Jünger) mal einen Gang zurückschalten würden, könnte der Thread wieder zielorientiert sein und ein (angepasst, verändertes) jagdliches Fundament des Jahres 2019 abbilden.
Zum Gruße,
"Taliban der Extrema", sehr schön formuliert - wenngleich ich einmal unterstelle, dass kein Mitglied einer dieser Lager sein Leben für die Durchsetzung etwa des Anschussbruches "männliches Stück nach rechts" geben würde .
Und eben weil ich zwar traditionsbewusst, aber nicht traditionsfanatisch bin, werde ich ganz bestimmt keinen Gang zurückschalten und lasse es mir auch nicht anraten.
 
Registriert
1 Aug 2013
Beiträge
7.727
Zum Gruße,
"Taliban der Extrema", sehr schön formuliert - wenngleich ich einmal unterstelle, dass kein Mitglied einer dieser Lager sein Leben für die Durchsetzung etwa des Anschussbruches "männliches Stück nach rechts" geben würde .
Und eben weil ich zwar traditionsbewusst, aber nicht traditionsfanatisch bin, werde ich ganz bestimmt keinen Gang zurückschalten und lasse es mir auch nicht anraten.
Das sehe ich genauso!
Nur weil man jagdlich traditionsbewusst erzogen wurde und/oder die Jagd, samt Gebräuchen lebt ist man noch lange nicht frevertbasiert, ein Naazi oder waidheilig oder ein Wildzüchter...extreme kommen nur zu oft von der anderen Seite, mit den o.g. infantilen Argumenten...keine Ahnung was zu Beginn deren jagdl. Laufbahn schiefgelaufen ist. Von grossartigen Charakterzügen zeugt das jedenfalls nicht. Mit den gemässigten ÖJV'lern komm ich gut klar, sorgen sie doch durch ihre jagdl. Beflissenheit für allgemeine Erheiterung, beim bewussten Umgehen von jagdl. Traditionen.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Falls die *Taliban der Extrema* (Frevertbasierte sowie ÖJV-Jünger) mal einen Gang zurückschalten würden, könnte der Thread wieder zielorientiert sein und ein (angepasst, verändertes) jagdliches Fundament des Jahres 2019 abbilden.

Da Jagd auf vielen sehr verschiedenen Säulen steht, verschiedenen Einflüssen und Hintergründen unterliegt, kann es auch kein gemeinsames Fundament nicht mal zwischen den extremen Rändern geben, außer dem vielleicht, daß man einen Jagdschein besitzt. Das sollte sich ja nun nach 50 Seiten abgebildet haben.
Ich konnte jetzt ja nicht mal "Beute machen" oder wenigstens "Ansitzen" als jagdübergreifende Gemeinsamkeit schreiben, weil es selbst damit höchst unterschiedlich aussieht, um das mal sehr vorsichtig auszudrücken.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
5.621
Man darf bei der ganzen Debatte auch nicht außer Acht lassen, dass die Frage durchaus auch mit Absicht ins Internet gestellt wurde und sich manch einer hier in einer Art und Weise äußert, die er in einem persönlichen Gespräch zum gleichen nicht oder nicht in dem Maß an den Tag legen würde... ;)
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
121
Zurzeit aktive Gäste
669
Besucher gesamt
790
Oben