Jagd braucht Traditionsbewusstsein

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1 Jan 2010
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Die Bestätigung, dass das „grüne Abitur“ Gefasel ist, wurde erneut bestätigt. Eine erstaunliche Ahnungslosigkeit über den Wald zeigt sich hier.
Und noch eine Bestätigung; was vor einigen Seiten noch bestritten wurde, dass die Waidheiligen es gerne den „Anderen“ vorschreiben, wie man zu jagen hat. Mir ist das völlig gleich, wie Hinz oder Kunz jagen. Umgekehrt scheint das ein Problem zu sein. Zum Glück kann mir das egal sein. Total egal.
 
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auch über das Wild wenig Ahnung, vllt. sollten die Lehrpläne in Rxttenburg mal überarbeitet werden?
 
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Wie das immer so ist. Ich war auch schon in dem ein oder anderen (Blaublütigem) Großprivatwald unterwegs und kann dir nur in allen Punkten widersprechen. Es gibt einige Familien wo das Wild ganz weit hinter den Bäumen steht.

Arbeiten im Wald beim Adel ? Schrecklich. Da geht es wirklich nur ums Geld. All das schlimme was man immer den Landesforsten vorwirft passiert dort wirklich.


Sicher gibts das auch, aber nicht in der Anzahl, wie Du zu suggerieren versuchst und der letzte Satz ist einfach Dummfug. Faulheit und Schlamperei ist nix adelspzifisches. Du hast keine Ahnung und schreibst einfach nur dagegen ....
 
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Zum Glück war ich nicht darauf angewiesen, bei einem Blaublut anzuheuern :)
Spontan fallen mir fünf davon ein, die unser Jagdkonzept verfolgen. Die größeren davon leisten sich eine Hofjagd, bei der die Zielrichtung "Jagd" ist. Wogegen nichts einzuwenden ist, wenn man angrenzendes Eigentum anderer nicht schädigt. Nicht alle Familienoberhäupter haben eine erstklassige Bildung aber viele. Und vor diesen kann man auch allen Respekt haben. Dass es darunter auch weniger intellektuelle Typen gibt, ist normal, ist wie überall. Die brauchen dann eben helle Verwalter.


Es gibt überall Solche und Solche und wieder ganz Andere. Es geht darum, wo eine bestimmte Gruppe in der Breite angesiedelt ist und da wird man in dieser Gruppe weniger die Ideologie des Staatsforstes finden. Ebenso gibt es Förster bei den Staatsforsten, die bessere Einstellungen zum Wild haben. Auch darüber braucht man nicht zu reden, denn das sind Minderheiten, die nicht repräsentativ für diese Gruppe stehen.

Was Deine Aussage hinsichtlich der Beschädigung fremden Eigentums angeht, kann ich den Spieß natürlich auch umdrehen. Wenn Du durch massive Bejagung (Überjagung) nachhaltig immer mehr freie Einstände schaffst, reduziert sich möglicherweise der jagdliche Wert des Reviers Deines Nachbarn, der möglicherweise gut verpachtet hat bzw. nicht mehr attraktiv verpachten kann. Solche Fälle kenne ich.
 
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Wer Leute wie Rehschreck verstehen will, der schlage mal Begriffe wie „kognitive Dissonanz“ und „Rationalisierungen“ nach.

Man muss sich das doch nur mal vorstellen: andere berichten von vielfältigsten jagdlichen Erlebnissen, von abwechslungsreicher Jagd, von Freude über eine besondere Erlegung, über eine besondere Trophäe, von teilweise spirituellen Wirkungen jagdlichen Erlebens, von Einssein mit Natur und sich selbst.

Und man selbst hockt jahrelang tagein tagaus im Busch, um unterschiedslos das nächste Reh, dass irgendwo den Äser raussteckt, so effektiv wie möglich totzuschiessen. Auf die Dauer gesehen - was ist das für ein trostloses Tun.

Und jetzt kommen wir zu kognitiven Dissonanzen und Rationalisierungen: die Trostlosigkeit des eigenes Tuns wird dabei durchaus empfunden, und um sie auszuhalten sucht man dann Erklärungen, warum man das trotzdem weiterhin tut. Das kann dann ökologische oder waldbauliche Notwendigkeit sein oder sowas wie „der Bastbock schmeckt auch“. Wenn man keine solche rationalen Erklärungen für das eigene Tun hätte, müsste man ja möglicherweise das eigene Tun in Frage stellen.

Im Grunde ist das eine bedauerliche Situation. Viel bedauerlicher wäre es aber, wenn ihm tatsächlich die Trostlosigkeit des eigenen Tuns nicht bewusst wäre, weil er gar nicht weiß, was er alles verpasst und möglicherweise auch nie erleben wird. Das erspart ihm zwar die kognitIven Dissonanzen, aber eben auch den ungeheuren Reichtum, den Jagd geben kann.

In beiden Fällen allerdings gilt: es ist eher ein bedauernswertes Schicksal. Ihm entgeht so viel, er verpasst so viel. Er wird so vieles nie erleben... Es sei denn, er ist menschlich wirklich das A........ch, als dass er sich hier darstellt - dann hätte er exakt dieses Schicksal natürlich verdient.
😉
 
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Weil ich mich dafür interessiere und die ein oder anderen ltd. Mitarbeiter / Eigentümer kenne, insbesondere in Österreich. Meine abgrundtiefe Abneigung
gegenüber großen Teilen Deiner Zunft hat seinen Grund.

...große Teile seiner Zunft vielleicht.

Es gibt auch in großen Forstbetrieben Verantwortliche, die mit Hand an den Hut, den Vorgänger (fast 90) grüßen, der ebenfalls bei der Jahresdrückjagd anwesend ist. Verantwortliche, seit Generationen schwer interessiert auch an der Fuchsbejagung. Heijajei, was hab ich mir nen Rüffel wegen eines Fehlschusses abgeholt. Strecke legen, verblasen und auch hier Hand an den Hut.
Verantwortliche, denen viele hundert Ha Wald zusätzlich anvertraut sind, neben der vierstelligen Ha-Zahl des "eigenen" Betriebs. Von seinem Engagement in Übersee und für eine neue Bestattungs"kultur" abgesehen.
Dort gehe ich gern zur Drückjagd. Anständige Leute.
Typen, die Du oben beschreibst, kenne ich auch. Manche findest Du in Foren...
 
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Es gibt überall Solche und Solche und wieder ganz Andere........ Ebenso gibt es Förster bei den Staatsforsten, die bessere Einstellungen zum Wild haben. Auch darüber braucht man nicht zu reden, denn das sind Minderheiten, die nicht repräsentativ für diese Gruppe stehen.
.

Großer Widerspruch! Gerade über die sollte man reden.
Den "Zaunkönigen" wurde schon viel zu viel Beachtung geschenkt. Denen, und deren (auch private) gut "untergebrachte" Nachkömmlinge könnte und sollte die Öffentlichkeit mit Konsequenzen ihr wirtschaftliches Handeln bewerten und in die Bücher schauen.
 
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In den staatlich-kommunalen Forstbetrieben, werden ja teilweise Geschäftszahlen veröffentlicht und die sehen jetzt für mich nicht berühmt aus.

Das ist ein ganz anderes Problem und dem Hauptgrund dafür hast Du selbst genannt: "staatlich-kommunal". Was ein Privatwaldbesitzer hinbekommt, muss ein Staatsförster nicht können (und wenn ich hier die "betriebswirtschaftlichen" Aussagen von Förstern so Revue passieren lasse wundert es auch nicht, dass Staatsförster das nicht können), im Staatsforst wird die betriebswirtschaftlichen Inkompetenz und die "nicht berühmten" Geschäftszahlen dann durch die Rindenschäler und Knospenknipser begründet und wenn das nicht hilft gibt es ja noch die Querfinanzierung u.a. aus den Steuermitteln u.a. der Privatwaldbesitzer. Die wird dann noch mit "sonstigen Aufgabenbereichen im öffentlichen Interesse" im Geschäftsbericht "schön geschrieben" und fertig ist der Lack.
 
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1 Jan 2010
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Es gibt überall Solche und Solche und wieder ganz Andere. Es geht darum, wo eine bestimmte Gruppe in der Breite angesiedelt ist und da wird man in dieser Gruppe weniger die Ideologie des Staatsforstes finden. Ebenso gibt es Förster bei den Staatsforsten, die bessere Einstellungen zum Wild haben. Auch darüber braucht man nicht zu reden, denn das sind Minderheiten, die nicht repräsentativ für diese Gruppe stehen.

Was Deine Aussage hinsichtlich der Beschädigung fremden Eigentums angeht, kann ich den Spieß natürlich auch umdrehen. Wenn Du durch massive Bejagung (Überjagung) nachhaltig immer mehr freie Einstände schaffst, reduziert sich möglicherweise der jagdliche Wert des Reviers Deines Nachbarn, der möglicherweise gut verpachtet hat bzw. nicht mehr attraktiv verpachten kann. Solche Fälle kenne ich.

Es ist eine Binse, dass überall solche und solche gibt. Ich kenne auch sehr fähige, freundliche, angenehme traditionelle Jäger. Dito Großprivate, die das ererbte oder gekaufte Vermögen erhalten und mehren, den Betrieb sachkundig und menschlich in Ordnung sind. So wie es eben auch Leute gibt, die an Schwarzwildfieber leiden oder den Tag mit diesem und jenem vertändeln, was deren Sache ist.


Wenn man dem Nachbar „sein“ herrenloses Wild so wegschießen kann, dass dieser den Jagdwert spürbar gemindert sieht, dann soll er eben selber mehr zur Jagd gehen.
 
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25 Mai 2011
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Wer Leute wie Rehschreck verstehen will, der schlage mal Begriffe wie „kognitive Dissonanz“ und „Rationalisierungen“ nach.

Man muss sich das doch nur mal vorstellen: andere berichten von vielfältigsten jagdlichen Erlebnissen, von abwechslungsreicher Jagd, von Freude über eine besondere Erlegung, über eine besondere Trophäe, von teilweise spirituellen Wirkungen jagdlichen Erlebens, von Einssein mit Natur und sich selbst.

Und man selbst hockt jahrelang tagein tagaus im Busch, um unterschiedslos das nächste Reh, dass irgendwo den Äser raussteckt, so effektiv wie möglich totzuschiessen. Auf die Dauer gesehen - was ist das für ein trostloses Tun.

Und jetzt kommen wir zu kognitiven Dissonanzen und Rationalisierungen: die Trostlosigkeit des eigenes Tuns wird dabei durchaus empfunden, und um sie auszuhalten sucht man dann Erklärungen, warum man das trotzdem weiterhin tut. Das kann dann ökologische oder waldbauliche Notwendigkeit sein oder sowas wie „der Bastbock schmeckt auch“. Wenn man keine solche rationalen Erklärungen für das eigene Tun hätte, müsste man ja möglicherweise das eigene Tun in Frage stellen.

Im Grunde ist das eine bedauerliche Situation. Viel bedauerlicher wäre es aber, wenn ihm tatsächlich die Trostlosigkeit des eigenen Tuns nicht bewusst wäre, weil er gar nicht weiß, was er alles verpasst und möglicherweise auch nie erleben wird. Das erspart ihm zwar die kognitIven Dissonanzen, aber eben auch den ungeheuren Reichtum, den Jagd geben kann.

In beiden Fällen allerdings gilt: es ist eher ein bedauernswertes Schicksal. Ihm entgeht so viel, er verpasst so viel. Er wird so vieles nie erleben... Es sei denn, er ist menschlich wirklich das A........ch, als dass er sich hier darstellt - dann hätte er exakt dieses Schicksal natürlich verdient.
😉
Das kann stimmen. Ich nehme jedoch an, dass es viel einfacher ist. Der unendliche Drang nach Anerkennung und Zuneigung ist ja offensichtlich. Er wird durch einen Zufall in ein sozial und ethisch verlottertes jagdliches Umfeld gekommen sein, wo er für seine Strecke gelobt wird - egal wie die aussieht. Und das entspricht wohl seinem bescheidenen Gemüt.
Ich kenne auch jemanden persönlich, der genau so wie unser Pilot unterwegs ist. Bei dem liegt es an mangelnder Qualifikation. Der wird niemals ansprechen können - kann er einfach nicht. Also ist er jetzt begeistert von einer Jagdgelegenheit, wo das auch niemand kann, Pächter inklusive. Und deshalb wird da einfach geballert und sich dafür auf die Schultern geklopft. Und das gefällt ihm natürlich, es nimmt die Lasten von seinen Schultern. Er muss dort nichts können, wird für nichts und garnichts kritisiert. Problem gelöst!
Und genau so wie der Typ ist meiner Ansicht nach der Erschrecker! Wäre er frühzeitig in ein funktionierendes Umfeld geraten, wäre er vielleicht sogar Jäger geworden. :poop:
 
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9 Feb 2002
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Aha. Pauschalierungen helfen immer weiter. Wenigstens zur Bestätigung eigener Vorurteile.

Er schrieb "gegenüber großen Teilen Deiner Zunft"! Das ist eben genau keine Pauschalierung!
Zeigt aber die unglaubliche verbeamtete Arroganz, mit der hier manche versuchen zu argumentieren!
Das ist in ganz Deutschland aber offensichtlich seit mehr als hundert Jahren Tradition. Mit allen üblen Nebenwirkungen der jeweiligen Regierungsform!

Einstein
 

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