Jagd braucht Traditionsbewusstsein

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Es ist die Tradition, die uns eint. Ohne sind wir keine Gruppe mehr und leichter angreifbar.
Wer Tradition ablehnt ist für mich kein Jäger. Deswegen ist es für mich ein Trauerspiel, wenn Brauchtum nicht mehr Prüfungsrelevant ist.
Dabei verändert sich das Brauchtum, zum Beispiel bei der Wildbrethygiene, das bedeutet nicht Tradition aufzugeben, sondern sie weiter zu führen.
Für mich ist Sprache und Verhalten das wichtigste. Ar....cher gibts in Volltarn und Loden.
Wie @yumi schreibt, ein Jahr intensive Ausbildung war der Schritt ins Jägerleben. 3 Wochen Crashkurs ist ein Irrweg, man sieht ja auch im Forum wohin das dann führt.
 
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Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
nicht ohne Grund ist die Ausübung bestimmter Jagdarten ohne Hund verboten, einfach mal ins Jagdgesetz schauen...
Naja es heißt jetzt nicht das jeder Jäger einen Hund braucht, ich hatte auch nie einen, es reicht wenn einer erreichbar ist. Es ist sicher besser einen Profi zu holen falls es mal nötig ist, als selbst nen Hund zu führen der nie Arbeit bekommt.
 
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scaver

Guest
Es zählen nur die Taten, besonders die Guten, egal ob im Crashkurs oder in der 1 Jährigen Ausbildung, die auch früher das Ars--ch nicht verhindert hat. Und wer würde sich nicht am ST, dem Horrido, am Jagdgericht oder am Hörnerklang erfreuen, ich trage Schirmmütze, auch beim Streckelegen.
sca
 
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ich trage Schirmmütze, auch beim Streckelegen.

Schirmmütze per se ist nicht verwerflich, aber wenn dem Jungjäger die neue Bla er-Kappe mit dem Messer durchstochen wird, um den Bruch brauchtumsgerecht tragen zu können, kommt halt eine gewisse Situationskomik auf. Der Hut hat halt ne Kordel oder Schlaufe meist serienmässig.;)
 

VJS

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Die neuen "IN"-Schirmmützen haben auch serienmäßig eine Lasche für den Bruch (y)
 
G

Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
kurze Frage @freischütz, was von den Vorschlägen, welche ich gemacht habe hast Du ausprobiert/umgesetzt?

Wie kommst du drauf, daß mich deine Vorschläge überhaupt berühren? Ich bin mit meiner Jagd und ihrem Umfeld mehr als zufrieden und habe überhaupt keinen solchen Handlungsbedarf. Dieser Faden nannte sich dazu Traditionsbewusstsein und nicht wie verbessere ich das Image der Jagd oder wie führe ich den 400.000sten jagdfernen JJ nach Schnellkurs in einer von Jägern übervollen Region in die meist bescheidene Jagd. Diese beiden Fragen stellen sich in meiner bodenständigen eher dünnbesiedelten Region überhaupt nicht. Da läuft der Jäger noch mit Waffe grüßend durchs Dorf zur Jagd und in der Jagdecke der Dorfkneipe hängen völlig unaufgeregt die Trophäenbrettchen. Ich traf am Wochenende einen anderen Jäger. BDF in der Hand, drei verschlammte Nachbarsbuben im Schlepptau, der schoss Gänse am Dorfrand und das war die normalste Sache der Welt.
 
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Ich habe heute einen Blogartikel entdeckt, der mir irgendwie ein bisschen aus der Seele spricht und das neue Jahr ist ein guter Anlass, solche Gedanken zu teilen.
Der Titel lautet: "Jagd braucht Traditionsbewusstsein" ( https://www.outfox-world.de/blog/jagd-braucht-traditionsbewusstsein.html )

Ich bin jetzt in einer Phase meines Lebens angekommen, in der ich nicht mehr mit aller Gewalt alles besser machen muss. Ich kann in (fast) allen Lebenslagen einen Schritt zurücktreten und in Ruhe über etwas nachdenken, ohne es direkt verwerfen zu müssen. Ich erkenne den Wert von Althergebrachtem, von Heimatverbundenheit und Brauchtum. Ich stelle aber, wie der Schreiber des Blogs, immer mehr fest, dass Brauchtum und Tradition in der Jägerschaft mehr als bröckeln. Ich kenne Jäger, die sich unmittelbar nach der Drückjagd verpfeifen und noch nicht einmal zum Streckelegen bleiben. Ich kenne aber auch Leute, die sich offen dagegen aussprechen, wenn Fehlabschüsse auf der Strecke liegen. Hubertusmessen werden in meiner unmittelbaren Region kaum gelesen.
Insgesamt erscheint es mir aber so, dass für viele die Tradition und damit vielleicht ein wenig die Pietät und die Ehrfurcht, die Jagd in gewissem Maße mit sich bringen sollte, zu einer mehr oder weniger leidigen Pflicht geworden (ich will nicht sagen verkommen) ist.

Ich hab schon etwas länger eine Idee für einen kleinen Brauchtumsakt, hab mich aber bisher nicht so richtig getraut, das unter die Leute zu bringen, weil auch mir eben oft die im verlinkten Blog beschriebenen Verhaltensweisen aufgefallen sind und auch hier im Forum das eine oder andere Posting eine eher bescheidene Gesamtreaktion erwarten lässt... Nachdem ich jetzt aber diesen Artikel gelesen habe, hau ichs jetzt einfach mal raus und jeder kann dazu meinetwegen denken, was er will...

Ich habe mir überlegt, dass die Jägerschaft, die sich in der heutigen Zeit durch Politik (Jagdgesetze), Naturschutzverbände, Unverständnis durch die Allgemeinheit und innere Spaltung (DJV, BJV, ÖJV) doch in einer gewissen Krise befindet, einen Anlass braucht, um jenseits dieses ganzen Zeugs zusammenzukommen und sich auf das Wesentliche zu besinnen: Jagd mit Ehrfurcht vor der Kreatur im Sinne der Waidgerechtigkeit

Und da bietet sich ein Termin an, der für alle Bundesländer gleich ist, sodass auch wirklich jeder Jäger und Jagdinteressierte oder -involvierte daran teilnehmen kann:
Am 01.05. gehen überall die Böcke auf, außerdem ist Feiertag, da arbeitet keiner, auch wenns der Tag der Arbeit ist.
Wie wäre es denn, wenn man sich in kleinen Gruppen am Abend/in der Nacht vom 30.04. an einer öffentlichen Grillstelle träfe und einfach ein Feuer abbrennte?
Ein Bockfeuer eben.
Ob man da Jagdhörner bläst, sich Geschichten aus dem vergangenen Jagdjahr erzählt, zusammen was isst oder trinkt ist völlig egal, das wird sich in der Regel eh von Region zu Region anders ergeben. Wichtig wäre nur, dass man weiß, dass viele, viele andere in dem Moment auch beieinander und mit ähnlichen Gedanken beschäftigt sind.

Vielleicht gibt es sowas ja schon in der einen oder anderen Gegend - ich fänds auf jeden Fall schön, wenn wirklich viele im ganzen Land dabei mitmachen würden...

In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein gutes und gesundes neues Jahr 2019.

Hallo.

Deine Idee / Deinen Ansatz finde ich grundsätzlich sehr gut.
Es zählt, was jeder einzelne macht oder dazu beiträgt. Wenn es bei Euch umsetzbar scheint, dann mache es einfach.
Hier würde es am Termin scheitern (Walpurgisnacht), aber der wäre ja verhandelbar.

Grundsätzlich halte ich viel von Traditionen und versuche sie zu wahren, deren Entwicklung mitzubekommen und vor Ort auch ggfs zu beeinflussen. Was hierbei jedem wichtig ist muss er selbst entscheiden. Es gibt sicher persönliche Schwerpunkte aber auch gründsätzliche Sachen, die erhalten werden müssen.
Nur sollten wir davon weg kommen auf die "schlechten" Beispiele der anderen zu verweisen, sondern eigene positive Dinge kreieren und vorleben. Dann haben wir die "halbe Miete" und können selbstbewusst und voller Freude auf unsere Zunft schauen.

wipi
 
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Wer Tradition ablehnt ist für mich kein Jäger. Deswegen ist es für mich ein Trauerspiel, wenn Brauchtum nicht mehr Prüfungsrelevant ist.
Das sehe ich anders. Wenn du Freude an Tradition und Brauchtum hast ist das schön... aber dein Privatvergnügen. Mich zum Beispiel interessiert es überhaupt nicht (was nicht heißt, dass ich es grundlegend ablehne). Also warum sollte ich es dann lernen? Es ist für eine sinnvolle Jagdausübung absolut nicht notwendig.
Jeder JJ kommt früher oder später mit dem Brauchtum in Kontakt und wenn er sich dafür interessiert wird er sich dahingehend weiterentwickeln und wenn nicht, dann eben nicht. Dazu braucht es keine Zwangseintrichterung im Jagdkurs. Wen es nicht interessiert wird, der es auch danach nicht weiterverfolgen.
Bei den 3-Wochen Schnellkursen gebe ich dir recht, auch wenn ich da ganz adere Defizite sehe als das Brauchtum.
 
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Das sehe ich anders. Wenn du Freude an Tradition und Brauchtum hast ist das schön... aber dein Privatvergnügen. Mich zum Beispiel interessiert es überhaupt nicht (was nicht heißt, dass ich es grundlegend ablehne). Also warum sollte ich es dann lernen? Es ist für eine sinnvolle Jagdausübung absolut nicht notwendig.
.......

Hier muss ich heftig einschreiten! Freude an Tradition und Brauchtum sind niemals nur Privatvergnügen. Sie bieten vielmehr umfangreiches (Hintergrund-)Wissen und die Möglichkeit ein uraltes Handwerk zu verstehen und zu erhalten. Dies schließt Entwicklungen aber natürlich nicht aus. Wer die Wurzel vernachlässigt sollte sich nicht an den Früchten laben.

wipi
 
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Es ist die Tradition, die uns eint. Ohne sind wir keine Gruppe mehr und leichter angreifbar.
Wer Tradition ablehnt ist für mich kein Jäger. Deswegen ist es für mich ein Trauerspiel, wenn Brauchtum nicht mehr Prüfungsrelevant ist.

Cast, solche absoluten Standpunkte sind viel mehr der Spaltpilz, der uns Jäger auseinander treibt. Entweder wächst man in Traditionen hinein oder eben nicht, Du kannst und wirst es nicht erzwingen können. So lange man sich aber hinter einer gemeinsamen Kleidung, Sprache etc. versteckt wird man den Außenstehenden immer suspekt bleiben.
 
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Falsch.
Eine Minderheit kann nur dann stark sein, wenn sie sich als Minderheit darstellt.
Bekommen wir doch in anderen Bereichen ständig vorgemacht.
Ich laufe im Zivilleben eben nicht in grün durch die Gegend. Aber ich verstecke mich nicht, ich finde es nur abstrus in Jagdklamotten außerhalb der Jagd herumzulaufen, ich trage ja auch keinen Smoking ins Büro.
Aber ich werde einen Teufel tun und meine Jagdsprache für Zivilisten ändern, wer was nicht versteht, kann ja fragen.

Wenn du Freude an Tradition und Brauchtum hast ist das schön... aber dein Privatvergnügen.

edit
 
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Falsch.
Eine Minderheit kann nur dann stark sein, wenn sie sich als Minderheit darstellt.
Bekommen wir doch in anderen Bereichen ständig vorgemacht.
Ich laufe im Zivilleben eben nicht in grün durch die Gegend. Aber ich verstecke mich nicht, ich finde es nur abstrus in Jagdklamotten außerhalb der Jagd herumzulaufen, ich trage ja auch keinen Smoking ins Büro.
Aber ich werde einen Teufel tun und meine Jagdsprache für Zivilisten ändern, wer was nicht versteht, kann ja fragen.



Du bist so einer der speziellen Sorte, und es passt genau. Du bist kein Jäger, du bist Rehculler, Wildmanager oder sonstiges das ich hier besser nicht schreibe.
Tradition und Brauchtum sucht man sich nicht aus, sondern ist Teil davon, wenn man den Jagdschein löst, Teil einer Gemeinschaft, zu der du dich außerhalb stellst.

Dafür die virtuelle Watschn!
Ansonsten empfehle ich jedem, der auf Traditionen und Brauchtum rumreitet, mal zu hinterfragen weshalb solche "Bräuche" eingeführt wurden und vor allem wie lange gibt es die schon (wegen den Jahrhunderten).
"Trompeten blasen" beispielsweise ist eine "Erfindung der Neuzeit - nix von wegen Jahrhunderte alt. Strecke legen dito.
Dann kommt noch dazu, wie einheitlich das in Deutschland verbreitet war und ist.
Leut' die nicht wissen woher Brauchtum und Traditionen kommen und welchen Zweck sie haben/hatten, aber trotzdem danach schreien, sind nichts weiter als Kasperl.
 
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Hier muss ich heftig einschreiten! Freude an Tradition und Brauchtum sind niemals nur Privatvergnügen. Sie bieten vielmehr umfangreiches (Hintergrund-)Wissen und die Möglichkeit ein uraltes Handwerk zu verstehen und zu erhalten.
Dieses uralte Handwerk ist aber noch um einiges urälter als das, was man heute so als Tradition bezeichnet. Ergibt keinen Sinn oder? Also wieso sollte ich diese Brauchtümer brauchen, um das Handwerk zu verstehen? Ich komme draußen auch so ganz gut zurecht.

Tradition und Brauchtum sucht man sich nicht aus, sondern ist Teil davon, wenn man den Jagdschein löst, Teil einer Gemeinschaft, zu der du dich außerhalb stellst.
So wie viele andere anscheinend auch, sonst gäbe es ja diesen Thread nicht. Ist eine "Tradition", die nur weiterlebt, weil einige wenige sie dem Rest aufzwingen überhaupt erhaltenswert?
 

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