(Jagd)Hunde aus dem Tierheim

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Und ungeprüft im jagdlichen Einsatz eine Ordnungswiedrigkeit bis 2500 Euro, wenn ich das richtig im Kopf habe.

Wo? Grad in Bayern kann man wohl seinen Hund gleich selbst für brauchbar erklären. Die mir bekannten LJG fordern zwar den Einsatz von brauchbaren Hunden in bestimmten Bereichen, verbieten aber nicht per se den Einsatz ungeprüfter Hunde. Wie sollte man auch den Nachwuchs einjagen und ausbilden, wenn's verboten wär? Auch Ausbildung im Revier ist Jagdausübung.

Unser letzter nicht jagdlich geführte Hund kam als Junghund aus dem Tierheim um die Ecke. Nachdem mein Vater ihm das Hühner,- und Taubenrupfen abgewöhnt hatte, hat er uns, bevor er letzten Sommer in die ewigen Jagdgründe eingegangen ist, 16 Jahre lang eine Menge Freude bereitet.

Anhang anzeigen 20211

Allerdings muß man sich bewußt sein, das besonders Hunde aus der Rettung - Spanien, Ungarn oder von sonstiger zweifelhafter Herkunft, ein nicht geringes finanzielles Risiko darstellen. Und natürlich auch zu einer emotionalen Belastung werden können. Ein chronisch kranker Hund ist(zumindest für mich) genau so schlimm wie ein krankes Kind im Haus. Bei Hunden aus südlichen Gefilden besteht zudem das Risiko neue Krankeiten einzuschleppen.

Meiner bescheidenen Meinung nach gehört das, bei aller Tierliebe und Mitgefühl für die geschundene Kreatur, schlicht verboten.

Auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen, ich bin sogar der Meinung das es menschlicher ist, langjähriges Leiden durch geeignete Maßnahmen, von vorn herein und konsequent zu verhindern...

Wenn man sich zum Thema "Hunde aus der Rettung" durch die entsprechenden Fäden in den diversen Hundeforen hangelt, stellen sich mir die Nackenhaare auf.

Wer sich Hunde mit unsicherem Hintergrund ins Haus holt, sollte zumindest über solides Fachwissen verfügen, um mit den möglichen Problemen fertig zu werden. Für den gewünschten einzigen Hund für die Jagd würde ich das Risiko nicht eingehen. Wenn man es sich leisten und damit leben kann, das der Hund trotz aller Bemühungen nur zum Hofhund oder als Begleithund für die Liebste taugt, warum nicht.

Gruß Rumpel
 
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Dem kann ich nur beipflichten. Ein Hund (Rasse oder MIx sei dahingestellt) aus Stationen oder Tierheimen ist ein Risiko. Anfängern nicht zu empfehlen, denn man weiss nie was man bekommt. Kann gut gehen, aber auch ganz fürchterlich schief. Habe selber zwei Exemplare dieser Art. Nummer eins hat nach einem dreivierteljahr vergnügtem lebens eine Angststörung entwickelt die vermutlich aus Prägung/Ereignissen der Welpenphase herruft. Beispiel Omas mit Kopftuch - ganz schlimm. In dem Alter büchste er auch gern mal aus. Was passierte wenn er eine Oma "gefunden" hat kann man sich denken. Die Oma hatte Schiss, der Hund bellte und umkreiste sie und ich stand schwitzend daneben und habe versucht gleichzeitig Oma und Hund zu beruhigen. Nach zahlreichen Beleidigungen gelang es mir meist das Tier auch zu fangen. Von Abrufbarkeit da nämlich keine Spur mehr (selbst Leberwurst... mit ausgestrecktem Hals ran und wieder weg). Schlimmstes Erlebnis dabei waren drei Stunden bei Schneetreiben auf einem Feldweg nahe einer vielbefahrenen Bundessstrasse wo wir "hasch-mich" "gespielt" haben. Ich war fix und alle. Nach diversen Hundeschulen (alle durchgängig Mist und nachträglich betrachtet reiner Geldrauswurf - die "Lehrer" hatten Null Plan von Hunden, Körpersprache etc.) haben wir eine kompetente Trainerin gefunden, die uns quasi bis heute begleitet. Mit ihrer Hilfe und wöchentlichem Training (wechselnde Orte, viele Menschen, wenige Menschen usw.) haben wir unser "Problem in den Griff bekommen. Hund hat jetzt sehr selten Angst, läuft locker, ist entspannt und kann an Omas (Menschenmengen etc.) ohne Probleme vorbeigehen. Hund zwei kam dank Tollwutquarantäne mit neun Monaten zu uns. Erfahrungen bis dahin: Nahrungssuche in Müllsäcken, Kaninchen fangen, sich unter Zäunen durchgraben, vor Stöcken Schiss haben, riesige Narbe am Hinterlauf Ursache unbekannt, ab der Dämmerung strawanzeln, beschwichtigen ohne Ende (calming signals), Dominieren jeden fremden Hundes, auf nix hören und hin und wieder Ausraster wie ein Flummi... Abrufbarkeit bei Mäuselöchern zum beispiel auch Null. Dank Hundetrainerin ebenfalls ein super Hund.

Ich würde beide nie wieder abgeben wollen, aber kann jedem raten, der drüber nachdenkt sich zu überlegen ob man bereit ist die Zeit und Nerven zu investieren. Denn da steckt seeeher sehr viel drin. Und es kann auch nicht funktionieren. Die Hunde sind unendlich dankbar (wenn man das so sagen kann) und haben sich super gemacht, aber in manchen Situationen weiss man nach wie vor nicht was passieren kann. Wer eine kompetente Hilfe an der Seite hat wird es vermutlich schaffen, ansonsten erfordert es viel Lesen, Lernen um und über den Hund damit man es packt!
 
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Hatten bisher selber nur einen Hund aus dem Tierheim (Russland), eine DD - Hündin (Welpe) ohne Papiere.
War von Anfang an klar, wird aufgezogen, ausgebildet, macht die Brauchbarkeit, wird an befreundeten Jäger (als Geschenk) abgegeben.
Am Anfang doch erhöhte Ausgaben für Medikamente und spezielles Futter, dann hielt sich der Aufwand in Grenzen.
Am Anfang auch mehr Zeit für Stubengehorsam, dann den Zeitaufwand verringert
Ist mit einem anderen DD mitgelaufen und hat sich halt die jagdlichen Sachen mit abgeschaut.
Bißchen gelenkt schon, aber soviel Herz war da nicht dabei.

Beginn der Federwildjagd, einmal mit dem Jäger zusammen auf Jagd gewesen und dann den Hund übergeben.
Feedback nach paar Wochen ist sein bester Hund, der einzige der führig ist und der zusammen Beute machen will.


Im Nachhinein, ich würd es genauso wieder machen, aber einen Hund selber auf Dauer übernehmen, eher nicht.
 
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@Rumpelstilz
Der Abschnitt den du unter dem Bild geschrieben hast ist absoluter Blödsinn!
Diese "Bangemacherrei" von wegen Krankheiten und finanzielles Risiko ist totaler Quatsch!
Wenn du einen seriösen Vermittler nimmst hast du schon einmal mindestens 50% Risiko beseitigt. Des weiteren werden Hunde die aus dem Europäischen Raum (Italien,Spanien, Griechenland, Ungarn, usw. von Ortsansässigen Tierärzten geimpft und in den meisten Fällen kastriert damit ein weiter züchten unterbleibt! All diese Hunde bekommen wie auch hier aus deutschen Züchtungen, einen internationalen Impfpass. Ein finanzielles Risiko hast du auch bei hiesigen Hunden. Da kann und wird dir niemand eine Garantie drauf geben.
Wie ich schon in meinem ersten Post geschrieben hatte! Es ist einiges an Mehrarbeit mit solchen Hunden. Wer nicht dazu bereit ist soll die Finger davon lassen! Aber grundsätzlich schlecht reden sollte man diese Tiere nicht!

@Atropa
Bist du Anfänger in Sachen Hunde? Wenn ein erwachsener Hund nach einem dreiviertel Jahr "Angststörungen" bekommt ist dies Haus gemacht! Wenn er was negatives aus seiner Prägungsphase mitgebracht hätte, würde er dies von Anfang an zeigen und nicht nach einem dreiviertel Jahr! Auch Ausbüxen tut jeder Hund einmal. Lässt er sich dann aber nicht abrufen bezw. er kommt nach mehrmaligen Rufen, Pfeifen nicht zurück, liegt es wohl eher an der Erziehung und der Inkonsequenz des Hundeführers! Hier wurden dann wohl von Anfang an Fehler gemacht? Also! Nicht grundsätzlich die Fehler bei den Hunden aufzählen sondern sich immer erst einmal selber an die Nase fassen ob man alles richtig gemacht hat!
Im übrigen! Menschen kann man auch nur vor den Kopf gucken! Was bei ihnen im Kopf vorgeht sieht man nicht! Das gleiche gilt für Hunde auch! Nur die muss man beobachten und lesen! Dann "Reden" sie auch mit einem! ;-)
 
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@Sporti, das Risiko sich einen chronisch kranken oder negativ vorgeprägten Hund einzuhandeln ist sehr real. Dessen muß man sich bewußt sein. Und auch in der Lage sein, im Fall des Falles das Risiko zu tragen. Klar, kann gut gehen. Bei Dir ist es bisher immer gut gegangen. Wir hatten ja auch einen tollen (Hof)Hund aus dem Heim.

Aber für den einen Arbeitshund wären mir selbst die von Dir genannten 50% Restrisiko eine Niete zu ziehen, zu hoch.

Nicht jeder, ich gehöre dazu, ist in der Lage mehrere Hunde zu unterhalten. Was, wenn sich der als Jagdbegleiter benötigte oder gewünschte Hund als Fehlgriff erweist? Ab ins Heim? In den Wald? Würdest Du jemandem der aus zeitlichen, familiären, räumlichen oder vielleicht finanziellen Grunden keinen Zweithund unterhalten kann, einen Hund aus der Rettung empfehlen? In der Hoffnung das wird schon gut gehen?

Ich habe ja auch geschrieben, wer kann, warum nicht. Wer schon brauchbare Hunde im Haus hat, über die entsprechende Expertise verfügt, sich der möglichen Risiken bewußt und nicht drauf angewiesen ist, das sich der Hund entwickeln lässt, kann ihn dann immer noch so mitlaufen lassen.

Keine Frage, ich habe hohen Respekt vor Menschen die sich solcher Hunde annehmen.

Vor einiger Zeit hätte ich mir das selbst auch noch vorstellen können, habe aber auf Grund von entsprechenden Erfahrungsberichten Abstand genommen.

Dazu gibt es ganz sicher eine Dunkelziffer an Hunden, die bei aufkommenden Problemen heimlich, still und leise im nächsten Tierheim entsorgt werden, ohne das darüber von den Besitzern ehrlich und öffentlich Bericht erstattet wird.

Gruß Rumpel
 
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@Atropa
Bist du Anfänger in Sachen Hunde? Wenn ein erwachsener Hund nach einem dreiviertel Jahr "Angststörungen" bekommt ist dies Haus gemacht! Wenn er was negatives aus seiner Prägungsphase mitgebracht hätte, würde er dies von Anfang an zeigen und nicht nach einem dreiviertel Jahr! Auch Ausbüxen tut jeder Hund einmal. Lässt er sich dann aber nicht abrufen bezw. er kommt nach mehrmaligen Rufen, Pfeifen nicht zurück, liegt es wohl eher an der Erziehung und der Inkonsequenz des Hundeführers! Hier wurden dann wohl von Anfang an Fehler gemacht? Also! Nicht grundsätzlich die Fehler bei den Hunden aufzählen sondern sich immer erst einmal selber an die Nase fassen ob man alles richtig gemacht hat!
Im übrigen! Menschen kann man auch nur vor den Kopf gucken! Was bei ihnen im Kopf vorgeht sieht man nicht! Das gleiche gilt für Hunde auch! Nur die muss man beobachten und lesen! Dann "Reden" sie auch mit einem! ;-)

Zum ersten: Nein, bin ich nicht. Ich bin mit Hunden groß geworden. Das heisst jetzt natürlich nichts. Wobei es auch nichts heisst wenn man sich Hundeexperte schimpft, denn auch das
kann schlicht und ergreifend falsch sein ;)

Wir haben den Hund (beide) nach der Prägungs- und Sozialisierungsphase aufgenommen. Er hatte bereits 5 Mal den Besitzer/Tierheim/Bezugsperson gewechselt. In den Monaten die er bei uns war bis er Angst bekam, kam keine Frau mit Kopftuch vor....
Darüber hinaus war er abrufbar und das ohne Probleme ;)
Und nein, ich suche nicht den Fehler beim Hund, der Fehler lag bei den Verantwortlichen die ihn bereitwillig hin- und hergeschoben haben.
Weitere Mutmaßungen über meine Inkonsequenz würde ich gern verbitten, wenns Recht ist. Ich bin da sicher net fehlerfrei, aber Probleme wie diese sind tieferen Ursprungs. Und wenn der Hund aggressiv reagiert wenn ihn jemand auf griechisch anspricht dann liegt das sicher nicht am Besuch in einem griechischen Restaurant, oder? ;)

Jeder mag da auch seine eigene Meinung haben. Es gibt ja auch "Experten" die meinen sie machen alles richtig. Und gelinde gesagt, das ist mir völlig egal. Wichtig das es meinen Hunden gut geht und ich sie verstehe.
Worum es in diesem Thread aber wohl eher geht ist die Frage nach Erfahrungswerten eines Tierheimhundes. Und dafür ist jeglicher Bericht, sei er nun positiv oder negativ durchaus legitim.
Da vertrete ich nach wie vor die Meinung (Vorsicht: subjektiv) das das gut überlegt sein sollte!
 
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Nun, von Hunden aus den Südländern halte ich gar nichts. Wegen dieser Importe haben wir uns Filarien in die Reviere schleppen lassen. In Potsdam bei Huskies und in Thüringen im Thüringer Wald und bei Jena im Wild nachgewiesen. Das Wild ist bei Filarienbefall genussuntauglich. Danke an alle, die im Angesicht eines kranken Hundes in zügellosen Weltschmerz verfallen und die Kreaturen ohne Quaränte und Kur hierherschleppen anstatt dort für einen Gnadenschuss zu sorgen.

http://de.m.wikipedia.org/wiki/Filariose#Einteilung_und_klinisches_Bild
 
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Ich habe einen Hund aus Ungarn, einen Vizsla. Der hatte nur im Garten gelebt und sollte um die Ecke gebracht werden. Habe ihn über einen seriösen Verein vermittelt bekommen mit 2 Jahren. Im Jahr darauf hat er die Brauchbarkeitsprüfung abgelegt, mit Bravour. Er hat bei der Wasserarbeit und insbesondere bei der Schleppenarbeit die edlen Ahnentafel-Hunde teilweise alt aussehen lassen.

Natürlich lässt sich das nicht verallgemeinern. Und Glück muss man auch haben. Unser Hund ist jedenfalls ein Volltreffer. Was ich aber auch sagen muss: in den ersten beiden Jahren mussten wir häufiger zum Tierarzt, er war anfällig für Infektionen. Das hat sich aber gelegt (gute Pflege, gute Ernährung). Ein seriöser Vermittler testet vorab auf Filarien und sonstiges Zeugs, ich habe sein Blut auch noch zusätzlich checken lassen, war aber kein Befund. Er hatte nur einige Magenwürmer, die hat der Tierarzt umgehend eliminiert. Das wars.

Ein Super-Hund.
 
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@luno: das geht so nicht, du kannst hier nicht solche geschichten erzählen, wenn algde hier seine vorurteile pflegt....:bye:
 

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