Jagd in der Waldstrategie 2050 - Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirates

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es ging um Wild. Das Rotwild meidet die Harvesterplantagen und die stillen Wanderwege die jetzt von Freizeitjunkies mißbraucht werden führen zur Abwanderung des Wildes aus diesen Bereichen, da kein Tier 100 mal am Tag gestört, verängstigt werden möchte.

Absolut richtig.
Wenn ich bei uns anschaue was mittlerweile an Rückgasse und Wege in den Wald neu gelegt wurde, in Abständen von 50-80 m ist einfach nicht mehr wirklich toll.
Die Wege an sich sind nicht das Problem, aber die Möglichkeiten für die Erholungssuchenden wird dadurch immer größer. Wenn die auf den Hauptwegen bleiben würden wäre das auch nicht das Problem...ist leider aber nicht so. Jeder neue Weg wird erkundet, befahren, beritten oder mit dem Auto ausgefahren.
Der erhöhte Versuch zu Coronazeiten allein im Wald unterwegs zu sein, weil man keine Teamsportarten oder ähnliches mehr durchführen kann kommt noch dazu...die e-bikes ermöglichen mittlerweile es auch immer mehr Menschen mit dem Fahrrad überall hinzukommen.

Das hat nicht nur für die Bejagung einen Einfluss, sondern auch auf den Verbiss, obwohl es genug zu fressen hat.
 
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Haha noch besser...dachte schlimmer wie hier kann es nicht werden...
Wollen die beim Fällen die Stämme auf den Laster fallen lassen?

Das ein technischer Wert, der sich aus der Kranreichweite der Forstmaschinen ableitet.
Bei FSC ist der Rückegassenabstand doppelt so weit, so dass ein Seilschlepper in ein gebrochenes Arbeitsverfahren eingebunden werden muss.
 

z/7

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...ist mir neu, daß Rückegassen von LKW befahren werden.

Vllt erst mal mit den Basics der Forstwirtschaft vertraut machen, bevor man alles besser wissen will.
 
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Vollernter sind natürlich nicht schlecht aber es redet keiner von der Bodenverdichtung oder dem Verlust der Betriebsmittel dieser Maschinen. Denn es wird ja nun mal nicht immer nur in Gassen gefahren und wenn es mal regnet sieht man die schönen bunten Pfützen in den Reifenspuren, welche mit Sicherheit nicht alle biologischer Art sind....................
Vielleicht ist das in Deiner Region so.
Hier und in allen anderen Wäldern, die ich in Süddeutschland kennengelernt habe, gibt es ein permanentes Rückegassensystem und nur dort bewegen sich Forstmaschinen. Ein Hydraulikschlauch kann platzen. Das verwendete Öl, ist biologisch abbaubar. Das alles wird auch von den Zertifizierungssystemen vorgeschrieben und auditiert.
Was wäre Dein Alternativvorschlag zur Holzernte? Bitte nicht mit Wohllebens Gäulen argumentieren - wieviel davon bräuchte man wohl um einen Baum mit > 5 Festmeter zu ziehen?
 
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Das ein technischer Wert, der sich aus der Kranreichweite der Forstmaschinen ableitet.
Bei FSC ist der Rückegassenabstand doppelt so weit, so dass ein Seilschlepper in ein gebrochenes Arbeitsverfahren eingebunden werden muss.

Inzwischen können die Forstkräne auch schon knapp 12m, aber wenn erstmal ein Rückegassensystem existiert, dann sollte man das nicht wegen zweidrei Metern neu machen.
Unsere Rückegassen sind zu ungefähr 80% im Abstand von 40m eingelegt - ohne FSC. Doe Abweichungen von der Norm liegen an der Topografie oder einem früheren 60m System, das technisch nicht mehr passt.
Für die Erstdurchforstung braucht man einen Seilschlepper, der die motormanuell gefällten Bäume des Mittelblockes von 15-20m dickörtig an die Rückegassen zieht. Für die Folgedurchforstungen kommt man ohne einen Seilschlepper aus und fällt zur Gasse hin zu. Der Vollernter greift sich diese Bäume und arbeitet sie auf. Diese Variante bedeutet Mehraufwendungen von 2 - 3 € pro Festmeter, in unserem Forstbetrieb war es dem Eigentümer das Wert nur +- 10% und nicht +- 20% des Bodens zu befahren.
 
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Moin,

man merkt, dass du ein Rehschreck und kein Rotschreck bist :whistle:- um dieses ging es im von dir zitierten Beitrag. Und ja, Rotwild ist deutlich stress-/ störungsempfindlicher als Rehwild - sofern man den Experten auch hier im Forum Glauben schenken darf.
Zunächst mal wird das Argument von Besucherdruck und Wildruhezonen bei weitem nicht nur in Bezug auf Rotwild angeführt.
Und selbst wenn sich der Energiebedarf von Rotwild mittels Besucherlenkung etc. nennenswert senken ließe, wäre das ausreichend, um die teils massiven Verbissprobleme zu lösen? Das wage ich stark zu bezweifeln. Vielmehr klingt das wie das letzte zumindest auf den ersten Blick sinnvoll klingende Argument der traditionellen Jagdverbände, das immer dann als Möchtegern-Totschlagargument vorgebracht wird, wenn jemand eine Anpassung von Wildbeständen fordert. Ansonsten geben sämtliche Pressemitteilungen, Brandbriefe und Zeitungsartikel von dieser Seite inhaltlich kaum etwas her außer "wir sind dagegen, dass es weniger Wild gibt". Echte Lösungsansätze - Fehlanzeige. Und dann wundert man sich, wenn über den eigenen Kopf hinweg entschieden wird (siehe hier der Brandbrief von Pfannenstiel, in dem er auch lieber auf das Verfahren als auf das Thema an sich eingeht).
 
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Vielleicht ist das in Deiner Region so.
Hier und in allen anderen Wäldern, die ich in Süddeutschland kennengelernt habe, gibt es ein permanentes Rückegassensystem und nur dort bewegen sich Forstmaschinen. Ein Hydraulikschlauch kann platzen. Das verwendete Öl, ist biologisch abbaubar. Das alles wird auch von den Zertifizierungssystemen vorgeschrieben und auditiert.
Was wäre Dein Alternativvorschlag zur Holzernte? Bitte nicht mit Wohllebens Gäulen argumentieren - wieviel davon bräuchte man wohl um einen Baum mit > 5 Festmeter zu ziehen?

Ich wäre schon etwas vorsichtiger mit derartigen oberflächlichen Pauschalaussagen... im nächsten mittelprächtigen Privatwaldkomplex wird ggfs. die Welt ganz anders ausschauen.
Da fährt das Bäuerlein mit seinem Porsche-Schlepper selbstverständlich bis ran an den Brennholzpolter, den er dort aufgestapelt hat, wo der Baum eben umgefallen ist...

Und das Thema Zertifizierung interessiert doch bis zu einer gewissen Eigentumsgröße ebenfalls niemanden (und FSC schon mal gleich gar nicht!).
 
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Ich wäre schon etwas vorsichtiger mit derartigen oberflächlichen Pauschalaussagen... im nächsten mittelprächtigen Privatwaldkomplex wird ggfs. die Welt ganz anders ausschauen.
Da fährt das Bäuerlein mit seinem Porsche-Schlepper selbstverständlich bis ran an den Brennholzpolter, den er dort aufgestapelt hat, wo der Baum eben umgefallen ist...

Und das Thema Zertifizierung interessiert doch bis zu einer gewissen Eigentumsgröße ebenfalls niemanden (und FSC schon mal gleich gar nicht!).
...schreibt der Meister der pauschalierenden Allgemeinplätze...
 
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Zunächst mal wird das Argument von Besucherdruck und Wildruhezonen bei weitem nicht nur in Bezug auf Rotwild angeführt.
Und selbst wenn sich der Energiebedarf von Rotwild mittels Besucherlenkung etc. nennenswert senken ließe, wäre das ausreichend, um die teils massiven Verbissprobleme zu lösen? Das wage ich stark zu bezweifeln. Vielmehr klingt das wie das letzte zumindest auf den ersten Blick sinnvoll klingende Argument der traditionellen Jagdverbände, das immer dann als Möchtegern-Totschlagargument vorgebracht wird, wenn jemand eine Anpassung von Wildbeständen fordert. Ansonsten geben sämtliche Pressemitteilungen, Brandbriefe und Zeitungsartikel von dieser Seite inhaltlich kaum etwas her außer "wir sind dagegen, dass es weniger Wild gibt". Echte Lösungsansätze - Fehlanzeige. Und dann wundert man sich, wenn über den eigenen Kopf hinweg entschieden wird (siehe hier der Brandbrief von Pfannenstiel, in dem er auch lieber auf das Verfahren als auf das Thema an sich eingeht).



Wie für dich gemacht und das auch noch vom Dachverband der Lodenjockel!

"Deutschland hat im europäischen Vergleich bereits jetzt die längsten Jagdzeiten für Reh- und Rotwild. Trotzdem sind gerade diese Jagdzeiten in einigen Bundesländern ausgeweitet worden, um den Wald angeblich besser zu schützen. Doch funktioniert das überhaupt? Wildökologe Prof. Dr. Arnold von der VedMed Uni Wien erklärt in einer weiteren Folge von #waldbaumitwaidblick, warum genau das Gegenteil der Fall ist."

https://www.youtube.com/watch?v=2-AnE0hMeKc



Achtung, Wortspiel!
Ich kann mir das Grinsen kaum verbeissen, Beiträge wie deiner führen halt auch zur Entmischung!!!:p


Prinzengesicht
 
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FSC ist das Papier nicht wert. Die Forstbetriebsgemeinschaften, in denen der Kleinprivatwald zu einem sehr großen Teil organisiert ist, sind PEFC-zertifiziert. Der Einschlag wird ebenso von den Forstbetriebsgemeinschaften organisiert, wer sich außerstande fühlt, dem wird der Einschlag vom AELF-Förster ausgezeichnet, und der plant selbstverständlich eine permanente Feinerschließung.

Wie war das, Herr Nuhr?
 

z/7

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"Deutschland hat im europäischen Vergleich bereits jetzt die längsten Jagdzeiten für Reh- und Rotwild. Trotzdem sind gerade diese Jagdzeiten in einigen Bundesländern ausgeweitet worden, um den Wald angeblich besser zu schützen. Doch funktioniert das überhaupt? Wildökologe Prof. Dr. Arnold von der VedMed Uni Wien erklärt in einer weiteren Folge von #waldbaumitwaidblick, warum genau das Gegenteil der Fall ist."
Wer hat behauptet, daß das funktioniert? Die Strategie der Wahl ist Intervalljagd. Vorausgesetzt, die Jagdzeiten passen zu den jagdlich sinnvollen Intervallzeiträumen.

Und damit wir auf Augenhöhe sind eine Prise whataboutism: wie war das nochmal mit den Schonzeiten von Fuchs und Waschbär in einigen Bundesländern?

NB: Wie glücklich Jagd bzw. Forst mit den jeweiligen Jagdzeiten in andern europäischen Ländern sind wäre dann auch noch zu ergründen, wenn man sich schon darauf bezieht.
 
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FSC ist das Papier nicht wert. Die Forstbetriebsgemeinschaften, in denen der Kleinprivatwald zu einem sehr großen Teil organisiert ist, sind PEFC-zertifiziert. Der Einschlag wird ebenso von den Forstbetriebsgemeinschaften organisiert, wer sich außerstande fühlt, dem wird der Einschlag vom AELF-Förster ausgezeichnet, und der plant selbstverständlich eine permanente Feinerschließung.

Wie war das, Herr Nuhr?

und - wo steht auch nur ein einziges meiner Worte im Gegensatz zu Deinem Geplapper?
 

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