Jagd in der Waldstrategie 2050 - Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirates

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Bezüglich der Schalenwildauswirkungen ist da aber das Maßgebliche seit Jahrzehnten bekannt, ebenso, dass gerade in verpachteten Revieren mit entsprechendem Feldanteil die Interessen der Waldbesitzer oft auch "untergebuttert" werden. Ich kenne Fälle, wo Privatwaldbesitzer "ihren" GJB und damit die Feldanteile "mit"gepachtet haben, damit sie in ihrem Wald (unterhalb der Eigenjagdgröße) eine ihrer Zielsetzung entsprechende Wildbewirtschaftung vornehmen konnten.

Und es ist ebenso seit Jahrzehnten bekannt, dass die weitaus überwiegende Zahl der JAB ihren Auftrag ernst nimmt und umsetzt - und dass alleine der Forst(beamten)status absolut keinerlei Garant für "besseres" Jagen im forstlichen Sinne ist...

Und dass in dem Beirat kein echter Wildbiologe drinsaß ist in D leider normal, davon haben wir viel zu wenige.

Umso peinlicher, wenn sich der Rest der Mitglieder anschickt, trotzdem über Dinge zu schwadronieren, von denen er so offensichtlich keine Ahnung hat. O si tacuisses, ...

Aber wenn ich mir die verbalen Plattheiten in anderen Kapiteln so anschaue - vielleicht sollte man das ganze Eckpunktepapier besser wieder in der Versenkung verschwinden lassen.
 
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sind wir bis jetzt, gottseidank, verschont geblieben. aber die Stellungnahme bezieht sich ja auf den Wald, und da Rot- und Rehwild
 
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Bezüglich der Schalenwildauswirkungen ist da aber das Maßgebliche seit Jahrzehnten bekannt,

@Mohawk

schauen wir in der Geschichte zurück, waren zum jeweiligen Zeitpunkt die Erkenntnisse vermeintlich immer gegeben und die wissenschaftlichen, abschließenden Schlussfolgerungen somit auch immer zulässig. Das ist und war in der Forstwirtschaft bekanntlich auch so ;)

Speziell in Zeiten, in denen der vermeintlich einzigartige Klimawandel völlig neue, komplexe Szenarien schafft UND als neue, zusätzliche Legitimation genutzt wird, entsprechende Zielsetzungen zu realisieren, halte ich die formulierten abschließenden (!) Schlussfolgerungen und Interpretationen zumindest für fragwürdig.

Ich bin überzeugt, dass (Forst)wissenschaft bzgl. der Kausalität/ der Kausalitäten der Klimaveränderung und der Auswirkung auf die Ökosysteme GAR NIX weiß(!) und bestenfalls mit qualifizierten Thesen unterwegs ist.

Die Corona-bedingte Reduktion des Autoverkehrs hat ja offensichtlich auch, zur allgemeinen Überraschung, gezeigt, dass die punktuelle Feinstaubbelastung nur sehr bedingt oder gar nicht, maßgeblich durch den KFZ Verkehr beeinflusst wird, oh Wunder.

Wes Brot ich ess, des Lied ich sing!

Es darf aber als gesichert angenommen werden, dass Teile des Schalenwildes sich auch bevorzugt von spezifischen Baumarten ernähren bzw., bezogen auf den einzelnen, individuellen Baum, diesen auch schädigen können.

ebenso, dass gerade in verpachteten Revieren mit entsprechendem Feldanteil die Interessen der Waldbesitzer oft auch "untergebuttert" werden. Ich kenne Fälle, wo Privatwaldbesitzer "ihren" GJB und damit die Feldanteile "mit"gepachtet haben, damit sie in ihrem Wald (unterhalb der Eigenjagdgröße) eine ihrer Zielsetzung entsprechende Wildbewirtschaftung vornehmen konnten.

Und dass in dem Beirat kein echter Wildbiologe drinsaß ist in D leider normal, davon haben wir viel zu wenige.

Zugegeben, n ist in diesem Fall gleich 1, ich erlebe aber gerade persönlich, dass das nur sehr bedingt zutrifft und die initial zu erzielenden € 100,00 mehr, doch interessanter sind, als eine abgesprochene (kontinuierliche) Bejagung des Schalenwildes.


Grosso
 
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Ist doch ganz einfach: Jäger dafür bezahlen, dass sie jagen. Auf die Pacht verzichten. Reviereinrichtungen kaufen, bauen und zur Verfügung stellen. Die Vermarktung des Wildbrets übernehmen. Selbst das Unfallwild wegräumen uswusf. Können sie alles machen, die Jagdgenossen. Ganz einfach. Aber einerseits fünfstellige Beträge kassieren und sich dann darüber echauffieren, dass die Pàchter sich erlauben auch noch Spaß und Freude bei der Jagd haben wollen, ist irgendwie schwer in Einklang zu bringen.

Bei uns im Hunsrück werden aktuell immer mehr Reviere aufgegeben, weil sich niemand mehr findet, die vom GStB und Konsorten geforderten Gängelungen noch mitzumachen. Die Lösung der Jagdgenossen besteht in der Verpachtung zu horrenden Preisen an Auswärtige und EU-Bürger. Ob das der richtige Weg ist? Im Ergebnis ist es genauso kurzsichtig wie das Anpflanzen von Fichtenplantagen und Bretterwüsten.

In der momentanen Situation, in der die Einreise der diversen EU-Bürger sich ja eher etwas schwierig gestaltet, werden sich das die meisten Jagdgenossenschaften sicherlich überlegen; und die EU-Bürger, die aus ihrer Pacht kein Geschäftsmodell mehr machen können, sicher über kurz oder lang ebenfalls.
 
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.....Und dass in dem Beirat kein echter Wildbiologe drinsaß ist in D leider normal, davon haben wir viel zu wenige....

Umso peinlicher, wenn sich der Rest der Mitglieder anschickt, trotzdem über Dinge zu schwadronieren, von denen er so offensichtlich keine Ahnung hat....

Weder "peinlich", noch nötig. Wildbiologen braucht man erst im nächsten Schritt, z. B. für ein Wildmanagement-Konzept, nicht für die "WALD-Strategie 2050"!

Auf Basis der "Waldstrategie 2050" könnte man dann solch ein gefordertes "Wildtiermanagement-Konzept" erarbeiten, in das die wesentlichen Vorstellungen der Wildbiologen ebenso einfließen müssten, wie u. a. die wesentlichen Forderungen der Grundeigentümer, des Tierschutzes, des Naturschutzes, der Umweltplanung, etc...
 
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Doch, die Wildbiologen braucht es von Anfang an, da die Tiere ein Teil des Ökosystems Wald sind und für eine Gesamtstrategie genauso bedacht und berücksichtigt werden müssen wie Eigentümerziele, Naturschutz, Hydrologie, ...
 
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Weder "peinlich", noch nötig. Wildbiologen braucht man erst im nächsten Schritt, z. B. für ein Wildmanagement-Konzept, nicht für die "WALD-Strategie 2050"!

Auf Basis der "Waldstrategie 2050" könnte man dann solch ein gefordertes "Wildtiermanagement-Konzept" erarbeiten, in das die wesentlichen Vorstellungen der Wildbiologen ebenso einfließen müssten, wie u. a. die wesentlichen Forderungen der Grundeigentümer, des Tierschutzes, des Naturschutzes, der Umweltplanung, etc...

Das sehe ich schon anders. Ich halte es für falsch in diesem Zusammenhang ein Ziel zu formulieren und dann die anderen zu fragen wie es erreicht werden kann. Dafür spielen zu viele Aspekte eine Rolle, die ausserhalb der finanziellen Situation zu beachten sind.
Das hatten wir vor Jahrzehnten schon mal, als alles auf Laub- vor Nadelholz ausgerichtet wurde. Ob die Böden und Standorte überhaupt geeignet waren wurde nicht hinterfragt. Es wurde gepflanzt und nachher haben sie sich angeschaut und gerätselt weshalb so viele Pflanzen, trotz Zaun nicht gewachsen sind. Wirkt sich bei uns bis heute aus, als in den 90ern Auskiesungen unter dem Umstand genehmigt wurden, anschließend mit Buche und Eiche aufzuforsten. Heute schauen sich alle fragend an und die Förster sprechen von experimenteller Forstwirtschaft.
Lösungen sollten von vorn herein unter Beachtung der Gegebenheiten und der Möglichkeiten von allen Seiten betrachtet werden.

wipi
 
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... anschließend mit Buche und Eiche aufzuforsten. Heute schauen sich alle fragend an und die Förster sprechen von experimenteller Forstwirtschaft.
Lösungen sollten von vorn herein unter Beachtung der Gegebenheiten und der Möglichkeiten von allen Seiten betrachtet werden.

wipi

Das muss doch erstaunen, wenn die Mehrheit der wissenschaftlichen Erkenntnisse doch bereits seit Jahrzehnten vorliegt und gerne immer wieder abschließende Beurteilungen kommuniziert werden.


Grosso
 
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....da die Tiere ein Teil des Ökosystems Wald sind und für eine Gesamtstrategie genauso bedacht und berücksichtigt werden müssen wie Eigentümerziele, Naturschutz, Hydrologie, ...

Natürlich müssen sie das, aber dafür braucht man keine "Wildbiologen" (DU kannst das z. b. auch und bist kein Wildbiologe).
Jedenfalls ist mir nicht eine Stelle in der "Waldstrategie 2050" aufgefallen, die durch den Mangel an teilnehmenden Wildbiologen eine (diesbezüglich) zu kritisierende Passage enthalten würde. Dir etwa?
 
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Ich war aber mal einer, in einem früheren beruflichen Abschnitt. Und da ich bis auf zwei Ausnahmen alle Beteiligten im Beirat mehr oder weniger gut kenne und weiss, was die zu dem Thema wie vertreten, würde es mich sehr überraschen wenn ich da nicht einige Anmerkungen zu hätte. ;)
 
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Das muss doch erstaunen, wenn die Mehrheit der wissenschaftlichen Erkenntnisse doch bereits seit Jahrzehnten vorliegt und gerne immer wieder abschließende Beurteilungen kommuniziert werden.


Grosso

Die Geschichte ist auch ne ziemliche Räuberpistole. Kann man sich nur an Kopf fassen, eigentlich müssten die Verantwortlichen mal gelernt haben welche Bedeutung der Boden hat.
 
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Huhu, in dem Zusammenhang gibt es ein schönes PDF im Internet. Habs wie folgt ergoogelt: Jagd Nationalpark Eifel . Was die da in 15 Jahren Regiejagd alles nicht hinbekommen, ein Armutszeugnis vom Feinsten. Richtig ordentlich mit Zahlen hinterlegt. Den Verbiss zu steigern, ist das einzige was erfolgreich war.
Vom Grundtenor ähnlich "ökologisch" wie besagtes Papier aus dem BEML. Sachverstand gehört da wohl nicht zu den Mindestanforderungen, um da mitmischen zu dürfen.
 
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Huhu, in dem Zusammenhang gibt es ein schönes PDF im Internet. Habs wie folgt ergoogelt: Jagd Nationalpark Eifel . Was die da in 15 Jahren Regiejagd alles nicht hinbekommen, ein Armutszeugnis vom Feinsten. Richtig ordentlich mit Zahlen hinterlegt. Den Verbiss zu steigern, ist das einzige was erfolgreich war.
Vom Grundtenor ähnlich "ökologisch" wie besagtes Papier aus dem BEML. Sachverstand gehört da wohl nicht zu den Mindestanforderungen, um da mitmischen zu dürfen.
was verlangst du von Linksökologischen Förstern die ihrem Herren bedingungslos folgen und feuchte Träume davon haben in den Wald rennen zu dürfen um alles kaputt zu schießen.
Die ökos begreifen es einfach nicht, das die Waldbesitzer mit dem so wie es ist sehr zufrieden sind. Aber gut so sind die Ökoförster sie wollen Probleme lösen die es ohne Sie gar nicht geben würde.
als mein Revier vor 3 Jahren neu verpachtet wurde schlug auch so ein Waldretter auf und hat ein Angebot abgegeben der größte Waldbauer bei uns hat ihn weggejagt als er das Angebot sah.
Ich bin wieder 9 Jahre Pächter und das wird so bleiben. Hier gehen alle Revier unter der Hand weg sprich wer einmal ein Revier hat behält es auch und gibt es dann weiter Fremde haben keine Chance.
Unsere Waldbauern wollen von den Ökoförstern nicht gerettet werden.
 
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