Jagd in der Waldstrategie 2050 - Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirates

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Der Titel sagt es eigentlich schon: Die Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirates zur Waldstrategie 2050 enthält auch einen kurzen aber prägnanten Abschnitt zur Jagd, der schon eine sehr klare Sprache spricht, die den meisten gar nicht gefallen dürfte.

Hier der Abschnitt zur Jagd und für die, die es interessiert auch die komplette Stellungnahme:
 

Anhänge

  • Abschnitt zur Jagd - Eckpunkte der Waldstrategie 2050.pdf
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  • Komplete Stellungnahme - Eckpunkte der Waldstrategie 2050 - Wiissenschaftlicher Beirat (BMEL).pdf
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Warum sich die Jagdrechtseigentümer nicht einfach mal fähige Pächter und vertraglich gesicherte Erfolgskontrollen gönnen wollen, erschließt sich mir nicht. Aber wer dazu zu blöd ist, und dies dann auch noch bei jeder Verpachtung wiederholt, der soll gefälligst seine Umwelt nicht mit seinem Gejammer belästigen. Is öde so langsam!
 
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Warum sich die Jagdrechtseigentümer nicht einfach mal fähige Pächter und vertraglich gesicherte Erfolgskontrollen gönnen wollen, erschließt sich mir nicht.....

Ja, das fragt man sich.
Vielleicht gibt es einfach nicht genug....
....fähige Pächter .....
?

Oder sie wollen sich nicht neben hoher Pachtzahlungen auch noch gängeln lassen mit....
....vertraglich gesicherte Erfolgskontrollen ....
?

Dass private Jäger nicht erhebliche Summen dafür zahlen wollen, sich in ihrer Freizeit als Dienstleister für Grundeigentümer zu engagieren, sondern das Geld zu ihrer persönlichen Erholung und für ihre Jagdfreude ausgeben, kann ich absolut nachvollziehen.
Hat der Grundeigentümer andere Ideen und Ziele, braucht er halt auch andere Jäger auf seiner Fläche.
 
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Du sagst es. Ich habe gerade aus meinem Bekanntenkreis so eine lustige Geschichte. Da hat eine Stiftung neu verpachtet - Wald - und suchte einen ausgesprochen willigen Rehjäger, der den Verbiss der letzten Periode senkt. Und bekommen haben sie den nächsten Zoodirektor.
Was steht im Vertrag? Nichts! Gar nichts! Kein körperlicher Nachweis, kein Sonderkündigungsrecht, keine Erfolgskontrollen irgend einer Art. Lächerlich. :LOL:

Und dann kommen so Blättchen wie oben heraus. Ich nehme an, das sind nur Winkelemente mit Buchstaben für die Fanboys aka Rehschreck und Maxl. Dann sind die beschäftigt und bleiben bei der Stange.
 
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Aus meiner Sicht handelt es sich leider um eine sehr pauschale und teilweise sehr einseitige Betrachtung der Situation. Einige Aspekte, wie z.B. Auswirkungen der Jagdstrategie auf andere Arten und Bereiche wird weitgehend aussen vor gelassen. Zudem wird die ökonomische Seite sehr stark in den Focus gerückt.
Aus meiner Sicht hat man die Möglichkeit verpasst, mit dieser Stellungnahme pragmatische und konkrete Vorschläge zu unterbreiten. Statt dessen wird vielerlei leider pauschal schlecht geredet, was nicht überall schlecht ist.
Ich möchte betonen, dass ich weder etwas gegen stramme Bejagung, noch gegen die Absenkung ggfs. örtlich überhöhter Wildbestände habe. Insbesondere fiskalische Forsten, aber nicht nur diese haben neben dem ökonomischen Wert auch noch weitere Aufgaben und Bedeutungen.

wipi
 
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Schon die ersten Sätze dieses Kapitels 7 strotzen vor verallgemeinerndem Unsinn - und der fast schon erwartbare Verweis auf das RJG ist in diesem Kontext so derartig albern, dass man sich eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Rest eigentlich sparen kann - das haben die Autoren ja auch nicht getan (nicht einmal in den anderen Kapiteln, in denen man ihnen eine höhere Kompetenz hätte zutrauen können oder müssen)...
 
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Ich möchte dazu dreierlei anmerken:

Wie @bockgeschossen schon ausführte, ist für mich nicht nachvollziehbar, warum man nicht Verträge schließen kann, die den Vertragspartner auch in die Notwendigkeit der jeweiligen Leistungserfüllung 'zwingen'.

Andererseits erlebe ich aber aktuell, dass es einem Teil der Verpächter auch so schrecklich ernst gar nicht sein kann. Die möglicherweise € 100,00 mehr zu erzielender Einnahmen bei Umwandlung in Pirschbezirke (expressis verbis so formuliert) erscheinen attraktiver, als ein Pächter, der bereit ist den Abschussplan abzustimmen und zu erfüllen.


Schaue ich in die Studie des 'Wissenschaftlichen Beirates' und betrachte deren Besetzung, darf man auch ein gaaanz wenig tendenziöse Interpretation der Daten annehmen.

Zudem hat uns die Corona Pandemie ja gerade gelehrt, dass Wissenschaft gut beraten ist, mit den zeitpunktbezogenen Ergebnissen und Interpretationen ihrer Betrachtungen vorsichtig umzugehen und diese nicht oder nur bedingt als unumstösslichen Fakt/ als DIE Wirklichkeit/ Wahrheit darstellen sollte.

Wir lernen doch aktuell, dass vermeintliche(s) Wissenschaft/ Wissen, auch bei bestem Willen (den ich nicht immer unterstelle), eben immer nur die (bestenfalls) - mit den zum jeweiligen Zeitpunkt verfügbaren Daten angereicherte - mehr oder minder qualifizierte These ist. Den Beweis muss man - auch der Komplexität der Szenarien und der zeitlichen Zyklen geschuldet - in den meisten Fällen schuldig bleiben.

Auch Forstwissenschaft scheint entsprechend gut beraten, ein wenig vorsichtiger aufzutreten und die Erkenntnisse bzw. Annahmen so zu formulieren, wie sie vorliegen und nicht oder nur sehr bedingt als schlussendliche Wahrheit/ Wirklichkeit. Klar, die langen Zyklen in der Forstwirtschaft schützen sie weitestgehend gegen ein 'Zurückrudern' zu ihren Lebzeiten.


Grosso
 
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Bezüglich der Schalenwildauswirkungen ist da aber das Maßgebliche seit Jahrzehnten bekannt, ebenso, dass gerade in verpachteten Revieren mit entsprechendem Feldanteil die Interessen der Waldbesitzer oft auch "untergebuttert" werden. Ich kenne Fälle, wo Privatwaldbesitzer "ihren" GJB und damit die Feldanteile "mit"gepachtet haben, damit sie in ihrem Wald (unterhalb der Eigenjagdgröße) eine ihrer Zielsetzung entsprechende Wildbewirtschaftung vornehmen konnten.

Und dass in dem Beirat kein echter Wildbiologe drinsaß ist in D leider normal, davon haben wir viel zu wenige.
 
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Ist doch ganz einfach: Jäger dafür bezahlen, dass sie jagen. Auf die Pacht verzichten. Reviereinrichtungen kaufen, bauen und zur Verfügung stellen. Die Vermarktung des Wildbrets übernehmen. Selbst das Unfallwild wegräumen uswusf. Können sie alles machen, die Jagdgenossen. Ganz einfach. Aber einerseits fünfstellige Beträge kassieren und sich dann darüber echauffieren, dass die Pàchter sich erlauben auch noch Spaß und Freude bei der Jagd haben wollen, ist irgendwie schwer in Einklang zu bringen.

Bei uns im Hunsrück werden aktuell immer mehr Reviere aufgegeben, weil sich niemand mehr findet, die vom GStB und Konsorten geforderten Gängelungen noch mitzumachen. Die Lösung der Jagdgenossen besteht in der Verpachtung zu horrenden Preisen an Auswärtige und EU-Bürger. Ob das der richtige Weg ist? Im Ergebnis ist es genauso kurzsichtig wie das Anpflanzen von Fichtenplantagen und Bretterwüsten.
 

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