Jagd in der Waldstrategie 2050 - Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirates

G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Dieses Land kann gar nicht genug solche Jäger aufbringen und erst recht nicht innerhalb jagdlich angemessen kurzer Intervalljagdzeiten. Außerdem kann man die Eigenregie in der Verpachtung aufbringen. Man muss nur an den Richtigen verpachten und die Vertragsbedingungen entsprechend formulieren. In übrigen kann man auch den falschen Förster einstellen...
 
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10% das wären also 200.000 Stk.?
:whistle: Mal angenommen, die 10% wären Rehe. Und von den 1.200.000 Rehen insgesamt entfällt nur ein Drittel auf den Wald (entsprechend Anteil an allen bejagbaren Flächen) -
dann wäre das, was die Förster in ihrem Wirkungskreis selbst erlegen die Hälfte ?

@OberförsterVS also auch statistisch, wenn man das möchte ;)

Die 10% bezogen sich auf dieses konkrete Revier, natürlich nicht auf ein Bundesland oder Deutschland
 
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Nein, die meine ich nicht.

Ich meine die Form von Wildmanagement, die ich hier schon so oft beschrieben habe, die aber nur erfasst werden kann, wenn man genau liest, was dort geschrieben steht und nicht schon vor dem Lesen seine Erwartungen in manifestierte Feindbilder interpretiert (nach Talmud: "wir sehen die Dinge nicht so wie sie sind, wir sehen sie wie WIR sind")

Meine Vorstellungen von Wildmanagement decken sich nur zum Teil mit denen, die oft in forstlicher Praxis (noch) üblich sind und auch nur zum Teil mit denen, die vom ÖJV propagiert werden (z. B. Wildruhezonen, unbejagte Äsungsflächen, keine Januar-Bewegungsjagden, keine Bachenabschüsse vor Frischlingen, KEINE Kirrungen, KEINE sonstigen Lockmittelchen - GAR KEINE)

Leider ist aber "Deine" Form von Wildmanagement in praktisch keinem Landesforstbetrieb und nur in einer Minderheit der sonstigen in Eigenregie bejagten Forstbetriebe mehrheitsfähig (q.e.d.)!

Es wäre daher m.E. durchaus angebracht, wenn Du Dich im "eigenen Beritt" diesbezüglich genauso engagieren würdest, wie Du es hier tust - und vielleicht mit entsprechenden Erfolgen in dieser Richtung hier aufwarten könntest. Das stärkte die Überzeugungskraft Deiner "Argumente" doch enorm!
 

z/7

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Managemantjagd ist aber nur mit wenigen, ganz besonders fähigen Jägern erfolgreich, weil sie den Ansatz verfolgt, in relativ kurzen Jagdintervallen plus einer anspruchsvollen Bewegungsjagd p. a. deutlich mehr Beute einzubringen, als ganzjährige Jagerei nach Gutsherrnart, ganz gleichgültig, ob durch Förster oder Privatjäger. Das wird nie für Sympathie bei der jagdlichen Basis sorgen.
NATÜRLICH wäre jeder Eigenregiebetrieb jagdlich sofort am Ende, würde er die private Jägerschaft nicht mit ins Boot holen
Anstatt der Begeher könnte man auch zwei Berufsjäger mit dem klaren Auftrag "was sich bewegt, wird erlegt" einstellen. Wäre aber doch schade für die privaten Jäger, wenn sie ihre Freizeit nicht mehr wohnortnah verbringen könnten.
Das geht alles an der Tatsache vorbei, daß öffentlich rechtlicher Waldbesitz unter anderem die Verpflichtung hat, revierlosen Jägern eine Möglichkeit zur Ausübung ihrer Leidenschaft zu gewähren.

Außerdem ist der Witz der Intervalljagd ja gerade, daß sich bei Einhaltung der Jagdruheperioden die Bejagung deutlich einfacher gestaltet, so daß keine Überjäger erforderlich sind, sondern durchaus auch mäßig begabte auf ihren Schnitt kommen. Daneben gibt es das Institut der Pirschgruppen, in denen begabtere oder mit mehr Freizeit gesegnete die mangelhafte Leistung anderer Gruppenmitglieder kompensieren können. Man muß nur wollen.
 
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Die 5.500 Regiejagd sind ohne Feld. Das sind nochmal 8.000 ha, aber damit darf sich die JG befassen.
Begeher als Revierjäger einstellen? Die Gehaltsgruppe wäre EG 5. Da die guten Begeher keine Harzer sind, leider kein Option. 10 x EG 5 sind mit LNK auch € 400.000 im Jahr, also erst Recht keine Option.
Die Begeher zahlen zwischen 200 und 350 netto im Jahr und sorgen für Wildbreteinnahmen. Entscheidender als diese Beträge ist die Vermögensbetrachtung und die Einsparung von Pflanzung, Zaun usw.

Wenn man im Januar wiederkäuendes Schalenwild nicht beunruhigen mag, dann sollte man allerdings auf jedwede jagdliche Beunruhigung verzichten, also auch Fuchs und Sau nicht bejagen.

Um die Rehwildjagdzeit nicht zu vergrößern, kann man aus meiner Sicht gerne von Juni bis einschließlich August Jagdruhe einführen.


:D:D:D
einen anstellungsvertrag mit entlohnung meinte ich nicht. in eigenbewirtschaftungen gibt es einen anstellungsvertrag auch ohne entgelt. wenn ich einen fuchs nicht verwerte, jage ich ihn nicht und für den fall, dass einer mal ne fuchsjacke seiner holden schenken will, wird er als einzelfall bestimmt nicht groß beunruhigen, wenn er nachts im januar auf den fuchsn passt. ;)

ansonsten wüsste ich nicht, warum man im januar jagen müsste. es gab die bewegungsjagden ende des vorjahres. von mitte juni bis anfang september ist bei intervalljagden sowieso ruhe, wenn man von april bis anfang bis mitte juni fleißig war. wobei aber sauen ein ganz anderes thema sind und nicht mit rehwildjagd zu vergleichen. die sau im winter zu bejagen, kann "zwingend" werden. das reh oder rotwild garantiert nicht, wirklich nicht!

ich versteh halt nicht, warum du im januar ein drittel deiner rehstrecke erledigen lässt. das ist eine ganze menge für den winter und dieser jagddruck schadet den tieren. bei verantwortung über 5000 ha und weit und breit kein pächter, der quer treibt, kann man doch gleich am anfang ordentlich hinlangen. was früher in der truhe liegt, wird zur brunft nicht schwanger und das fördert selbst schwäbische weißtannen. :cool: wer auf entgelte verzichtet, bekommt garantiert genug schützen für sammelansitze an wochenenden. und ein paar waldis bestimmt auch...

das ist für mich viel eher eine sache der inneren haltung zu den dingen.
 
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Das geht alles an der Tatsache vorbei, daß öffentlich rechtlicher Waldbesitz unter anderem die Verpflichtung hat, revierlosen Jägern eine Möglichkeit zur Ausübung ihrer Leidenschaft zu gewähren.

Außerdem ist der Witz der Intervalljagd ja gerade, daß sich bei Einhaltung der Jagdruheperioden die Bejagung deutlich einfacher gestaltet, so daß keine Überjäger erforderlich sind, sondern durchaus auch mäßig begabte auf ihren Schnitt kommen. Daneben gibt es das Institut der Pirschgruppen, in denen begabtere oder mit mehr Freizeit gesegnete die mangelhafte Leistung anderer Gruppenmitglieder kompensieren können. Man muß nur wollen.


du, das sehe ich jetzt aber ganz anders. in welchem gesetz steht, dass der staat einer stetig steigenden zahl an jägern das hobby zu ermöglichen hat? das halte ich gerade von der ökologisch-ethischen seite her für ein äußerst fragwürdige praxis. und ob pirschgruppen auf relativ kleinen flächen ein sinnvolles institut sind, darf man zumindest kritisch hinterfragen.

als förster weißt genau, dass auch in pirschgruppen der abschuss immer schwieriger wird und das hat etwas damit zu tun, dass auf zu kleinen flächen zu viele Leute die Büchse lüften.

wenn du eine fb kennst, der viele pirschbezirkler hat und intervalljagd macht, dann würde ich mir den gern anschauen und sehen, wie das funktioniert.

wir haben nicht nur in den urbanen gegenden bayerns, sondern überall in deutschland vorkommend die situation, dass gerade beim staatsforst pirschbezirkler nicht sehr heimatnah jagen und es prinzipiell selbst beim forstbetrieb jagdlich schon auch ums geld zu gehen scheint.

was die pb´ler dann nicht schaffen, kommt auf den herbstlichen jagden zur strecke (oder zur not im winter). hauptsache, die kasse klingelt.

ich bin da voll beim @stöbi. eher die zu bejagenden flächen größer denken und weniger jäger reinlassen. dafür aber nur solche, die möglichst reviernah leben und die passion tatsächlich leben wollen. es ist besser, zwei auf 500 ha zu haben die vogelwild sind, anstatt fünf, die sich mit einem bock, zwei fuchsn und dem weihnachtsbraten zufrieden geben. oder gleich intervalljagd mit sammelansitzen und ein paar waldis dazu. dann können es viele gäste sein, die aufn bock spechten....
 
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Leider muss man sagen... Bzw. Darf ich jetzt sagen...

Das auch in den Regiejagden, Kompetenzsimulanten und Dampfplauderer unterwegs sind.

Möchtegern Pirschjager die aufgrund der neuen Technik der Meinung sind, der überlege teil zu sein und bald jede Nacht in den Revieren herumzustolpern....

.... Nunja... Der rest wurde hier zuweit führen...

wer so was übernimmt, kommt als dampfplauderer nicht weit, wenn er nicht liefert. die verträge werden jährlich neu abgeschlossen bzw. verlängert, wohingegen die jg den kompetenzsimulanten bei der verpachtung zehn jahre an der backe hat .....
 
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"Bewirtschaften" meint hier nicht nur Bejagen. Außerdem sind z.B. hier die Jagdgelegenheiten beim Staat sehr gut. Die Förster haben nämlich durchaus ein Interesse daran, ein gutes Verhältnis zu ihren Jägern zu haben und behandeln die nicht als Sklaven o.ä.

was ist gut und was ist schlecht? wenn der pb 300 euro im jahr kostet, ich max. 15 min. ins revier brauche und auf einen 100 ha pb jahr für jahr 10 stück rehwild bekomme, die ich günstig abnehmen kann ist das gut und wenns noch ein paar frischlinge so gut wie gratis drauf gibt, sogar sehr gut.

muss ich 60, 70 km oder mehr fahren, zahle 700 aufwärts und kann nen luftsprung machen, wenn ich auf vier oder fünf stück rehwild komme plus vielleicht eine sau mit glück, ist das bullshit und es müsste dann schon mindestens eine adrette junge försterin mit hund da sein, der ich ein kleinwenig gefalle und sie mir auch, andernfalls ließe ich das mit der jagd bleiben ....
 
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wer so was übernimmt, kommt als dampfplauderer nicht weit, wenn er nicht liefert. die verträge werden jährlich neu abgeschlossen bzw. verlängert, wohingegen die jg den kompetenzsimulanten bei der verpachtung zehn jahre an der backe hat .....
Das schlimme daran, es sind Forstlich Angestellte 😑

Aber....

Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing...
 
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:D:D:D
einen anstellungsvertrag mit entlohnung meinte ich nicht. in eigenbewirtschaftungen gibt es einen anstellungsvertrag auch ohne entgelt. wenn ich einen fuchs nicht verwerte, jage ich ihn nicht und für den fall, dass einer mal ne fuchsjacke seiner holden schenken will, wird er als einzelfall bestimmt nicht groß beunruhigen, wenn er nachts im januar auf den fuchsn passt. ;)

ansonsten wüsste ich nicht, warum man im januar jagen müsste. es gab die bewegungsjagden ende des vorjahres. von mitte juni bis anfang september ist bei intervalljagden sowieso ruhe, wenn man von april bis anfang bis mitte juni fleißig war. wobei aber sauen ein ganz anderes thema sind und nicht mit rehwildjagd zu vergleichen. die sau im winter zu bejagen, kann "zwingend" werden. das reh oder rotwild garantiert nicht, wirklich nicht!

ich versteh halt nicht, warum du im januar ein drittel deiner rehstrecke erledigen lässt. das ist eine ganze menge für den winter und dieser jagddruck schadet den tieren. bei verantwortung über 5000 ha und weit und breit kein pächter, der quer treibt, kann man doch gleich am anfang ordentlich hinlangen. was früher in der truhe liegt, wird zur brunft nicht schwanger und das fördert selbst schwäbische weißtannen. :cool: wer auf entgelte verzichtet, bekommt garantiert genug schützen für sammelansitze an wochenenden. und ein paar waldis bestimmt auch...

das ist für mich viel eher eine sache der inneren haltung zu den dingen.

ich halte ja niemand davon ab, im Mai, hoffentlich bald auch im April, Strecke zu machen.
Große angeordnete Sammelansitze würden die Umstellung des Pirschbezirkmodelles auf das Pfullinger Modell bedeuten: es gibt eine Jagd mit 350 Ansitzeinrichtungen, über die WuH-Revierwelt bucht man sich seinen Sitz für den Morgen oder Abend. Ich halte das Modell in Regionen mit großem Jägerüberschuss, also bspw. um Stuttgart oder München oder in vielen Gebieten von NRW mit wenig Aufwand für möglich, weil hinter jedem vergebenen BGSchein schon 10 Nachrücker stehen. Wenn einer nicht mitspielt, schmeißt man ihn raus, und im gleichen Moment ist der neue Jäger da. (abgesehen davon, finde ich solche Vertragsverhältnisse nicht fair und angenehm).
Im ländlichen Raum würde ein solcher Systemwechsel zu großem Aufwand führen, weil die Warteschlange klein ist, wenn überhaupt vorhanden und bei Auflösung der Pirschbezirke das Interesse an der Instandhaltung von Ansitzeinrichtungen usw. geringer sein wird. Deshalb vergrößern wir Pirschbezirke nur behutsam, wo es auch menschlich zusammenpasst auf Max. 4 - 5 Jäger und 500-600 ha Wald.
So sehr ich Stoebis Jagdarten bewundere, viele können und oder wollen diesen Zeiteinsatz nicht bringen und ziehen den Ansitz vor. In einem geschlossenen Waldgebiet mit viel Naturverjüngung bedeutet das zwangsläufig am Tresterhaufen. Der Trester zieht mit dem Frost, richtig gut erst mit Schnee. Schnee gibt es immer weniger, zumeist nur im Januar dauerhaft.
Das Beunruhigungsthema, ich rede hier über Rehe und nicht über Rotwild, sehe ich bei der Ansitzjagd als geringgradig. Wenn das anders wäre, müsste man die Jagd im Januar im Wald an sich einstellen. Das mögen aber weder die Niederwildfreunde noch die saugeplagten hören. Also sehe ich keinen Grund größeren Aufwand zu treiben.
Angesichts der Schüsse im Januar aus der Nachbarschaft zur typischen Rehwildjagdzeit habe ich nicht den Eindruck, dass die privaten Jagdpächter im Januar Jagdruhe halten würden - ganz anders als die im Forum offenbar überproportional vertretenen Waidheiligen.
 

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