Jagdbloggerei gleich "Sittenverfall"?

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Scheint so, dass ich dich missverstanden habe, aber du wirst sicher nachvollziehen können, dass eine Jagdzeitschrift verschiedendste Interessen bedienen muss, vermutlich verschiedenere als z.B. Blogger.

Natürlich, man fragt sich halt, ob sie auf dem richtigen Weg sind, wenn niemand mehr die Zeitschriften kauft und das Gejammere immer größer wird...

Aber das wiederrum ist nicht meine Baustelle. Ich kann mein Geld nur da ausgeben, wo es ein Angebot gibt.
 
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Die Jagdzeitschriften können dem Blogger nichts entgegensetzen, weil, wie Du richtig erkennst, er sich auf seine Zielgruppe fokussiert und deswegen der nur noch schlechten bzw. seichten Jagdpresse das Wasser abgräbt. Wenn Jünglinge und Maiden als journalistische Novizen….äääähhh Voluntäre…auf dem Niveau eines gelungenen Aufsatzes der 8. Klasse von ihrer Erfahrung in schlichtem Deutsch schwadronieren….übel. Wenn dann noch ein plumpes Einleitungsgeschichtchen vorangestellt wird, welches nicht erst seit Relotius zusammengeflunkert ist…ganz schlecht. Aber die Krönung des Ganzen sind dann Redakteure, die in der uj im 2. HJ 2022 schreiben, dass sie zu bleifreier Munition recherchiert haben und das Hornady GMX für DJ empfehlen und dazu noch die alte Verpackung als Bild einstellen.…da merkt man, dass dort niemand mehr mit Sachverstand gegenliest.
Mit dem Niveau der Leser hat wahrscheinlich (vereinzelt) auch das Niveau der Schreiber abgenommen. Das halte ich aber bezüglich Letzterer für Einzelfälle und eine generelle Abqualifizierung für schwierig, denn im Gegensatz zu ersteren (Leser), bei denen sich über Jahrzehnte feststellen lässt, dass die Fähigkeit, Texte zu verstehen, allgemein nachlässt., sind Redakteure immer noch zumindest mit grundlegenden Sprachfähigkeiten ausgestattet.......Aber sie stehen halt vor dem Problem unterhalten UND informieren zu müssen und das für Leser A dem das alles zu niveaulos ist, Leser B für den zu viel über Technik geschrieben wird, Leser C, dem zu wenig über Technik geschrieben wird, Leser D, der sich langweilt, weil immer die gleichen Themen bearbeitet werden, usw. usw.

Und....Ich bin kein Zeitschriftenmacher, lese aber lieber auf Papier als auf dem Bildschirm, sehe mir gelegentlich youtube Filmchen an (zum Träumen), weil ich da das sehe, was ich jagdlich gerne hätte...möchte aber das "Papier" bei der Jagdzeitschrift ebenso wenig missen wie bei meiner Tageszeitung..........Leider scheint es (so auch eine Quintessenz dieses Fadens) aber so zu sein, dass alles SCHLECHT ist, was nicht bis ins Detail die eigenen Interessen bedient.

Die zugrunde liegende Frage, ob die Leser Jagdzeitschriften den Rücken kehren, WEIL Jagdblogger ihnen die Kunden abspenstig machen, scheint man nach diesem Faden so beantworten zu können:.....Jagdblogger schaffen ein zusätzliches Angebot und Zeitschriften verlieren Kunden, weil sie zu niveaulos, zu werbelastig, zu wiederholungslastig sind.
 
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der letztgenannten Folgerung könnte man die Frage entgegenhalten „Würden die Jagdzeitschriften ihre Leser/Abonnenten behalten, wenn es keine Jagdblogger/YTuber gäbe?“
Ich bin überzeugt, dass der beklagte Leserschwund auch ohne die angenommene Konkurrenz einträte - vielleicht nicht in dem Maße oder nicht so schnell, aber dennoch stetig.
 
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der letztgenannten Folgerung könnte man die Frage entgegenhalten „Würden die Jagdzeitschriften ihre Leser/Abonnenten behalten, wenn es keine Jagdblogger/YTuber gäbe?“
Ich bin überzeugt, dass der beklagte Leserschwund auch ohne die angenommene Konkurrenz einträte - vielleicht nicht in dem Maße oder nicht so schnell, aber dennoch stetig.

Denke ich auch.

Wobei ich auch die Filmchen aus Europa nicht brauche.
Letztlich jagen wir mit Schusswaffen in der heimischen Landschaft auf heimisches Wild - war vor hundert Jahren schon so, und wenn es gut läuft ist es auch in Zukunft noch so. Was soll es da ständig neues geben?
Das hat man alles 100 mal gelesen, gesehen oder selbst erlebt. Muss mir bei YouTube oder wo nicht ansehen wie Blogger XYZ auf der Wiese ein Böckchen schießt.

Wenn ich Jagdvideos ansehe, dann aus Nordamerika, Ozeanien oder Afrika...
 
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Das hat man alles 100 mal gelesen, gesehen oder selbst erlebt. Muss mir bei YouTube oder wo nicht ansehen wie Blogger XYZ auf der Wiese ein Böckchen schießt.
Diese Filmchen gehen ja schon gar nicht mehr so gut, die Protagonisten sind doch andauernd unterwegs, in einer sich mit den Jagdreiseanbietern selbst gegenseitig befruchtenden Werbesymbiosen. "Die Drückjagd des Jahres", "in Polen auf Mammut" usw.

Wenn man den frei verfügbaren Schnipseln auf den Sozialen Medien trauen kann, sind einige "Events" nur noch dafür da, für alle Beteiligten Content zu produzieren. Jeder filmt jeden bei allem.

Ich finde das mittlerweile traurig und hoffe, daß das wieder abebbt.
 
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Es gab mal Unternehmen, die glaubten, ihre Produkte wird man ewig brauchen - die Schreibmaschinenfabrikanten. Ihre Produkte sieht man heute nur noch auf dem Flohmarkt, ihre Marken kennt keiner mehr.
Jagdzeitungen folgen in erster Linie einem Geschäftsmodell das Gewinn erwirtschaften soll - wie alle anderen Blätter auch. In der Gründungsphase war das sicher anders, da war der Gründer von einem Ideal getrieben, Wissen in die entlegensten Regionen Deutschlands zu bringen und die Regionen sogen das auch begeistert auf. Heute wird man von offener Werbung und Placements - da muss man nur etwas genauer hinschauen - erschlagen. Das Blatt wirkt gekauft, korrumpiert. Qualifizierte journalistische Arbeit bleibt auf der Strecke. An das Ideal einer Jagdzeitung glauben vielleicht noch die alten Vorstandssekretärinnen, aber selbst die Voluntäre merken ganz fix, dass das Ideal nicht gefragt ist.
Die Jagdzeitungen leben von den Anzeigenkunden, nicht von den Abonenten. Vermutlich sind auch die Auflagen getürkt, um die Anzeigenkunden bei der Stange zu halten. Was kostet der Druck eines Blattes, 5 Cent, vielleicht 15 Cent? 10.000 Stk mehr zu drucken kostet dann 1.000€, aber den Anzeigenkunden kann man es so schmackhaft machen.
Welche Bedeutung haben diese Blätter für uns? Kaum noch eine. Sie sterben und das Statement jenes Chefs, ich würde gern raten wer es war, fällt unter Röcheln.
Aber wir alle hätten gerne gute, verlässliche Quellen, nicht durch Interessen korrumpiert, verlässlich, offen, ehrlich - aber schon dieses Forum eignet sich nicht, mancher Troll zieht hier seine Spur, manche Unkenntnis wird nicht ausgeräumt - denn wenn der Platzhirsch brüllt ... - auch der anonyme Avartar macht den Jungjäger zum erfahrenen Großwildjäger - was haben wir schon alles gelesen. Auch neues wird gern schnell torpediert, weil die Einsicht oder der Horizont fehlt. Blogger zeigen immerhin ihr Gesicht, ihre Motivation ist unterschiedlich aber erkennbar, auch da finden wir Placement oder offene Werbung. Auch die Qualität ist unterschiedlich und also sind die Aussagen und Eindrücke nicht frei von Fehlern, Missleitung usw.
Einer Zeitung nach den laufenden Mustern wird die Zukunft nicht gehören, nur die Vergangenheit und auch den Bloggern und YTern gehört nicht die Zukunft, denen gehört nur der Augenblick, die Konkurrenz ist hart und der "Kunde" gnadenlos. Als Quelle nach der obigen Frage eignen sie sich auch nicht. Wer schaut sich denn noch die neueste Drückjagd-Video an - ich nicht.
 
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Also wenn ich mir die “Tötungssczenen“ die bei Facebook und YouTube so anschauen wundere ich mich nicht dass die Zahl der Jagdgegner zunimmt. Ein Abschuss an den anderen gereiht - teilweise mehr Schädlingsbekämpfung als Jagd ( Amerika- Schweine ) Oder einfach nur überhebliche Darstellung der eigenen Person. Viele von denen wären im Schiesskino besser aufgehoben.

Nichts von der Schönheit der Natur dem Umland etc. hier wird Jagd auf das Schiessen reduziert - nichts für mich alten gefühlsduseligen Dinosaurier.
 
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Also wenn ich mir die “Tötungssczenen“ die bei Facebook und YouTube so anschauen wundere ich mich nicht dass die Zahl der Jagdgegner zunimmt. Ein Abschuss an den anderen gereiht - teilweise mehr Schädlingsbekämpfung als Jagd ( Amerika- Schweine ) Oder einfach nur überhebliche Darstellung der eigenen Person. Viele von denen wären im Schiesskino besser aufgehoben.

Nichts von der Schönheit der Natur dem Umland etc. hier wird Jagd auf das Schiessen reduziert - nichts für mich alten gefühlsduseligen Dinosaurier.

Naja, die Geschichte mit den Feral Pigs in den USA läuft dort unter Pest Control, das hat mit Jagd nichts zu tun.

Jeder Jäger wird dir zustimmen, es geht nicht ums schießen alleine - es gehört aber zur Jagd dazu.

Ich denke nicht, dass das Geschäftsmodell "Jagdvideos ohne Anblick" sonderlich erfolgreich wäre.
 
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Naja, die Geschichte mit den Feral Pigs in den USA läuft dort unter Pest Control, das hat mit Jagd nichts zu tun.

Jeder Jäger wird dir zustimmen, es geht nicht ums schießen alleine - es gehört aber zur Jagd dazu.

Ich denke nicht, dass das Geschäftsmodell "Jagdvideos ohne Anblick" sonderlich erfolgreich wäre.
Das wäre doch mal eine Marktlücke, ähnlich wie Flugsimulatoren in Echtzeit quasi Ansitzvideos in Echtzeit. Und dann kommt auch dreimal hintereinander nix. Aber man tritt noch in Fuchsscheisse.
 
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...........und das Statement jenes Chefs, ich würde gern raten wer es war, fällt unter Röcheln.
Um mögliche Missverständnisse auszuräumen: Die in kursiv geschriebene "Stellungnahme" im Eingangspost ist eine bewusst überspitzte Darstellung meinerseits, die oft gehörte Klagen zusammenzufassen versucht und mit der ich versuche, darauf aufmerksam zu machen, dass Zeitschriften gewissen Zwängen unterliegen und die Diskutanten (leider vielfach vergeblich) bitte, diese Zwänge zu berücksichtigen, bevor sie gegen die Unfähigkeit der Zeitschriftenmacher vom Leder ziehen.

Meine darunter stehende Frage aber bezieht sich auf die Philippika eines Zeitschriftenmenschen in Facbook, der sich über die Schädlichkeit der Jagdbloggerei (oder großen Teilen davon) für die Jagd äußert.
 
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Naja, die Geschichte mit den Feral Pigs in den USA läuft dort unter Pest Control, das hat mit Jagd nichts zu tun.
Naja das wissen wir ! Aber ein Nichtjäger wird da nicht unterscheiden !
er sieht das Ergebnis ….. und ich sag’s ja immer die Jäger nur abknallen das ist doch die Realität und schau dir mal teilweise an was da auch von unsereins gepostet wird 🙈🙈🙈
 
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Das denke ich mir bei vielen der Blogger-Filmchen auch...

Keine Geschichte ausser Totschiessen. Bildschnitt, Colorgrading, Text....alles Fehlanzeige. Reicht ja auch, wenn es genügend Kill Shots gibt.
Und das ist der Punkt.
Ich sehe mir sowas genau einmal an, dann weiß ich, dieser oder jener Darsteller ist nix für mich. Und in vielen Filmen würde ich, bei mehreren gezeigten Situationen, niemals selber schießen. ( auch wenn manches in anderen Ländern gedreht ist und deren "Jagdkultur" zeigt ( Pest Control mal ganz außen vor) Diese Filme können also für mich nur als abschreckendes Lehrbeispiel nützen.

Es meinen aber halt auch einige Dilettanten man müsse nur ein paar (schlechte) DJ-Schuss aneinanderreihen und das wäre dann ein Jagdfilm für YT. 4521 Klicks sind 0,045ct in der eigenen Kasse? und ab dafür.
Auch muss man unterscheiden, suche ich harte Fakten und valide Informationen, oder Unterhaltung oder Zerstreuung, oder mag ich nur den Protagonisten und es ist egal was der da zeigt.
 
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Meiner Meinung nach ist Jagdbloggerei das beste was uns passieren konnte. Ich persönlich mag die YT Filme und Instagram Kanäle gar nicht aber meine Meinung zählt nicht.
Die Kollegen haben es geschafft die Jagd auch in Teilen der "urbanen Bevölkerung" bekannt zu machen und das Image aufzupolieren - ich glaub auch dass denen auch ein guter Teil der neuen Jagdscheinaspiranten der letzten Jahre zu verdanken ist.
Diese Blogger geben der Jagd ein junges, frisches und modernes Image und zwar in Kreisen die wir sonst nicht erreichen würden.
Als Beispiel, ich verkaufe sehr viel Wild über Waldfleisch und 80% meiner Kunden sind unter 30, hip, von oben bis unten tätowiert und sind auf Wildbret über Insta oder Youtube gekommen. Die stehen der Jagd auf einmal positiv gegenüber und kaufen Wildbret. Ohne eine Bespielung dieser Kanäle von Leuten die sich damit auskennen haben wir keine Chance in der Öffentlichkeit auch nur den Hauch eines positiven Images zu bekommen und dafür können die auch gerne mit der RWS Mütze rumwedeln.

Mit der WuH, der Pirsch oder dem Jäger erreichen und (bestenfalls) informieren wir uns, kaum oder kein Nichtjäger liest diese Zeitschriften.
 
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Das denke ich mir bei vielen der Blogger-Filmchen auch...

Keine Geschichte ausser Totschiessen. Bildschnitt, Colorgrading, Text....alles Fehlanzeige. Reicht ja auch, wenn es genügend Kill Shots gibt.
Da kann ich nichts zu sagen, denn der Konsum von Jagdpornos liegt mir fern. Ich lese Bücher.
 

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