Jagdbloggerei gleich "Sittenverfall"?

[Mettbroetchen]

Die Texte dürfen eine gewisse niedrigschwellige Komplexität weder inhaltlich noch sprachlich überschreiten, was auch ihre Länge begrenzt, denn für den "Jungjäger" der das zeitgemäße Schulsystem durchlaufen hat, ist profanes Lesen schweißtreibende Schwerstarbeit, die bei Textlängen von mehr als 1000 Wörtern durch die Erwähnten nur noch in Etappen zu bewältigen ist.

Wer so über seine potentiellen Kunden redet, braucht sich halt auch nicht wundern wenn die wo anders kaufen / lesen.

 

[checkinthedark]

Jagdzeitschriften unter "Fachzeitschriften" einzuordnen, ist schon Ausdruck einer gewissen Hybris - oder einer völligen Verkennung der eigenen Qualität. Auf eine solche Idee käme ich nicht mal im Traum.
Enthält denn irgend eine Jagdzeitschrift mehr als nur Allgemeinplätze, ewig schon Gehörtes/Gelesenes und Beschäftigung mit (aktuellen) wissenschaftlichen Erkenntnissen? Mir ist keine bekannt.
Natürlich kann man die Schuld beim dummen/faulen Leser verorten - man folgt damit dem Trend, der schon seit Jahren oder Jahrzehnten zB in den Fernsehanstalten verfolgt wird. Schließlich muss man irgendwie begründen, weshalb zB die Auflage sinkt.

Zur Abwechslung könnten Redaktionen ja mal ein oder zwei Hefte wirkliche Qualität produzieren und sehen, wohin das führt.

 

[Conram]

Das ist das Kernproblem. Wenn man z.B. als Waldjäger mal 10 Ansitze ohne Anblick verbringt oder als Niederwildjäger das ganze Jahr Gegen für 1-2 Treibjagden betreibt, hat das wenig mit Videos zu tun, in denen ein Dam- oder Rotwildrudel nach dem anderen am Sitz vorbeizieht und im geschnittenen Video nach wenigen Minuten die Dubletten-Erfolge nur so daher kommen.

Andererseits, 20h Video bis zum einem Stück werden nicht viele Leute anschauen… ;-)

 

[Fex]

"66 % der Zuschauer sehen sich das Video an der Stelle um 0:30 noch an. Das ist mehr als sonst. Du kannst noch mehr Informationen erhalten, wenn du dein Video mit deinen anderen Videos vergleichst."

54% der Zuschauer sind nach 30 Sekunden noch dabei. Wer also in dieser Zeit nix zu bieten hat, hat schlechte Karten....

 

[Maxl1984]

Mir ist keine bekannt.

Da empfehle ich dir den Anblick (www.anblick.at). Das ist eine österreichische Jagdzeitschrift. Der Inhalt besteht meist aus vielen wissenschaftlichen Beiträge. Kann ich nur empfehlen. Die verschicken sogar nach Deutschland.😉 Die anderen deutschsprachigen Jagdzeitschriften befinden sich dagegen eher auf Boulevardmagazinniveau.

 

[asani]

Ich finde einige YT wirklich sehenswert. Sei es Felix von Jagdmomente oder auch JagenNRW. HOD hat auch gute Beiträge, aber so ein Käse wie huntingroom oder die Hunter Sissis brauche ich sicher nicht. Da schau ich lieber Videos aus Skandinavien, die machen Spaß! Sehr interessant finde ich ebenso einen Hundeführer aus Luxemburg, der seine Nachsuchen dokumentiert - top!!!

Nach erfolgreicher Prüfung konnten meine Frau und ich zB später ein Jahr kostenlos zwei bekannte Jagdmagazine abonnieren. Sie waren mit Sicherheit nicht schlecht, aber YouTube ist immer aktueller und das Archiv ist riesig. Zudem nimmt es kein Platz weg in der Bude.

 

[Dackelblick]

Bis auf JagenNRW und Jagdmomente hab ich für mich noch keine gscheiten Jagdblogger auf Youtube gesehen. Beide haben aus jagdpraktischer Sicht was drauf und versuchen das was sie tun auch zu erklären. Sie handeln aus meiner Sicht ethisch korrekt und stellen sich nicht permanent selbst in den Mittelpunkt. Beide vermitteln ein modernes, ganzheitliches und sympatisches Bild der Jagd wofür diese heutzutage stehen sollte. Die meisten anderen zeigen leider das typische Bild der Jagd wie es in den Köpfen vieler verankert ist: Trophäenfixierung (das wird immer schlimmer, da ist Bock noch gar nicht richtig verendet, haben manche schon die Hörner in ihren Griffeln), nur das Schießen steht im Fokus, etc. Aber vielleicht ist diese Oberflächlichkeit der Trend der Jagd wie sie sich entwickelt.

Diese Darstellung ist nicht zielführend!
Sie liefert nur Futter für die, die gegen die Jagd sind!
Um das negative Bild von der Jagd nicht nich anzufeuern sollten keine Trophäenjagd weder per Video noch per Foto auf öffendlichen Plattformen eingestellt werden!

 

[Maxl1984]

Diese Darstellung ist nicht zielführend!
Sie liefert nur Futter für die, die gegen die Jagd sind!
Um das negative Bild von der Jagd nicht nich anzufeuern sollten keine Trophäenjagd weder per Video noch per Foto auf öffendlichen Plattformen eingestellt werden!

Leider ist das aber die Realität. Bei einem großen Teil der Videos (nicht nur deutschsprachige) mit jagdlichem Inhalt auf Youtube bekomme ich Bauchweh.

 

[Zivilmauser]

Meiner Meinung sind unter anderem diese Bloggerei und die YouTube Videos ein Grund dafür, dass Jungjäger (oft Jagdschule / Chrash Kurs) mit zu hohen Erwartungen und Forderungen an eine Jagdmöglichkeit ran gehen.

Es wird oft nur nach Schalenwildstrecken insbesondere Schwarzwild und der Häufigkeit nach Drückjagden gefragt.

 

[Werbe]

Wer so über seine potentiellen Kunden redet,

redet über Fakten. Die Bild schreibt nicht ohne Grund anders als die Zeit. Der Sprachstil einer Zeitschrift richtet sich immer nach ihrer durchschnittlichen Leserschaft

 

[Werbe]

Das liest sich doch glatt so, wie der Versuch einer eigenen Ehrenrettung. Entweder, weil man es nicht besser kann oder weil man nicht besser will. Um mal eine Lanze für die Jägerschaft zu brechen: Die Jäger sind sehr plural aufgestellt. Da wird man vom einfachen Charakter bis zum dekorierten Universitätsprofessor ......

Um diese Banalität herauszufinden bedarf es keiner Suada, die Lanzen für die Jägerschaft bricht. Hilfreich wäre dagegen ein gewisses Basiswissen über die Entwicklung allgemeiner Lesekompetenzen und den Fakt, dass alle Zeitschriften den Sprachstil ihrer durchschnittlichen Leserschaft anpassen....Kenntnisarmut kann man durch forsche Auftritte nur unzureichend kaschieren.

 

[kraut]

Meiner Meinung sind unter anderem diese Bloggerei und die YouTube Videos ein Grund dafür, dass Jungjäger (oft Jagdschule / Chrash Kurs) mit zu hohen Erwartungen und Forderungen an eine Jagdmöglichkeit ran gehen.

Es wird oft nur nach Schalenwildstrecken insbesondere Schwarzwild und der Häufigkeit nach Drückjagden gefragt.

kenne diese blogger gar nicht, lese das hier zum ersten mal, wird dabei bleiben. letztes jahr habe ich eine truppe von jungjägern aus persöhnlicher verbundenheit durch die jagdschule und die prüfungen mitbegleitet. da hab ich solche videos gesehen in denen der lehrstoff nochmal vermittelt wurde. das war alles ganz gut gemacht und da es schnellbesohlte waren von denen ein gut teil in die nachprüfungen mußte weil was hier und da nicht gleich gesessen hatte ( was bei der kurzen schulungszeit kein wunder war) muß ich sagen ohne diese videos hätte es vielleicht am ende auch nicht alle geschafft. das die sich untereinandern dauernd alle möglichen arten von "jagdvideos" geschickt haben habe ich schon gemerkt.

 

[Goldesel]

Wenn man sich diese deutsche Bloggingszene genauer ansieht, dann bemerkt man, dass da ein richtiger "Markt" entstanden ist. Die Gebrüder Reilman haben da etwas geschafft, was manche Verlage seit Jahren versuchen. Da nehme ich mal die DJZ und den Jäger als Beispiel. beide versuchen Streaming zu vermarkten.

Mit HOD wurde ein Komplettpaket geschaffen inkl. Werbeagentur für Influenzer. Und das sogar sehr Professionell. Ich war jetzt zwei Tage in Dortmund auf der Messe und habe den Stand gesehen. Sagen wir mal so, nach Blaser der größte Stand der Messe. Alles sehr Professionell. Geschäft halt. Das darf man nicht vergessen. Die Qualität der gezeigten Videos war auch sehr gut.

Im Podcast vom Überläufer war ein Gespräch mit einem der Reilmann Brüder. Ich weiße jetzt nicht genau welcher. Aber er erzählte was von ca. 9000 festen Abo Kunden. Da träumen manche davon.

Auch wenn man die Veränderungen bei den Sponsoren beobachtet, ist da brutaler Wachstum. Jetzt ist nicht mehr Hornady am Start sondern RWS. Das ist ne andere Hausnummer. Was man von den Bloggern halten möchte sei jedem selbst überlassen, aber man muss Neidlos anerkennen dass Sie das sehr gut aufziehen im Gegensatz zu manchen Jagd DVDS. Und die Vorlage war ja auch die Schwarzwildfieber Reihe.

 

[checkinthedark]

redet über Fakten. Die Bild schreibt nicht ohne Grund anders als die Zeit. Der Sprachstil einer Zeitschrift richtet sich immer nach ihrer durchschnittlichen Leserschaft

dann bekommt die Zeitschrift genau die Kunden die sie will - und wenn die keine Lust mehr haben, ist es für eine Weiterentwicklung oder Umkehr zu spät

 

[Beowulf80]

Bis auf JagenNRW und Jagdmomente hab ich für mich noch keine gscheiten Jagdblogger auf Youtube gesehen. Beide haben aus jagdpraktischer Sicht was drauf und versuchen das was sie tun auch zu erklären. Sie handeln aus meiner Sicht ethisch korrekt und stellen sich nicht permanent selbst in den Mittelpunkt. Beide vermitteln ein modernes, ganzheitliches und sympatisches Bild der Jagd wofür diese heutzutage stehen sollte. Die meisten anderen zeigen leider das typische Bild der Jagd wie es in den Köpfen vieler verankert ist: Trophäenfixierung (das wird immer schlimmer, da ist Bock noch gar nicht richtig verendet, haben manche schon die Hörner in ihren Griffeln), nur das Schießen steht im Fokus, etc. Aber vielleicht ist diese Oberflächlichkeit der Trend der Jagd wie sie sich entwickelt.

Ja, und beide sind mittlerweile weg von YT und bei HoD gelandet. Jagdmomente macht noch was auf YT, bei JagenNRW gibt es nur noch Teaser und Resteverwertung.