Jagdgäste und andere Überraschungen

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Mir hat ein inzwischen verstorbener Kollege mal seinen dicksten Rehbock gezeigt. Wirklich beeindruckend, das fast doppeltfingerdicke, kohlschwarze Gehörn. Mit üppigen Rosen und tropfendicken Perlen. Alter jenseits der 6 Jahre. Ein Traumbock. Erlegt hat er ihn Anfang November in der tiefen Dämmerung und hat das Stück auch für ne alte Tante gehalten, die er dort im Sommer (Schonzeit für Geißen) zweimal sehr spät gesehen hat...

Zu den Löchern in Autodächern. Ich hab mal für drei Jungjäger n Schmalreh kontrollgesucht. Die waren zu dritt unterwegs. Einer steigt aus und fummelt grad die Wumme aus dem Kofferraum, da erscheint auf der Forststraße vorm Auto n Schmalreh. Läßt sich sauber ansprechen. Weil er grad günstig ihnerm Auto (Kombi) steht, legt er auf dem Dach an und schießt auf das Stück. die Kugel tuschiert das Dach und entscheidet sich am Schiebedach nach ober abzubiegen (die Kontrollsuche war dann auch für die Katz...) aer vom Dach (war glaub ich ne Alukarrosse) lösen sich mehrere Splitter und verteilen sich munter in der Fahrgastzelle. Der Beifahrer hat wohl nix abbekommen, der Fahrer hate zwei oder drei Splitter ab. zwei gingen durch die Kopfstütze, einer (der größere geht durch den Lauscher, der kleinere bleibt zum Gück in der Kopfhaut stecken. Ein weiterer geht durch die Rückenlehne, wenn ich mich richtig erinnere, aufs Schulterblatt. In Summe keine gefährlichen Verletzungen, aber wenns Dumm geht, liegt einer der Kollegen...

Damals hat dann m.W. auch die Staatsanwaltschaft ermittelt, die Kollegen haben aber keine Anzeige angetrebt und es ist wohl bei einer geringfügigen Geldstrafe geblieben. Die drei Jungs waren aber fortan von der Gummipirsch geheilt...
 
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Mein Dad hat in jungen Jahren aiene Ente (2CV) gefahren. Diese hatte n Faltdach. Irgendwann fährt er durchs Revier und sieht im Hang über ihm n Stück wild stehen. Kanone raus, Bumm um, aufbrechen, weiter...
Irgendwann ziehts ihm am Kopf und der Blick richtung Himmel zeigt - den blaune Himmel.
Durch den Mündungsknall hats ihm wohl die etwas morsche Plane zerrissen und es war ein 30cm großes fast rundes Loch darin...
Geflickt wurd das ganze mit ner Tube Partex und dem rot-weiß- karrierten Wachstischtuch vom Küchentisch. Hat so auch bis zum Ende der Ente gehalten.

Das Auto war wohl eh etwas ungewöhnlich. Die Heckklappe hatte mein Dad mal ausgebaut und 6 Schuss aus dem Repetierer duchgeschossen. Daneben pangte auf dem gelben Lack in Roter Auszeichenfarbe "Ho" (für Ho-che ming) und Che (gevara). Man muss sich das Gesicht des Wildereiresort Leiters der Polizeidirektion vorstellen, als der das erste mal in dieses Auto einsteigen musste...:sick: :LOL::LOL::LOL:
(Der hatte nen Rehbock frei und wurde vom meinem alten Herrn auf selbigen geführt) Lang ist's her!
 
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Nicht jagdlich, aber bei den Aufklebern kommt die Erinnerung zurück:

Unser "beliebtester" strammrechter Religionslehrer (Lieblingsthema: nordische Götter) fuhr einen knallroten Ford. Da haben wir dann mal in knallgelb ein Hammer-und-Sichel-Symbol aus Folie oben drauf geklebt (rückstandsfrei entfernbar). Er selber war so klein, dass er nicht aufs Dach sehen konnte, aber der Lehrerparkplatz war neben dem mehrstöckigen Gebäude, so dass das jeder aus dem Fenster sah.
 
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Bei uns am Gymmi gabs auch mal eine Situation, wo alles aus dem Fenster geschaut hat bzw. zusammen gelaufen ist:
In der Nachbarschaft wurde eine Turnhalle für die Realschule gebaut. Der hyperkorrekte Mathe- und Physikleherer - Herr W. - fragt gerade einen bedauernswürdigen Schüler ab. Dieser steht mit dem Rücken zum Fenster und im übertragenen Sinne auch zur Wand. Der Lehrer macht ihn fertig, nach Strcih und Faden. Im Augenwinkel sieht der arme Tropf, dass draußen irgendwas passiert ist, schaut raus und erkennt, dass der Karn zum Hallenbau umgestürzt ist und mittig auf dem VW-Käfer des Herrn W. liegt, bzw. auf dem, was davon übrig geblieben ist. Obwohl was anderes gefragt ist, antwortet der Schüler. "Herr W., da ist gerade ein Kran auf Ihr Auto gefallen!" W.: "Was? Was? (er neigte auch immer wieder zur Zerstreutheit) - lenk nicht ab!" - SChüler: "Nein ehrlich, da ist grad ein Kran auf Ihr Auto gefallen!" Herr W. eilt zur Fensterfront, reißt eines weit auf und auch die Augen noch weiter. Tatsächlich liegt der zum Glück unbemannte Kran auf dem Käfer des Herrn W. Auch die ganze Klasse stürmt an die Fenster und starrt nach draußen. Nach wenigen Sekunden (gefühlten Minuten) der Stille und des Entsetzens dreht sich Herr W. mit hochrotem Kopft zu Klasse, stemmt die Fäuste in die Hüften und fragt mit klarer Stimme und ernster Mine: "Wer war das???"

PS: Die ganze Schule ist noch in der laufenden Schulstunde zusammen gelaufen. Nur ein Lehrer hat seinen Unterricht bis zur Frühstückspause durchgezogen: Herr W. - die Incarnation der Teutschen Korrektheit!
 

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In meiner Verwandtschaft gab es einige sehr aktive Stammtisch Sportschützen u. A. Mein Opa.
Die hatten ihre zimmerstutzen schon gar nicht erst bei, man wollte im vereinsheim ja nicht auf die Bahn sondern an den Tisch, Skat spielen, 5 Bier, 5 korn und dann mittags zurück am Küchentisch.
Mein grosscousin hat zu diesem Zeitpunkt sein erstes Moped und frisch den Lappen dazu. Das Motorrad wird liebevoll gepflegt, zur Stöckelwildjagd eingesetzt, frisiert etc.... Das Motorrad lässt also die Schulnoten sinken, an einem Vereinssamstag kommt Papi mit 5 Bier, 5 Korn zum Mittagessen, sieht die Post an , findet darin einen Verweis... steht auf, nimmt ein KK aus der Garderobe, geht in den schuppen und locht zielsicher der 80er den Tank.
 
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Bezüglich zerballertes Auto hab ich auch noch einen :)
...
Der Bock schaut nur bedröppelt in unsere Richtung und zieht dann ins Maisfeld davon. Kumpel reißt die Tür auf, lauthals fluchend und ab geht die Post. Hat er schön übers Dach angelegt, Visierlinie zum Bock gehabt, nur leider war vor der Mündung für ihn unsichtbar durchs ZF die Dachrehling... und die 7x65r hat den Kunststoff in gefühlt 1 Million Einzelteile zerlegt...

Der Bock ist 2 Täge später erlöst worden, die neue Dachrehling hat paar hundert DM damals gekostet...
Wenigstens war es eine Rehling.
 
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Na dann will ich mich mal noch selbst in die Pfanne hauen...

Das gleiche Revier in dem der Zermedes G erlegt wurde in meinem ersten Jagdjahr.
Meine Pächter waren immer recht gut in der Vermarktung ihrer Strecke unterwegs und ich wurde dementsprechend oft mit "Auftrag" ins Revier geschickt.
An diesem Tag, spät im Jahr, sollte ich weibliches Rehwild schießen und wurde entsprechend instruiert. Erst die grundlegenden Dinge wie Kitz vor Ricke und dann der ein oder andere Tipp wie es mit einer Doublette klappen könnte. Der Auftrag war ganz klar keine Zeugen zu hinterlassen wenn es ohne Kunstschüsse möglich wäre.

Also saß ich Nachmittags in einer Feldecke und wartete ab. Irgendwann, als das Licht ganz langsam schwand tauchten an der Feldkante in gut 300m Ricke und Kitz auf, sie zogen immer wieder auf den Acker und zurück in den Bestand. So kamen sie auf mich zu und langsam aber sicher waren Sie auf der Schussentfernung die ich mir selbst als maximum gesetzt hatte. Die einzigen Stücke die bis dahin an dem Tag in Anblick kamen und meine Aufregung stieg.

Irgendwann kamen die Zwei unerwartet nah auf vielleicht 80 Meter wieder heraus und ich nahm das Kitz ins absehen, wartete bis die Ricke abgewandt stand und Schoss. Das Kitz sackte mit sauberen Treffer zusammen und ich lud hastig und hakelig meine Bockbüchsflinte nach und ging wieder in Anschlag Richtung Feldkante falls die Ricke nochmal austreten sollte.
Licht war schon nicht mehr optimal aber immer noch ausreichend und nach fünf Minuten trat ungefähr an der Stelle an der die Ricke in den Bestand sprang wieder ein Reh aus, von der Größe passte es sicherte Richtung Kitz, Zog fünfzehn Meter auf den Acker, stellte sich breit und ich schickte sofort die 8X57IRS los.

Durch den Schuss sah ich das Stück gut zeichnen aber trotzdem tief gebeugt abgehen. Da ich damals keinen Hund hatte und Stücke die absprangen nicht alleine suchen sollte also den Pächter angerufen der auch saß und nach zehn Minuten mit seinem Teckel auf dem Acker stand. Nachdem ich brav die Situation geschildert hatte, erklärte wo ich abgekommen war und wie das Stück abging wurde der Teckel angesetzt und mein damaliger Jagdherr verschwand im Busch.

Nach ungefähr zwei Minuten hörte ich ein hämisches Lachen und dann ein "Waidmannsheil.... Profi" :oops:

Da ich den Mann schon ein paar Jahre kannte war mir direkt klar das was in die Hose gegangen war, nix schlimmes aber irgendwas stimmte nicht:unsure:

Nach meinem "Liegt!?" kam dann "Jow.... Deine Ricke hat auch die richtige Größe... Aber auch Hörner und nen Pinsel" :eek::eek::eek:

Ich war in meiner Aufregung garnicht auf die Idee gekommen das jetzt noch ein anderes Stück Rehwild austreten könnte und hatte glatt einen schwachen Spießer bei das Kitz gelegt o_O

Ärger gab es keinen, allerdings eine entsprechende Ermahnung. Das Weihnachtsessen vom Revier (wir waren nur zu dritt) riss dann auch ein empfindliches Loch in mein Azubi Portemonnaie. Im Nachhinein natürlich eine Geschichte über die alle Beteiligten lachen... Aber es hängt mir nach wie vor in Form von hämischen Kommentaren nach, auch wenn ich heute für mein eigenes Revier zuständig bin :ROFLMAO:
Verkauft haben wir den Bock dann als Mutti vom Kitz:whistle:

Ricke mit Klöten bringt Jäger in Nöten.:LOL:
 

Westwood

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Ricke mit Klöten bringt Jäger in Nöten.:LOL:

Ja so in etwa :LOL:
Wobei ich froh bin meine ersten Schritte als Jäger in so einem entspannten Umfeld gemacht zu haben... Hat mich geprägt und ich versuche es bei meinen Jungs und Mädels genauso zu halten.
Wer Jagd macht Fehler und wenn die nicht vorsätzlich oder Sack dämlich sind kann man denen auch mit ein bisschen Humor und Spitzzüngigkeit begegnen :D
 
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finde ich auch.

Gerade wenn es um Freigaben "Lauscherhoch" oä. gibt und dann bei dem Pächter immer gleich unterschwellig Mißgunst aufkommt, nur weil das erlegte Stück 2cm zu viel hatte - da macht das Jagen für alle Parteien doch keinen Spaß.

Was nicht heißen soll dass grundsätzlich alle Kronenhirsche von den Jungjägern weggeballert werden dürfen.

Das gleiche bei Schwarzwild wenn strenge kg.-Beschränkungen auferlegt werden. Ich hab bis dato noch keine lebende Sau mit nem Gewichtsetikett gesehen ....
 
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Die Dachreling ist wirklich ein Klassiker. Das ist wohl schon in jedem Landkreis mal passiert. Das ganze gibt es sogar in der Variante, dass der Bock trotzdem tötlich getroffen wurde.
Jupp, ist in unserer Familie auch schon passiert. Zum Glück nur mit einer Hornet. Da konnte die Reling sogar noch geflickt werden.
 
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Es gab genug Fälle, wo die Kugel das Dach getroffen und nach innen abgelenkt wurde, auch Fälle, wo ein auf der Beifahrerseite aussteigender Mitfahrer mit dem Kopf vor die Mündung kam. Wer so übers Dach schiesst - mit anderen Personen im Auto - sollte die längste Zeit LWB gewesen sein.

Auch Auto:
Der Pächter eines mir bekannten Revieres hat mal aus dem Auto heraus geschossen, auf etwas, was aus dem Auto heraus legal beschiessbar war. Durch den Rückstoß ging der Drilling hoch und das ZF kollidierte mit dem oberen Fensterrahmen - das gab einen Knick in der Optik und zwei dumme Gesichter, beim Pächter und dessen Jagdaufseher ...
Was bitteschön darf man aus einem Auto heraus erlegen? Kenne das nur als Sondergenehmigung für Behinderte.
 

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