Jagdgäste und andere Überraschungen

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Mir gehts da nicht um die Strecke aber es ist sehr naiv fast schon dumm nur mit 3 Schuss auf ne DJ zu gehen.Ich hab öfter schon eigene Strecke liegen gehabt und es war noch ein Fangschuss nötig,dabei ging auch schonmal der erste in Baum/Boden und dann musste halt nochmal geschossen werden.Oder das kranke Stück dem der Nachbar den Lauf abgeschossen hat,da wird geschossen solang es in Sichtweite ist, bis es liegt.Da reicht dann oftmals auch nicht nur ein Fangschuss.
Daher nehme ich immer min 10 Schuss oder gleich ne Schachtel mit auf DJ.Oft wird gar nicht geschossen oder nur 1-2 mal,aber es ist auch schon vorgekommen das ich mehr als 10 Schuss auf DJ gemacht hab.Hab mehrmals erlebt das sich die Nachbarschützen bedankt haben das ich das Tierleid beenden konnte,bei ihnen hat die Waffe blockiert,konnten nicht mehr nachladen,Munition aus...
 
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Bevor der Faden in die Welt der Munition und Waffen verschoben wird:;)

Gräm Dich nicht. Mir ist jeder Jungjäger lieber, der mit drei Treffern auf 2 Sauen wiederkommt, als ein "Erfahrener" der 10 Schuss macht, zwei Stücke zu brei geschossen hat und mit drei Nachsuchen/Kontrollsuchen zum Streckeplatz kommt.
(y)(y)(y)

Da ist etwas in unserer Wahrnehmung und Wertschätzung in die falsche Richtung gelaufen. Es zählt die Stückzahl, die Zahl der Schüsse wird ausgebendet. Wer kennt sie nicht, die Kanonaden die mehr an eine Stalinorgel als an Jagd erinnern. Engländer ist da einen großen Schritt anders unterwegs. Man spricht am Ende der Jagd von der Quote. Die ist unbarmherzlich ehrlich ohne Berücktsichtigung eines vielleicht nicht ganz so guten Standes.
Am liebsten jage ich mit einem guten Freund zusammen. Nach jedem Schuss gleitet die leere Hülse(n) bei einem Treffer in die linke Schenkeltasche, Zweit- oder Fehlschüsse kommen in die rechte Tasche. Am Abend ermitteln wir die Ouoten. Nein das ist kein Schießsport sondern nur Verantwortung für den schnellen schmerzfreie Tod des Wildes. Das sind wir ihm als Jäger schuldig.
Der Patronenverbrauch kommt genauso ins Jagdtagebuch wie die Strecke.
Wenn ich bei der Jagd in Tschechien oder sonstwo erlebe ich ein Eimer voll Murmeln in der Onanierflinte verschwindet, dann weiß ich schon was zu erwarten ist.
 
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Jungjägern passiert so was schon mal und da darf das auch (einmal!) passieren. An sonsten geb ich Dir Recht, nix blöderes als wenn n Stück wieder aufsteht und man nurnoch Steine schmeißen kann. Ich glaub aber, dass in Zeiten von Schwarzwildfieber und co. noch irgendwer der Meinung ist, drei Schuss reichen. Wenn einer nur drei Schuss dabei hat, dann nicht weil er nicht unnötig Material auf den Stand schleppen will, sondern eher, weil Vorräte nicht aufgefüllt wurden oder Ersatzpatronen vergessen wurden...

Da fällt mir ein: Ich hatte mal meinen Dad als Standnachbarn. Das Treiben war noch nicht gestartet, Da ist ihn schon ne Rotte angelaufen. Durchs Altholz. Ganz gemächlich. In drei Trupps... Lange Rede, er hatt mit 6 Schuss 4 Sauen gestreckt. Wir waren über Funkgeräte im Kontakt (hauptsächlich um uns Wild ansagen zu können). Er war happy und hat eigentlich nur beiläufig erwähnt, dass er nur noch drei Patronen hat. Ich hatte ihm noch angeboten, dem Durchgeher einige meiner Ersatzmurmeln für ihn mit zu geben - "Aaaaach was! hier komt eh nix mehr...!"
Nach ner halben Stunde knallts wieder bei ihm. Dreimal in rascher Folge...

Kurz drauf die Aufklärung über Funk: Ihm kamen nochmal drei Frischlinge. Der erste is gleich um, der zweite hat die Kugel weich, mit dem Dritten rutscht er zam. Der übrige Frosch hat es sicher drin - "Klick" "Klick" leer... :LOL::LOL::LOL:
Der zweite Frosch liegt zwar, klappert aber noch und der folgende Terrier hängt auch schon dran. Also unter Rufen hin und mit dem Messer das nahe Ende nochmal verkürzt. Die leere Büchse lehnt am Baum, da kommt ein weiterer Frosch auf der Fährte der ersten drei, bleibt auf 10m stehen, dreht sich breit, und wechselt auf wenige Schritt an meinem Dad vorbei...:ROFLMAO::ROFLMAO::ROFLMAO:

Er hats mit Humor genommen und war dem dreisten Frosch auch nicht böse. Alle seine beschossenen Stücke lagen in Sichtweite, keine Nachsuche, keine Kontrolle und die 6 Sauen hat ihm auch keiner mehr genommen!
 
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@colchius: Ich bin da ganz bei Dir! Niederwildjagden hab ich leider kaum noch welche, aber auch bei den Drückjagden achte ich schon drauf, dass ich möglichst kein Stück beschossen weglasse. Die vergangene Saison war diesbezüglich ganz ok.
Alledings sehe ich einen Nachschuss nicht unbedingt negativ. Lieber einen zweiten sicheren Schuss abgegeben, als eine Nachsuche provoziert. Dementsprechend hatte ich auch schon mehrfach zwei absolut tödliche Treffer auf einem Stück, v.a. bei Drückjagden.
 
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Man muss sich ja auch noch steigern können! Was bringt es, auf der Ersten Drückjagd 4Sauen, 3 Stückl Rotwild und n Muffel zu strecken, wenn ich nie wieder die Möglichkeiten haben werd, das jemals wieder zu toppen???
Die künftige Jagerei wär doch relativ fad...
Nun, die Zeiten haben sich geändert. Früher hat der Jungjäger sich mit dem Flobert noch ohne Jagdschein "nach oben" entwickelt. Heute genügt Kohle für das erste Stück mit entsprechender Troühäenqualität. Man ist in der Lage gleich am oberen Ende anzufangen. Ja es wird dann fad oder man begibt sich in den Strudel immer größerer Trophäen mit all ihren Auswüchsen. Je vielseitiger man jagdlich unterwegs ist, umso weniger liegt der Focus auf einem Erlebnis.
Würde man mich fragen, was mein schönstes Jagderlebnis war, dann komme ich ins Grübeln. Man kann sie nicht vergleichen. Jedes Erlebnis war anders und nicht die Trophäe zählt. Ich weiß nicht war es
Die Doublette auf Steinhühner am Berg?
Die Elchpirsch in Estland auf eigene Faust?
Die beiden starken Keiler in Bulgarien?
Die Fasan/Waldschnepfendoublette in Schottland?
Mein erster Rehbock (natürlich ohne Jagdschein)
Der Goldschakal beim Drücken?
Einige Nachsuchen?
Also wer vielseitig unterwegs ist, der fängt nicht gleich "oben an" und dann wird es vielleicht fad. Nein, die Vielzahl jagdlicher Facetten kann bis zum Ende unseres jagdlichen Lebens immer noch ein ganze Reihe an Erlebnissen für uns bereit halten.
 
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Ich möchte meine Erlebnisse garnicht gewichten müssen...

Aktuell (und gerade bei dem Wetter der vergangenen Tage) würd ich mir z.B. wünschen, nochmal in einem Revier jagen zu dürfen, wo die Waldschnepfe im Vorfrühling balzt und quorrend ihre Runden zieht. An so einem lauen Frühlingsabend auf der Waldschneiße stehen und den rötlichen Horizont beobachten, den alten Drilling mit zwei Schwarpulverpatronen geladen in den Händen dem Vogelkonzert lauschen und auf das markante "wipp wipp quorr" warten, das man zwar schon lange hört, dessen Richtung man aber eigentlich erst einschätzen konnte, wenn der Schnepf schon fast auf Schrotschuss da war... herrlich!

wenn die erste Schnepf vorübergestrichen war, hatte bei mir der Frühling und das neue Jagdjahr begonnen!

Es sind oft die kleinen Dinge, die einem in erinnerung bleiben, (auch wenn die Schwarzpulverwolke sich verzogen hatte und der Schnepf weiter geflogen ist...)
 
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Das war ein starker Jährlingsgabler, so alle 5 Minuten wurde er ein Jahr älter. Als er dann vier war und immer noch nur ein Gabler habe ich geschossen. Mit der .243 auch noch weich. Er saß im Wundbett und ich gab noch einen Fangschuss auf den Träger. Innen sah er dementsprechend aus. Im Wald ohne Wasser aufgebrochen. Wenn heute einer zu mir mit so einem Bock kommen würde, der würde den an Ort und Stelle übern offenen Feuer gebraten aufessen. Aber damals was das kein Problem. Er kam zur Hegeschau, halt unter dem Namen des Besitzers der Waffe.
War eine wilde Zeit. War da auch mal in der DDR jagdlich unterwegs. Die hatten mich aber nicht eingeladen und wenn sie mich geschnappt hätten, au Backe, die hätten mich eingelocht. A junger Mensch muss sich auch mal was trauen. Aber bei der Wende hätte mich der ÖJV sicher freigekauft.
 
A

anon

Guest
Gestern auf Sauen angesessen weg. erheblichen Schadens auf Wiesen. Um 19.00 Uhr, gerade bei einbrechender Dunkelheit, Mondschein als Büchsenlicht ausreichend, erschienen vorne am Feld sechs Scheinwerfer: Der Bauer und sein Kumpel kamen mit zwei Treckern samt Anhang und warfen Scheixxe oder Stickstoff auf das Feld und die Wiesen. War richtig toll. Danke sehr. War auch nicht das erstemal. Ich freue mich jetzt schon, wenn er (der Landwirt) mit der Rechnung für Wildschaden kommt. Für die jetzt kommenden Kommentare: Ich weiß, Landwirtschaft hat Vorrang. Es geht einfach nichts über eine Bauernjagd!!!
 
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Das war ein starker Jährlingsgabler, so alle 5 Minuten wurde er ein Jahr älter. Als er dann vier war und immer noch nur ein Gabler habe ich geschossen. Mit der .243 auch noch weich. Er saß im Wundbett und ich gab noch einen Fangschuss auf den Träger. Innen sah er dementsprechend aus. Im Wald ohne Wasser aufgebrochen. Wenn heute einer zu mir mit so einem Bock kommen würde, der würde den an Ort und Stelle übern offenen Feuer gebraten aufessen. Aber damals was das kein Problem. Er kam zur Hegeschau, halt unter dem Namen des Besitzers der Waffe.
War eine wilde Zeit. War da auch mal in der DDR jagdlich unterwegs. Die hatten mich aber nicht eingeladen und wenn sie mich geschnappt hätten, au Backe, die hätten mich eingelocht. A junger Mensch muss sich auch mal was trauen. Aber bei der Wende hätte mich der ÖJV sicher freigekauft.

Hoffentlich nur deswegen weil der Bock grün war, nicht weils n starker Jährlingsgabler war!!!

In der DDR zum Wildern war ich nicht! Respekt! Aber das hätt wirklich böse enden können.
Das der ÖJV Dich frei gekauft hätt??? Wovon denn? Bei den paar Mitgliedern reicht's grad noch für die Öffentlichkeitsarbeit. Auf dem Transfermarkt können die nicht wirklich mitmischen. Die Rekrutieren meist Überzeugungstäter, Idealisten und Nachwuchsspieler...
Nicht, dass Du das Geld nicht wert wärst, ich fürchte nur, Die können sich einen wie Dich nicht leisten!"

Meine größte Gefahr war, dass mich der FoA-Leiter mit der Kanone hätt erwischen können. Obwohl er selbst ohne Lizenz angefangen hatt, hätt er meinen alten Herrn vermutlich aus Jagdneid schon drangehängt. Der hat mehrfach Praktikanten und Anwärter ausgefragt, ob sie mich mal mit Waffe auf der Jagd gesehen hätten. Manchmal schon komisch, welche Stilblüten der Jagdneid so schreibt...
BTW: es ist nix verkehrtes gefallen, nix verräumt worden, nur bei der Streckenmeldung hat halt der Vorname nicht gepasst. Hat früher unter Förstersbuben eigentlich zum guten Ton gehört. Gemacht habens viele, drüber geredet wird erst, wenn's verjährt ist.
 
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Wenn ich jemanden einlade, dann darf der alles schießen, was ich auch frei hab. Bzw. schieß ich nix, was er nicht auch schießen dürfte. Wenn ich die Freigabe einschränke, dann halt ich mich selbst auch daran, alles ander untergrät ide Disziplin!
Gibt wenig was ich bei der Jagd weniger leiden kann als Jagdneid🙄 Wir haben Schwarzwild nur als Wechselwild, aber einer unserer Begeher konnte tatsächlich letzten Monat den dicksten Keiler seit mindestens 60 Jahren in dem Revier schießen, mit 22cm Waffenlänge. Pächter aus anderen Revieren haben gefragt warum wir Pächter das überhaupt zulassen? Wir haben uns irsinnig für ihn gefreut und als Dank gab's für alle Pächter Speck, Schinken und Bratwürste. Mein Großvater hat immer schon gesagt: "Aufheben bringt sich nix, des passende Stück muss der schießen dems kommt"

Ich machs wie du, wenn wer eingeladen ist, ist alles frei was für mich auch frei ist.
 
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Mir hat ein Ausbilder mal gesagt: "Wir sind alle jagdneidisch! es ist nur die Frage, wie man damit umgeht!" Ein wahres Wort. Zumal ich in seinem Revier grad den 5. Bock erlegt hatte und er bis dahin ein müdes Schmalreh in die Kühlung gepackt hatte...

Ich hab für mich entschieden, ich freu mich mit jedem, der sich auch über das von ihm erlegte Stück freuen kann, insbesondere dann, wenn ich das Stück auch gerne selbst erlegt hätte. Jagdneid bringt auch nix, vom Jagdneid ist auch noch kein einziges Stück wieder lebendig geworden und mir vor die Büchse gelaufen...

Es gibt aber schon Trottel, die für gewöhnlich das Glück gepachtet haben und eigentlich so deppert sind, dass es für das erlegte Stück zur Beleidigung wird, dass es von genau dem erlegt wurde. Mit dem Freue ich mich natürlich auch, ich zeig es nur nicht so deutlich...:cool:
 
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Genug Munition dabeihaben will ich auch, daher bevorzuge ich inzwischen 7er oder 10er Etuis für den Ansitz, bei der Drückjagd dann eine Schachtel im Rucksack. 5 sind, erst recht im Herbst-Winter mit Doub- oder Triplette, an der unteren Grenze …
Zurück zum Thema: letzten Herbst hatte ich einen Jagdgast mit Klettersitz im Revier, der damit seit langer Zeit Erfahrung hat. Als neuer KS-Nutzer interessierten mich vor allem seine Tuningarbeiten an dem Gerät und seine Meinung zu geeigneten Stellen im Revier. Die Zeit verflog und je länger wir quatschten so dunkler und stürmischer wurde es. Auf meine Frage, ob er dennoch ansitzen wolle sagte er ja – seine Kühltruhe sei leer und er brauche Nachschub. Wegen dem Wind ließ ich meinen Summit im Auto und verzupfte mich auf eine Kanzel; er suchte sich einen Baum von mir gut 200m entfernt nahe einer anderen Kanzel, auf der ich schon öfter gesessen, aber nur einmal kurz ein Reh gesehen hatte.
Regen gesellte sich zum Wind und gerade wollte ich ihn über SMS fragen, ob er tatsächlich noch länger bleiben wolle, als ein Schuss krachte. Oha dachte ich, dann geht an der Stelle ja doch was. Per Handy vereinbarten wir, dass ich ein Viertelstündchen später zu ihm fahren solle. Also packte ich ganz langsam mein Zeug zusammen und als ich die Autotür öffnete schepperte es wieder. Hmmm. Fangschuss? Zweites Reh? Es war inzwischen wirklich duster geworden.
Als ich in seine Gegend kam wie mir seine Kopflampe den Weg. „Ich wollte gerade runterklettern da kam ein zweites Reh. Sie liegen beide, ich sah sie mit der Wärmebildkamera…“
Das eine hatten wir schnell gefunden, das andere war noch 50 Meter ins dichtere Laubholz gerannt, aber er lief sehr zielstrebig durchs Dicke und bald standen wir am zweiten Reh. Weihei!
Ich freute mich für ihn und darüber, dass in dieser Ecke eben doch Beute zu machen ist wenn man die alten und dem Wild bekannten Plätze auslässt und sich neue Orte sucht. Die dortige Kanzel lassen wir stehen, pflegen sie notdürftig aber hinsetzen werde ich mich an den Hang auch nur noch mit dem Klettersitz …
 
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