Der etwas andere Gast..
Vor ein paar Jahren war ich (noch ohne Jagdschein) bei uns im Dorf mit zur Treibjagd als Treiber. Diese Treibjagd findet jedes Jahr zwischen Weihnachten und Neujahr statt.
Da bei uns ein paar Dörfer weiter ein Pyrotechnik-Hersteller sitzt und diese dort auch verkauft, kommt es zu dieser Zeit öfter mal zu Verkehr von außerhalb.
Als das letzte Treiben beendet wurde und wir uns an einer Fahrradhütte zum Streckelegen eingefunden hatten, kam ein Auto aus Wolfsburg, besetzt mit Vater und zwei Kindern, den Waldweg entlanggefahren.
Die Fahrradhütte liegt an einer gabelung der Straße, links geht es in die Richtung des Pyrotechniker und rechts in's Moor.
Als er auf unserer höhe war, machte er das Fenster runter und fragte nach dem Weg zum Feuerwerksverkauf. Ein Freund meinte dann spaßeshalber "Den rechten Weg immer weiter, bis zum Ende fahren".
Als die Familie außer sichtweite war, konnte man bereits ein Schmunzeln auf den Lippen aller beteiligten sehen.
Später löste sich die Corona auf und alle sollten sich gegen Abend in der Kneipe zum Schüsseltreiben wieder einfinden.
In der Zwischenzeit sind zwei Freunde, aus neugierde wie es dem Wolfsburger ergangen ist, richtung Moor gefahren. Schon aus der Ferne konnten sie sehen, dass am ende des Weges ein Auto stand.
Als sie dann näher kamen konnten sie erkennen, dass es sich tatsächlich um den Wolfsburger von Mittags handelte! (Zu diesen Zeitpunkt waren schon 3 Stunden vergangen).
Zornig stieg der Vater aus dem Auto und forderte, dass die beiden ihn rausziehen sollen. Daraufhin durfte er den Strick selber anbringen und wurde von den beiden gerettet.
Abends beim Schüsseltreiben stand dann irgendwann auch der Punkt des Jagdgerichts auf der Tagesordnung. So kam es dann auch, dass der Verursacher für diese Situation nach vorne gebeten wurde.
Überreicht wurde ihm dann ein Erlegerbruch und die Strecke von zwei Sauen wurde um einen Wolfsburger erweitert. Auf diese Aktion gab es dann natürlich auch einige Runden und nahm für die meisten kein frühes Ende