Hallo Julian,
ich habe mir gerade Deine bisherigen Beiträge angesehen. Wenn ich alles richtig verstanden habe, jagst du und deine Partnerin seit dem letzten Sommer. Eine Jagdgelegenheit im Rheingau habt ihr auch. Hunde habt ihr bislang keine geführt.
Ihr fangt also gewissermaßen zweimal bei Null an. So etwas kann für euch und den Hund leicht in die Hose gehen, muss es aber nicht. Deshalb folgende Empfehlungen:
1. Überstürze nichts.
2. Macht euch komplett frei von optischen Präferenzen
3. Sucht einen RASSEverein, der euch vor Ort die beste und breiteste Unterstützung bieten kann. Sowohl für die allgemeine Erziehung als auch für die jagdliche Auslastung.
4. Da Dir Drückjagden gefallen, versuche bis Ende Januar als Treiber in möglichst vielen Gruppen mit Hundeführern mitzugehen, um die Arbeit der Hunde direkt erleben zu können.
Die Empfehlungen klingen zwar rt nett, sind aber deutlich zu hinterfragen und können nicht unkommentiert bleiben.
ad 1. Ja, dem Tipp kann man tatsächlich nur zustimmen - als einzigem.
ad 2. Das ist rein theoretisch richtig, aber in der Realität illusorisch. Niemand holt sich einen IN SEINEN AUGEN "hässlichen" Hund. Allerdings muss die Optik rel. weit nach hinten gestellt werden.
ad 3. Als unbedarfter Noch-nicht-HF kann man das i.d.R. ebensowenig einschätzen wie die objektive Qualität dieser "Unterstützung".
ad 4. Wie soll das denn gehen - und was soll das bringen? Ein solches Vorgehen ist doch schon durch die im Zweifel mangelden Auswahlmöglichkeiten an Treibergruppen zum Scheitern verurteilt, abgesehen von der Tatsache, dass damit auch die Art des Hundeeinsatzes quasi vorgegeben ist.
Der TS sollte nüchtern und ehrlich seine derzeitigen und ggfs. sich entwickelnden Jagdmöglichkeiten analysieren. Dann seine sontige, die "zivile" Lebenssituation in die Überlegungen mit einbeziehen.
Dann sollte man die verschiedenen Rassengruppen in ihren DURCHSCHNITTLICHEN Eigenarten (jagdlichen und zivilen) betrachten und mit der persönlichen Situation vergleichen.
Wenn man dies vorurteilsfrei hinbekommt, schält sich recht gut eine oder zwei Gruppen heraus - und an DIESER Stelle kommt die persönliche optische Präferenz ins Spiel, die dann die letztendliche Rasse bestimmt.