Jagdhund und Jagdhundewesen! Wissen für Jungjäger - Fakten, Hinweise, Anekdoten

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Ich kenne jetzt nur einen befreundeten Jäger, dessen Frau (Jungjägerin) einen BGS ohne Papiere für Nachsuchen und zum Durchgehen führt. Der Hund ist, vorsichtig ausgedrückt, etwas scheu, um nicht zu sagen, ängstlich. Die Vertreter mit Papieren ruhen im Gegensatz dazu eher in sich selbst.
 

z/7

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Ich kenne jetzt nur einen befreundeten Jäger, dessen Frau (Jungjägerin) einen BGS ohne Papiere für Nachsuchen und zum Durchgehen führt. Der Hund ist, vorsichtig ausgedrückt, etwas scheu, um nicht zu sagen, ängstlich. Die Vertreter mit Papieren ruhen im Gegensatz dazu eher in sich selbst.
Ich setz einen papierlosen mit dem Gemüt eines Labbis und einwandfreier Passion dagegen. Die statistische Aussagekraft dieser Stichproben ist gleich null.
 
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Schussscheue, Bissigkeit

Das sind natürlich in der Tat Mängel. Allerdings kannst du speziell diese auch unabhängig der Vererbbarkeit verursachen - sag ich jetzt ohne den konkreten Fall zu kennen.
Ich geb dir aber völlig recht: Beide gehen gar nicht.
 
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Die Frage nach der Leistungsfähigkeit der Schwarzzuchten besteht doch in der Frage, was am Anfang der Schwarzzucht da zusammengepanscht wurde. Vater schußempfindlich und weich, Mutter unsicher und wenig Spurwille und dann 4 Würfe a 6 Welpen und dann die ganze Weiterverpaarung...

Oder der hier: „...hoppla, da hat ja der untauglich Sohn die Mutter gedeckt. Haben alle beide Papiere, kannste kaufen, glaub mir...“ und dann haste solche Inzestkrüppel und dann wollen die Kinder mal einen Wurf Welpen haben, denn die sind ja so süß...Also ab zum nächsten Inzestkrüppel mit Allergien und Gendefekten....

Jungs, machen wir doch hier einfach mal Schluss und formulieren was für die Jungjäger.

Warum kauft man einen Hund aus einer Nachzucht von form- und leistungsgeprüften Eltern?

Man sollte ihn bevorzugen, weil.... (und hier bitte die Antworten vervollständigen. Die Älteren von uns dürfen noch in ganzen Sätzen antworten, alle anderen kopieren den Halbsatz und füllen die Lücke aus...Verzeiht! Konnte nicht anders.)
 

z/7

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Am Anfang stehen da sehr oft Hunde, die nicht aus jagdlichen Gründen aus der Zucht fallen, sondern weil ein cm zuviel oder zuwenig gemessen wurde. Oft auch mit Fleiß. :rolleyes: Manche Vereine machen sich ihre Dissidenten schon selber....

Und sehr oft sind das auch zuchttaugliche gute Hunde. Warum ist es wohl bei vielen Vereinen üblich, Leute rauszuschmeissen, die mit ihren Hunden fremdgehen? Sicher nicht, weil das nicht vorkommt.
 
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Ich kenne jetzt nur einen befreundeten Jäger, dessen Frau (Jungjägerin) einen BGS ohne Papiere für Nachsuchen und zum Durchgehen führt. Der Hund ist, vorsichtig ausgedrückt, etwas scheu, um nicht zu sagen, ängstlich. Die Vertreter mit Papieren ruhen im Gegensatz dazu eher in sich selbst.

So ein Exemplar o.P. kenne ich auch. Der Hund macht allerdings eine halbwegs brauchbare Arbeit. Da wurde dann auch schon der Gedanke formuliert, man könne ja damit züchten :cautious:


grosso
 
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Nun, das Argument der Statistik hast Du doch schon korrekterweise in die Diskussion eingeführt und auch hier spricht es gegen meine wie gegen Deine Aussage, denn es ist immer ein sowohl als auch. Ich habe persönlich Erfahrung mit Schwarzzüchtern und deren Klientel und es sind eben nicht die jagdlich tauglichen Hunde, die da vermehrt werden.
 

z/7

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Ich habe lediglich klargestellt, daß es eben nicht ausschließlich untaugliche Hunde sind. Wie auch die Motive, außerhalb eines Vereins zu züchten, sehr verschieden sind. Von Gebrauchskreuzungen der Anwender selbst mit der ausschließlichen Blickrichtung auf den Verwendungszweck, über den zufälligen "mein Hund soll auch mal Kinder haben", bis hin zum strikt gewinnorientierten Moderassenvermehrer. Pauschale Verurteilung nicht angebracht. Aber das haben wir andernorts schon ad nauseam diskutiert.
 
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Für Jungjäger und Hundeneulinge:

Jeder.... aber wirklich jeder Hund ist Familientauglich !!!!
Es gibt keine Rasse im JGHV die nicht als Familienfreundlich zählt.

Wenn man einen Welpen nicht doof und dumm macht und im Gehorsam richtig durcharbeitet ist jeder Hund Familien- und Alltagstauglich.

Egal ob Kangel, Bullterrier, Weimaraner oder DK,DD.
Es kommt immer auf den Hundeführer und die Haltung des Hundes an.

Es gibt sicher leichtführige Rassen, und ich würde Weimaraner und Kangal nicht einem Erstlingsführer mit kleinen Kindern empfehlen, aber mittlerweile steht Familientauglichkeit ja über dem jagdlichen Einsatz.

Ein Vorsteher im 100 ha Waldrevier, im Gehorsam nicht durchgearbeitet ist dazu verdammt sein Leben an der Leine zu verbringen.
Eine Bracke im Feldrevier mit 3 Todsuchen im Jahr ohne DJ möglichkeit ebenso.

Die Rasse muss zum Revier, Jagdmöglichkeit und Familie passen.
Dann gibts auch keine Probleme.

Und auf jeden Fall mit Papieren. Dann findet man leichter Hilfe vom Rassenverband und hat die möglichkeit an Übungstagen teilzunehmen.

Gruß Weichei
 
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Am Anfang stehen da sehr oft Hunde, die nicht aus jagdlichen Gründen aus der Zucht fallen, sondern weil ein cm zuviel oder zuwenig gemessen wurde. Oft auch mit Fleiß. :rolleyes: Manche Vereine machen sich ihre Dissidenten schon selber....

Das "oft" wage ich mal zu bewzweifeln. Gibt es sicherlich, dann bleibt aber noch die Frage, weshalb nun genau mit diesem Hund trotz fehlendem Rassestandard trotzdem gezüchtet werden soll? Sind es die exorbitanten Leistungen, welche eine Zucht "unumgänglich" machen, zur Rettung der Leistungsfähigkeit deutscher Jagdhunde? Oder sind es vielmehr Eitelkeiten und Gewinnabsichten des Führers?

Und sehr oft sind das auch zuchttaugliche gute Hunde. Warum ist es wohl bei vielen Vereinen üblich, Leute rauszuschmeissen, die mit ihren Hunden fremdgehen? Sicher nicht, weil das nicht vorkommt.

Diese Frage meinst Du doch nicht ernst, oder? Wenn ich mich in der Firma nicht an die Regeln halte und eine Kündigung bekomme, rechtfertigt das doch nicht die Schwarzarbeit. Auch wenn ich unversteuert vielleicht gute Arbeit mache und meine Kunden zufrieden sind.
Aus meiner Sicht verwechselst Du Ursache und Wirkung!

wipi
 

z/7

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Das hast Du falsch verstanden. Es gibt halt einfach doch ne Menge Menschen, die das mit der Rassezucht nicht so eng sehen. Dem versuchen die Vereine mit der Drohung des Rauswurfs entgegen zu treten. Manchen ist das egal. Ich werte nicht. Ich sag nur, wie's ist.
 
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....

Lass sie Hundebesitzer sein aber sie nicht zwingend in der Auffassung bestätigen, sie seien Hundführer.


grosso

Liebe alle,
als latenter hundehabenwollender Jäger bin ich für diesen Satz sehr dankbar! Wirklich sehr dankbar!
Es sind einfach zwei verschiedene Felder.
So wie ich bei Euch zwischen den Zeilen heraus lese, gibt es hochprofessionelle Schweisshundeführer (wahrscheinlich auch solche die Sauen treiben, etc.), die davon leben, deren eigentlicher "Beruf" eben das Führen von Schweisshunden ist. Wenn das Einsatzgebiet gross genug ist, die Jagdzeiten entsprechend lang, dann kommen offenkundig bis zu 300 Nachsuchen zusammen, pro Jahr.

Wenn ich an meine jagdlichen Ausbildungszeit zurück denke, die immerhin knapp 3 Jahre gedauert hat (alter Jungjägerkurd für die Bernische Jagdprüfung), sind doch etwas über 100 Stunden auf die Hundearbeit gefallen. Man wäre auch mit weniger Stunden zur Prüfung gekommen, bei mir waren es einfach so viele. Freitags Abends die Fährten gepritzt, am Samstag kam dann der Hundeführer zur Übung. Ja, Hundeführer (dazu nachher ein paar Worte). Insgesamt war das Übungsfenster zwischen April bis August.
Für mich war das eine Zeit, in der ich sehr viel über Hunde gelernt habe. Aus dieser Zeit kommt auch ein gewisses Selbstverständnis: ein Hund gehorcht. Etwas anderes gibt es nicht.
Viel habe ich gesehen, tolle Hunde. Rassen? Vorsteher, Terrier, Retriever, Laufhunde.
Wobei für Laufhunde und Terrier hinsichtlich Gehorsam Einschränkungen gemacht werden müssen.
Wir hatten auch mal einen (erstklassigen) Hundeführer am Tisch sitzen, der sagte: Jagd ohne Hund ist Schund.
Gut, muss ich einen eigenen Hund haben, um diesen Schund abzuwenden? Sicherlich nicht, denn wenn jeder Jäger einen ausgebildeten Schweisshund führen wollte um als Hundeführer da zu stehen, wo sollten die denn üben? Ein eigener (Schweiss-)Hund ist also nicht notwendig.

Aber ich glaube, es ist ja auch nicht so digital ja/nein. Man kann ja mit der Zeit auch auf den Geschmack kommen, Anlagen entdecken sozusagen, eigene und die beim Hund.
Und hier ist kommt dann der (jagdliche) Hundebesitzer, dem der Hund auf der Jagd nützlich ist, ohne dass er den Hundeführern zuzuordnen ist.
Bei uns ist das in einer entsprechenden Verordnung wie folgt geregelt:

(https://www.belex.sites.be.ch/frontend/versions/816)
3.2 Einsatz von Jagdhunden
Art. 6 Jagdhunde
1 Als Jagdhunderassen zugelassen sind die nach Definition des Internationalen Kynologischen Verbandes (FCI) in folgende Gruppen eingeteilten Hunderassen:

a Terrier (Gruppe 3),
b Dachshunde (Gruppe 4),
c Lauf- und Schweisshunde (Gruppe 6),
d Vorstehhunde (Gruppe 7),
e Apportier-, Stöber- und Wasserhunde (Gruppe 8).

2 Für die Jagd ungeeignet und somit nicht zugelassen sind:
a Rehhetzer,
b stumm jagende Jagdhunde für die Jagd auf Schalen- und Haarraubwild,
c Mischlinge aus jagdlich ungeeigneten Kreuzungen,
d Jagdhunde, die ausserhalb der ordentlichen Rehjagd vorwiegend Rehwild jagen,
e Jagdhunde, die während der Rehjagd vorwiegend Gämsen oberhalb der Waldgrenze jagen.

3 Das Jagdinspektorat erlässt ergänzende Richtlinien.

Es gibt also eine grosse Auswahl an Hunden und Arbeit für die Hunde, die für einen Jäger interessant sind. Die Schweissarbeit darf, sollte man den Hundeführern überlassen.
Vielleicht bekommt man ja Lust, selber diese Arbeit auf sich zu nehmen, kann ja kommen.

Zu den mir bekannten Hundeführern:
verglichen mit dem, was ich bei Euch zwischen den Zeilen heraus gelesen habe, sind das *Freizeithundeführer". Die Hochjagd dauert bei uns 2 Wochen, die Niederjagd 20 Tage, da gibt es keine 300 Nachsuchen pro Jahr. Hier klaffen grosse Unterschiede.

Hund ohne Papiere?
Hierzu habe ich nur eine Meinung, keine Ahnung. Will ich mir einen zweifelhaften Zeitgenossen anschaffen, oder einen unbedenklichen?
Wenn der Unterschied beim Geld liegt, ist die Sache schnell klar. Liegt der Unterschied bei der Verfügbarkeit, wird es schwieriger. Sollte nicht jeder Verein möglichst um seinen Nachwuchs bemüht sein? Ich denke schon. Aber ein Verein soll auch wählerisch sein, nicht jeder der "will" "kann" auch!
Zurück zu meinen Ausbildungstagen. Falls ich einen Schweisshund führen wollte, fände ich es nicht total abwegig, von einem Verein zur Fronarbeit, Wochenende um Wochenende eingeladen zu werden, Übungsfährten anzulegen und dann nach 1-2 Jahren eingeladen zu werden, einen Junghund zu übernehmen und selber auszubilden.
Diese offene Türe würde ich mir wünschen, wenn ich einen Spezialisten wollte.

(Sodele, genug geschrieben, wenn auch nicht alles).
Wie gesagt, einen Hund (Ahnung) habe ich nicht, hätte vielleicht gerne einen (Meinung).
Hundeführer möchte ich nicht sein (führe schon genug), Besitzer ....

Schönen Abend noch.
 

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