Ein genetischer Flaschenhals hat nur Nachteile, wenn erbliche Probleme mit dadurch rutschen. Dann bekommt man die nicht mehr aus der Population. Alle Rassen mussten irgendwann durch den Flaschenhals, ansonsten hätte sich kein einheitlicher Rassetyp ausgebildet.Seit über 10.000 Jahren jagen Hund und Mensch gemeinsam und ebensolange versuchen Jäger züchterisch auf die Leistung ihrer Hunde Einfluss zu nehmen. Das erste Zuchtbuch ist nicht einmal 150 Jahre alt. Auch wenn der Erfolg der Reinzucht außer Frage steht sollte man nicht vergessen, dass es unsere heutigen, reingezüchteten Rassen, nicht ohne die Hundetypen gäbe die man ohne Kenntis der Mendelschen Regel erschaffen hat.
Wer sich also heute empört, wenn reingezüchtete Hunde wieder als Grundmaterial für Gebrauchsmischungen herangezogen werden der steht auf dünnem Eis. Ebenso sollte man sich bei einem Verhältnis von 10.000 : 150 genau überlegen wer denn nun die Altforderen sind.
Mein alter Mentor, ein überzeugter Züchter zweier JGHV Rassen hat sich Zeit seines Lebens um den schrumpfenden Genpool bei den Jagdhunden Gedanken gemacht. Sein Fazit war: Das eine tun und das andere nicht lassen!
Am besten lässt sich das an Hunderassen zeigen, deren Leistungen einfacher zu messen sind, als die der unseren. Das beste Beispiel sind Greyhounds. Die laufen immer die gleiche Distanz. Züchterisch sind die Zeiten nicht mehr zu verbessern. Zucht hätte erst wieder einen Einfluss, wenn die Distanz geändert würde, für 480 m ist das Optimum erreicht. Genetisch sind die Hunde quasi alle gleich. Das Problem kommt, wenn man die Rasse zu einer anderen Verwendung umzüchten wollte, das wäre ohne Hinzunahme anderer Rassen nicht mehr oder nur noch extrem schwer möglich.