Jagdhund und Jagdhundewesen! Wissen für Jungjäger - Fakten, Hinweise, Anekdoten

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Frage an Bluadwurz: hast Du eigentlich schon einmal einen Hund geführt und wenn ja, welcher Rasse gehört er an?

Im meinem Umfeld gabs immer Hunde. Bin damit aufgewachsen, hab aber einen super Multikulti (Brackenmischling) bekommen. Beide Eltern m. P. und die Gene auch schon wieder weiter gegeben. ;) Ist mein 3. aber erst der 2., der jagen darf.
 
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So ist das, aber diejenigen, die Hunde o.P. führen, reiten halt da nicht drauf rum oder bilden sich was drauf ein, so nach dem Motto Besserhunde mit Papieren, sondern die jagen einfach mit Hunden, die was taugen. Natürlich sinds immer die Führer, aber wenn ich jagdlich klar weis, was ich will, brauch ich weder Papier noch Prüfung, sondern nur nen guten Hund, der mir das tut, was ich jagdlich mit ihm tun will, was also vernünftig ist und dazu gehört nun mal für mich nicht Luxuriöses wie Hasen sprengen, Enten jagen, etc. oder irgendwelche Vorschriften, wie ich was zu machen hab. Ich hab zB auch noch nie Schweiß eingesetzt bei der Kunstfährte. Immer nur der Schuh und nie selber getreten. Trotzdem findet er alles, was angeflickt war. Ich mach doch mit dem Hund keinen Apport oder Zwangsapport, wenn ich es gar nicht brauche und darüber hinaus bestimmte Sachen sowieso am Liebsten verbieten würde. Völliger Krampf sowas, blos weils in ner depperten Ordnung steht....
Die Hundevermehrung ist doch auf die JGHV-Zucht angewiesen, weil die immer wieder Nachschub an durchgeprüften, gut veranlagten Zuchthunden brauchen. Ohne diesen Nachschub läuft sich die ganze Vermehrung schnell tot. Das habe ich in den letzten Jahren immer daran gemerkt, daß die Hunde ohne Papiere im Durchschnitt mehr Wesensmängel und auch mehr Anlagenmängel hatten. Ohne Anlagenprüfungen kann man auf Dauer nicht erfolgreich züchten!
 
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Die Hundevermehrung ist doch auf die JGHV-Zucht angewiesen, weil die immer wieder Nachschub an durchgeprüften, gut veranlagten Zuchthunden brauchen. Ohne diesen Nachschub läuft sich die ganze Vermehrung schnell tot. Das habe ich in den letzten Jahren immer daran gemerkt, daß die Hunde ohne Papiere im Durchschnitt mehr Wesensmängel und auch mehr Anlagenmängel hatten. Ohne Anlagenprüfungen kann man auf Dauer nicht erfolgreich züchten!

Du unterstellt dabei, dass jeder der außerhalb des JGHV was macht, automatisch ein Depp ist, der keine Ahnung hat. Und Du brauchst mir nicht zu erzählen, dass Hunde außerhalb des JGHV im Durchschnitt mehr Wesensmängel haben, denn im JGHV gibts genug Gestörte. Außerhalb des JGHV was zu unternehmen, heißt nicht, den Dackel von Tante Frieda mit dem Wachtel von Jäger Onkel Otto zu kreuzen, um dann zu sagen, hurra ich hab nen Jagdhund. ;) Ein Hund ist jagdlich gut veranlagt, wenn er tut, was er tun soll und das ohne großen Klimbim bei der Ausbildung. Je mehr Aufwand und Kopfstände du bei der Ausbildung machen musst, desto schlechter ist die Veranlagung deines Hundes. Verkauft wird das natürlich immer als Führerfehler, nur wenn man etwas instinktiv handelt und ein bisschen denkt bei der Sache, ist alles nicht so schwer. Ob einer gut veranlagt ist (für das, wozu du ihn einsetzen willst), siehst relativ früh. Ganz wunderschön zB im Saugatter beim 2. Besuch, wenn er ran darf. Es gibt Angsthasen, Trottel und Jagdhunde, sowohl mit und ohne Papiere.

So kompliziert ist das alles nicht, aber es wird sehr kompliziert gemacht, um die Wichtigkeit als Verband, Rasse, Prüfung, oder oder oder deutlich hervor zu heben. Und die Gehirnwäsche funzt seit Jahrzehnten. Die Leute schauen nicht nach links, nicht nach rechts, geschweige denn dass sie den Hund wirklich wahrnehmen, Hauptsache die PO läuft schnurgerade durch. :D
 
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@Bluadwurz
der Anteil schlecht veranlagter und mit Wesensmängeln ausgestatterer Jagdhunde ohne Papiere ist höher, als bei denen mit Papieren. Woran liegt das? Es fehlen oftmals Informationen oder es werden bewußt falsche Informationen weiterverbreitet. Das die Hunde ohne Anlagenprüfungen die besten und gesündesten sind liegt in der Natur der Sache. Kann ja keiner das Gegenteil beweisen!:cool:

Das Prüfungssystem des JGHV hat mit Sicherheit seine Macken und muß immer wieder verbessert werden, aber zur Zeit gibt es kein besseres!

PS. Ich bilde mir nichts auf die Papiere und Prüfungen meiner Hunde, aber ich freue mich darüber wenn wir jagdlich was bewegen. Die Ausbildung und Prüfung sind nur ein Werkzeug dafür!
 
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Die Hundevermehrung ist doch auf die JGHV-Zucht angewiesen, weil die immer wieder Nachschub an durchgeprüften, gut veranlagten Zuchthunden brauchen. Ohne diesen Nachschub läuft sich die ganze Vermehrung schnell tot. Das habe ich in den letzten Jahren immer daran gemerkt, daß die Hunde ohne Papiere im Durchschnitt mehr Wesensmängel und auch mehr Anlagenmängel hatten. Ohne Anlagenprüfungen kann man auf Dauer nicht erfolgreich züchten!

Nö, in meinem Umfeld wird seit Jahrzehnten munter nach Leistung und Gesundheit „vermehrt“ ohne, dass überhaupt auf JGHV organisierte Rassen zurückgegriffen wird. Ich würde keinem Erstlingsführer, ohne Support von erfahrenen und vernetzten HF, empfehlen sich solch einen „Mischlingshund“ zuzulegen, aber das liegt einfach an der mangelnden Fähigkeit die Elterntiere einzuschätzen.
Ich hab mir seit langer Zeit keinen Welpen,sei es mit oder ohne JGHV-Papiere, zugelegt ohne dass ich beide Eltern und manchmal auch die bucklige Verwandschaft ausgiebig bei der Arbeit begutachten konnte. Nachdem ich Hunde durch das JGHV-Prüfungssytem zur Zuchttauglichkeit gebracht habe und mich dann bewusst zur Kastration entschieden habe, da Leistung und Sozialverträglichkeit aus meiner Sicht nicht vermehrungswürdig waren, sehe ich die Sache nicht mehr in schwarz-weiß!
Der JGHV hat gute Zuchtverbände, prima Prüfungsordnungen und kann somit immer für einen Hund mittlerer Güte garantieren....auch hier gibts es sicher Ausnahmen, aber es gibtgerade bei den Stöberhunden fantastische Leistungszuchten außerhalb dieses Verbandes, auch wenn das mancher JGHV-Jünger nicht wahrhaben möchte.

Gruß mcmilan
 
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Ich habe gerade bei den Stöberhunden noch keine brauchbaren Hunde o.P. oder dubioser Eigenschöpfung gesehen.
Vielleicht sollte man sich dann über den Begriff Stöberhund im Klaren sein - Fifis bunter Mixe, die beim Durchgehen um ihren Führer herumwuseln, sind sicherlich keine Stöberhunde, auch wenn sie durchaus Sauen aus den Brombeeren jagen können!
Nicht jeder zum Stöbern eingesetzte Hund ist ein Stöberhund, genauso wenig wie ein apportierender Vorstehhund kein Retriever ist oder der auf Verbandsschweissprüfung geführte Labby ein Schweisshund und der zum Stöbern missbrauchte BGS ein Stöberhund!
 
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Ich habe gerade bei den Stöberhunden noch keine brauchbaren Hunde o.P. oder dubioser Eigenschöpfung gesehen.
Vielleicht sollte man sich dann über den Begriff Stöberhund im Klaren sein - Fifis bunter Mixe, die beim Durchgehen um ihren Führer herumwuseln, sind sicherlich keine Stöberhunde, auch wenn sie durchaus Sauen aus den Brombeeren jagen können!
Nicht jeder zum Stöbern eingesetzte Hund ist ein Stöberhund, genauso wenig wie ein apportierender Vorstehhund kein Retriever ist oder der auf Verbandsschweissprüfung geführte Labby ein Schweisshund und der zum Stöbern missbrauchte BGS ein Stöberhund!

Da ich ja weiß, dass Du das Stöbern nicht nur vom Hörensagen kennst, haben wir wohl eine unterschiedliche Definition eines Stöberhundes, oder Du gehörst zu der Fraktion, die munter die Augen vor dem verschließt was außerhalb des eigenen Dachverbandes das Licht der Welt erblickt hat. Das will ich Dir aber gar nicht unterstellen drum drängt sich mir die Frage auf, was denn Deine Definition ist?

Der JGHV hat viele gute Rassen unter seinem Dach vereint, aber eben nicht alle. Vom Patterdale bis hin zu einigen Bracken und amerikanischen Rassen gibt es da schon einiges ohne JGHV Papiere, was sich jagdlich nicht verstecken muss.

Ich sehe auf DJ immer wieder gute Hunde. Seien es nun welche mit oder ohne Sperlingshundpapiere und auch bei den Mischlingen freu ich mich immer wieder wenn einer seine Sache besonders gut macht.

Was den BGS angeht muss ich dir aber zustimmen. Da sehe ich in letzter Zeit immer mehr „stolze“ Streckenhunde und im Treiben hat mich da bisher auch wenig überzeugt. Die Vermehrung außerhalb des Verbandes ist da sicher nicht förderlich, aber das war ja nicht das Thema.

Gruß mcmilan
 
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Was soll Dich denn beim BGS im Treiben überzeugen? Dafür sind die ja nun wirklich nicht geeignet!
Wenn Du aber den stummen Patterdale als Stöberhund bezeichnen willst, bitte...
Auch die Bracken, die nicht direkt dem JGHV unterstellt sind, gehören zu den Bracken und eben nicht zu den Stöberhunden!

Ich gehöre übrigens nicht zu der Stöberhundfraktion, da ich im Augenblick aber fast täglich auf DJ bin, habe ich da einen gewissen Überblick!
 
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Was soll Dich denn beim BGS im Treiben überzeugen? Dafür sind die ja nun wirklich nicht geeignet!
Wenn Du aber den stummen Patterdale als Stöberhund bezeichnen willst, bitte...
Auch die Bracken, die nicht direkt dem JGHV unterstellt sind, gehören zu den Bracken und eben nicht zu den Stöberhunden!

Ich gehöre übrigens nicht zu der Stöberhundfraktion, da ich im Augenblick aber fast täglich auf DJ bin, habe ich da einen gewissen Überblick!

Nun gut dann keine Definition auf derer man das Thema vernünftig diskutieren könnte, stattdessen das üblich Geschwafel vom „stummen“ Patterdale, dass ich Dir aktuell mit mehr Hunden widerlegen könnte als ich Finger und Zehen habe. Der Pat gibt in der Regel Stand und Hetztlaut und ein erheblicher Teil ist zudem Spurlaut, was bei der Arbeitsweise bzw. dem Einsatzbereich jedoch nicht immer gewünscht ist.
Insofern nimm’s mir nicht übel, dass ich, als aktiver Stöberhundeführer, Dein Statement nicht ganz ernst nehme. Die JGHV Züchter mit denen ich Kontakt habe machen das aus Überzeugung und Leidenschaft für Ihre Rasse. Die wissen, dass sie gute Hunde haben und können derweil auch neidlos anerkennen wenn andere Rassen und Gebrauchskreuzungen Leistung zeigen. Die verbohrten, für die es ausserhalb des JGHV nur untaugliche Tölen gibt leben meist weniger vom Hundeverstand als von einer unumstößlichen Überzeugung.....aber Glaube versetzt ja manchmal Berge.

Gruß, mcmilan
 
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Der Glaube an das, was Du von Dir gibst, sei Dir unbenommen!

Ich bin da eher vom Typus des Heiligen Thomas und muss erst mal den Finger in die Wunde legen.... so wie beim Patterdale, dem Heideterrier, Plott und weiteren Kandidaten. Überkommt mich dann nach ausgiebigem jagen der „Heilige Geist“ in Form von guter Hundearbeit bin ich meist fest im Glauben...zumindest hab ich dann ausreichend Erfahrung und Beispiele um meinen Glauben auch argumentativ untermauern zu können. Amen!
 
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@Bluadwurz
der Anteil schlecht veranlagter und mit Wesensmängeln ausgestatterer Jagdhunde ohne Papiere ist höher, als bei denen mit Papieren.

Ich habe es doch schon mal geschrieben. Es kommt darauf an, WER züchtet. Ohne Papiere ist ein Hund automatisch, wenn einer am Verband bzw. Zuchtwart vorbei züchtet. Daraus folgt aber nicht, dass die Würfe mit mehr Wesensmängeln behaftet wären oder schlechter veranlagt.
 
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@ McMillan: Da ich zu den lutherischen Ketzern gehöre, kenne ich mich mit Deinen Heiligen nicht so aus, allerdings würde ich den Plott anders bewerten als den Heideterrier, dessen Entwicklung ich nun seit über 40 Jahren verfolge ( der heisst jaHeideterrier, weil er in der (Lüneburger Heide „ erfunden„ wurde).
 
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Ich habe gerade bei den Stöberhunden noch keine brauchbaren Hunde o.P. oder dubioser Eigenschöpfung gesehen.
Vielleicht sollte man sich dann über den Begriff Stöberhund im Klaren sein - Fifis bunter Mixe, die beim Durchgehen um ihren Führer herumwuseln, sind sicherlich keine Stöberhunde, auch wenn sie durchaus Sauen aus den Brombeeren jagen können!
Nicht jeder zum Stöbern eingesetzte Hund ist ein Stöberhund, genauso wenig wie ein apportierender Vorstehhund kein Retriever ist oder der auf Verbandsschweissprüfung geführte Labby ein Schweisshund und der zum Stöbern missbrauchte BGS ein Stöberhund!

Na gut, ich würde weder nen BGS zum stöbern kaufen noch nen Labby blos für Schweiss. Du ziehst schon sehr komische Vergleiche. Andererseits wundert mich natürlich auch nicht, dass Du außerhalb des JGHV nicht eingestehst, dass es gute Hunde gibt und Du wirst es auch nicht beurteilen können, weil Du kaum etwas mit Hunden außerhalb des JGHV zu tun haben dürftest. Ganz abgesehen davon wirst wohl auch Du kaum auf Deinen zahlreichen Jagden den Leuten ansehen können, ob der Hund Papiere hat oder nicht. Insofern sind solche Aussagen einfach auch nur störrisches Geschwätz eines alternden Hundehelden, für den es per Definition nix gibt, was es nicht zu geben hat und folglich nicht geben darf. :LOL: Allein die Aussage zum stöbern ist doch im Kern eine intellektuelle Bankrotterklärung. Entweder der Hund ist erfolgreich und bringt Wild auf die Läufe oder er ist es nicht. Dann stellt sich noch die Frage, wie er das tut, d. h. wie viel Stress er bei den Tieren auslöst.

Wie irgendwelche Leut stöbern definieren oder vor 100 Jahren definiert haben, ist mir vollstens gleich, solang ich innert zwei Stunden 12 bis 15 Stücke aufmüde, wovon fünf bis acht im Schnitt von den Kollegen erlegt werden. Völlig ungestresst sodass ich bei meinem Tun jederzeit kritische Tierschützer dabei haben könnte bzw. schon zweimal aus politischen Erwägungen heraus eingeladen habe, sich das anzusehen im Vergleich zu den herkömlichen Lust- oder anonymen Massenernteveranstaltungen . Du oder andere können da erzählen, was sie wollen und mit Scheuklappen durch die Welt laufen, wie sie wollen. Nicht das ich etwas gegen Hunde mit Papiere hätte oder gegen den JGHV wäre. Absolut nicht. Aber ich hasse es, irgendwo beitreten zu müssen, mir von anderen was vorschreiben zu lassen, wo ich erfolgreich besser selbst bestimme und mein eigenes Ding drehe. Wenn ich dann jagdlich extrem passionierte Leute sehe, die selbst züchten oder auch aus einem Unfall heraus interessante, aufgeweckte Hunde entstehen, dann seh ich keinen Grund, mit denen nicht zu arbeiten.
 

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