Jagdhund und Jagdhundewesen! Wissen für Jungjäger - Fakten, Hinweise, Anekdoten

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Die meisten HT ( wenn nicht Milieuhunde eingekreuzt wurden) als Mix ausAiredale x DJT waren im Laut und Schärfe nur mäßige Hunde, da wäre es sicher sinnvoller gewesen, mit nicht zu ausgeflippten DJT zu züchten - die gibt es in großer Zahl und sie stellen immer noch die jagdlich am besten durchgezüchteten Terrier dar!

Ja wäre....hat man aber nicht und am Ende sind dennoch etliche HT Schläge wesentlich leistungsfähiger als das was Du offensichtlich mal gesehen hast. Man sollte sich vom Gedanken verabschieden, dass der der HF der mit einem HT jagd, dies tut weil es ein schlechter Hund ist...so blöd sind die Praktiker in dem Metier auch nicht zumindest diejenigen in meinem Umfeld die in den letzten Jahren HT‘s , neben Dachsbracken, Kopov, Savebracken , DJT und etlichen weiteren JGHV Rassen in die Meute genommen haben. In der Regel setzt sich am Markt das Bessere durch...nicht der Schrott.
 
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Ich habe immer nur Brauchbarkeit geführt, da ich immer Rüden und niemals den Ansporn hatte zu züchten. 2xDD, 1xDK, 1x Rht und 1 Kind der Liebe zwischen DD und DK.
Dieser Rasseirrsinn war früher viel weiter verbreitet und dann kam auch schon mal der Spruch von einem der Richter, toller Hund, wenn das jetzt ein Weimaraner,XY, oder Z wäre. Lächle, denk Du Arsch und nimm nachher zufrieden das Prüfungszeugnis entgegen.;)
Vor ungefähr 15 Jahren, brach hier ein Magyar Vizsla-Hype aus. Jemand der sich da besonders hervortat, aber mittlerweile die Jagd ganz aufgegeben hat, führte einen sehr starken Rüden dieser Rasse, mit dem Er halb Europa bereist und Prüfungen abgelegt hat. Ein Nachbarschütze von Ihm schoß einen Hasen, der im Schnee Rad schlug, da der Kessel sich darauf zu bewegte, dachte ich noch, den können sie ja gleich sauber aufnehmen. Nein besagter Vizsla Führer schnallte seinen Hund. dieser nahm den Hasen schon seltsam auf, kaute ihn mit Knack,Knack,Knack biz zur Mitte durch, spuckte ihn aus und begann das gleiche anders herum, dann stand in 150m Entfernung ein Sprung Rehe auf, die im Schnee gesessen hatten, da ließ er vom Hasen ab und hetzte den Rest des Treibens die Rehe... Ein ganz klein wenig schadenfroh war ich schon.
Das sind aber alles Ausbildungsmängel und hat nix mit Genetik zu tun.
 
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Das sollte lediglich verdeutlichen, was tolle Prüfungsergebnisse oft in der Praxis wert sind:cool:
Das Verhalten ist eher untypisch für die Rasse. Ich habe die meistens auf der Jagd und in den Kursen als eher weich, und eher am Stiefel klebend wahrgenommen.
Wenn ich rumfrotzel, sage ich schon mal: Das sind Hunde die keinen Ärger machen, und sonst auch nichts. ( Ich schreibe besser dabei: Das ist ein Scherz.-bevor mich hier einer lyncht)
 
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Wenn man die Hunde so einsetzt, wie sie eben gemeint sind, nämlich stumm, nah am Führer unter der Flinte jagen, wird man auch nicht so sehr enttäuscht.
 
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Das sollte lediglich verdeutlichen, was tolle Prüfungsergebnisse oft in der Praxis wert sind:cool:
Die Frage ist eher: Hat der Mann den Hund selbst ausgebildet oder ihn von jemanden ungenannten ausbilden lassen und dann gut vorbereitet nur am Tag der Prüfung geführt? Das führt oft dazu, dass ohne den großen Unbekannten im Alltag, der Hund an Leistungen und Gehorsam verliert.
 
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Anekdote

Brauchbarkeitsprüfungen
Da kauft sich ein Mitglied der Jägerschaft , der auch Mitglied im Hegering ist, einen Vorstehhund. Nennen wir ihn mal Ajax. Ajax wird lieb und nett in der Familie, im Haus großgezogen. Er wird immer umgänglicher, springt Besucher nicht mehr an, nur draußen sucht er manchmal seine Freiheit. Apportieren liegt ihm im Blut, er schleppt alles heran, besonders mag er Hausschuhe und hat da auch schon mal Ärger bekommen, da er diese durchaus zerkaut.
Jetzt ist Ajax ein Jahr und Frauchen besteht darauf, dass er jetzt aber auch ausgebildet wird. Auch Herrchen stellt sich darauf ein, samstags nicht mehr Fußball sehen zu können, sondern sich jetzt in der Gruppe mit Gleichgesinnten der Hundeausbildung zuzuwenden.
Als erstes stellt sich natürlich die Frage, wie gut schneidet meiner im Vergleich mit den anderen ab. Aber der Gedanke an ein Bier nach getaner Arbeit und das Kennenlernen anderer Reviere, eventuell sind ja auch Führerinnen dabei, scheint nicht negativ besetzt.
Das erste Treffen um 14 Uhr gestaltet sich positiv. Ajax zeigt sofort, dass er der Herr der Gruppe ist. Dominanz liegt ihm im Blut. Das mitgebrachte Kaninchen des Hegeringsobmanns zeigt starke Auflösungserscheinungen und erste Bedenken stellen sich ein, ob Ajax nach Tragen des Opfers eines Straßenverkehrsunfalls noch der richtige Partner für das Sofa zu Hause ist.
Wegen seinem unbedingten Willen kommt Ajax als erster dran. Eine Schleppe von 200 Meter ist für ihn kein Problem. Er hin, würdigt dem Kiebitz unterwegs nicht einen Blick, schnappt das Kaninchen und kommt schnurstracks freudestrahlend zurück. 20 Meter vor Herrchen kommen ihm Bedenken, ob ihm das Spielzeug nicht entwendet werden könnte und er dreht ab. Hochwerfen, wieder zufassen, Jagdhund sein ist seine Passion. Mit Leckerli und lieben Worten geht es an die Leine. Als aber die mickrige Hündin aus dem Nachbardorf sich auch mal dem Kaninchen zuwenden will, ist es Ajax egal, ob Hündin oder nicht. Er knurrt aus tiefer Seele. Herrchen ist doch schon recht stolz auf Ajax! Die Hündin bringt zwar kurze Zeit später das Kaninchen. Aber welch ein jämmerliches Bild. Nicht etwa freudestrahlend, sondern die letzten Meter schon fast eingeschüchtert. Auch die anderen Hunde scheinen keine überzeugenden Kandidaten zu sein. Einer sucht unterwegs im Graben nach Bisams, das Aussehen danach trostlos. Da kommt dann der Gedanke, dass es auch für Ajax mal eine Zeit geben könnte, nicht mehr auf dem Beifahrersitz mitzufahren.
Als letztes darf er noch mal ran. Ajax hat aber schnell begriffen, Kaninchen sieht jetzt aus wie Frauchen nach dem letzten Frauenabend mit anschließendem Diskobesuch. Da scheint die Alternative Kiebitz deutlich besser. Als Herrchen mit ihm zum Sammelpunkt kommt, haben die anderen schon ein Bier gehabt.
Wieder zu Hause fällt der Bericht für die Gattin vom ersten Tag sehr positiv aus.
Ajax ist eindeutig der Beste. Aber ich hab ja auch schon gesagt, besser 550 km zum Züchter fahren und etwas mehr bezahlen, zum Schluss zahlt sich das aus.
Sie strahlt, ihr Gesicht zeigt Freude und Zuversicht, Ajax bekommt Streicheleinheiten und Herrchen ist stolz. Wie geht es denn jetzt weiter, fragt sie.
Da wird ihm etwas mulmig. Sonntagmorgen 8 Uhr, da hatten sie bis jetzt andere Pläne. Rinderblut besorgen und durchsieben, das muss zu machen sein. Im Internet nachsehen, ob es da Schleppenwild zu kaufen gibt. Die Aufbewahrung von Schweiß und Schleppenwild in der Truhe, da könnte es Probleme geben. Der Obmann hat es wohl als selbstverständlich angesehen, dass jeder schon Schleppenwild in der Truhe lagert, aber das ist doch wohl etwas übertrieben. Überhaupt hatte er den Gedanken, dass die alten Methoden der Hundeausbildung in dieser Gruppe noch etwas stark im Vordergrund standen.
Positive Verstärkung, „ Clicker“ als konditionierte Bestärker einzusetzen, da waren sie weit von entfernt. Das werde ich doch beim nächsten Treffen noch mal einbringen. Dieser Tabel, davon habe ich noch nie was gehört.
Alex muss schon wieder geimpft werden, habe ich glatt übersehen. Da soll die Liebste morgen mit hin. Ich habe ja Mittwoch etwas Zeit. Da werde ich Ajax erst mal beibringen, dass Kaninchen im Garten zu mir bringen zu lassen.
Mit Leckerli und Freundlichkeit wird das kein Problem sein.
Ob das Kaninchen, was jetzt im Kofferraum liegt, die Zeit bis dahin übersteht?
Der Obmann war etwas komisch, seine Bemerkung, auch mal bei uns im Revier zu üben, ist auch nicht einfach umzusetzen. Als ich ihm deutlich machte, dass Freundlichkeit, liebevolles Umgehen mit Ajax immer im Vordergrund bei mir stehen würden, hat er bei der Frage, wie ich Ajax doch sagen könnte, nicht hinter den Kiebitzen herzurennen und das Kaninchen ganz zu bringen, etwas hilflos reagiert. Dass der Mann 6 Hunde im I. Preis zur VGP geführt hat, scheint doch mit viel Zufall verbunden gewesen zu sein. Diese Kungelei unter Richtern dürfte weiter verbreitert zu sein, als ich gedacht habe.
 
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Denn kenne ich, Du hast allerdings einen Fehler gemacht, der heißt nicht Ajax. Ansonsten entspricht die Geschichte zu 100% dem Geschehenen. ;-)
 
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Richtlinien zur Feststellung der Brauchbarkeit von Jagdhunden im Land Nordrhein-Westfalen gültig ab 10.07.2019

B: Prüfungsordnung zur Durchführung von Brauchbarkeitsprüfungen für Jagdhunde im Land Nordrhein-Westfalen (BPO NRW) und Nachweisen gemäß Anhang B

Paragraph 3
Zulassung
(1) Zugelassen werden Jagdhunde, die auch an Prüfungen im Bereich des JGHV teilnehmen dürfen. Andere Jagdhunde dieser Rassen und deren Kreuzungen können zugelassen werden.

2019 ist die aktuelle Version, die Regelung ist deutlich älter.

Da keine Papiere vorgelegt werden müssen, kann nur nach optischem Eindruck entschieden werden. Sehen die Hunde also nur ansatzweise aus wie Jagdhunde, werden die in der Regel geprüft.
 
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Paragraph 8
Prüfungsfächer für das Arbeitsgebiet „Stöbern“
In der Stöberprüfung sollen Hunde nachweisen, dass sie in der Lage sind, Begegnungen zwischen Wild und Jäger herbeizuführen. Diese Hunde suchen Wild in den Einständen auf, bedrängen es und bringen es in Bewegung. Sie jagen einzeln in Verbindung mit ihrem Führer und sind spur- und fährtentreu sowie laut.
Die Hunde werden in folgenden Fächern in dieser Reihenfolge geprüft (bei Brauchbarkeitsprüfungen gem. §§ 6, 7 oder 8 am selben Tag jedoch nur einmal in den Fächern "Gehorsam" und "Schußfestigkeit im Feld oder Wald"). Werden Stöberprüfungen im Rahmen einer Jagd durchgeführt, können die folgenden Fächer auch in anderer Reihenfolge geprüft werden:
(1) Gehorsam
Siehe § 6
(2) Schußfestigkeit im Feld oder Wald
siehe § 6
(3) Stöbern
A: vom Stand aus geschnallt B: vom Führer begleitet
(a) Eine Stöberprüfung soll nach dieser PO nur anlässlich einer Jagd durchgeführt werden.
(b) Zur Prüfung des Stöberns müssen größere deckungsreiche Einstände mit hinreichend gutem Wildvorkommen zur Verfügung stehen. Jeder Hund muss einzeln in einer mindestens 3 ha großen Parzelle mit Dickungen oder vergleichbaren Beständen, die als Wildeinstände geeignet sind, geprüft werden. Ist nicht genügend Waldgelände vorhanden, können ausnahmsweise auch vergleichbare Maisfelder, Schilfflächen o. ä. genutzt werden. Der Veranstalter muss bei der Auswahl der Prüfungsreviere dafür Sorge tragen, dass diese Voraussetzungen erfüllt sind.
(c) Die Richter und weitere vom Richterobmann/der Richterobfrau benannte Teilnehmer (z. B. Schützen) müssen das Stöbergelände umlaufen und umstellen. Sie sollen das Verhalten des Hundes und evtl. auswechselndes Wild beobachten und den Richterobmann/die Richterobfrau anschließend informieren.
(d) Der Führer eines vom Stand geschnallten Hundes (A) darf seinen Stand nicht verlassen. Wird der Hund beim Stöbern im Bestand vom Führer begleitet (B), müssen mindestens zwei Richter das Gespann im Stöbergelände begleiten.
(e) Jeder Hund ist einzeln mindestens 15 Minuten lang in einem Geländeabschnitt zu prüfen, in dem noch kein anderer Hund gestöbert hat. Er muss während der Prüfung eine deutlich sichtbare Warnhalsung, Warndecke o. ä. tragen.
(f) Der Hund muß ohne Sichtkontakt zum Führer stöbern. Er soll auf Kommando planmäßig, gründlich und weit ausholend die Deckung absuchen und dabei gefundenes Wild laut jagend verfolgen, bis es die Deckung verlassen hat. Findet der Hund kein Wild, so ist ihm eine neue Fläche zuzuweisen. Das

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Bestehen der Prüfung ist nur bei Wildberührung möglich. Arbeiten an Wild, das durch Prüfungsbeteiligte
herausgetreten und anschließend vom Hund gearbeitet wird, bleiben unberücksichtigt.
(g) Die sporadische Kontaktaufnahme des Hundes mit dem Führer während der Stöberarbeit gilt nicht als Fehler.
(h) Kommt der Hund bereits nach kurzer Zeit (ohne bewertbare Stöberarbeit) an Wild, so ist seine Stöberleistung in jedem Fall in demselben Gelände zu überprüfen.
(i) Wird festliegendes Wild (insbesondere Schwarzwild) nur kurz verbellt, ohne es zum Verlassen der Deckung zu bewegen, müssen die Richter kontrollieren, um welches Wild es sich handelt.
(j) Die Richter haben bei den Notizen über die Arbeit des jeweiligen Hundes festzuhalten, wie lange er gestöbert, wie oft er Wild gefunden, wie lange er es verfolgt hat und wann er vom Stöbern zurückgekehrt ist.
(k) Hunde, die mit wenig Kontakt zum Führer oder eng und unselbständig suchen, können die Prüfung nicht bestehen. Weites Überjagen ist unerwünscht. Hunde, die anhaltend überjagen bzw. das zugewiesene Stöbergelände verlassen und nicht nach spätestens ca. einer Stunde (vom Stand aus geschnallt) bzw. nach ca. 30 Minuten (vom Führer begleitet) zum Führer zurückkehren, haben die Prüfung nicht bestanden. Kommt der Hund auf dem Rückweg erneut an Wild, so beginnt die Zeitspanne von neuem.
(4) Laut
(a) Der Hund muss das gefundene Wild eine längere Strecke anhaltend laut verfolgen und soll anschließend wieder willig zu seinem Führer zurückkommen. Dabei ist der Laut festzustellen: Spurlaut bei Fuchs oder Hase (spl), Fährtenlaut am Schalenwild (fl), Laut bei nicht festzustellender Wildart (lt). Der festgestellte Laut ist im Prüfungszeugnis zu vermerken. Nicht hinreichend laute und/oder nachweislich waidlaute Hunde können die Prüfung nicht bestehen.
(b) Waidlaut sind Hunde, die vom Schnallen an oder beim Stöbern laut werden, ohne Wild zu verfolgen oder ohne eine Spur/Fährte zu arbeiten.
(5) Verhalten am Stück (Anschneideprüfung)
(a) Im Anschluss an die Stöberarbeit wird ein Stück Schalenwild an einer übersichtlichen Stelle ausgelegt. Bei der Prüfung anlässlich einer Jagd kann auch ein frisch erlegtes, möglichst nicht aufgebrochenes Stück Schalenwild verwendet werden.
(b) Der Hund muss in ca. 50 m Entfernung von dem Stück entfernt gegen den Wind zum Such en aufgefordert werden. Dabei darf der Führer seinen Hund unterstützen, muss aber mindestens 30 m von dem Stück entfernt bleiben. Spätestens, wenn der Hund gefunden hat, muss der Führer sich verbergen. Die Richter haben sich vorher ebenfalls in angemessener Entfernung außer Windes so zu verbergen, dass sie den Hund am Stück beobachten können.
(c) Der Hund muss das Stück innerhalb von fünf Minuten nach dem Schnallen finden. Er darf es bewinden, belecken, verweisen, verbellen oder eventuell weitersuchen.
(d) Totengräber, Anschneider und hochgradige Rupfer haben die gesamte Prüfung nicht bestanden.
 

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