Jagdhunde im Blutrausch

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Gab es da nicht ein WA Video letztes Jahr, mit vielen Westenhunden und ein paar Kühen ?
 
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Also z/7, es tut mir leid, aber das was Du hier vehement verteidigst, hat für mich nichts mit waidgerechter Hundearbeit zu tun. Was in den letzten Jahren tlw. bei sogenannten "Meuten" zu beobachten war, geht mir gewaltig gegen den Strich. Für mich hat eine Meute nur so groß zu sein, dass der Hundeführer sicherstellen kann, dass alle seine Hunde Mitglieder anerkannter Jagdhunderassen und keine "Gebrauchskreuzungen" sind, die Hunde vernünftig sozialisiert sind, verträglich gegenüber Menschen, Artgenossen und Nutztieren sind und alle eine Eignungsprüfung bestanden haben. Wenn man das bei 10+x Hunden nicht sicherstellen kann, hält man eben nur 3, oder 5. Dann wird es auch in Zukunft gute und vernünftige Hundearbeit auf Drückjagden usw. geben. Solche Übergriffe wie vom TS beschrieben haben nichts mit Jagd zu tun.
 

z/7

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Also z/7, es tut mir leid, aber das was Du hier vehement verteidigst, hat für mich nichts mit waidgerechter Hundearbeit zu tun.
Ich wüßte nicht, wo ich den angesprochenen Vorfall verteidigt hätte. Vehement schon gar nicht. Im Gegenteil. Lies vllt nochmal meinen ersten Post zu dem Thema.

Was ich bitte zu berücksichtigen sind die Verhaltensweisen, die sich aus dem Rudelverhalten häufig zusammen jagender Hunde unvermeidlich ergeben. Da können die noch so super sozialisiert sein, wenn ein Rudelmitglied eine Bedrohung von aussen erfährt, werden dem die Kollegen helfen. Das hat in so einem Fall nichts mit Beuteverteidigung oder uns-gehört-der-Wald zu tun. Wo auf gemischten Jagden nichts passiert hat das mindestens so viel mit dem Verhalten der Nicht-Meutehunde zu tun, wie mit der Führung der Meute.
 
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Kleinere Kabbeleien sind beim Einsatz von Hunden nicht komplett vermeidbar.
Aber Hunde die eine Gefahr für andere Hunde darstellen haben auf der Jagd nichts verloren. Egal ob Solojäger oder Meute, Terrier oder Vorsteher, Gebrauchsmischung oder Stammbaum bis ins Mittelalter.
Wenn jemand schreibt dass seine Hunde nur eingesetzt werden können wenn keine anderen Hunde im Treiben sind hat das mit Brauchbarkeit nichts zu tun. Wenn so ein Haufen dann von irgendeinem Verein als brauchbar geschrieben wird entwertet das den Verein leider auch.
 
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Heises Thema!
Als wir noch unsere Terroristen hatten (RIP nun durch Beruf & Familie leider keine Zeit für einen Hund inkl.Ausbildung) haben wir immer im "Familienverbund" Mama, Papa, Schwestern, Brüder, Onkel & Tanten usw. gearbeitet.
Auch damals gab es Rehwild & Haustierfänger, das waren zu dieser Zeit meist die großen Vorsteher die schnell ein Stück Rehwild fingen.

Da gab es einen "Satz heiße Ohren" für den Hundeführer oder das Schwarzwild erledigte dieses (Westen gab es damals noch nicht).

Ein Hund muss wissen was er jagen darf und das Haustiere Tabu sind, ich mache keinem Haustierbesitzer einen Vorwurf der um sein Haustier zu verteidigen einen Jagdhund eine Verpasst.

Waldwicht
 
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Ich zitiere dazu weil es zum Thema passt mal eine Werbeanzeige für einen Meute von dieser Seite:

https://wildundhund.de/stoeberhundgruppen-5529/

"...Hunde: 20 (DJT, DD, Plotthounds, WSL, HT). Die Meute ist Reh- und Rotwild rein, es gibt keine Hetzer im Rudel, lenkbare Meute mit kompromissloser Härte am Schwarzwild. Keine weiteren Hunde mit zur Meute oder am Stand, Weidevieh wegsperren. Geprüft durch die VdMFD ..."

Da mag sich jeder selber seinen Teil zu denken und hierbei schreiben, ich würde immer sagen wie kann man so eine Meute überhaupt einladen.


Richtig: erstens ist eine Meute von 20 Hunden nicht mehr kontrollierbar und zweitens, was passiert, wenn diese Meute im Wald Wild hetzt (Abgesehen davon das Hetzjagden verboten sind !!)
und dabei unvermutet auf spielende oder in Panik weglaufende Kinder stößt?

Dann lieber 50 Sauen nicht gesprengt in den Dickungen liegen lassen, als hinterher ein böses Erwachen zu haben.
 
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Y

Yumitori

Guest
Zum Gruße,
a l l e s ausschließen, was wir nicht wollen, wird man nicht können - ich denke dabei immer an unseren allerersten DK, der - nachdem er seine allererste Sau gefunden und diese sozusagen vor ihm gestreckt worden war, diese plötzlich so rasendscharf bewachte, dass selbst gute Bekannte nicht mehr in den Garten der Jagdhütte durften - er "spuckte Blut" allein bei Annäherung Dritter... . Hätte mir das jemand vorher erzählt, ich hätte (damals 14 Jahre alt), milde gelächelt und gesagt, "der freut sich über jeden Einbrecher, geh' nur rein...."
Hunde sind (domestizierte) Raubtiere, 100% berechenbar sind sie eben nicht, wohl aber zu 99%.
Bei einer Meute addiert sich dieses Risiko nicht einfach auf, es potenziert sich, denn wir haben da nicht nur das in jedem Hund wohnende Risiko, vielmehr auch noch die dieses erhöhende Moment der "Rudelsolidarität".
Weshalb der menschliche Meuteführer die Hunde sorgfältig aufeinander abstimmen m u s s, ggf. auch mal einen Hund wieder aus der Meute entfernen, d a n n ist das beschriebene Risiko minimiert.
Sehr zahlenstarke Rotten SW werden dann möglicherweise nicht auf die Läufe resp. aus der Dickung gebracht, d a s mag wohl sein; ist das aber wirklich schlimm ?
Ist es nicht besser, allenfalls leicht verletzte Hunde - wenn überhaupt - zu haben, fast ausschließen zu können, dass Spaziergängerhunde oder Nutzvieh angegriffen werden ?

Ja, natürlich haben alle einen Anspruch auf möglichst geringe SW-Bestandszahlen, aber es dürfte jedem einsichtig sein, dass die Erfüllung dieses Wunsches zurückzustehen hat hinter dem Anspruch auf unverletzte Menschen, Nutzvieh usw. .
Insbesondere im "Wolfsland" haben wir oft zahlenstarke Rotten und die sind auch wehrhafter als andere ihrer Art.
Wenn und soweit "durch den Wolf" die Jagd auf SW problematischer werden sollte, so darf das gerne publiziert werden, meiner Meinung nach aber kein Grund sein, "problemscharfe" Meuten "zusammenzubauen", so etwas fällt letztendlich nur der Jagd und den denkenden Meuteführern schmerzhaft auf die Füße
.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Wie soll denn sonst seine Brauchbarkeit nachgewiesen werden?
Als Jagdleiter, gerade bei DJ, sollte man sich auf nix anderes einlassen.

CdB
 
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Gesetzgeber sagt nur, dass eine ausreichende Anzahl an brauchbaren Hunden eingesetzt werden müssen. In Niedersachsen müssen somit nicht alle eingesetzten Hunde die Prüfung abgelegt haben. Auf Nachsuche sieht das anders aus..
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Da hast du teilweise Recht, nämlich insofern, dass brauchbare Hunde zur Verfügung stehen müssen.
Nicht richtig ist aber der Bezug zum Einsatz. Der ist tatsächlich nicht geregelt (außer bei Nachsuchen)

Einen nicht brauchbar geprüften Hund jagdlich einzusetzen, dürfte im Schadensfall problematisch werden. Da käme mE ein Gemisch aus tierschutz- und versicherungsrechtlichen Ansprüchen, sowie ein Verstoß gegen die ungeschriebenen Regeln der Weidgerechtigkeit in Spiel.

Als Jagdleiter würde ich mich darauf nicht einlassen, in den Revieren wo ich mit Hund unterwegs bin/war wurde die Brauchbarkeit zur Voraussetzung zum Einsatz gemacht und das ist auch gut so.

Die Tatsache, dass es nicht explizit aufgeführt wird, reicht mir nicht als Rechtfertigung. Das ist wie mit dem nackten Hintern auf dem Strohballen platznehmen - mit Glück ist es weich und warm, aber viel wahrscheinlicher wird dich mindestens ein Halm pieken.


CdB
 
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...

Einen nicht brauchbar geprüften Hund jagdlich einzusetzen, dürfte im Schadensfall problematisch werden. Da käme mE ein Gemisch aus tierschutz- und versicherungsrechtlichen Ansprüchen, sowie ein Verstoß gegen die ungeschriebenen Regeln der Weidgerechtigkeit in Spiel.

Als Jagdleiter würde ich mich darauf nicht einlassen, in den Revieren wo ich mit Hund unterwegs bin/war wurde die Brauchbarkeit zur Voraussetzung zum Einsatz gemacht und das ist auch gut so.
...

Wenn wir bzgl. der Hundearbeit auch zukünftig glaubwürdig argumentieren und uns nicht angreifbar machen wollen, sollte das die unbedingte Eingangsvoraussetzung für einen jagdlich agierenden Hund sein.

Mir war vorletzte Woche eher zufällig ein Video der DJZ in die Finger geraten, in dem die Jagd mit hochläufigen Vorstehern auf Schalenwild begleitet wurde. Nach meiner Interpretation hat die dort (zum Teil) gezeigte Jagd dieser hochläufigen und entsprechend schnellen (nur sichtlauten) Hunde auf Schalenwild (Schwarzwild) und das Greifen von kleinerem/ langsamerem aber gesundem Schwarzwild nichts mehr mit ordentlicher und gesetzlich legitimierter Hundearbeit zu tun.

Wenn das, völlig unabhängig des Tatbestandes an sich, noch durch ungeprüfte Hunde erfolgt, wird das Maß der Angreifbarkeit solcher Formen der spezifischen Jagdausübung um so größer.

Das besagte Video befindet sich in der Paul Parey Mediathek und ist damit sicher für viele hier einsehbar. Ihr könnt es euch ja mal anschauen und eine Meinung dazu kundtun. Für mich gaaanz persönlich bestätigt es mich in meiner Bewertung, dass hochläufige, schnelle und nur sichtlaute Hunde auf Schalenwild-Bewegungsjagden schlicht gar nix zu suchen haben.

So ... jetzt packe ich dann Streichhölzer und Benzinkanister auch wieder weg ;)


Grosso
 
S

scaver

Guest
hochläufige, schnelle und nur sichtlaute Hunde auf Schalenwild-Bewegungsjagden schlicht gar nix zu suchen haben.
leider wird das zunehmen, die Hochläufigkeit (weil oft Vorsteher) und die Sichtlautigkeit. Die Hochläufigkeit ist schon kritisch, der reine Sichtlaut schlicht abzulehnen. Beides zusammen gehörte verboten. Das ärgert mich maßlos.
sca
 
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Das ist genauso pauschal, wie falsch.

Ich kann nicht erkennen, in meinen Aussagen unzulässige Pauschalisierungen genutzt zu haben. Vielmehr habe ich meine Statements sehr konkret formuliert und von hochläufigen - und damit tendenziell schnellen - ausschließlich sichtlauten oder gar stummen Hunden gesprochen, die zudem auch noch zum Beischlagen neigen.

Bis vor drei Wochen hatte ich selber noch u.a. einen DD am Strick und habe daher auch eine in der Praxis verifizierte Auffassung zu dem Thema. Die Rasse und deren Individuen mag ich btw. über die Maßen.

Wenn Du aber mit dem Brustton der Überzeugung in einem sehr knappen Kommentar erklärst, das sei pauschal und falsch, wirst Du mir sicher sagen können, was konkret und richtig ist.

Sei bitte zudem so freundlich und schau' dir, wenn es dir möglich ist, das entsprechende DJZ Video an. Der Fang eines gesunden Frischlings durch die hochläufige 'Meute', ist exakt das, was ich meine. Nachdem man das aus meiner Erfahrung genau so regelmäßig (!) erwarten darf, ist das für mich zu dicht am jagdlichen 'No go'.


Grosso
 

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