Jagdhundkauf, werde ich Ihm gerecht?

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Hallo!

Bis vor ein paar Monaten hatte einen Deutschen Wachtelhund. Er hat mir viel bei Nachsuchen geholfen, ich habe gerne mit ihm gearbeitet und immer wieder gestaunt, wie lernfähig er war. Er war eigentlich fast immer dabei, auch wenn es nicht um Jagdliche Themen ging.
Nun ist er leider ausgezogen (Trennung von meiner Freundin, sie ist der Halter) und ich spiele ernsthaft wieder mit dem Gedanken mir einen Hund anzuschaffen.
Natürlich bin ich jetzt wieder nach einem Wachtel her (war sozusagen mein erster Hund), jedoch sind die Aufgaben die er bei mir bekommt, hauptsächlich Schweißarbeit, Nachsuche und Dückjagden( bin normalerweise aber Schütze und kein durchgeher, müsste ich dann ändern, was aber nicht schlimm wäre) keine normalen Wachtelhund aufgaben.
Ich habe den Hund damals jedoch auf Schweiß eingearbeitet und ich denke, wenn ich noch etwas länger Zeit gehabt hätte, würde er das auch super machen.
Habe sehr gerne mit ihm gearbeitet und war viel mit ihm im revier.

Ich frage mich jetzt nur:
Werde ich einem neuen Hund gerecht?

(Ich bin 28, habe meine Jagdgelegenheit genau vor der Haustüre, habe einen sehr guten Nachbarn der sich Bombe mit Hunden auskennt und selbst Richter Im verein DD ist ,er hat einen DD und einen DK. Er würde mir sofort mit der Ausbildung helfen bzw. sich um Ihn kümmern wenn ich arbeiten bin. Ich arbeite im Schichtbetrieb: eine Woche früh zu 8 std und eine woche mittag 8 std. Meine Eltern wohnen auch noch hier: sie würden ihn bestimmt auch raus lassen bzw sich um Ihn kümmern. Ich habe einen Garten und würde auch einen Zwinger bauen, in dem er während ich arbeiten bin auch draußen ist( Soll aber nicht heißen das er ein Zwingerhund wird, er darf auch rein). Da ich noch relativ jung bin und alleine muss, bzw will ich auch noch auf die ein oder andere Party gehen und mir ein neues Mädchen suchen =D, da wäre er dann auch denke ich alleine bzw. wird nur zum Toilettengang raus gelassen.

Soll es wieder ein DW werden oder ein anderer?

Da ich fast das ganze Jahr nur nachsuchen mache und nur zur Saison Rückjagden anstehen, hab ich auch an einen BGS gedacht ( ohne Papiere) oder an einen Kleinen Münsterländer aber wie schon gesagt: Dieser Wachtel war quasi mein erster Hund und ich habe mich jetzt auf diese Rasse eingeschossen :D
An DK, DD oder an Terriern bzw Dackeln habe ich kein Interesse.

Könnt ihr mir da Vielleicht ein wenig Helfen? Würde mich sehr freuen.
 

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Ich denke mal mit der Ausgangslage hat der dein zukünfiger Hund mehr Aufgaben als mancher DK oder Weimi der nur neben dem SUV gut aussehen soll. Von einem BGS ohne Papiere würde ich dir sofort abraten. Diese Hunde sind was für Profis und es ist schlimm genug das viele von denen mittlerweile als Haushund herhalten müssen. Wenn dir Wachtel gefällt.......why not?
 
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Hm mein erster Gedanke...Du hast Dich eh schon entschlossen...soll das nochmal bestätigt werden.

Was heißt das Ganze Jahr machst Du nachsuchen? Mit was machst Du denn die Nachsuchen ? Und von wie vielen Nachsuchen redest Du da?

Bis ein Welpe soweit ist das er mit Dir jagen geht kannst Du Dich schon mal 1-2 Jahre von einer neuen Freundin verabschieden...und der brauch in den ersten Jahren mehr Beschäftigung als ein Baby oder Kleinkind. Der Hund ist nämlich sonst sehr schnell unterfordert.
 
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Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass der Nachbar den Hund nimmt. Wenn man es selbst nicht stemmen kann, sollte man lieber ehrlich zu sich sein und sich keinen Hund anschaffen. Klingt für mich so, als bist du dir selbst nicht sicher ob du die Zeit für einen Hund aufbringen kannst.
 
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...
Natürlich bin ich jetzt wieder nach einem Wachtel her (war sozusagen mein erster Hund), jedoch sind die Aufgaben die er bei mir bekommt, hauptsächlich Schweißarbeit, Nachsuche und Dückjagden( bin normalerweise aber Schütze und kein durchgeher, müsste ich dann ändern, was aber nicht schlimm wäre) keine normalen Wachtelhund aufgaben.
Ich habe den Hund damals jedoch auf Schweiß eingearbeitet und ich denke, wenn ich noch etwas länger Zeit gehabt hätte, würde er das auch super machen.
Habe sehr gerne mit ihm gearbeitet und war viel mit ihm im revier.

Ich frage mich jetzt nur:
Werde ich einem neuen Hund gerecht?
...

Würden in Deutschland nur die Jäger einen Hund halten, die die Auslastung anbieten können, von denen Puristen so reden, gäbe es wohl kaum Jagdhunde.

Mit der Jagdgelegenheit vor der Haustür und mit dem von dir dargestellten Aufgabenspektrum, speziell den Bewegungsjagden, wärest Du doch mit einem DW nahezu ideal aufgestellt. Das, was Du da beschreibst, ist, nehme ich mal an, nicht zwingend als DIE klassische Nachsuchenarbeit zu klassifizieren (vielleicht täusche ich mich aber auch) aber als Bergehilfe Evolutionsstufe 2 taugt ein DW regelmäßig sicherlich. Davon abgesehen ist ein DW auch eher der Stöberhund des Standschnallers, der dann üblicherweise auch mal - je nach Einarbeitung - weiter geht und zwischen 60 und 120 Min weg bleibt und sein Ding als Solojäger macht.

Offensichtlich hast Du Spaß am Hund und an der Hundearbeit, dir einige Gedanken über den Verbleib des Hundes gemacht wenn Du arbeitest und damit kann ich nicht erkennen, warum Du keinen Hund anschaffen solltest.

Lass bitte, mit dem aktuellen jagdlichen und gedanklichen Setup, die Finger von einem Schweißhund und schon gar von einem ohne Papiere. Ansonsten kauf' dir erst 'nen großen SUV und dann einen Bayrischen ;o))


grosso
 
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Entschieden habe ich mich noch nicht. Bin halt kurz davor mal den Züchter anzurufen und mal zu fragen ob ein wurf geplant ist.
Ich bin halt ca 9 Std am Tag auf der Arbeit inklusive fahrtweg. Da muss der Hund halt mal alleine bleiben. An meinen Nachbar hab ich eigentlich großes Vertrauen. Der hat mich noch nie hängen gelassen. Meine Eltern sind ja auch noch da falls er mal muss. Und so wie ich mir das denke nehmen sie ihn sowieso mit spatzieren.

Als ich den Hund hatte war ich halt immer mit ihm unterwegs und hab geübt oder war einfach nur im Revier. Ich konnte auch am Wochenende einen trinken gehen. Man darf nur noch 2 Tage verschollen sein aber so jung bin ich jetzt auch nicht mehr.

Also ich mache meistens Nachsuchen für mich wenn ich ein Stück wild beschossen habe und nicht finde. Letztes Jahr waren das im Monat 2 Nachsuchen nur auf wildschwein. Totsuchen zum üben mitgerechnet. Nebenher habe ich auch mit Kunstschweiß und dummys geübt.

Okay dann ist der BGS ohne Papiere nix für mich. Das dachte ich mir aber schon. Die sind halt sehr speziell😁

Bei dem Thema drückjagden und standschnaller bin ich nicht so einig mit mir: ich wäre gerne bei meinem Hund oder zumindest in der Nähe falls irgendendetwas passiert. Aber ich glaub nochmal dann könnte ich gescheit helfen. Trotzdem ist man halt näher bei dem Hund und kann gegebenenfalls reagieren.
 
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Jagdlich mag die Ausgangslage ja ganz gut sein. Davon abgesehen allerdings bei 5 x 9 Stunden Abwesenheit, mit Eltern zu planen? (Ein DW ist halt doch was anderes als einen Yorkshire Terrier ausführen zu lassen)
Bewerte ich kritisch, aus eigener Erfahrung. Noch dazu wenn jetzt auch noch Stöckelwild bejagt werden soll. 😉
Ich hätte da Zweifel dem Hund gerecht zu werden.
 
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Jagdlich mag die Ausgangslage ja ganz gut sein. Davon abgesehen allerdings bei 5 x 9 Stunden Abwesenheit, mit Eltern zu planen? (Ein DW ist halt doch was anderes als einen Yorkshire Terrier ausführen zu lassen)
Bewerte ich kritisch, aus eigener Erfahrung. Noch dazu wenn jetzt auch noch Stöckelwild bejagt werden soll. 😉
Ich hätte da Zweifel dem Hund gerecht zu werden.
Auch ein Hund braucht mal Ruhe.
Irgendwie setzen sich Mythen, ein Hund könne nicht alleine sein durch.
In der Praxis sehe ich persönlich allerdings viele Hunde, die völlig übertrainiert werden.
Da hat jemand endlich genug Zeit und dann machen die Hunde die Kunstfährte irgendwie nicht mehr so freudig, oder sie sind mit den Apporteln sauer apportiert.
Ich bin mit meinen Hunden viel unterwegs, aber dennoch sind sie den größten Teil des Jahres mehr Hofhund als Jagdhund.
 
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Also meine Eltern würde ich dann ungern mit dem Hund alleine lassen weil: es soll junmal ein jagdhund sein und da kann man ihn auch nicht immer alles durch gehen lassen. Hätte dann auch gesagt das sie ihn mehr verziehen wie erziehen. Da wäre mein besagter Nachbar schon ein besserer Kandidat. Zumal er bald in Rente geht.

Das mit dem übertrainieren sehe ich aber auch bei ihm: er hat zwar sau tolle Hunde die eine super Arbeit machen, nur kennen die 2( eine dk Oma mit 14 Jahren und ein dd mit 2) kein Spielen bzw toben und Spielzeug ist bei ihm der aportierklotz. Also so extrem will ich es auch nicht machen.

Soll ein gesundes Verhältnis sein zwischen: jetzt wird wirklich gearbeitet und jetzt ist Feierabend und es wird gespielt.

Die Hunde bei ihm sind auch 9 Std im Zwinger und geben keinen mucks von sich. Nur er kümmert sich dann den ganzen Tag wenn er heim kommt nur um die Hunde. Privatleben bzw soziale Kontakte hat er keine mehr.
Vielleicht nehme ich mir auch zu viel Maß an ihm wenn ich überlege ob ich überhaupt genug Zeit für einen Hund habe.
 
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Also unterm Strich gibt es wohl deutlich mehr unterforderte Jagdhunde als überforderte. Übertraniert mag ab und an mal vorkommen, ist aber glaube ich eher die Ausnahme. Wenn ich mir so die Jagdhunde in der Nachbarschaft anschaue.
 
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Also meine Eltern würde ich dann ungern mit dem Hund alleine lassen weil: es soll junmal ein jagdhund sein und da kann man ihn auch nicht immer alles durch gehen lassen. Hätte dann auch gesagt das sie ihn mehr verziehen wie erziehen. Da wäre mein besagter Nachbar schon ein besserer Kandidat. Zumal er bald in Rente geht.

Bei uns zuhause bin ich für das Verziehen der Hunde zuständig, da brauche ich gar keinen anderen zu. Meine Frau ist da konsequenter als ich.


grosso
 
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Das liest sich schon mal besser als viele andere Überlegungen zur Hundeanschaffung. Wie schon oben geschrieben eignet sich der Wachtel hervorragend zum Standschnallen. Ich kenne eigentlich nur einen der mit durchgeht und das auch noch gut macht. Sonst sind es einfach Solojäger. Schweiß machen sie auch gut, natürlich nicht auf dem Niveau der Spezialisten, aber als Bergehilfe völlig ausreichend. Wenn dann noch Eltern und Nachbar mitspielen steht dem Hund eigentlich nichts im Wege.

Einzige was mir auffällt, dass du scheinbar doch noch ein bisschen deine Hörner abstoßen willst und du da Angst hast, dass dir der Hund im Weg ist. Aber keine Sorge solltest du nicht gerade jeden Tag unterwegs sein oder auf Stöckeljagd, dann ist das mit Hund auch noch in Ordnung.
 
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Also bei den 9 Std täglich mache ich mir keine Gedanken. Wenn ich auch nebenher in den Wald arbeiten gehe oder sonst irgendwo einkehren, wo Hunde natürlich auch erlaubt sind (Freunde, Kollegen usw.) will ich ihn gerne immer dabei haben : er soll dann auf seiner Decke unterm Tisch oder in der Ecke liegen oder ein bisschen rum laufen( mind. In rufweite). Ich weiß nicht ob man das einem DW Hund Un jungen Jahren bei bringen kann( ich hatte ihn erst mit 1 1/2 Jahren unter der fuchtel, davor wurde er nicht richtig gezogen sag ich mal)

Ein Disco bzw Festivalgänger bin ich eigtl noch nie gewesen aber es kann ja mal vorkommen das ich auch mal auf sowas will. Und das ist mein größtes Problem: den Hund eine Nacht im Zwinger lassen?
Als ich zb an Silvester mit meiner verflossenen weg war und feiern ging bin ich morgens bzw den Tag über viel mit ihm unterwegs gewesen das er abends platt war. Dann haben wir ihn auch im Haus gelassen. Da ist dann auch nix passiert. Aber jeder Hund ist ja anders.
Man sagt ja: was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr. Darum denke ich, wenn ich ihn als welpe überall hin mit nehme und ihn daran gewöhne auch mal über Nacht alleine zu sein dann würde das auch ok sein. Bin mir aber nicht sicher.
 

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