Jagdlich relevante Präzision

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16 Jan 2003
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#195
Mir das Leben beim Schießen bewusst schwerer zu machen, würde mir nicht im Traum einfallen.
Ich nehme, wenn es nur irgendwie geht, die bestmögliche Schießhaltung ein. Das verfolge ich auch als Gastjäger wie im heimischen Revier durch entsprechendes Gerät oder Optimierung meiner Ansitze.
Nicht nur auf kleines oder weites Wild, sondern bei jedem Schuss versuche ich dort zu treffen wo ich anhalte. Um vom Ansitz aus stehendes Wild möglichst gut zu treffen, verwende ich bewusst die bestmögliche Auflage im bestmöglichen Anschlag, denn das ist die "reale Bedingung".
 
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Ist der reale Streukreis der jagdlich relevante? Wie bzw wo ermittle ich eben diesen? Auf dem Schiessstand unter Idealbedingungen dann wohl eher nicht oder?

Auf dem Schießstand hat man unter idealen Bedingungen (Benchrestauflage, gutes Licht, wackelfreier Tisch, kein Wind, etc) die besten Voraussetzungen, Einflüsse des Schützen so gering wie möglich zu halten, um die reine Leistung aus Waffe und Munition beurteilen zu können. Das hat erstmal nichts mit einer Aussage zur Umsetzung bei der Jagd zu tun. Es ist auch kein Training für besseres Treffen in der Jagdpraxis.

Erst wenn man weiß, welche Präzision die Kombination aus Waffe und Munition leistet, kann man den Einsatzrahmen dafür festmachen:
- für einen Nachsuchen 98er reicht ein Streukreis von 50 cm @ 100m locker aus
- für eine reine DJ-Büchse/Doppelbüchse reicht (theoretisch) noch ein Streukeis von 10 cm @ 100 aus
- für eine Hochwildbüchse zum Ansitz und Pirsch bis 200 m reicht (theoretisch) ein Streukreis von 6-7 cm aus
- für eine Varmintbüchse sollte schon 1 MOA gehalten werden
- eine ausgesprochene LR-Jagd- oder DJV-Wettkampf-Büchse sollte deutlich unter 1 MOA erreichen und
- wer 1000 Yard Wettkämpfe gewinnen will, wird nichts über 0.5 MOA akzeptieren.

Mittlerweile garantieren einige Hersteller schon 1 MOA Präzision bei Büchsen, die unter 700,-€ kosten. Das ist der Standard, den moderne Büchse leisten sollten und damit kann man bis ca. 300m alles Schalenwild sicher erlegen, wenn man gut genug trainiert ist.
 
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Gerade für/bei Nachsuchen wären mir 50cm Streukreis etwas viel oder? Ich stelle mir dabei den annehmenden Keiler vor der von vorne spitz betrachtet auch schon recht schmal ist...

Warum stellst du nicht 100 m vor einer deiner Ansitzeinrichtungen einen Karton mir Scheibe auf und gibst einige Schüsse ab. Dann kennst du einen deiner jagdlichen Streukreise.

Guillermo
 
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D'accord, da aber MEINE Fehler insbesondere bei Drückjagd und Pirsch (in Namibia vom Zweibein) größer sind als vom heimischen Hochsitz, muß eine Drückjagd oder Pirschbüchse (also die Kombination von Waffe, Optik und Munition) eher höheren Erwartungen genügen.
 
G

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Guest
D'accord, da aber MEINE Fehler insbesondere bei Drückjagd und Pirsch (in Namibia vom Zweibein) größer sind als vom heimischen Hochsitz, muß eine Drückjagd oder Pirschbüchse (also die Kombination von Waffe, Optik und Munition) eher höheren Erwartungen genügen.
Dabei deine Fehler durch Übung ( und damit meine ich nicht Löchlestanzen am Stand vo der Lafette aus) zu minimieren liegt wesentlich mehr Potenzial als durch Wiederladen oder Geschosssuchen noch 1,2 cm im Streukreis zu finden 😉
 
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31 Mrz 2009
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Selbstredend! Aber ein Fehler vom Ansitz multipliziert mit 1 MOA wirkt sich weniger dramatisch aus als ein Fehler auf der Pirsch (eben bei schlechterer Auflage) multipliziert mit 3 MOA...
Aber wir sind inhaltlich beieinander!
 
G

Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Selbstredend! Aber ein Fehler vom Ansitz multipliziert mit 1 MOA wirkt sich weniger dramatisch aus als ein Fehler auf der Pirsch (eben bei schlechterer Auflage) multipliziert mit 3 MOA...
Aber wir sind inhaltlich beieinander!
Du musst in maximal addieren, nicht multiplizieren
 
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28 Jun 2018
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Zum Thema Stand versus Jagd:
Ich empfehle allen Jägern unbedingt die Erprobung des Gewehrriemens als Schießriemen.
Nichts hat bei mir zu ähnlich guten Ergebnissen geführt wie die genannte Hilfe.

Wird zusätzlich zur Vorderschaftauflage oder zum Zweibein der Riemen straff
um die Hand geschlungen und gerade nach hinten gezogen, werden die Scheiben
bald sehr erstaunliche Ergebnisse zeigen.

Die Verwendung des Riemens benötigt Übung und eine korrekte Ausführung.
Ist die richtige Handhabung erkannt, sollte natürlich -wie bei jedem Schuß-
auf Wiederholbarkeit in der Ausführung geachtet werden.

Darauf können dann in den folgenden Übungen Varianten aufgebaut werden.
So hatte ich nach etwas über drei Monden -vielleicht 15 Sitzungen-
eine sehr gute Option, vor allem auf weniger bekannten Einrichtungen.

Die Büchse sollte allerdings einen recht steifen Schaft aufweisen.
Der originale TIKKA-Schaft zeigte bei linksseitiger Montage des Riemens
eine Abweichung von etwa 20-25mm links, bei Montage unter dem Vorderschaft
keine relevante Abweichung.

Geschossen wurde:
Sitzend, beide Ellbogen aufgelegt, Hinterschaft frei, vom lederbewehrtem Bock, und
Liegend, beide Ellbogen aufgelegt, Hinterschaft frei, vom Harris-Zweibein.

Die Präzision ist mit der richtigen Übung erstaunlich, und der Mehrwert immens.

Als Lektüre empfehle ich
Nathan Foster / Terminal Ballistics Research / Hold that Forend!
Leider nur in englischer Sprache- aber selbst die Bilder dürften einen
Eindruck vermitteln, was ich meine...

Zur Streuung:
Ja, auch diese Übung macht mit der 0.15mRad-Büchse mehr Schbass als mit
der in #1 vorgestellten Mühle.
(Was soll eigentlich dieser MOA-Kram? Denkt hier wirklich einer in Minuten?
Na gut, außer Zeilinger?)


derTschud
 
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Die Cracks hier, die ihre super Schussbilder einstellen und sich selbst auf die Schulter klopfen,
zeigt doch mal die Schussbilder wo ihr beschixxen geschossen habt. Stellt natürlich keiner ein,
wo kämen wir denn hin, mal zuzugeben dass man nicht immer DER Supermann im Schießen ist, der man gerne sein möchte. Manchmal TOP und eben manchmal FLOP. Und manchmal nagt das am Schützenego, aber zugeben……? Nie.
 
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Gerade für/bei Nachsuchen wären mir 50cm Streukreis etwas viel oder? Ich stelle mir dabei den annehmenden Keiler vor der von vorne spitz betrachtet auch schon recht schmal ist...

Die 50cm gelten ja auf 100 Meter. Der ist dann ja sehr entgegenkommend, da wird die Zielfläche schnell größer ;-)

Was soll eigentlich dieser MOA-Kram? Denkt hier wirklich einer in Minuten?

Du empfiehlst internationale Quellen und regst dich im selben Post darüber auf das die Leute internationale Einheiten verwenden ?
 

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