Jagdliche Prüfungen = Sport?

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Leider lese ich hier vermehrt das jagdliche Prüfungen vor allem Feldprüfungen, das führen von englischen Vorstehern oft als Sport bezeichnet wird. Warum wird ein solcher Groll gegen Prüfungen und vorallem Hunde die eine gute Prüfungslaufbahn zeigen gehegt?
 
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Warum ist die Bezeichnung "Sport" in diesem Fall abwertend gemeint? Was hat sie mit "Groll" zu tun? Ich verstehs noch nicht.
 

z/7

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Warum wird ein solcher Groll gegen Prüfungen und vorallem Hunde die eine gute Prüfungslaufbahn zeigen gehegt?
Ich würde es nicht als Groll bezeichnen. Es wird kritisch gesehen, wenn der jagdliche Einsatz hinter der Prüfungslaufbahn eindeutig zurücksteht.

Wir führen Hunde letzten Endes nicht aus Selbstzweck, sondern weil sie eine Aufgabe erfüllen sollen. Dafür sind Prüfungen eine wichtige Vorbereitung, aber auch nicht mehr, und sollten daher nicht überbewertet werden.

Mit einem ausschließlichen Fokus auf Prüfungen gehen jagdliche Aspekte unter und es besteht die Gefahr, daß das Ergebnis von vielem Üben keine jagdliche Brauchbarkeit mehr ist. Der Hund kann dann zwar toll gewisse Prüfungsaufgaben erfüllen, aber im jagdlichen Einsatz versagt er. Das ist nicht Sinn und Zweck der Veranstaltung.
 
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Ich würde es nicht als Groll bezeichnen. Es wird kritisch gesehen, wenn der jagdliche Einsatz hinter der Prüfungslaufbahn eindeutig zurücksteht.

Wir führen Hunde letzten Endes nicht aus Selbstzweck, sondern weil sie eine Aufgabe erfüllen sollen. Dafür sind Prüfungen eine wichtige Vorbereitung, aber auch nicht mehr, und sollten daher nicht überbewertet werden.

Mit einem ausschließlichen Fokus auf Prüfungen gehen jagdliche Aspekte unter und es besteht die Gefahr, daß das Ergebnis von vielem Üben keine jagdliche Brauchbarkeit mehr ist. Der Hund kann dann zwar toll gewisse Prüfungsaufgaben erfüllen, aber im jagdlichen Einsatz versagt er. Das ist nicht Sinn und Zweck der Veranstaltung.
Da gebe ich dir recht, aber wenn ich mir Hunde ansehe die das ganze Jahr zB auf Field Trials oder Großer Suche geführt werden. Sehe ich zB meist besser abgeführte Hunde als auf vielen Jagden oder eben bei Hunden die schnell bis zur VGP geführt werden
 
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z/7

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Das ist doch schön. Das eine muß das andere ja nicht ausschließen, im Gegenteil.

Wie so oft im Leben sind es eher falsche Erwartungen, die etwas zum Problem werden lassen, als die Situation an sich. Wenn ein Hund sowohl auf Jagd als auch auf Prüfungen geführt wird, wird er auch beides können. Nur, wenn man von einem Hund, der nur Prüfungen kennt, von jetzt auf gleich jagdliche Höhenflüge erwartet, kann man u.U. auf die Nase fallen.

Daß Hunde mangelhaft ausgebildet eingesetzt werden, würd ich erstmal nicht darauf zurückführen, daß Prüfungen per se als "Sport" abgetan werden. Das ist imho eher einer allgemeinen menschlichen Untugend zuzuschreiben, gemeinhin als "Faulheit" bezeichnet. Prüfungen als Sport zu bezeichnen wäre in dem Zusammenhang mehr eine billige Ausrede denn wohlerwogene Überzeugung.
 
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Da gebe ich dir recht, aber wenn ich mir Hunde ansehe die das ganze Jahr zB auf Field Trials oder Großer Suche geführt werden. Sehe ich zB meist besser abgeführte Hunde als auf vielen Jagden oder eben bei Hunden die schnell bis zur VGP geführt werden

Da muss der Führer und der Hund aber schon ein bisschen was können, wenn er "schnell" durch die VGP geführt wird.

Hab auch schon im zweiten Jahr Hunde durch die VGP, mit denen konntest dann aber auch jagen gehen.
 
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Wieviele jagdlich gute Pointer, Setter, Retriever, Teckel gibt es? Nicht mehr viele, auch nicht in den Field-Triallinien.

Warum ist dem so? Weil jagdlich notwendige Eigenschaften verloren gehen, da sie prüfungstechnisch nicht relevant sind. Außerdem geht es dann vorwiegend um Geld und Ehre, daß hat der Jagd noch nie gut getan.
 
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Die typischen Field Trials der Retriever sind aber durchaus - in Deutschland - (bekennend) Hundesport und werden doch, als Fortsetzung der Dummy Prüfungen, auch zu einem guten Maße von Menschinnen ohne Jagdschein (oder nur mit Jagdschein zum Zweck der Legitimation) geführt. Täusche ich mich da so sehr?

Die Field Trials würde ich nicht zwingend in die Art von Prüfungen sortieren, die ich mit jagdlicher Ausbildung und Prüfung assoziiere.


Grosso
 
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Die typischen Field Trials der Retriever sind aber durchaus - in Deutschland - (bekennend) Hundesport und werden doch, als Fortsetzung der Dummy Prüfungen, auch zu einem guten Maße von Menschinnen ohne Jagdschein (oder nur mit Jagdschein zum Zweck der Legitimation) geführt. Täusche ich mich da so sehr?

Die Field Trials würde ich nicht zwingend in die Art von Prüfungen sortieren, die ich mit jagdlicher Ausbildung und Prüfung assoziiere.


Grosso
Es tut mir leid ich meine keine Retriever trials. Sondern die der vorstehlager.
 
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Wieviele jagdlich gute Pointer, Setter, Retriever, Teckel gibt es? Nicht mehr viele, auch nicht in den Field-Triallinien.

Warum ist dem so? Weil jagdlich notwendige Eigenschaften verloren gehen, da sie prüfungstechnisch nicht relevant sind. Außerdem geht es dann vorwiegend um Geld und Ehre, daß hat der Jagd noch nie gut getan.
Also ich kenne sehr viele gerade Engländer. Die trotz grandioser Prüfungslaufbahn unter dem Vogel bzw jagdlich geführt werden. Gott sei dank besteht die Welt jagdlich nicht nur aus Deutschland.

Jetzt gerade wieder sehr viele gute Hunde in Italien auf einer der größten Wachtelsuchen gesehen.
 

z/7

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Aha. Jetzt kommen wir der Sache schon näher.
Das Problem scheint eher ein semantisches und betrifft weniger den Hund und seine Führung an sich als das Verhältnis des Jägers zu seiner Beschäftigung.

Ein deutscher Jäger wird die Jagd nie als Sport sehen, auch nicht im besten Sinne dieses Wortes. Der Hund wird dementsprechend selten auf Leistung in einer Sparte optimiert, wenn überhaupt wäre er mit einem Zehnkämpfer zu vergleichen. Aber da Jagd hier kein Sport ist, sind solche Vergleiche nicht zielführend.

Man kann über die Qualität der jagdlichen Hundeführung klagen, aber Vergleiche mit ausgesprochenen Spezialisten auf elitären Veranstaltungen werden dem deutschen Vollgebrauchshund schlicht nicht gerecht. Der Jagdorganisator in der Breite muß mit dem arbeiten, was zur Verfügung steht.
 
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Denke man muss hier auch etwas Differenzieren was die Prüfungen angeht. z. B. Field Trails sind schon speziell.
Nehm ich meinen Hund mit raus und führ Ihn bis zur VGP durch, dann hat man m. E. schon eine ziemlich gute jagdliche Grundlage. Abner natürlich noch keinen 7 jährigen Vollprofi mit ewig Erfahrung.
Geht der Hund bis zur VGP nicht mit auf Jagd, dann fehlt Ihn was.
Und geh ich mit dem Hund nur jagen und führ Ihn nicht ordentlich bis zur VGP durch.... dann fehlt es meist auch irgendwo. Auch wenn die Besitzer sich das meist nicht eingestehen wollen. Kein Gehorsam am Wild, ..."Enten bringt er meistens", "Wasser mag er nicht so", "einfache Nachsuchen macht er meist", "weiß nicht ob er auch Fuchs bringt"...
 
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Die typischen Field Trials der Retriever sind aber durchaus - in Deutschland - (bekennend) Hundesport und werden doch, als Fortsetzung der Dummy Prüfungen, auch zu einem guten Maße von Menschinnen ohne Jagdschein (oder nur mit Jagdschein zum Zweck der Legitimation) geführt. Täusche ich mich da so sehr?

Die Field Trials würde ich nicht zwingend in die Art von Prüfungen sortieren, die ich mit jagdlicher Ausbildung und Prüfung assoziiere.


Grosso
Wird im Setter und Pointerlager genauso gemacht.
 

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