Ich meine nichts von dem, was Du über mich schreibst. Ich schreibe nicht geringschätzig, sondern habe nur angemerkt wie die Realität außerhalb bescheuerter Funktionärsideologien tatsächlich ist, wenn man mit ehrlichen Menschen redet. Ein Richter, der kein Amt hat ist natürlich nicht Funktionär.
Du kannst ja eine andere Meinung haben, aber dass Du mich partout falsch verstehen willst, bringt Dich natürlich in die Ecke der Ideologen aus meiner Empfindung heraus. Mein Anspruch ist es nicht, ein ganz großer Nachsuchenführer zu werden. Ich habe mich für den BGS entschieden, weil mich sonst nichts anderes an jagdlicher Hundearbeit interessiert. Er soll ein sozialverträgliches Wesen werden und die Ausbildung machen. Anschließend biete ich eine Dienstleistung an, die dem Revierinhaber im Prinzip nix kostet. Wenn ich drei Landkreisen nicht mindestens zehn Einsätze p.a. zusammen kommen zuzügl. ein paar Drückjagden, würde mich das schon sehr wundern. Seit ich mein Hunderl habe, bin ich von einigen Jägern angesprochen worden, die prinzipiell Interesse hätten oder selbst keinen Hund führen. Jetzt soll erst mal ein sozialverträglicher Jagdhund aus ihm werden. Der Rest wird sich mit der Zeit finden. Außerdem habe ich den Eindruck, dass Du vergisst woher der BGS eigentlich kommt. Diese Rasse wurde früher von Förstern und Berufsjägern im Gebirge abgeführt bzw. fürs Gebirge gezüchtet. Da gab es die extrem vielen Nachsuchen normalerweise nicht. Die hohe Zahl an Nachsuchen über die man jetzt ein Gespann definiert, ist eine Erscheinung der Neuzeit aufgrund der veränderten Jagdpraktiken und der rasant steigenden SW-Bestände. Das heißt aber nicht, dass der BGS mit zehn, zwanzig oder dreißig Nachsuchen unterfordert ist. Einen solchen Quatsch lasse ich mir von dem ein oder anderen postmodernen Funktionärskasper gar nicht erst einreden. Solche Behauptungen oder Ideologien entbehren jeglicher fundierten wissenschaftlichen bzw. empirischen Grundlage. Wenn natürlich jemand blos mal drei Nachsuchen macht und ansonsten mit dem Hund aus Zeitmangel oder Bequemlichkeit nix tut (Fährten treten, sonstige Nasenarbeit), dann verkümmern vielleicht die Eigenschaften und dann ists schade um den Hund.
Hat das Gespann bei den Leuten Erfolg, reden die drüber. Aus zwei Nachsuchen werden vier, dann sechs oder acht usw. usf. Man braucht einen gewissen Start für die Ausbildung und denn hat oder bekommt man normalerweise schon, wenn man nicht als Eigenbrötler lebt. Ein neuer HF ist im Prinzip wie ein Jungjäger. Er muss halt fragen, wenn er in mehreren Revieren suchen will. Da wird es Affen und prinzipielle Neinsager geben und etwas höher Entwickelte, die dem Wunsch aufgeschlossen gegenüber stehen.
Ansonsten ist es nicht mein Ziel, in der Saison jeden zweiten Tag aus dem Bett geklingelt zu werden. Ich möchte frühmorgens auch noch selber jagen gehen, anstatt nur noch anderer Leute Schlumpschüsse nachzusuchen. Es reicht mir, wenn ich eines Tages einen gewissen Stamm beieinander habe, den ich gerne und zuverlässig betreuen kann. Und wie Du schon richtig angemerkt hast, wird ein Greenhorn die Nachsuchenwelt ohnehin nicht retten.
Was sollen also solche Debatten? Das sind typisch dämliche Funktionärsblasen nach dem Prinzip, wenn du mir nicht mindestens 99 Nachsuchen mit Siegel und Unterschrift im Voraus nachweisen kannst, bekommst du von mir keinen Hund. Das sind Affen, verstehst Du AFFEN!!! Auf der anderen Seite fehlts an allen Ecken und Enden an Nachwuchs. Unter Euch Richtern herrscht Mangel, ein großer Teil ist zwischen 60 und Verwesung, aber die Affen (natürlich nicht überall Affen, aber doch in scheinbar durchsetzungsfähiger Stärke) leisten sich eine Arroganz gegenüber interessierten Leuten, die ist wirklich sensationell. Aber gut, mir geht das alles jetzt am A.. vorbei. Ich habe meine Heimat gefunden und bin mehr als zufrieden.
Das abschließend nochmal ausführlicher, weil Du Richter bist und ich deshalb die Hoffnung noch nicht aufgegeben habe dass Du zumindest halbwegs verstehst,
was ich will und was nicht.