Jagdlicher Einsatz .222 Remington

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Ich hab schon sehr lange eine schöne BBF in 222 und 12-70.

Jagdlich hab ich die noch nie geführt, denn Sauen können nun einmal immer kommen, mein jagdliches Minimalkaliber war bisher 308.

Allerdings bin ich nun in ein Revier eingeladen, in dem Sauen sehr selten sind.

Mit der 222 schieße ich (Hornady 50 Grains Teilmantel Fabrikmunition) auf eine Fläche, die kleiner als ein Daumennagel ist.

Weite Schüsse sind nicht zu erwarten.

Wer nutzt die 222 schon länger jagdlich?

Wenn ich sauber hinter das Blatt schieße, ist dann bei solchen weichen TM sehr viel Entwertung zu erwarten? Fluchtstrecke?

Ich ringe da noch mit mir,
 
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In welchem Bundesland jagst Du denn? In RLP bspw. kannst Du Frischlinge mit der .222 Rem. bejagen.
 
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Sogar mit der Hornet, was Schwachsinn ist.

Meine Frage ist halt: Ist es praktisch sinnvoll, Rehwild mit der 222 zu schießen oder soll ich das lieber lassen?

Ich hab mit der 223 schon Füchse geschossen, aber Schalenwild nie unter 308 ...
 
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Hallo,

mein Vater hatte die .222Rem. mal ´ne Zeit lang geführt, in einem Remingtonrepetierer Modell 7-tralala aus den späten 70ern.
Wenn man sich bei Rehwild, v.a. in der Winterdecke, auf Schußentfernungen von max. 120-130m beschränkt, geht´s. Auf Schußentfernungen unter 50/60m mit den rel. dünnwandigen TM-Geschossen natürl. höhere Entwertung als .308 oder 8x57 mit kompakten Geschosse. Als Fuchspatrone bis 200m allerdings erste Sahne, wenn die Waffe (Verarbeitung, Abzug, ZF) mitspielt. Hatte die von meinem Vater nicht. Im Vergleich zur Krico 600 mit Exportschaft (würde heute als Semi-Match-Schaft bezeichnet werden) seines Kumpels im selben Kaliber deutl. schlechtere Schußergebnisse (beide mit spezielle für die jeweilige Waffe geladene Muni). Da die Remy sehr laut war, also nicht vom Schußgeräusch, sondern vom geklapper der miserablen Verarbeitung, hatte er sie nach ein paar Jahren wieder verkauft.
Ergo: .222Rem. ausreichende Rehwildpatrone für Schußentfernungen von 50-130m. Sollte es weitergehen, entweder auf Rehwild den Finger gerade lassen, oder die stärkeren .222Rem.Mag., 5,6x50(R)Mag. evtl. auch 5,6x57(R) schießen. Dem Nichtwiederlader bliebe da nur die im Vergleich zur .222Rem. etwas stärkere .223Rem., die .22-250Rem. oder schon die .243Win.
Von zu harten Geschosse würde ich abstand nehmen. Die haben zwar auf den weiteren Entfernungen mehr Tiefenwirkung, aber durch die geringe Energie der kleinen .222 werden die da nicht genug aufmachen (Vollmantel-Effekt).
Bei Geschosse >55grs./3,6g wird a) der Drall und/oder b) der geringe Pulverraum der .222Rem. nicht mitspielen.
Wie gesagt, nix gegen die .222Rem. Für mich immer noch eine hervorragende US-Patronenkonstruktion (neben .222Rem.Mag., .308Win. und .35Whelen die beste???), aber man sollte ihre deutl. vorhandenen Grenzen kennen. Hält man sich an die, hat man eine sehr gute NW-Patrone.

Grüße
Sirius
 
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Werter Streichelzoo-

Einer der hiesigen Wirte schwört auf die SAKO Gamehead 55gr,
flucht aber über die SAKO Gamehead 50gr.

Ob das ausschließlich an der geringeren Geschwindigkeit liegt,
oder ob die schwerere Version tatsächlich stärker gemantelt ist,
kann der gute Mann aber nicht mit Sicherheit sagen...

Oh: Erlegungen selten über 75m.


derTschud
 
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Ich führe die 222 gelegentlich auf Rehwild allerdings dann mit dem 4g Halbspitz von Norma, damit habe ich recht gute Erfahrungen gemacht. Versulzung nicht schlimmer als mit der 308 mit Teilmantel. Fluchtstrecken bisher maximal 40m bei Schuss hinters Blatt. Hatte aber auch schon Stücke, die einfach umgefallen sind.
Da bei uns aber immer öfter Sauen vorkommen, kommt die 222 jetzt seltener mit. Dafür wird sie aber auf Fuchs regelmäßig mit Erfolg geführt.

Waidmannsheil
MacKnife
 
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Moin,
ich schieße die SAKO in 55 gr aus einer Heym BBF, eingeschossen auf 100 m mit 3 cm Hochschuß.
Damit lange ich bis auf <150 - 180 Meter entspannt hin.

Bei Entfernungen bis 80 / 100 m habe ich auf den Rippen und Blättern der von mir geschossenen Rehe erhebliche Einblutungen sowie Versulzungen festgestellt. Lange ich weiter hinaus, nehmen die aber deutlich ab.
Die Fluchtstrecken waren marginal, selten mehr als 20/30 Meter. Ausnahmen sind Schüsse unter ca. 50 Meter, da können die Strecken weiter sein. Dazu kann ich allerdings nicht viel sagen, da das nur wenige Male vorkam.
Ich bemühe mich, wenn möglich etwas tief hinter dem Vorderlauf abzukommen. Zwei oder drei Rehe habe ich hoch hinters Blatt geschossen, das mache ich garantiert nicht mehr, die Rücken waren ziemlich hin.
Insgesamt habe ich mit dem Kanönchen etwa 80 bis 120 Stück Rehwild erlegt, daher schätze ich, dass meine Aussagen für die Patrone, meine BBF und mich einigermaßen repräsentativ sind.
 
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Ich selbst hab nur ein einziges Reh mit der .222 erlegt , da sehr hämatomisertes Ergebnis . Dafür aber schon für einige Kumpels im Bereich von mehreren 100 Schuss geladen mit Sierra 55grs. SMP (geht besser in 14"Drall) und da wiederum sehr zufriedene Rückmeldungen . Hornady wäre mir zu weich .
 
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bei 3,2g TM ist kein Ausschuss zu erwarten! Das Geschoss wird sich wohl in die Atome zerlegen und nur der Geschoßmantelboden übrig bleiben.
Für Rehwild bei gutem Treffer mit sicherer Wirkung, wenns nicht so ganz 100% ist kann es zu Problemen kommen die bei einer 308 keine wären.
Ich habe 3,2TM aus der 5,6 auf Rehwild verwendet und verwende nun ein 3,2gBarnes TTSX.
Um denen zuvor zu kommen die jetzt sagen "JAAAA, die 5,6..." NEIN, ich habe und wollte nicht die schwerere und für Rehwild bessere 4,1g TM Patrone verwenden sondern bin gleich zu Bleifrei gewechselt! Und NEIN die 5,6 ist nicht viel schneller als die .222 und NEIN, auch angeblich gebondete TM Geschosse machten keinen Ausschuss sondern zerlegten sich vollständig.

Mit .222 oder 5,6 und 3,2TM Geschoss würde ich heute nur noch auf nahe Entfernung (bis ca. 100m) bei absolut sicheren Verhältnissen auf Rehwild schießen.

Über Hämatome mache ich mir überhaupt keine Birne! Die hast manchmal und manchmal nicht. Und wenn...ist eben so. Ich kann die ja nicht totstreicheln. Die Rippen sind eh fürn Hund wenn überhaupt. Ich schieße auch normalerweise voll auf das Blatt damit die am Anschuß liegen, da ist mir ´n Hämatom dann eh Wumpe.

Mit dem TTSX sind Wirkung und Ausschuss sicher. Wenn irgendwas nicht optimal ist z.b. langes Gras oder steht nicht 100% Breit oder so, dann wähle ich den anderen Abzug und die 9,3 macht den Job. z.b. stand dieses Jahr ein laufkranker Bock hinter Zaun und Binsen und es war in der Dämmerung nicht sicher auszuschließen ob da nicht vielleicht doch was im Weg wär...da hätte ich mit der .222 oder 5,6 Bedenken.
 
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Wenn jemand einen Küchenhasen braucht, schieße ich den mit der .222 bis 80 Meter auf's Haupt. Zum Ansitz nur > 7,62 mm
 
G

Gelöschtes Mitglied 21941

Guest
Ich führe ne BBF 222 & 12/76.
Mit Sako Gamehead.
Das Teil wurde schon zig Füchsen zum Verhängnis & egal ob 45 oder 140m: Die Präzision spricht für sich. Ich bin von dem Kaliber schwer begeistert.


Rehe hab ich damit leider mangels gutem Posing der gehörnen noch keine erlegen können. Wäre zuviel Risiko dabei gewesen auf 130m nen schräg stehende Jährling zu beschiessen.
Ein Jägerkumpel von mir spricht bezgl. des Kalibers von einer Lotterie was Hämatome angeht. Er habe rund 10 Rehe mit dem Kaliber erlegt & manchmal haste, manchmal nicht.

Auf Raubwild mit Chance auf Reh & Frilli: Ich „riskiers“ immer wieder 👍🏻
Aber auch hier gilt: Das Kaliber hat seine Grenzen & die musst du beachten.
 
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bei 3,2g TM ist kein Ausschuss zu erwarten! Das Geschoss wird sich wohl in die Atome zerlegen und nur der Geschoßmantelboden übrig bleiben.
Eine Aussage, die ich nicht bestätigen kann. Ein paar Rehe habe ich in den letzten Jahrzehnten mit der 222 auch schon erlegt, meist mit dem 50 gr NBT. Stücke ohne Ausschuss? - Fehlanzeige ! Winkelschüsse auf Rehwild mit der 222 stehen bei mir nicht auf der Agenda.
Und selbst aus der 22-250 liefert das 50 gr NBT sicheren Ausschuss. Mein Zielpunkt liegt aber regelmäßig auf der Kammer, Knochentreffer liefern immer größeren Schaden …...

WTO
 
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Ich hatte früher auch oft eine .222 dabei wenn es, so wie jetzt, auf Jungfuchs und Gelegenheitsrehe geht.
Auf Grund von immer mehr Zweifeln durch nicht ganz perfekte Ergebnisse blieb der Finger bei Rehwild immer öfter gerade.
Und damals war auch die Schwarzwildpopulation viel geringer.
Jetzt nehme ich die 6,5 oder die 7x57R und die Ergebnisse sind durchweg besser.
Die 222 nutze ich eigentlich nur noch am Stand.
 
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Ich hab ab Oktober eigentlich meistens den Bergstutzen mit .308 und .222 dabei. Die .222 schieße ich in Norma 4,0 TM. Auf Rehwild nutze ich sie sehr selten, da die Hämatome schon ordentlich sind. Auf Dachs, Fuchs und Waschbär ist sie aber top und sollte es da wirklich mal zu einer unzulänglichen Wirkung kommen, geht halt die .308 hinterher...
 
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Mein Vater (und Ich) haben mit der .222 Rem und 3,24gr TM Rundkopf mindestens 200 Reh erlegt, die wir alle selbst vermarktet haben, und wenn die Hämatome ein Problem wären oder schlimmer als mit der 7x57 oder 8x57 hätten wir das zügig gewechselt. Die größten Probleme hatten wir mit der 6,5x57 und die wurde bald aussortiert....
 

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