Jagdmesser in der Praxis

S

scaver

Guest
Ihr müsst jetzt den Tamahaganeschmelzprozess nicht in den Himmel loben. Die Japaner mussten aus minderwertigem Eisensand umständlich Schmiedematerial gewinnen um daraus erstaulich gute Schwerter zu schmieden. Die Schwerter der Ritter Eurpas waren deutlich hochwertiger im Stahl. Es gibt Jagdmesser aus dem Material. Quelle: arizonacustomknives.

9556.jpg


Bewundernswert alleine ist die hohe handwerkliche Kunst und Können, aus diesem minderwertigen, unergiebigen Rohstoff solch tolle Waffen zu schmieden.
sca
 
Y

Yumitori

Guest
Zum Gruße,
mal etwas Grundsätzliches aus meiner tiefen Überzeugung:
@scaver - hat es schon richtig beschrieben - und genau d a s ist es, was die Seele eines handgemachten Produktes ausmacht.
Natürlich geht es per CNC-Maschine genau so gut, aber weniger individuell, weil eben i m m e r das Gleiche rauskommt, vielleicht sogar Dasselbe...
Dies gilt für Messer wie für Schusswaffen.
Die Qualität mag vielleicht sogar per Computer besser sein, wer weiß.....
Eines dieser maschinell hergestellten Messer mit computergesteuert hergestellter Klinge sollte mein Herz besonders erfreuen - doch welche Enttäuschung, die Klinge war auf einer Seite deutlich wellig, man konnte es sehen und fühlen.
Klar, ein Montagsprodukt, sicher - habe ich bei keinem meiner handgemachten Stücke bisher erlebt - und ist mir deshalb gerne ein paar Euro mehr wert.
All jenen, die mit Messern umgehen müssen, wollen und erst recht jenen, die Schneidlinge sammeln wünsche ich ein gutes, erfolgreiches und gesundes Jahr 2019 mit im weitesten Sinne viel Waidmannsheil ;).
 
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29 Okt 2013
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157
Die japanische Schwertschmiedekust ist schon wirklich beeindruckend, besonders, wenn man beachtet, aus was für Grundmaterial dieser Stahl hergestellt wurde.
Da hatten es die Europäer leichter, da der Rohstoff deutlich bessere Qualität hatte.
Ich denke, ein Katana sollte aus Tamahagane hergestellt sein, darin liegt der Reiz dieser Waffen.
Ein Katana aus 80CrV2 ist so langweilig wie ein Oakshott X aus 420er ;)
Aber Tamahagane ist auch nicht der Superstahl, er entspricht in etwa unserem C-100 oder dem aktuellen japanischen weissen Papier Stahl (Shirogami), dieser ermöglicht eine SEHR feine Schneide, sonderlich lange hält diese jedoch nicht, da sind legierte Werkzeugstähle deutlich überlegen. Für ein Küchenmesser ist sowas klasse, da sehr hart und fein, als Jagdmesser - da gibt es besseres.
Das Tamahagane kostet für ein kleines Messer (100gr) etwa so 60,-€ da bekommt man einen porösen Klumpen, den man dann ausschmieden muss, dabei geht SEEEEHR VIEL Material verloren.

Tamahagane macht also nur aus nostalgischen oder traditionellen Gründen einen Sinn.

Ich habe ein grosses Stück Suminagashi Stahl, das ist eine Art San Mai, also zwei unterschiedliche Stahlsorten in Schichten verschweisst (in diesem Falle 22 Schichten) mit einem Kern aus Shirogami, also der modernen Version von Tamahagane, ich werde mal in diesem Jahr eine Klinge daraus fertigen und berichte dann.

Viele Grüsse
Nico
 

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