Jagdmöglichkeit bei den Bayerischen Staatsforsten

Registriert
14 Apr 2018
Beiträge
1.125
Setz einen schönen Brief oder email auf, in dem du beschreibst, was du für ein Held bist und alles leisten kannst und bitte ganz höflich um einen "Prischbezirk".

..."gehe gern einmal im Monat am Wochenende auf kapitale Trophenträger" und "habe den Rehwildhegepreis in Gold des DJV errungen" kommt dabei eher weniger gut an...

Also eine solche Email habe ich nach Landsberg geschrieben, daraufhin habe ich keine Antwort bekommen. Bei mir ist also als nächstes Telefon angesagt.

Gruß Concolor
 
G

Gelöschtes Mitglied 18527

Guest
Ich habe bereits einige (wenige) Erfahrungen mit den BaySF sammeln können und möchte Dir hier kurz berichten.
Kurz und knapp: Als Jungjäger der noch einiges lernen möchte würde ich es Dir nicht empfehlen.

Du hast ja bereits gesagt dass Du noch jagdliche Erfahrung sammeln möchtest. Und wie Du bereits vermutet hast bist Du da relativ auf Dich allein gestellt.
Ich hatte mich vor etwa 2 Jahren um einen Pirschbezirk beworben und hätte diesen nach Vorstellungsgespräch und Revierbefahrung auch bekommen können. Es handelte sich um einen 60ha großen Bezirk, also sehr überschaubar. 6 Rehe hätte ich pro Saison bringen müssen.

Nun hast Du aber bei einem Pirschbezirk beim BaySF Besonderheiten:
- Jagdruhe von Jan-Mai, Du kannst/darfst dann einfach nicht jagen. Und das ist eben die beste Zeit für Schwarzwild. Wobei es Die auch nicht wirklich interessiert ob und wieviele Sauen Du erlegst. Rehwild ist das einzige was zählt. Da hast du dann aber auch komplett freie Büchse was Rehwild betrifft.
- Du musst Dir keine Gedanken um Zerwirkmöglichkeiten machen. Dir steht (wenn das der Normalfall ist) ein komplett ausgestatteter und zertifizierter Zerwirkraum zur Verfügung. Komplett mit Rohrbahn, großem Kühlraum, fliessend Wasser, etc.
- Du bist, wie du schon sagtest, auf Dich allein gestellt.
Ich hatte zum Beispiel gefragt wie es denn aussieht wenn ich da mal Unterstützung benötige, zum Beispiel Nachsuche auf SW o.ä. Darauf hin wurde mir vom Förster gesagt dass er keine gesteigerte Lust hätte da jetzt nachts zu mir raus zu fahren (Was ich ja auch irgendwie verstehen kann)
- Du bist alleine unterwegs. Du wirst da kaum jemanden haben von dem Du dir etwas abschauen kannst. Du wirst Dir quasi alles selbst beibringen müssen (Trial and Error)
- Je nach dem wie fleissig oder geschäftig deine anderen Begeher um Dich herum sind kannst Du einfach Pech haben dass Du auf Deinem kleinen Bezirk in einem Reh-Vakuum bist und einfach nichts siehst weil alles bei denen schon aufs Kreuz gelegt wird. (Wurde mir so auch mitgeteilt)
- Material für neue Ansitzeinrichtungen wird Dir (zumindest wo ich war war das der Fall) von den Staatsforsten zur Verfügung gestellt. (eigentlich ein Vorteil)
Bauen musst Du die Dinger selbst, Du bekommst nur das Material. (Was ohne jegliche Vorerfahrung sicher auch nicht ganz so einfach ist)
-> Meine 60 ha wären komplett unmöbliert gewesen (da der vorherige Begeher auf einen größeren Bezirk wechselt und alles mitnimmt). Man hätte mir das Material für 6 überdachte Drückjagdböcke zur Verfügung gestellt.

Wenn Du das machst musst Du Dich, als Jungjäger, auf jeden Fall mit deinen Nachbarn bekannt machen und gut stellen, evtl. kannst Du dann von denen etwas abschauen.

Aber alles in allem würde es als Jungjäger nicht empfehlen.
Was mir da am meisten fehlen würde ist der Zusammehalt zwischen den Jägern in einem regulären Revier, der ist wohl zwar nicht immer der Normalfall aber ich kenne es nicht anders. Ich kann mir nicht vorstellen dass dort eine Geselligkeit herrscht wie es jetzt zum Beispiel bei uns im Revier der Fall ist.

Wichtig ist hierbei dass ich nur über die Erfahrungen welche ich gemacht habe berichten kann, die sind natürlich überschaubar weil ich dort eben nicht jage. Kann sein dass andere ganz andere Erfahrungen gemacht haben. Also mit Vorsicht zu genießen und sollte nicht als genereller Maßstab für den BaySF dienen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
3 Jun 2018
Beiträge
15
Ich habe bereits einige (wenige) Erfahrungen mit den BaySF sammeln können und möchte Dir hier kurz berichten.
Kurz und knapp: Als Jungjäger der noch einiges lernen möchte würde ich es Dir nicht empfehlen.

Du hast ja bereits gesagt dass Du noch jagdliche Erfahrung sammeln möchtest. Und wie Du bereits vermutet hast bist Du da relativ auf Dich allein gestellt.
Ich hatte mich vor etwa 2 Jahren um einen Pirschbezirk beworben und hätte diesen nach Vorstellungsgespräch und Revierbefahrung auch bekommen können. Es handelte sich um einen 60ha großen Bezirk, also sehr überschaubar. 6 Rehe hätte ich pro Saison bringen müssen.

Nun hast Du aber bei einem Pirschbezirk beim BaySF Besonderheiten:
- Jagdruhe von Jan-Mai, Du kannst/darfst dann einfach nicht jagen. Und das ist eben die beste Zeit für Schwarzwild. Wobei es Die auch nicht wirklich interessiert ob und wieviele Sauen Du erlegst. Rehwild ist das einzige was zählt. Da hast du dann aber auch komplett freie Büchse was Rehwild betrifft.
- Du musst Dir keine Gedanken um Zerwirkmöglichkeiten machen. Dir steht (wenn das der Normalfall ist) ein komplett ausgestatteter und zertifizierter Zerwirkraum zur Verfügung. Komplett mit Rohrbahn, großem Kühlraum, fliessend Wasser, etc.
- Du bist, wie du schon sagtest, auf Dich allein gestellt.
Ich hatte zum Beispiel gefragt wie es denn aussieht wenn ich da mal Unterstützung benötige, zum Beispiel Nachsuche auf SW o.ä. Darauf hin wurde mir vom Förster gesagt dass er keine gesteigerte Lust hätte da jetzt nachts zu mir raus zu fahren (Was ich ja auch irgendwie verstehen kann)
- Du bist alleine unterwegs. Du wirst da kaum jemanden haben von dem Du dir etwas abschauen kannst. Du wirst Dir quasi alles selbst beibringen müssen (Trial and Error)
- Je nach dem wie fleissig oder geschäftig deine anderen Begeher um Dich herum sind kannst Du einfach Pech haben dass Du auf Deinem kleinen Bezirk in einem Reh-Vakuum bist und einfach nichts siehst weil alles bei denen schon aufs Kreuz gelegt wird. (Wurde mir so auch mitgeteilt)
- Material für neue Ansitzeinrichtungen wird Dir (zumindest wo ich war war das der Fall) von den Staatsforsten zur Verfügung gestellt. (eigentlich ein Vorteil)
Bauen musst Du die Dinger selbst, Du bekommst nur das Material. (Was ohne jegliche Vorerfahrung sicher auch nicht ganz so einfach ist)
-> Meine 60 ha wären komplett unmöbliert gewesen (da der vorherige Begeher auf einen größeren Bezirk wechselt und alles mitnimmt). Man hätte mir das Material für 6 überdachte Drückjagdböcke zur Verfügung gestellt.

Wenn Du das machst musst Du Dich, als Jungjäger, auf jeden Fall mit deinen Nachbarn bekannt machen und gut stellen, evtl. kannst Du dann von denen etwas abschauen.

Aber alles in allem würde es als Jungjäger nicht empfehlen.
Was mir da am meisten fehlen würde ist der Zusammehalt zwischen den Jägern in einem regulären Revier, der ist wohl zwar nicht immer der Normalfall aber ich kenne es nicht anders. Ich kann mir nicht vorstellen dass dort eine Geselligkeit herrscht wie es jetzt zum Beispiel bei uns im Revier der Fall ist.

Wichtig ist hierbei dass ich nur über die Erfahrungen welche ich gemacht habe berichten kann, die sind natürlich überschaubar weil ich dort eben nicht jage. Kann sein dass andere ganz andere Erfahrungen gemacht haben. Also mit Vorsicht zu genießen und sollte nicht als genereller Maßstab für den BaySF dienen.

Servus,

vielen Dank für deine ehrliche und ausführliche Antwort! Habe mittlerweile in einem privatem Revier, nur 5 Minuten von mir Zuhause entfernt, Anschluss gefunden.

Lg
Gamsla
 
Registriert
19 Feb 2007
Beiträge
6.483
Ich galube nicht nur sondern ich weiß, dass die jagdlichen Gepflogenheiten in baysf-Reviere so unterschiedlich wie in Privatrevieren auch sind. Also keine Verallgemeinerungen, überall ist es anders.
Er hat doch geschrieben:
Wichtig ist hierbei dass ich nur über die Erfahrungen welche ich gemacht habe berichten kann, die sind natürlich überschaubar weil ich dort eben nicht jage. Kann sein dass andere ganz andere Erfahrungen gemacht haben. Also mit Vorsicht zu genießen und sollte nicht als genereller Maßstab für den BaySF dienen.
Also war es keine Verallgemeinerung
 
Registriert
17 Aug 2013
Beiträge
163
Ich war 18 Jahre lang der Jagdknecht und Blitzableiter bei verschiedenen Jagdpächtern.
Habe mich dann bei verschiedenen Forstämtern beworben und wurde auch genommen. Diese Jagdjahre waren für mich die schönsten bis ich selbst ein Revier gleich hinter meinem Gartenzaun pachten konnte.
In der Zeit als Jagdknecht habe ich jährlich für einen "kostenlosen" Begehungsschein ein Brutto Monatsgehalt hinlegen müssen. Meine Jagdhelfer zur Pächterzeit gingen kostenfrei auf die Jagd.
 
Registriert
2 Jul 2015
Beiträge
856
Da hab ich Glück gehabt.
Mein Pirschbezirk bei den BSF (110 ha) grenzt genau das das Revier (550 ha) in dem ich einen unentgeltlichen Begehungsschein hab. Der Revierförster und der Oberförster sind sehr sympathische und korrekte Typen. Eine Jagdruhe gibt es auch, allerdings nur wenige Tage und nur auf das Rehwild beschränkt, zudem nur kurz vor der Blattzeit, respektive vor dem 1. Mai.
Baumaterial wird nebst eines prima Arbeitsplatzes, quasi mitten im Pirschbezirk bereitgestellt.
Zum Schießkinobesuch (Bockenberg) vor der Drückjagdzeit, wird man eingeladen und bekommt neben der Munition auch hilfreiche Tipps, und/oder Lob und Anerkennung ;):sneaky:
Die Drückjagden sind stets super organisiert und mit prima Leuten besetzt.

Einziger Schuh, der mich drückt: Trotz erfülltem Abschussplan, wird in "meinem" Pirschbezirk jedes Jahr eine Drückjagd veranstaltet und im Gegenzug zu mir, schont da niemand Geißen/Ricken...:(
 
Registriert
25 Dez 2017
Beiträge
134
Während die einen alles versuchen, um revierübergreifende Drückjagden effektiv zu organisieren, wünschen sich andere Abschusspläne und Begrenzungen einer Bewegungsjagd auf Ebene Pirschbezirk....
 
Registriert
17 Aug 2013
Beiträge
163
Einziger Schuh, der mich drückt: Trotz erfülltem Abschussplan, wird in "meinem" Pirschbezirk jedes Jahr eine Drückjagd veranstaltet und im Gegenzug zu mir, schont da niemand Geißen/Ricken...:(
Was steht denn dann bei Dir in den Abschusslisten? Lebendige Kitze und Ricken?
 
Registriert
2 Jul 2015
Beiträge
856
@Andre: Kann nicht klagen ;-)

@Alte Post: Naja, ich hab nichts gegen Drückjagd in meinem Pirschbezirk, aber ich würde die Freigabe so machen, wie der Jagdherr auf der letzten Drückjagd im Odenwald, auf der ich war:

* Sauen
*schwaches, weibliches Rehwild plus: nicht hochflüchtig, sondern STEHEND

@wenzl: Meine Strecke: Schmalrehe, Kitze und bis 15.Okt auch Böcke
Und wenn auf der Drückjagdstrecke, wie gehabt, eben nur starke Nachwuchträger liegen, finde ich persönlich, das eher suboptimal.
 
Registriert
7 Jan 2017
Beiträge
2.805
Normalerweise muss man versichern keinen weiteren Begehungsschein oder eine Pacht auszuüben beim Antrag für den Pirschbezirk. Oder ist das bei meinem zuständigen Forstbetrieb eine Ausnahme?
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Das mag ja während der Antragsstellung auch noch so gewesen sein 🤗
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
134
Zurzeit aktive Gäste
529
Besucher gesamt
663
Oben