Jagdmöglichkeiten fast unbegrenzt!

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Gelöschtes Mitglied 21531

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Anstand ? ...ich höre immer Anstand ?! Bei der Jagd gibt's den nur in Internet-Foren...:(
Jagd in Deutschland hat viel mit Einfluß, Macht, Rechthaberei, Selbstverliebtheit und Geld zu tun, weniger mit Ahnung von Natur, Wild, Wald und Flur...
Alles muß sich heute monetär "lohnen", sonst ists nichts...
Die Jagd aus persönlich motiviertem Idealismus, Neigung und Überzeugung, was Gutes zu tun, auch wenns einen Teil des Familieneinkommens kostest, praktizieren immer weniger...Schon in der Jägergeneration meines nun bald 91 werdenen Vaters war eine größere Anzahl Jäger anders drauf, als heute der Fall ist.

Nun, alles ist im Wandel, und manchmal glaub ich, daß ich nicht so lange jagen werden wie mein alter Vater, sondern viell. irgendwann sage, nun hab ich keine Lust mehr, dieser Gruppe anzugehören.
 
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Gelöschtes Mitglied 25675

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Wenn das so allgemein und in dieser Schärfe zuträfe, würde ich mich nicht mehr als Jäger zu erkennen geben.
Edit: @ Brex2017 meine Antwort habe ich geschrieben, bevor Du editiert hast.
 
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Gelöschtes Mitglied 21531

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Ja, was waren etwas schärfere Worte als vielleicht sonst von mir, muß am Wetter liegen...;)!
 
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Weshalb ich nach knapp 10 Drückjagden gemerkt habe, das ich daran und an den bisher gesehenen Teilnehmern aus verschiedensten Gründen keine Freude habe. Lediglich ein zwei Drückerchen mit Freunden, das genügt mir.

Viele hauen zu sehr auf die Tonne, haben ein primitives Geltungs- und Sendungsbewusstein ohne Reflektionsgrad wider ihres Alters und daher vermutlichen Erfahrungsschatzes.

In dem Buch "Über die Jagd" von Jose Ortega y Gasset gibt der ehemalige Direktor des deutschen Jagdmuseums in München, Hr. Dr. Karl Sälzle einen Einblick in die Kulturgeschichte der Jagd indem er Schritt für Schritt von der Urzeit, dem Orient, Assyrien, Persien, den Römern, dem deutsch/französischen Jagdregal und dessen Entwicklung bis heute ableitet.

Und da muss man sagen: Es hat sich vieles, sehr vieles im Vergleich zu damaligen Verhältnissen verbessert!

Oder hättet ihr gewollt, dass 40 jagdliche Reiter mit 350 Hunden von Gesetzes wegen legitimiert euch zuhause aufsuchen, ihr verpflichtet seid sie zu beköstigen und die Hunde sowie Pferde zu versorgen. Wenn die Hunde zu wenig Futter bekommen -Strafe, wenn zu viel -Strafe, denn wenn sie für die Jagd zu wenig Kraft haben oder zu "fett" sind, dann ist der Spaß laut Gesetz vorbei. Natürlich alles auf eure Kosten inkl. dem Wild, welches von den fremden erlegt wird.

Mehr möchte ich nicht ausführen, schweife ich doch zu sehr vom Thema ab - doch somit auf gute Literatur hinweisen, welche über jagdliche Verhältnisse aufklärt. Keineswegs verteidige ich damit manchen heutigen Missstand.
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

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Es gibt halt mehr Jäger mit Knete ohne Anstand als Jagdfläche mit Anstand.

Das ist nicht neu, oder?

Anstand ? ...ich höre immer Anstand ?! Bei der Jagd gibt's den nur in Internet-Foren...:(
Jagd in Deutschland hat viel mit Einfluß, Macht, Rechthaberei, Selbstverliebtheit und Geld zu tun, weniger mit Ahnung von Natur, Wild, Wald und Flur...
Alles muß sich heute monetär "lohnen", sonst ists nichts...
Die Jagd aus persönlich motiviertem Idealismus, Neigung und Überzeugung, was Gutes zu tun, auch wenns einen Teil des Familieneinkommens kostest, praktizieren immer weniger...Schon in der Jägergeneration meines nun bald 91 werdenen Vaters war eine größere Anzahl Jäger anders drauf, als heute der Fall ist.
So sieht’s aus und es ist verlogen so zu tun als wüsste man das nicht. Nach meinem Eindruck nimmt der Anteil der rein finanziell getriggerten Jagden sogar massiv zu. Zum einen ist heut mehr Geld unter die Leut als früher und zum anderen steigt der Anteil der Jäger, die mit lockerem Geld die früher die für Jagd notwendige Zeit und den physischen Arbeitseinsatz ersetzen wollen und können.

Zum Egun Angebot ist eigentlich nur zu sagen, wer Geldbeträge dieser Höhe aufwenden will, der muss nicht bei Egun schauen um eine Jagdgelegenheit zu finden.
 
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Gelöschtes Mitglied 25675

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das früher alles besser war, kann ich für die letzten knapp 70 Jahre nicht bestätigen. :cool:
 

steve

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In der Tat, ich halte das mit dem Geld/Macht als modernes Charakteristikum der Jagd auch für eine gewagte These und empfinde das selbst anders. Dabei beginne ich mit einem Blick zurück in die 60er:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43160482.html

Ruhrbarone, Stahlkonzerne, Industrielle, das waren noch bis in die 90er doch diejenigen die das Sagen hatten. Im Hunsrück war gefühlt jedes zweite Revier an einen Auswärtigen Mäzen verpachtet; in der Eifel sicherlich noch gesteigert. Insofern war Geld damals ein sehr wichtiger Faktor. Und Macht spielte durchaus auch eine Rolle, jagende Politiker, Staatsjagden, Pressejagd, Diplomatenjagd; Phänomene die heute kaum mehr existent, aber durchaus auch Ausdruck von Macht sind. Letztere Phänomene sind im Übrigen politisch systemübergreifend. Ein Buch in meinem Schrank heißt „Jagd und Macht“ und beschreibt vom Kaiser, über Hindenburg, bis hin zu Göring und Honecker deren – teilweise durchaus zweifelhaftes – jagdliches Gebaren in der Schorfheide.

Vergleiche ich damit die „moderne Jagd“, dann erscheint mir heute die Jägerschaft sehr viel diverser. Meinem Empfinden nach ist es heute einfacher ein Fleckchen zu finden an dem man sich jagdlich wohlfühlt, ohne Leibeigener zu sein. Letztere gibt es immer noch, kein Zweifel. Aber Menschen sind nun mal verschieden, was ich als lästig empfinde, weil ich eigenständiges Denken und Tun schätze, ist für einen anderen die Erfüllung.

Schaue ich mir die Jagd heute an sind es im Wesentlichen zwei Faktoren die mir sauer aufstoßen: Das sind fehlende Zeit und fehlendes Fachwissen. Zur fehlenden Zeit habe ich hier schon häufiger geschrieben, viele Jäger von heute haben wenig Zeit. Das ist auch dem modernen Leben geschuldet. Man ist nicht mehr nur Jäger, man macht nebenher Karriere die extrem fordert, die über Smartphone und Homeoffice ins Private eingreift, man ist Familienvater mit einem geänderten Rollenverständnis, man ist im schlimmsten Fall noch Scheinesammler und hat in der Freizeit noch ein Boot, ein Flugzeug und einen Golfcaddy zu bewegen und noch ein paar andere Beschäftigungen die mir gerade entfallen sind. Das einzige was man nicht hat ist Zeit.

Und letztlich führt das mit der Zeit dann auch zum fehlenden Fachwissen. Denn der jagende Naturkundler den es früher gab, der wusste wie die Pflanzen in der Wiese hießen, der auch mehr Vögel als nur „Ente, Gans, Taube, Fasan und Rabenvögel“ kannte, der hat das damals auch nicht im Jagdscheinkurs gelernt, der hat das durchs Jagen und die Beschäftigung mit der Natur gelernt. Wenn nun der moderne Jäger in einem kurzen freien „Slot“ aus dem „Office“ in den Wald hastet um das zu erjagen was ihm die Wildkameras per „E-Mail“ auf sein „Smartphone“ geschickt wurde, dann ist es kein Wunder wenn er draußen sitzt und nur Gepipse von irgendwelchen Vögeln wahrnimmt die er nicht mehr kennt. Dann kommt es zu Erscheinungen wie neulich als mich ein Jungjäger in den Mitt-40ern auslacht, als ich die „abnormal gefärbte Krähe“ die er mit dem Handy durchs Zielfernrohr im Wald fotografiert hat, als Schwarzspecht bezeichne. Etwas was dabei aber auch reinspielt ist, dass die Jagd viel an Vielfalt verloren hat. Niederwild ist an vielen Ecken nicht mehr vorhanden, andere wunderschöne Erlebnisse wie den balzenden Tauber anpirschen oder auf den Schnepfenstrich gehen, gehen heute aufgrund der Jagdzeiten nur unbewaffnet.

So, nun mag das alles ganz furchtbar negativ klingen. Ein bisschen Wehmut ist zugegebenermaßen auch tatsächlich dabei. Die Jagd hat viel ihrer Romantik verloren. Im Kleinen kann man sie aber doch für sich bewahren. Ein klein Wenig mindestens. Und so war ich die letzten Tage abends im Hunsrück. Im längst leergeschossenen einstigen Rotwildparadies an den Glashütter Wiesen. Rotwildanblick gab es nicht, aber die Schnepfen flogen. Und es war wohltuend leer. Die modernen Wildmanager haben alle daheim gesessen und in Fachwissen gebadet.

Wh

Steve

PS.: Eins noch zu den diskussionsauslösenden Angeboten: Meines Erachtens stehen Angebot und Preis nicht im Verhältnis. Bei moderner forstlicher Jagdstrategie muss man auf Entgelt verzichten oder seinem Abschussnehmer als Dienstleister etwas zahlen. Geld kann man nur verlangen wenn man auch etwas liefert was die Interessenten haben wollen. Und wer dann noch solche Unsummen fordert, der muss richtig viel dafür tun um sie zu bekommen.
 
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Es ist wie im normalen Geschäftsleben, es steht jeden Tag ein dummer auf.
Der Revierinhaber tut nichts strafbares, wenn sich dann 50 Schießgeile einen Begehungsschein bei ihm kaufen gehört es ihnen nicht besser.
 
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Weshalb ich nach knapp 10 Drückjagden gemerkt habe, das ich daran und an den bisher gesehenen Teilnehmern aus verschiedensten Gründen keine Freude habe. Lediglich ein zwei Drückerchen mit Freunden, das genügt mir.

Viele hauen zu sehr auf die Tonne, haben ein primitives Geltungs- und Sendungsbewusstein ohne Reflektionsgrad wider ihres Alters und daher vermutlichen Erfahrungsschatzes.

I(y)(y)(y)
 
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Gelöschtes Mitglied 21531

Guest
@ Steve:
Danke für Deine differenzierte und detaillierte Beleuchtung von geänderten gesellschaftlichen Einflußfaktoren der Jagd, wie sie eben auch unterschiedliche Jäger hervorbrachte/bringt.

Im übrigen bin ich - wie auch sicher einige hier - stolz darauf, daß uns jagende Väter und Großväter auf die Fährte setzten und wir nicht beim Scheine-Sammeln zur Jagd kamen.
Den Wandel im Jagdwesen erleben wir und müssen damit umgehen - nur alles abzulehnen, was neu ist, hieße, ewig gestrig eingestellt zu bleiben. Dann geht die Zeit allmählich über einen hinweg.
Aber vielfach Bewährtes in die moderne Zeit mitzunehmen, kann Fachleute auszeichnen, wie der Jäger einer zu sein hat !

Zum verkaufenden Privat-Forstbetrieb dort bei Stromberg kann ich überhaupt nicht verstehen, wieso sich der dieser Firma ausliefert. Welche Einstellung zu seinem Grundbesitz muß dieser Eigentümer haben, von Jagd versteht er offenbar nichts. Die Zeiten, in denen Großrudel im Soonwald die Wiesen kurzhielten, sind auch dort sicher längst vorbei.

Es gibt viele große Forst Verwaltungen, die schon lange gegen Entgelt Jäger an der nachhaltigen Nutzung der Ressource Jagd beteiligen oder gewisse "Produkte" vermarkten, ohne damit ihre Substanz zu zerstören.
 
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Die Jagd aus persönlich motiviertem Idealismus, Neigung und Überzeugung, was Gutes zu tun, auch wenns einen Teil des Familieneinkommens kostest, praktizieren immer weniger

Es gibt sicher viele Gründe, auf die Jagd zu gehen, aber dass früher die Jäger mit Rührung in den Augen das edle Waidwerk ausübten, um "Gutes zu tun", glaube ich eher weniger. Da wurde schon viel Schindluder mit der Waidgerechtigkeit getrieben. Auch als Statussymbol taugt Jagd mittlerweile sehr wenig. In der Finanzwelt ist die Jagd auf Ebene der Unternehmensführer und gehobenem Management mittlerweile weitgehend unbekannt. Kein Wunder, denn sie ist kostet viel Zeit, trägt nicht zur körperlichen Optimierung bei und vermittelt keine für das Berufsleben wichtigen Kontakte. Für Top-Manager mit wenig Freizeit also völlig ungeeignet. In der Realwirtschaft ist das mittlerweile ähnlich, zumindest bei den großen Industriekonzernen. Wer von den DAX30-Unternehmen hat denn noch eine eigene Firmenjagd? Ich finde die Jagd ist alles in allem mehr zur Mitte der Gesellschaft zurückgekehrt, als noch in den 60er/70er Jahren. Und die neue mehr biologisch/gesundheitlich motivierte Jägergeneration macht die Jagd weiblicher und jünger, was ich auch super finde. Also, nicht immer alles schwarz sehen und in Nostalgie baden...
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

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Auch als Statussymbol taugt Jagd mittlerweile sehr wenig.

Nur scheinbar. Ja, das öffentliche Bekenntnis in Industrie und Politik zur Jagd geht zurück oder ist schon gar nicht mehr vorhanden. Das heisst aber nicht, daß in diesen Kreisen weniger gejagt wird. Unternehmenseigene Jagden gibt es auch aus steuerlichen Gründen und der heute üblichen compliance kaum noch. Es hat auch heute kaum noch ein Unternehmen einen eigenen Hubschrauber oder Firmenjet. Statt dessen mietet man ohne großes Aufsehen bei einer Drittfirma und muss sich weder nach außen noch in der Belegschaft Diskussionen stellen. ;)

Das alles hat mehr mit Veränderungen in der Gesellschaft als mit der Jagd zu tun. Generell ist es heute eben so, daß Jagd nicht unumstritten ist und man deshalb als Manager oder Promi Diskussionen lieber aus dem Weg geht und eher im Verborgenen jagt.

In der Finanzwelt ist die Jagd auf Ebene der Unternehmensführer und gehobenem Management mittlerweile weitgehend unbekannt. Kein Wunder, denn sie ist kostet viel Zeit, trägt nicht zur körperlichen Optimierung bei und vermittelt keine für das Berufsleben wichtigen Kontakte. Für Top-Manager mit wenig Freizeit also völlig ungeeignet.

Stimmt nicht. Wer das glaubt ist nur der gewünschten öffentlichen Meinungsbildung auf den Leim gegangen. Nach wie vor ist Jagd u.a. auch ein beliebtes und vertrauliches Medium um Geschäfte und Kontakte einzufädeln, aber natürlich auch in diesen Kreisen persönliches Hobby und Leidenschaft.

Wäre es anders hätte sich der Dreesen vom FCB nicht die Finger weggeschossen, der Scharinger wäre nicht auf der Jagd in Russland verunglückt und die Waffe vom exMagna Chef wäre nach Schüssen auf einen Treiber nicht zur Kontrolle eingezogen worden.

Und die neue mehr biologisch/gesundheitlich motivierte Jägergeneration macht die Jagd weiblicher und jünger, was ich auch super finde

Jünger? Die meisten JJ sind ja wohl eher nicht jüngeren Alters?
 
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@ Steve:
Danke für Deine differenzierte und detaillierte Beleuchtung von geänderten gesellschaftlichen Einflußfaktoren der Jagd, wie sie eben auch unterschiedliche Jäger hervorbrachte/bringt.

Im übrigen bin ich - wie auch sicher einige hier - stolz darauf, daß uns jagende Väter und Großväter auf die Fährte setzten und wir nicht beim Scheine-Sammeln zur Jagd kamen.
Den Wandel im Jagdwesen erleben wir und müssen damit umgehen - nur alles abzulehnen, was neu ist, hieße, ewig gestrig eingestellt zu bleiben. Dann geht die Zeit allmählich über einen hinweg.
Aber vielfach Bewährtes in die moderne Zeit mitzunehmen, kann Fachleute auszeichnen, wie der Jäger einer zu sein hat !

Das abzulehnen bzw. zu kritisieren, was @steve angeführt hat - das "Jagen" ohne Zeit bzw. mit zunehmend mangelndem Fachwissen (und v.a. dem Willen genau an diesen Punkten zum Positiven zu arbeiten!) sehe ich nicht als "ewig gestrig" sondern im Gegenteil als essentiell.

Zum verkaufenden Privat-Forstbetrieb dort bei Stromberg kann ich überhaupt nicht verstehen, wieso sich der dieser Firma ausliefert. Welche Einstellung zu seinem Grundbesitz muß dieser Eigentümer haben, von Jagd versteht er offenbar nichts. Die Zeiten, in denen Großrudel im Soonwald die Wiesen kurzhielten, sind auch dort sicher längst vorbei.

Es gibt viele große Forst Verwaltungen, die schon lange gegen Entgelt Jäger an der nachhaltigen Nutzung der Ressource Jagd beteiligen oder gewisse "Produkte" vermarkten, ohne damit ihre Substanz zu zerstören.

Die Entwicklung in diesem Privatwaldrevier hat sich seit etwa 10 bis 15 Jahren konsequent abgezeichnet. Sie ging von der jagdlich wie forstlich weitgehenden Selbstbewirtschaftung über den Zukauf externer "man-power" in der jagdlichen wie forstlichen Betriebsleitung über kurzfristigen Festanstellung verschiedener "Erfüllungsgehilfen" bishin zur jetzigen kompletten Verpachtung des forstlichen wie jagdlichen Niesbrauchs an die besagte Heuschrecke.
Zwischendrin wurden "rasch" (und zusammen mit dem angrenzenden Staatswald und einer waldbesitzenden Gemeinde) ein paar Windräder im Wald beantragt und gebaut, die schon einmal ein ganz nettes jährliches Sümmchen Festgeld abwerfen.
Gleichzeitig hat man entdeckt, dass es, statt jährlich irgendwelche Hirsche selbst zu schießen und ein paar enge persönliche und geschäftliche Kunden freigiebig an dem Kahlwildabschuss zu beteiligen, viel lukrativer ist, wenn man die über Jahre hinweg angesammelten Nicht-Abschüsse nunmehr anlässlich von ein oder zwei Bewegungsjagden ständeweise an zahlungskräftige und -willige "JS-Inhaber" verhökert. Und weil verschiedene größere und kleinere, vorzugsweise privatere Geldinstitute immer noch die Jagd als angenehmste Form der Bestechung ansehen, richtet man dann eben eine Jagd exklusiv für dieses Institut aus - für einen Pauschalpreis in ansehnlicher Höhe. Dafür bestimmt dann die Bank wer kommt - bishin zur Freigabe ("Einschränkungen? Keine Alttiere? Nein, völlig inakzeptabel!"). Da das alles aber zunehmend mit (eigener) Arbeit verbunden war, konnte man schließlich den vorläufig letzten Schritt auf der moralischen Kellertreppe dann auch noch gehen...
Schicht, man ist zunehmend auf den Trichter gekommen, die Kuh langsam aber immer kräftiger und bis zur Schlachtreife zu melken. Die Frage nach dem Verhältnis zum eigenen Eigentum ist daher nur zu berechtigt...
 
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Gelöschtes Mitglied 22858

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E.ON zum Beispiel hat noch eine, geht nur keiner vom Vorstand hin, da gibt es keinen Jäger mehr. Und nein, ich arbeite dort nicht, ich weiß das aber aus sicherer Quelle


Es gibt sicher viele Gründe, auf die Jagd zu gehen, aber dass früher die Jäger mit Rührung in den Augen das edle Waidwerk ausübten, um "Gutes zu tun", glaube ich eher weniger. Da wurde schon viel Schindluder mit der Waidgerechtigkeit getrieben. Auch als Statussymbol taugt Jagd mittlerweile sehr wenig. In der Finanzwelt ist die Jagd auf Ebene der Unternehmensführer und gehobenem Management mittlerweile weitgehend unbekannt. Kein Wunder, denn sie ist kostet viel Zeit, trägt nicht zur körperlichen Optimierung bei und vermittelt keine für das Berufsleben wichtigen Kontakte. Für Top-Manager mit wenig Freizeit also völlig ungeeignet. In der Realwirtschaft ist das mittlerweile ähnlich, zumindest bei den großen Industriekonzernen. Wer von den DAX30-Unternehmen hat denn noch eine eigene Firmenjagd? Ich finde die Jagd ist alles in allem mehr zur Mitte der Gesellschaft zurückgekehrt, als noch in den 60er/70er Jahren. Und die neue mehr biologisch/gesundheitlich motivierte Jägergeneration macht die Jagd weiblicher und jünger, was ich auch super finde. Also, nicht immer alles schwarz sehen und in Nostalgie baden...
 
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Gelöschtes Mitglied 8180

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Ich beobachte die Auktionen mal. Vllt ist das ja ein kopierbares Geschäftsmodell.

Irgendwo ein Revier pachten, mit fettem Gewinn ver-bgslern und vom Gewinn irgendwo ein schnuckeliges Hochwildrevier finanzieren um in Ruhe zu jagern.
 

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