[Baden-Württemberg] Jagdpacht, deute ich die Klausel richtig?

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In meiner Gegend ist dieser Passus seit 3 Jahren auch in allen Pachtverträgen enthalten. Es gibt hier keinen Spielraum, unterschreib oder lass es.

Wir haben in den drei Jahren noch nichts bezahlen müssen. Es gibt einen jährlichen Begang mit Förster und JG, bislang immer zu beider Seiten Zufriedenheit. Ich kenne auch kein Revier im Umkreis, dass bislang zur Kasse gebeten worden wäre.
Diese "Erfahrungen" sind leider nicht übertragbar und 5-9 Jahre sind eine lange Zeit.


Oder übernähme der TS @Vale die Pacht für den Rest einer laufenden Pachtperiode, also ggfs. kürzer?
 
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In meiner Gegend ist dieser Passus seit 3 Jahren auch in allen Pachtverträgen enthalten. Es gibt hier keinen Spielraum, unterschreib oder lass es.

Wir haben in den drei Jahren noch nichts bezahlen müssen. Es gibt einen jährlichen Begang mit Förster und JG, bislang immer zu beider Seiten Zufriedenheit. Ich kenne auch kein Revier im Umkreis, dass bislang zur Kasse gebeten worden wäre.

Eventuell findet man ja einen Kompromiss. Es muss ja nicht immer friss oder stirb sein. Das freut mich das es bei euch so ist. Es würde mich noch mehr freuen wenn es bei mir dann auch so sein würde. Jedoch will ich nicht für die Katze im Sack unterzeichnen, auch wenn die Rahmenbedingungen des Reviers zu gut zum ablehnen sind. Das gilt es eben mit der JG und dem Förster zu besprechen. Ob und wie sich das entwickelt bzw. wie fair und transparent sich das ganze gestaltet.
 
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Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
Wie gesagt ich jage seit einer ganzen Weile in genau dem Revier um das es gerade geht. Aktuell sind die Maßnahmen minimalst
Ich will dich ja nicht erschrecken aber ich hab mein Revier seit 11 Jahren immer alles kein Problem alles im Grüben Bereich.
vor4 Wochen kamen die Harvester und jetzt fehlen 20ha Wald da kommen für Schutzmaßnahmen schnell 30- 50 tausend zusammen wenn der Förster das mag, da wollte ich nicht dran beteiligt sein per Vertrag
 
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Ich will dich ja nicht erschrecken aber ich hab mein Revier seit 11 Jahren immer alles kein Problem alles im Grüben Bereich.
vor4 Wochen kamen die Harvester und jetzt fehlen 20ha Wald da kommen für Schutzmaßnahmen schnell 30- 50 tausend zusammen wenn der Förster das mag, da wollte ich nicht dran beteiligt sein per Vertrag
Genau das ist das Problem, in sechs Jahren können sich Gesetze, Personen und Sichtweisen ändern und dann haste die Misere.
 
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Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
Genau das ist das Problem, in sechs Jahren können sich Gesetze, Personen und Sichtweisen ändern und dann haste die Misere.
genau das ist das Problem zB. der Förster wechselt das kann dann teuer werden. Verträge sollen ja für beide Parteien Sicherheit schaffen das sehe ich hier nicht gegeben.
 
G

Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
Bei uns hat man auch versucht so ähnliche Klauseln vor 2 Jahren in den neuen Vertrag mit zu integrieren aber bei 20,- je ha ist die Luft schon dünner und die Pächter stehen nicht Schlange bei den Jagdgenossen.
Die Landwirte wollten ihre Felder auf unsere Kosten vor Wildschäden schützen nach dem dann aber alle Pächter abgewunken haben war das Thema wieder vom Tisch.
 
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Eventuell findet man ja einen Kompromiss. Es muss ja nicht immer friss oder stirb sein. Das freut mich das es bei euch so ist. Es würde mich noch mehr freuen wenn es bei mir dann auch so sein würde. Jedoch will ich nicht für die Katze im Sack unterzeichnen, auch wenn die Rahmenbedingungen des Reviers zu gut zum ablehnen sind. Das gilt es eben mit der JG und dem Förster zu besprechen. Ob und wie sich das entwickelt bzw. wie fair und transparent sich das ganze gestaltet.
Lass noch reinschreiben das die Schutzmaßnahmen auch der Pächter vornehmen kann , und einen Deckel auf das doppelte der Bestehenden.
Ich hab mein Revier in der Gegend vom Fex und unser Verpächter wollte die Regelung auch so in den Pachtvertrag , wir haben schon immer einen Fixbetrag und dies auch beibehalten . Der entspricht ungefähr dem Vierfachen von deinem jetzigen, hat aber Historische Gründe und ist bei der Pacht berücksichtigt .
In der Regel sagt der Passus hier auch das mit dem Beitrag für Wildschadensverhütung auch der Waldwildschaden abgegolten ist, bzw. keiner gefordert wird . Dies ist mir so lieber .
 
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"Die Pächter verpglichten sich zur Übernhame der Wildschutzkosten in Höhe von 2€ je ha Waldjagt. Eine Anpassung der Wildschutzkosten erfolgt alle 3 Jahre, also erstmalig 2021. Ab diesem Zeitpunkt übernimmt der Jagdpächter die Hälfte der nachgewiesenen Wildschutzkosten. "

Ich interpretiere das freihändig so,

dass Du ab dem kommenden Jahr (Jagdjahr?) die Kosten für den / die neuen Schutzzäune zahlst, die nachweislich angefallen sind. Über deren Notwendigkeit wirst Du nicht diskutieren können, weil Dir die Fachkenntnisse fehlen. Du wirst auch nicht argumentieren können, dass die Methode xy preiswerter gewesen sei, bei gleicher Schutzwirkung. Du wirst auch nicht anbieten können, selber Verbißschutz anzubringen (nur ein Beispiel), weil Du das selber erbringen könntest, weil die Kosten ja bereits beim Forst angefallen sind. Du wirst einfach den Betrag zahlen müssen, den der Forst an das Unternehmen bezahlt, dem er den Auftrag erteilt hat, die abzurechnende Maßnahme durchzuführen.

Gruß,

Mbogo
 

JBB

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Letztendlich ist es meist ein Drücken um Verantwortung auf politischer Seite.

Man kann sich aufregen wie man will, aber der Klimawandel ist so da, dass er deutliche Spuren im Wald hinterlässt und wir als Gesellschaft waldbaulich reagieren müssen. Durch diese Klausel lädt die Gemeinde, damit Gesellschaft und Politik, die Kosten auf einzelnen Personen ab und umgeht damit die Diskussion, die sonst käme, kommen müsste, wieso kostet das so viel.

Über kurz oder lang wird es da noch knallen, so viel ist klar.

Ob die Politik der Gemeinden überhaupt an dieser Stelle mehrheitsfähig ist, weiß sie nicht einmal, da sie die offene Diskussion meist meidet.

Andererseits gibt es bei uns auch genug Zootierzüchter. Im Vertrag gibt es bei uns z.B. eine Klausel bzgl ROBA und gemeinsamer Zielsetzung... passiert ist da nix, würde ja Arbeit machen für die Gemeinde, die ja eh nur die Notverwaltung der JG ist, da niemand die JG leiten mag und es ja eine nur Zeit kostet.

Schade ist es, eine solche Klausel nicht mit waldbaulichen Zielen und deren Erreichung zu verknüpfen, sondern gleich die große Keule zu wählen.

In einer JG, wo die Gemeinde nicht das Zepter in der Hand hat, erwarte ich eher die Diskussion darüber, der Ausgang kann bei genug Bewerbern gleich sein.
 
D

doghunter

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Wenn ich so manche Sachen lese, was in einigen Verträgen so steht...lebe ich im jadglichen Paradies! Moderate Pacht mit inkludiertem Wildschaden, keine Spaziergänger, keine wilden Hunde, keine Biker...und viel Beute
 
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Für mich ist dieses Revier tatsächlich das jagdliche Paradies. Einer meiner besten Kumpels ist der Nachbar, die Truppe in beiden Revieren ist Saustark. Wild ist ordentlich vorhanden, der Weg ins Revier ist kurz, das Revier ist gut groß und Peripherie ist auch vorhanden. Lediglich diese Klausel lässt mich gerade stutzen.
 

Fex

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Könnte hier sein .-)...

Es ist mein Heimatrevier, in 10 Minuten erreichbar. Ein Revier auswärts, wo ich nur am Wochenende mal sein könnte, würde ich zu diesen Bedingungen nicht pachten.

Bei uns wurden alle auslaufenden Jagdpachtverträge geändert. 14 von 15 Revieren wurden an die bisherigen Pächter vergeben, einen Pächter wollte die JG nicht mehr haben.

Es gibt keinerlei Spielraum für Verhandlungen, dennoch haben alle Pächter den Bedingungen zugestimmt. Bei Gesetzesänderungen

(1) Der Verpächter ist befugt, die erforderlichen Maßnahmen der Wildschadensverhütung nach billigem Ermessen zu treffen. Er wird den Pächter rechtzeitig vorher (i.d.R. im Herbst), soweit die Maßnahmen nicht unaufschiebbar sind, informieren und Gelegenheit zur Stellungnahme geben. Der Pächter ist verpflichtet, die Kosten dieser Maßnahmen im Wald zu zwei Dritteln zu tragen. Eine Kostenersatzpflicht entsteht innerhalb des gesamten Pachtzeitraums gem. § 4 im Höchstfall für Maßnahmen auf 5% der Waldfläche des Jagdbezirks. Der Verpächter stellt dem Pächter am Ende jeden Pachtjahres die entstandenen Kosten zuzüglich der unter den Voraussetzungen des § 5 Absatz 1 zu entrichtenden Umsatzsteuer in Rechnung. Der Pächter ist verpflichtet, den Kostenbetrag innerhalb von 30 Tagen nach Rechnungsstellung auf das in § 5 dieses Vertrags angegebene Konto einzuzahlen. Im Übrigen gilt § 5 entsprechend. Auf Antrag des Pächters kann über den Kostenbeitrag eine zinsfreie Ratenvereinbarung im Umfang von bis zu 3 Jahresraten vereinbart werden, wenn innerhalb der ersten 3 Pachtjahre neu angelegte Wildverhütungsmaßnahmen den Umfang von 1% der Waldfläche des Jagdbezirks übersteigen.
(2) Der Verpächter wird dem Pächter im Rahmen des Zumutbaren Gelegenheit geben, erforderliche Wildschadensverhütungsmaßnahmen selbst, entsprechend den fachlichen Weisungen des Verpächters bzw. dessen Beauftragten, auszuführen. Diese Maßnahmen beziehen sich nach Absprache mit dem Verpächter bzw. dessen Beauftragten auf den Abbau von Schutzvorrichtungen und Durchführung von Einzelschutzmaßnahmen (Aufbau und Unterhaltung). Deren Kosten werden auf den nach Absatz 1 zu zahlenden Betrag angerechnet.
(3) Der Pächter verpflichtet sich, alles zu tun, um die im Bereich des Jagdbezirks vorhandenen und neu entstehenden eingezäunten Kulturen laufend von schadensverursachendem Wild freizuhalten. Wird solches Wild innerhalb der Zäune festgestellt, hat der Pächter unverzüglich für die Entfernung des Wildes zu sorgen. Nach Ablauf einer vom Verpächter gesetzten Frist hat dieser das Recht, auf Kosten des Pächters das Austreiben des Wildes zu veranlassen. Das Recht auf Ersatz entstandenen Schadens bleibt unberührt.
 
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Für mich ist dieses Revier tatsächlich das jagdliche Paradies. Einer meiner besten Kumpels ist der Nachbar, die Truppe in beiden Revieren ist Saustark. Wild ist ordentlich vorhanden, der Weg ins Revier ist kurz, das Revier ist gut groß und Peripherie ist auch vorhanden. Lediglich diese Klausel lässt mich gerade stutzen.


Mach es, wird schon gut gehen. Ich würde mir die Chance nicht entgehen lassen wenn sich so heimatnah etwas anbietet.
 
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Wenn ich so manche Sachen lese, was in einigen Verträgen so steht...lebe ich im jadglichen Paradies! Moderate Pacht mit inkludiertem Wildschaden, keine Spaziergänger, keine wilden Hunde, keine Biker...und viel Beute
So was schreibt man nicht. Sonst steht der nächste Pirat vor der Tür des Verpächters und bietet einfach mal mehr. Das ist bei Ackerland immer so.
 

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