[Baden-Württemberg] Jagdpacht, deute ich die Klausel richtig?

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Eine Kostenersatzpflicht entsteht innerhalb des gesamten Pachtzeitraums gem. § 4 im Höchstfall für Maßnahmen auf 5% der Waldfläche des Jagdbezirks.
Diese Einschränkung ist der Knackpunkt. Damit ließe sich Leben. Aber ohne die Einschränkung auf 5% der Waldfläche ist es ein Fass ohne Boden, dass ich nicht unterschreiben wollte.

Die zu erwartenden Wald-Schäden und daraus resultierenden notwendigen Aufforstungen in den nächsten Jahren werden ihren Ursprung in klimawandelbedingter Trockenheit und Käferbefall haben, also Punkte die sich jagdlich noch nicht einmal beeinflussen lassen. Zahlen müsste man aber trotzdem.
 
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Könnte hier sein .-)...


(3) Der Pächter verpflichtet sich, alles zu tun, um die im Bereich des Jagdbezirks vorhandenen und neu entstehenden eingezäunten Kulturen laufend von schadensverursachendem Wild freizuhalten. Wird solches Wild innerhalb der Zäune festgestellt, hat der Pächter unverzüglich für die Entfernung des Wildes zu sorgen. Nach Ablauf einer vom Verpächter gesetzten Frist hat dieser das Recht, auf Kosten des Pächters das Austreiben des Wildes zu veranlassen. Das Recht auf Ersatz entstandenen Schadens bleibt unberührt.

Der Pächter verpflichtet sich, alles zu tun, um die im Bereich des Jagdbezirks vorhandenen und neu entstehenden eingezäunten Kulturen laufend von schadensverursachendem Wild freizuhalten, vorausgesetzt, dass diese Zäune sachgerecht erstellt und gewartet sind. Wird solches Wild innerhalb der Zäune festgestellt, hat der Pächter unverzüglich für die Entfernung des Wildes zu sorgen. Nach Ablauf einer vom Verpächter gesetzten Frist hat dieser das Recht, auf Kosten des Pächters das Austreiben des Wildes zu veranlassen. Das Recht auf Ersatz entstandenen Schadens bleibt unberührt

Diese Ergänzung hab ich in unseren Vertrag verhandelt .
 
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Der Pächter verpflichtet sich, alles zu tun, um die im Bereich des Jagdbezirks vorhandenen und neu entstehenden eingezäunten Kulturen laufend von schadensverursachendem Wild freizuhalten, vorausgesetzt, dass diese Zäune sachgerecht erstellt und gewartet sind.
Diese Ergänzung hab ich in unseren Vertrag verhandelt .
Damit werden aber die Zäune vermutlich teurer. Ist esdann nicht noch möglich das er dir 2/3 für die "Wartung" der Zäune auch noch raufdividiert?
 
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Damit werden aber die Zäune vermutlich teurer. Ist esdann nicht noch möglich das er dir 2/3 für die "Wartung" der Zäune auch noch raufdividiert?
Wie ich geschrieben habe, haben wir einen Fixbetrag , unser Verpächter wollte auch die Regelung die Fex beschrieben hat , der Betrag ist Großzügig bemessen und wurde beibehalten. Ich wollte aber nicht einsehen das ich aus schlecht erstellt und gewarteten Zäunen dauernd Wild austreiben soll, bzw. noch dafür bezahlen falls ich dies aus welchen Gründen auch immer nicht sofort könnte.
 
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Wie wärs damit:
Deckelung des Maximalbetrags anbieten, damit das Risiko für dich planbar wird. Dann eine großzügige Summe anbieten, 2000€ pro Jahr oder sowas, um gute Absichten zu zeigen.
Die Klausel wäre dann "Pächter trägt bis zu einem Betrag von 2000€ pro Jahr 50% der nachgewiesenen Wildschutzkosten"

Argumentieren würde ich damit, dass zwei unbeschränkte Risiken (Wildschäden + Forstschutz) etwas heftig sind.
 
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Ich lese das so dass man später die Hälfte vom Wildschutzzaun bezahlen soll. Zaun ist sehr teuer!
Würde ich nicht unterschreiben.
 
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Ich finde es ist halt krass, das von beginn der Pachtperiode dier Preis auf ca. 2€/ha/a festgelegt wurde und das dann nach 3 Jahren in einen offenen Betrag gipfelt. Ich könnte ja sehr gut damit leben, wenn es in etwa so geregelt wäre:

Es wird anhand von Verbiss festgestellt welche Forstschutzkosten aufkommen werden, und das wird dann wieder umgelegt auf X€/ha/a mit einem Deckel auf keine Ahnung, 5€/ha/a. Dann nach 3 Jahren wird wieder geschaut ob der Betrag nach oben oder unten korrigiert werden muss.

In den Revieren drum herum welche zur JG gehören steht diese Regelung wohl auch so im Vertrag. Manche sind schon seit vielen, vielen Jahren Pächter dort und hatten bisher keine Probleme.

Ebenfalls ist meine Verhandlungsposition eine denkbar schlechte. Die JG sind mit meinem Jagdherren sehr zufrieden, seit er dieses Revier gepachtet hat gab es keinen Wildschaden mehr. Der Pächter davor hatte mehrere 1000€/a Schaden. Das Revier galt als unpachtbar. Unsere Jagstrategie wurde jedoch nicht alleine von meinem Jagdherren entwickelt sonder von unserem Jagdaufseher von mir und meinem Jagdherren. Nun ist aber die Coronakriese gekommen und meinem Jagdherr fehlt die Zeit daher würde er mir das Revier überlassen und somit das Revier in jüngere Hand übergeben.

Als Unternehmer fehlt meinem Jagdherren die Zeit, ich als Jungingenieur, der erst vor einem halben Jahr ins Berufsleben gestartet ist, bin noch nicht so finanzkräftig wie er, habe aber mehr Zeit.

Es gilt eben die Jagdgenossen zu überzeugen, dass ein junger Jäger mit mehr Zeit und viel Energie lohnenswerter ist als jemand dem die Zeit fehlt der aber viel Geld hat.
 
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Mehrere 1000€ Wildschaden schafft eine ambitionierte Großrotte schlechtestenfalls in einer einzigen Nacht, es ist Glücksspiel manchmal :)
 
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So, wollte mal hier ein kleines Update posten.

Die Forstschutzkosten sind seit 18 Jahren nicht mehr verändert worden. Eine weitere Veränderung wird auch die nächsten Jahre nicht kommen. Mit Bezahlung der Forstschutzkosten sind alle Schäden im Wald abgegolten.

Heißt für mich, dass die Kosten für diese Schäden kalkulierbar sind.

Sobald die JG einem Wechsel zustimmen, werde ich mir das Revier ans Kniebinden :). Mit etwas Glück und guten Mitjägern wird die Sache schon schief gehen.
 

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