Jagdrevier 170 Kilometer entfernt

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 18289
  • Erstellt am
G

Gelöschtes Mitglied 25569

Guest
Aber noch etwas muss ich aus eigener Erfahrung anmerken: Je einfacher Jagd läuft, je weniger Aufwand und Vorbereitung damit verbunden ist, desto schöner (und oft auch erfolgreicher) ist sie.
 
Registriert
22 Mrz 2018
Beiträge
646
Wie verkorkst sind denn die Zeiten ? Ich habe das Gefühl , bei uns sind sie noch nicht angekommen (zum Glück ) . Vielleicht bin ich verwöhnt , da auf der anderen Straßenseite meines Grundstückes das Revier beginnt . Trotz allem würde ich nie mehr als 20 km ins Revier fahren . Wie will man das denn überhaupt kennen lernen ? Der stetige Wandel , die sich wechselnden äsungsverhältnisse usw. für mich unvorstellbar ein Revier kennen und jagen zu lernen , in dem ich nur alle 2 Wochen wäre . Wir haben hier auch kein rot-dam- oder muffelwild aber das ist mir ziemlich egal , weil ich vor der Haustür auf reichlich reh-und Schwarzwild jagen darf . Vielleicht sollte man mancherorts einfach mit dem zufrieden sein was sich einem bietet . Nur mal als Denkanstoß. Gute Nacht
 
G

Gelöschtes Mitglied 25569

Guest
„Das ist des Jägers Ehrenschild, dass er hegt und schützt sein Wild...“ zumindest die Hege kommt bei der Jagd in weiter entfernten Jagdrevieren, in denen man zwangsläufig fremd bleibt und wo man immer nur zeitlich eng limitiert jagen und sich aufhalten kann, doch meistens zu kurz. Die Hege aber gehört zur Jagd dazu wie auch die Weidgerechtigkeit. Leider sind diese Begriffe in Deutschland derzeit etwas aus der Mode geraten und werden vielfach belächelt. Ohne diese jagdlichen Werte und Masstäbe aber ist Jagd für mich keine echte Jagd und sinnlos. Deshalb möchte ich eigentlich nur in heimischen Revieren jagdlich Verantwortung (ob als Pächter oder dauerhafter Begeher ist egal) übernehmen und jage in dieser Verpflichtung vor der Tür. Als Gast auf Einladung wiederum ist das etwas anderes. Weidgerechtigkeit gilt natürlich auch dann. Wir leben in einer freien Gesellschaft und jeder kann tun und lassen, was er will und das gilt in gewissen Grenzen vielleicht auch für die Jagdausübung. Aber das macht dann eben auch den feinen Unterschied zwischen Jagdausübung und Jagd bzw. unverbindlicher Freizeitgestaltung und echter Passion aus. Für mich zählt nur das zuletzt genannte.
 
Registriert
20 Okt 2004
Beiträge
2.238
Ich habe jetzt eine Entferung von 35 Min. Fahrzeit ( Autobahn und Schnellstraße ) und das finde ich in Ordnung. Leider gibt es kaum geschlossene Kanzeln wo man über Nacht bleiben kann. Aus diesem Grund werde ich mir einen Anhänger zulegen und eine Schlafkanzel drauf bauen. Somit kann ich einen Abend- und Morgenansitz bestreiten, komme auch zum Schlafen und das kann je nach bedarf auch 2 - 3 mal die Woche genutzt werden ohne dass einem der Schlaf fehlt, man ist nicht mehr der Jüngste. Am Wohnort hatte ich auch 2x die Gelegenheit zu jagen, das war optimal, leider haben die Holländer dann alles gepachtet und die haben eigene Leute zum Jagen.

Gruß aus der Eifel
 
Registriert
22 Jun 2016
Beiträge
415
„Das ist des Jägers Ehrenschild, dass er hegt und schützt sein Wild...“ zumindest die Hege kommt bei der Jagd in weiter entfernten Jagdrevieren, in denen man zwangsläufig fremd bleibt und wo man immer nur zeitlich eng limitiert jagen und sich aufhalten kann, doch meistens zu kurz. Die Hege aber gehört zur Jagd dazu wie auch die Weidgerechtigkeit.

Moin
ich verstehe jetzt nicht, wie Du darauf kommst, dass man in weiter entfernten Revieren zwangsläufig fremd belibt, bzw keine waidgerechte Jagd u/o Hege betreiben kann.

Zwei Bekannte von mir , z.B. haben sich ein Revier in der Eifel gepachtet. Fahrtzeit ca 50 min. Wie ich mal mit einem dort war um mir das Revier anzusehen stellte ich im Gespräch fest, dass er weder eine Nachbarn kenne, noch die ansässigen Landwirte. Er kannte die Grenzen und den Jagdvorsteher, das wars. Abends nach der Arbeit einen Ansitz, evtl. im Auto pennen und morgens nochmal raus, dann wieder heim. in der Regel aber 2-3 Ansitze anbends pro Woche und danach wieder heim. Revierarbeiten 1-2 mal im Jahr. Hegeaktivitäten gleich null. Dafür war das Revier dann doch zu weit, obwohl eigentlich recht nah.

Wie schon geschrieben, habe ich +/-2 std einfache Fahrtzeit ins Revier. In der Regel von Freitags mittag bis Sonntags mittag. Also schaffe ich am WE ein paar Ansitze und kann in der verbleibenden Zeit mich mit dem Revier beschäftigen, einfach deshalb weil es sich nicht lohnt "nur" mal eben für einen oder zwei Ansitze dorthin zu düsen, sondern ich 2-3 tage Zeit für die jagd investiere.
Jedes jahr werden im Turnus die mehrjährigen Wildäcker und Äsungsflächen bearbeitet, Mitte Juli werden Flächen gemulcht,Kanzeln gebaut/repariert, Kanzeln umgestellt, DJ Böcke aufgestellt und eingerichtet usw.
Jährlich kaufe ich (für kleines Geld) brachliegende Wiesen und Grundstücke um den Ort und im Feldbereich wo ich dann Blühstreifen, Insektenweiden usw. einsäe.
Wir erlegen pro Jahr um die 80 Stk Schalenwild, dieses wird fast alles fertiggemacht und in Eigenregie an den Mann, die Frau gebracht.

Wenn ich mir ansehe wo ich jagen würde, wenn ich mich an die Aussage vieler hier im Faden halten würde, also max. 30 min um meinen Wohnort, dann würde ich zwischen Kraftwerken,Autobahnen und Städten jagen, mit all den bekannten Nachteilen. Da habe ich keine Lust drauf und dafür ist mir meine Zeit zu schade. Ich habe zwar hier "um den Kamin" die Möglichkeit auf ein wenig Niederwild, jedoch ist die Jagd hier sehr zäh, schwierig und immer mit Konflikten mit der Bevölkerung behaftet. Nein danke.

Da wo ich jage kenn ich fast den ganzen Ort, die Landwirte und auch Vereine wie Feuerwehr usw. Dort bekomme ich blind von jedem Hilfe und Unterstützung und bin dort voll integriert. Es ist ländlich, sogar sehr, jedoch ärgere ich mich dort nicht mit Hundeleuten,Joggern, Mountainbikern usw. Hier ist die jagdliche Welt noch in Ordnung und daher macht mir die Anreise nichts aus.
Ich habe nicht das Gefühl dass ich dort keine waidgerechte Jagd ausüben kann und denke, dass ich dort auch hegerisch etwas mache.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25569

Guest
Ich verstehe nicht, was es an dem von mir ausgeführten nicht zu verstehen sein soll. Ich hatte ja bereits relativierend ausgeführt, dass ich hier nicht Pauschalieren und nicht einseitig Bewerten will und alles auch in Bezug auf die jeweiligen örtlichen Rahmenbedingungen zu sehen ist. Wie Du selber bestätigst, macht es einen grossen Unterschied, ob man in der Stadt oder auf dem Land wohnt. Natürlich sind die jagdlichen Rahmenbedingungen ausserhalb der Ballungsgebiete und fernab von grösseren Ortschaften attraktiver. Rechtfertigt das jagdlichen Tourismus um jeden Preis? Meine Meinung dazu ist: Das Leben ist kein Ponyhof und Jagd ist nicht nur Spassbetrieb und Zeitvertreib. Ansonsten hast Du ja selber in Deinem Beitrag am Beispiel des Jagdreviers in der Eifel belegt, was ich meine. Jemand der als Pächter weder die jagdlichen Nachbarn noch die örtlichen Landwirte kennt, bei dem die Zeit im Revier gerade zum schnellen Ansitz und zur Übernachtung im Auto reicht, und bei dem ausserdem die „Hegeaktivitäten gleich Null“ sind, betreibt für mich keine echte Jagd - vorsichtig formuliert.
 
G

Gelöschtes Mitglied 18289

Guest
Hallo nochmal an alle :)

Viele Meinungen haben mir etwas geholfen mich zu orientieren.

Ich habe auch nochmal den Kontakt gesucht mit dem Bezirksjägermeister usw... leider ohne erfolg.

Ich hatte einige Angebote...
Viele waren einfach überteuert...
Bei vielen hatte ich schon am telefon ein sehr schlechtes Gefühl... es wurde alles auf druck aufgebaut ..schnell und bald sonst bekommt es jemand anders.
Bei manchen wurde mir auch von bekannten Abgeraten ...

Die Richtige Jagdmöglichkeit zu finden ist nicht gerade leicht, aber lieber etwas warten und abwägen als wo zu zahlen wo es nicht passt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 18289

Guest
Vielen Dank !

Sehe ich genauso... habe jetzt seit geraumer Zeit Kontakt mit einem Herren aus dem besagten Revier dass weiter weg ist.
Im Laufe der Woche fahre ich hin zum Reden und Jagen.

Ich bekomme Fotos von Wild was er gesichtet oder erlegt hat und Infos aus dem Revier.
Da hat der Kontakt schon beim ersten Gespräch gepasst und das was ich dort im Jahr zahle,müsste ich bei mir im Umkreis von 100Km 3bis 4 mal im Jahr zahlen...

Bin gespannt...
 
Registriert
17 Mai 2019
Beiträge
108
Hallo nochmal an alle :)

Viele Meinungen haben mir etwas geholfen mich zu orientieren.

Ich habe auch nochmal den Kontakt gesucht mit dem Bezirksjägermeister usw... leider ohne erfolg.

Ich hatte einige Angebote...
Viele waren einfach überteuert...
Bei vielen hatte ich schon am telefon ein sehr schlechtes Gefühl... es wurde alles auf druck aufgebaut ..schnell und bald sonst bekommt es jemand anders.
Bei manchen wurde mir auch von bekannten Abgeraten ...

Die Richtige Jagdmöglichkeit zu finden ist nicht gerade leicht, aber lieber etwas warten und abwägen als wo zu zahlen wo es nicht passt.
Darf ich mal ganz dreist fragen seit wann du den Jagdschein hast? Ich frage wirklich nur deshalb, um es mit meinen eigenen Erfahrungen zu vergleichen. Leben und Jagen im Ballungsgebiet hiessen bei mir : Über 10 Jahre auf und ab bis ich was gefunden habe, dass zu mir passt..... 60 km einfach in den Staatsforst kutschieren kamen dabei nie nie in Frage....
 
G

Gelöschtes Mitglied 18289

Guest
Ich habe die Jagdkarte (so heißt das bei uns in AT) seit heuer erst...bin also JJ im ersten Jahr...

Aber da ich viele Kenne die die Jagdkarte schon mehrere Jahre haben und bisher nicht zum jagen kamen, suche ich aktiv und möchte so früh wie möglich anfangen Erfahrungen zu sammeln und zu lernen in einem Revier..dazu kommt dass ich beruflich sehr gestresst bin und ich die Zeit bei der Jagd als sehr entschleunigend sehe und empfinde.
 
G

Gelöschtes Mitglied 18289

Guest
Kann ich mir gut vorstellen, schwer tut man sich oft denke ich mir besonders als JJ mit wenig bis keiner Reviererfahrung bzw. nur dem selbst angelernten und dem was man bei Einladungen durch erfahrene Jäger mitbekommt.

Mein Zugang zu dem ganzen ist halt der...wenn ich draußen bin komme ich auf Dinge drauf die ich nicht weiß, diese kann ich dann zuhause nachlesen und lerne wieder dazu.
Ausgelernt hat man ohnehin nie...

Und um ehrlich zu sein, mag ich auch nicht mit zwang in der Nähe wo aufgenommen werden nur weil ich viel Zahle und dann bin ich dort nicht richtig integriert oder erwünscht oder wie auch immer.

Die Jagd hat viele facetten und es gibt für jeden die "ideale" Jagdvariante...
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
124
Zurzeit aktive Gäste
601
Besucher gesamt
725
Oben