Für mich ist solch eine Entfernung völlig undiskutabel. Bin aber auch "versaut" 41 Jahre lang begann das Revier direkt hinter dem Gartenzaun. Waren zwar nur 650 ha mit 60 ha Wald, aber mehr als 15 % davon gehörten mir, Rest war Gemeinschaftsjagd.
Ein neuer Mitpächter schaffte es, mir die Jagerei völlig zu versauen. Ließ mich aber überreden in 18 km Entfernung mit einzutreten. Habe das nach 3 Jahren aufgegeben weil für mich zu weit.
Wer es gewohnt ist, mal eben mit Püster im Auto eine Revierunde zu fahren weil 1/2 Std Zeit ist, nach Lust und Laune und Erfordernis verzögerungslos ins Revier zu starten, der hat Probleme den Reviergang zu planen wenn eine Fahrt schon 30 Minuten dauert. Darauf in die Nachbarjagd überredet worden, immerhin 2 km Anfahrt. Nach 1 Jahr aufgegeben, 3 x draußen gewesen, 1 Kitz 1 Bock, 1 Fuchs geschossen und festgestellt, das ist nicht meine Jagd, keine Verbindung zu Feld und Wald. Fremde. Mir ist da endlich bewußt geworden, daß Passion eine Seite ist, Jagd aber für mich das Zusammenspiel von unmittelbarer Heimat, Besitz, jederzeit Verfügbarkeit, Selbstverständlichkeit ist.
Ja, auch jetzt noch jage ich gern bei alten Freunden, in Gemeinschaft, Unbeschwert ob Wildschaden oder Vermarktung, eben wieder in der alten Selbstverständlichkeit jugendlicher Unbeschwertheit.
Alligatorin,
Du bist wirklich versaut!
Deine Situation ist leider fern von "normal".
Wenemar
(jedes Wochende und jeden Urlaub 160 km einfache Fahrt und glücklich dabei)