Jagdsaison auf nordische Gänse - was, wie, wo und was dann ?

Registriert
10 Jan 2018
Beiträge
1.563
In den meisten Revieren des Norddeutschlands dürfte die Gänsejagd Saison jetzt in die Vollen gehen.

Bisher kamen die Mengen an nordischen Gänsen auf den abgeernteten Maisäckern und Wiesen meines nordbrandenburgischen Revieres in der Regel ungeschoren davon.

Hintergrund ist die jahreszeitliche Notwendigkeit den Schalwild-Abschuss zu erfüllen. Da hatte bisher keiner Zeit für die graue Schaar auf den Wiesen und Feldern.

Am Wochenende bin ich aber doch einmal einer Jagdeinladung nach Dithmarschen zu einer sehr gut organisierten und wirklich stimmungsvollen Niederwildjagd bei Freunden in Dithmarschen gefolgt und habe danach am Sonntagmorgen auch noch auf Gänse angesessen.
Wirklich spannend…und ich bin echt auf den Geschmack gekommen.

Zwar gibt’s schon einen guten Faden zur Gänsejagd 2018/19 mit interessanten Beiträgen und leckeren Bildern u.a. von Leviathan, aber ich dachte mir, dass könnten wir noch etwas ausführlicher machen.

Habe dafür einen kleinen Fragebogen entworfen, der hoffentlich auch anderen „Gänse-Grünschnäbeln“ einen Einblick in die Techniken und das Know-how erfahrener Gänsejäger bieten kann.


  • Aus welche Gänsearten jagt Ihr gezielt (in Eurem) Revier ?


  • Auf welchem Gelände bejagt Ihr die Gänse ? Acker ? Wiese ? Schilf?


  • Jagt Ihr mit Lockbildern (und wenn ja, welche Decoys nehmt Ihr ? FUDs, Halbschalen ? Gänseflaggen? Wieviele Decoys?)


  • Oder jagt Ihr ohne Lockbilder in den Einflugschneisen bekannter Nacht- oder Tageseinstände ?


  • Wie tarnt Ihr Euch ? Tarnkleidung ? Gesichtsmaske ? Gänseliege ? Schirm ? Und welche Erfahrungen habt Ihr damit gesammelt ?


  • Nutzt Ihr akustische Gänselocker ? Wenn ja, welche ?


  • Jagt Ihr i.d.R. alleine oder mit Freunden zusammen ?


  • Habt Ihr einen brauchbaren Hund für den Apport mit? Welche Rasse und was gilt es zu beachten?


  • Wie verwertet Ihr die Gänse danach? Rupfen und komplett verwenden? Nur Brust und Keulen? Abziehen und Hackfleisch für Gänseburger ? Verkaufen wie sie sind ?


  • Was ist Euer Lieblingsrezept für Wildgänse-Wildbret?


Bin gespannt auf Eure Antworten und voraus schon einmal einen herzlichen Dank!

gaensezug-an-der-emsmuendung-2dffd9a5-9258-4963-9979-951ef1b41e8a.jpg
 
Registriert
7 Jan 2017
Beiträge
2.805
Ich jage auch in Dithmarschen im Tidengebiet der Elbe, also im Schilfgürtel/Watt. Dabei wird sich im Schilf so positioniert, dass man je nach Wasserstand und Windrichtung in der Flugroute der Gänse und Enten steht. Keine Lockbilder, keine akustischen Locker keine besondere Tarnkleidung. Die Schussdistanzen sind dadurch häufig etwas weiter und die Gänse sind deutlich schneller als bei einfallenden Vögeln am Lockbild oder Enten am Teich. Wir gehen immer mindestens zu zweit, das Watt und die Flut sind tückisch und man kann sich nicht in allen Situationen selbst befreien. Der Hund muss nur eine Sache wirklich besonders können im vergleich zur Jagd auf dem Festland, er muss vom Apport hinter der schwimmenden und tauchenden Gans/Ente abgepfiffen werden können. Ansonsten wird man es erleben, dass man seinen Hund hinter der Beute im Dezember Richtung Fahrrinne schwimmen sieht und nur noch zum letzten Abschied winken kann. Hilfreich ist noch, wenn sich der Hund durch Handzeichen einweisen lässt bis er den Wind bekommt. Die Hunde sehen auf Kniehöhe im Schilf natürlich nicht immer wo der Vogel runterkommt. Wenn der Hund noch jung ist wird nicht weiter geschossen bis die vorherige Beute in die Hand übergeben ist. Nach ein paar Jahren geht es dann auch ohne Einweisen und der Apport sitzt dann auch fest genug um weiter schießen zu können. Wir jagen mit kleinen Münsterländer, aber jeder Hund der keine Angst vor Schlick und Wasser hat kann die Arbeit erlernen. Wir haben jahrelang immer alles gerupft (ca. 10 Stück im Jahr), aber nach einigen richtig erfolgreichen Tagen mit über 10 Gänsen Tagesstrecke schneide ich auch Brüste und Keulen raus. Brüste werden heiß geräuchert und für die Keulen suche ich noch nach dem Optimum. Aktuell hab ich es auch mal mit Hack probiert und daraus zwei Salamis gefüllt. Mal schauen, aus dem Ofen waren die Keulen bis jetzt sehr zäh. Am schönsten ist natürlich der Vogel im ganzen aus dem Rohr mit der ganzen Familie zu Weihnachten, aber da haben wir auch schon solche und solche Erlebnisse gehabt. Abnehmer für Gänse im ganzen küchenfertig gerupft sind nicht vorhanden, die geräucherten Brüste könnte ich unbegrenzt zu 10euro/Stück verkaufen. Aber das wäre ja Verkauf von veredelten Wild und so was macht man natürlich nicht ohne Zulassung. Wir jagen Graugänse und manchmal eine Canadagans. Für mich sind diese Tage Highlights des Jagdjahres und ich wäre froh diese Möglichkeit auch irgendwo nahe München zu haben, aber so sieht man jedenfalls die Alten immer mal wieder und kommt mal in den Norden.
 
Registriert
18 Okt 2016
Beiträge
2.264
Hallo black grouse.
-Ich jage Gänse meist bei einem guten Bekannten im Revier.
Bei uns auch ab und an aber dort kommen sie in sehr großer Zahl vor.
Meist Graugänse, Saatgänse und Bläßgänse.

-jagen tun wir von (trockenen) Gräben aus an Acker oder Wiesenflächen.

-bisher jagen wir ohne Lockbilder an den Einflugschneisen (meist früh) aber mit Lockbild will ich auch mal probieren (FUD's)

-normale Tarnung. Da wir in den Gräben sitzen auch kein Schirm oder Liege

-immer mit Freunden, ist ja auch das schönste dran. Auf dem Hochsitz gluckt man schon genug allein.

-wir haben DK,UK und DD dabei.(Ohne brauchbaren Hund wäre es bei uns eh verboten) Zu beachten gibt es nicht viel, Standruhe ist gut, verlässliche Verlorenbringer sollten sie sein und eben eine Gans tragen können.

-manche Gänse gibt es als Braten aber meist machen wir Räucherbrust und Hackfleisch.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
129
Zurzeit aktive Gäste
519
Besucher gesamt
648
Oben