"Jagdschein" in Frankreich auf nicht mal einem Tag

G

Gelöschtes Mitglied 9935

Guest
chacun à sa façon!
Wem es nicht passt, muss dort auch nicht jagen. Ein jeder kehr vor seinem Tor, da hat er Dreck genug davor...
Und wenn die Belgier einen Zusatztest in wallonischen Rechtsfragen wollen, sollen sie einen einführen.
 
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"Vormals"? Von welcher Zeit sprichst du?

In Frankreich braucht man "gar nichts". Man nimmt an einem "Kurs" von einem halben Tag statt und macht dann am gleichen Tag den "Jagdschein".

Diese Leute kommen dann und lassen sich diesen "Jagdschein" in einen belgischen umschreiben und gehen "jagen".

Ohne alle über einen Kamm zu scheren, aber warst du mal auf einer Jagd in Frankreich oder Wallonie? Dann wüsstest du, wovon ich rede....



Ich kenne nur die Ausbildung und Prüfung in NRW und in den Départements in Grenznähe zu Belgien. Und mit diesem Hintergrund kann ich sagen, dass genau das krasse Gegenteil der Fall ist.



edit Kennst du die belgische Jagdgesetzgebung? Ich schon und auch den Winkelzug, sich an einer belgischen Ausbildung und Prüfung vorbeizumogeln, indem man mal für ein Wochenende über die Grenze geht und dann mit einem übertragenen Jagdschein loszieht und die korrekte Jägerschaft nicht nur bei der Gesellschaft in den Schmutz zieht. Genau aus diesem Grund ist vor zwei Jahren die Prüfung für den Jagdschein in Belgien ein wenig erleichtert worden, um zu vermeiden, dass zu viele einen Wochenendausflug zu den Nachbarn machen. Scheint leider nicht wirklich geholfen zu haben.

Ich bin der Meinung, dass es entweder eine europaweite Basis für einen Jagdschein geben müsste oder aber das Übertragen eines Jagdscheins in ein anderes europäisches Land mit einem belegbaren Beweis bzw. einer zusätzlichen Prüfung der Kenntnisse/Fähigkeiten für einen in diesem Land benötigten Jagdschein gekoppelt werden müsste.

Ich habe den französischen Jagdschein

seit 1997. Und ja, ich habe da oft gejagt. Ich habe den Kurs in Frankreich gemacht und natürlich auch die Prüfung dort bestanden.

Die belgischen Regelungen kenne ich nicht, ich habe noch nie in Belgien gejagt. Der halbe Tag zum Bestehen der französischen Prüfung ist selbst dann kaum möglich, wenn man vorher schon den deutschen Jagdschein gemacht hat und die Wildbiologie drauf hat. Es sind etliche Franzosen im Kurs durchgefallen, sie mussten den kompletten Kurs wiederholen und natürlich auch die Prüfungsgebühren und die Kursgebühren nochmal bezahlen.

Ich erinnere mich nicht, wieviele Fragen man beantworten musste, sie waren aber aus allen Sachbereichen zusammengestellt und es gab auch eine mündliche Prüfung, neben der Schieß- und praktischen Prüfung.

Gruß,

Mbogo
 
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Und dann wundert man sich, dass irgendwelche unverantwortlichen und nicht ausgebildeten Rambos auf die Tierwelt und Menschheit losgelassen werden! :mad::mad:


https://brf.be/regional/1348318/

Hab in den USA mal einen Angelschein gekauft. Bei Wal-Mart, weil Prüfung gibt‘s da nicht. Den gab‘s inklusive oder exclusive Forelle. Der mit Forelle war natürlich teurer. Aber egal, die Jagderlaubnis war immer mit dabei.

Vor diesem Hintergrund: was jucken mich die bürokratischen Angelegenheiten der Belgier?
 
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Ich habe den französischen Jagdschein

seit 1997. Und ja, ich habe da oft gejagt. Ich habe den Kurs in Frankreich gemacht und natürlich auch die Prüfung dort bestanden.
...
Ich erinnere mich nicht, wieviele Fragen man beantworten musste, sie waren aber aus allen Sachbereichen zusammengestellt und es gab auch eine mündliche Prüfung, neben der Schieß- und praktischen Prüfung.

Gruß,
Mbogo

Aktuell wird die französische Jägerprüfung nicht ohne weiteres als der deutschen gleichgestellt eingestuft; ein Franzose, der eine französische Jägerprüfung vorweisen kann, bekommt nur dann einen Jagdschein in Deutschland, wenn er eine Schießleistungsprüfung nach deutschen (BaWü oder RLP, weiß ich nicht genau) JP-Vorgaben bestanden hat; diese Schießprüfung muss bei der FdC im Bas Rhin (Nordvogesen/Elsaß) absolviert werden.
Der deutsche JS wird dagegen komplikationslos in Frankreich anerkannt, eine französische Jägerprüfung ist nicht mehr notwendig.
 
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Noch ein anderer Aspekt:

ich habe gerade einen französischen Jagdschein samt Versicherung gelöst - geht völlig unproblematisch via Internet. Kein persönliches Vorsprechen bei einer Behörde, kein separater Abschluss einer Jagdhaftpflicht mit Ausdrucken einer Urkunde.

Ein paar Klicks, und schon ist das fertig - so geht Bürokratieabbau!
 
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ich habe gerade einen französischen Jagdschein samt Versicherung gelöst - geht völlig unproblematisch via Internet. Kein persönliches Vorsprechen bei einer Behörde, kein separater Abschluss einer Jagdhaftpflicht mit Ausdrucken einer Urkunde.

Ein paar Klicks, und schon ist das fertig - so geht Bürokratieabbau!

ganz genau so, kein kleiner Gott auf dem Amt, der sich erhaben fühlt....
Drei Klicks, eine Kreditkarte und ein Drucker. JS lösen in drei Minuten.
Bei der Versicherung, die du beim validieren abschließt, sind üblicherweise nur Personenschäden versichert. Ich bin in ein Versicherungsbüro marschiert und habe eine umfassendere Versicherung abgeschlossen, ich meine 50 Euro im Jahr. Die deutsche Haftpflicht reicht leider nicht, nicht wegen des Geltungsbreichs, nein, in Frankreich hast du bei Personenschäden in der Versicherung eine unbegrenzte Deckungssumme. Ich hab dereins mal mit dem **** auf dem Jägerwaffenamt in Deutschland gesprochen. Der hätte die frz. Versicherung anerkannt, wenn ich ihm eine beglaubigte Übersetzung der Police und Bedingungen bringe.
 
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Aktuell wird die französische Jägerprüfung nicht ohne weiteres als der deutschen gleichgestellt eingestuft; ein Franzose, der eine französische Jägerprüfung vorweisen kann, bekommt nur dann einen Jagdschein in Deutschland, wenn er eine Schießleistungsprüfung nach deutschen (BaWü oder RLP, weiß ich nicht genau) JP-Vorgaben bestanden hat; diese Schießprüfung muss bei der FdC im Bas Rhin (Nordvogesen/Elsaß) absolviert werden.
Der deutsche JS wird dagegen komplikationslos in Frankreich anerkannt, eine französische Jägerprüfung ist nicht mehr notwendig.

Ist mir bekannt,

war hier aber nicht die Frage.

Gruß,

Mbogo
 
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ich habe gerade einen französischen Jagdschein samt Versicherung gelöst - geht völlig unproblematisch via Internet. Kein persönliches Vorsprechen bei einer Behörde, kein separater Abschluss einer Jagdhaftpflicht mit Ausdrucken einer Urkunde.

Ein paar Klicks, und schon ist das fertig - so geht Bürokratieabbau!

Meinst Du

ein timbre, das zeitlich begrenzt ist? Wir reden hier vom französischen Jagdschein, der unbegrenzt gültig ist und in dem nur die timbres für das Département etc. jährlich einzukleben sind, also das, was man in Deutschland als Jagdscheingebühr hat. Die zeitlich begrenzten Erlaubnisse auf Basis des deutschen gültigen Jagdscheins, also Ausländerjagdscheine wie bei uns, gab es schon lange, bevor ich in F die Prüfung ablegte.

Gruß,

Mbogo
 
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Meinst Du

ein timbre, das zeitlich begrenzt ist? Wir reden hier vom französischen Jagdschein, der unbegrenzt gültig ist und in dem nur die timbres für das Département etc. jährlich einzukleben sind, also das, was man in Deutschland als Jagdscheingebühr hat. Die zeitlich begrenzten Erlaubnisse auf Basis des deutschen gültigen Jagdscheins, also Ausländerjagdscheine wie bei uns, gab es schon lange, bevor ich in F die Prüfung ablegte.

Gruß,

Mbogo

klar geht es dabei um die Validitation. Hast du mitbekommen, daß es eine Neuerung gibt wegen der einzelnen Departements? Es lohnt sich inzwischen eigentlich nicht mehr für zwei Departements zu lösen, dann lieber gleich national. National ist auch etwas günstiger geworden, ich meine, es sind um die 300 Euro.
 
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du pauschalisiertst also nicht?

Nein, ich rede aus Erfahrung und nicht von "alle", sondern von "vielen". Und das ist in gewisser Weise auch subjektiv.

Ich habe beide Prüfungen abgelegt. Die Prioritäten sind andere. In Frankreich wird unglaublicher Wert auf Sicherheit und Handhabung gelegt. Kein Vergleich, zu dem wie ich es in D. in der Prüfung erlebt habe.

Das mag sein. Der Beitrag und ich reden aber vor allem von Belgiern aus dem südlichen Landesteil, die im Hau-Ruck-Verfahren einen "Kurs" und eine "Prüfung" jenseits der Grenze belegen und dann in BELGIEN mit - meiner Ansicht nach und in direktem Vergleich - unzureichenden Kenntnissen und Fähigkeiten auf Lebewesen schießen. Und da ist ein Vergleich mit "Rambo" meines Erachtens nach nicht ungerechtfertigt.

Am Rande: Bei meiner Prüfung in Belgien wurde übrigens allerhöchster Wert auf Sicherheit bei der Waffenhandhabung gelegt. Der kleinste Fehler führte zu direkten Ausschlüssen der weiteren Prüfung. So steht es übrigens auch in den Prüfungsbedingungen...

Bei mir war es so, 4 Veranstaltungen von einem Tag, dann Prüfung. Lernen mußte selber. Daheim, in deiner Kammer.

Auch das streite ich nicht ab. Im konkreten Fall, der auch im Beitrag geschildert wird, ist es aber absolut nicht so.

Aber dann von Rambos zu schwadronieren, finde ich schon ein bissi heftig.

Dann erzähle ich mal eine Anekdote, wie sie in meinem Beisein passiert ist:

Deutschsprachiger Jäger beschießt auf einer Treibjagd in der Wallonie ein breit stehendes Stück Rehwild. So, wie es bei Gesellschaftsjagden bei uns üblich ist und auch gelehrt wird.

Direkt nach dem Abblasen wird er von seinem französischsprachigen Standnachbarn "zur Schnecke" gemacht. O-Ton: "Was das denn bitte für eine ethische Haltung wäre, auf ein stehendes Stück zu schießen!? Das Tier hätte doch so keine Chance und unsportlich wäre es zudem!"

Gut, Rambo kommt auch aus einem anderen Kulturkreis und hat traumatische Erlebnisse, die ihm vielleicht eine andere Realitätswahrnehmung bescheren. Aber so abwägig ist der Vergleich in meinen Augen nicht. Zumindest versteht jeder, was ich damit sagen will.
 
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Der halbe Tag zum Bestehen der französischen Prüfung ist selbst dann kaum möglich, wenn man vorher schon den deutschen Jagdschein gemacht hat und die Wildbiologie drauf hat. Es sind etliche Franzosen im Kurs durchgefallen, sie mussten den kompletten Kurs wiederholen und natürlich auch die Prüfungsgebühren und die Kursgebühren nochmal bezahlen.

Die Realität sieht aber nicht erst seit gestern anders aus.
 
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Vielleicht in Belgien,
aber nicht in Frankreich.

Dann solltest du mit deinem Kenntnisstand vielleicht all die Belgier, die der, im Beitrag beschriebenen und vom Jägerverband zu Recht kritisierten, Vorgehensweise zum vereinfachten Erlangen eines Jagdscheins in Frankreich folgen, überzeugen, doch in Belgien die Prüfung zu machen... Haben ja anscheinend alle keine Ahnung und bei der Meldung handelt es sich um eine Ente.
 

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