Jagdschmuck – Herkunft gesucht

[Saussmaus]

Hallo liebe Waidgenossen,

ich habe vor zwei Jahren diese Brosche aus einem Nachlass geschenkt bekommen (Du bist doch Jägerin, Dir gefällt das doch sicher – jaaaa!) und bin seither auf der Suche nach deren Herkunft. Würde sie eigentlich gerne tragen (beim Schüsseltreiben passt das sicherlich gut), traue mich aber nicht so recht, weil ich vermute, dass sie schon ziemlich alt ist und ich daher auch nicht weiß, wie empfindlich das Material ist.

Ich habe schon Stunden im Netz gesucht, aber nichts gefunden und dann mehrere Museen in D, A und CH kontaktiert, aber leider konnte mir keiner dazu eine Auskunft geben. Zwei haben haben einfach geantwortet , das wäre Hirschhornschnitzerei, Volkskunst und würde tausendfach verkauft, und das gilt tatsächlich auch für Schnitzereien aus Horn und Bein. Aus Buchsbaum (und das ist das Material) habe ich nichts Vergleichbares finden können. Bis auf eine recht ähnliche Brosche auf einer Internetseite für Handgemachtes, aber die Besitzerin lebt in Pennsylvania und weiß auch nichts genaueres über ihr Stück, außer, dass es wohl dem deutschsprachigen Raum entstammt und viktorianisch ist.

Vielleicht hat eine/r von euch so etwas aus diesem Material schon einmal gesehen (oder sogar zu Hause?) und kann mir helfen?

Ich bin auf jeden Fall mal gespannt auf eure Antworten,
Viele Grüße und Waidmannsheil!

 

[Gelöschtes Mitglied 13565]

Zum Material kann man so sicher wenig sagen, außer man hätte ein Gegenstück zur Hand.

Mach noch ein paar Bilder auch von der Seite und von hinten. Speziell eine Nahaufnahme einer möglichst glatten Fläche.

Gegen Geweih oder andere Knochen spricht die nach innen porösere Struktur, bei einer >4cm Brosche müßte dies schon sichtbar sein. Auch die Farbe wäre mir so etwas suspekt.

Holz sollte deutlich erkennbar sein, auch Buchsbaum hat Wachstumslinien (Jahresringe). Ich würde bei der Ferndiagnose auf Elfenbein tippen, dann würde bei einem alten Stück auch die Färbung +/- hinkommen.


CdB

 

[Auerochse]

Buchs ist ein traditionelles Drechsel- und Schnitzmaterial. Extreme Härte, hoher Eisenverschleiß, aber dadurch nahezu einzigartige Detailtiefe möglich.
Das Holz wächst sehr langsam, ist daher vergleichsweise wertvoll.
Eine genaue Herkunft wirst du kaum ermitteln können. Sowas läuft unter Volkskunst. Da hatte irgenwann einer ne passende Scheibe Buchs und hat sein Rosenstockstück halt da reingeschnitten...
Wenn ich raten müsste, würde ich - sofern es aus Deutschland stammt - auf den Schwarzwald tippen...

 

[z/7]

Das sind Gams....

 

[regloh]

Das war eine Antwort auf eine nichtgestellte Frage...

 

[Bärensattler]

Hallo liebe Waidgenossen,

ich habe vor zwei Jahren diese Brosche aus einem Nachlass geschenkt bekommen (Du bist doch Jägerin, Dir gefällt das doch sicher – jaaaa!) und bin seither auf der Suche nach deren Herkunft.......

Vielleicht hat eine/r von euch so etwas aus diesem Material schon einmal gesehen (oder sogar zu Hause?) und kann mir helfen?

Ich bin auf jeden Fall mal gespannt auf eure Antworten,
Viele Grüße und Waidmannsheil!

Hallo.
Werkstoff Holz!
Zum Holz selber kann man wenig sagen, weils ja geölt sein kann und sich ohnehin im Laufe der Zeit farblich verändert hat.

Eine nette Arbeit, so etwas gibt es hundertfach. Trotzdem ein Jedes für sich ein Einzekstück!
Zwar nicht in diesem Motiv und in dieser Ausführung, aber es gibt unheimlich viele Künstler, die sich mit solch "Durchbruch-Schnitzereien" beschäftigen.
So mancher Waffengraveur hat so etwas zu seinem persönlichen Zeitvertreib angefertigt.
Gibt es in Holz, aus Münzen gemacht, aus Elfenbein... oder, oder oder. Sogar aus Bernstein habe ich so etwas schon gesehen! Der Phantasie des Künstlers sind keine Grenzen gesetzt.

Tragen würde ich die Brosche persönlich nicht!
Das ist ein auf der Welt einmaliges Einzelstück und deswegen unersetzbar wertvoll.
Ich meine das im Ernst! So etwas bekommst du niemals wieder 1:1

Ich gratuliere dazu, dass Du es besitzen kannst

 

[Almöhi]

Ein Fall für:
Bares für Rares

 

[Bromisch]

Frag doch mal in Erbach bei der Fachschule für Holz und Elfenbein nach. Die bilden Drechsler und Schnitzer aus.
Das Handwerk hat im Odenwald lange Tradition.
Denke, da gibt es Profis, die Dir weiterhelfen können.

Berufsfachschule für das Holz und Elfenbein verarbeitende Handwerk

Informationen zur Ausbildung und zum Berufsabschluss im Handwerk Tischler, Schreiner, Holzbildhauer, Drechsler, Elfenbeinschnitzer

www.berufsfachschule-holzelfenbein.de

 

[Saussmaus]

Ein Fall für:
Bares für Rares

Ja, das dachte ich mir auch schon Aber ich will sie nicht verkaufen, das ist dann natürlich schlecht für das Format. Es sei denn, ich bin einfach mit keinem Gebot zufrieden...

Und ja, das sind Gams. Und es ist auf jeden Fall Buchsbaumholz; kein anderes Holz kann meiner Recherche nach so filigran geschnitzt werden. Die Brosche ist echt winzig und wiegt insgesamt 3,2 g, also fast nichts. Elfenbein, Bein, Horn wäre viel, viel schwerer...

Und in Erbach hatte ich als erstes nachgefragt, da es dort einen Künstler gab (Ernst Kehrer), der zumindest vom Motiv sehr ähnliche Stücke gearbeitet hat, aber wohl ausschließlich aus Elfenbein und nicht aus Holz... ich hatte letztes Jahr mit einer Dame aus der Werkstatt des Museums einen netten Kontakt, aber Corona hat einem Besuch mit Vorlage der Brosche einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Hier noch ein Bild von hinten (wegen der Struktur):

 

[Gelöschtes Mitglied 13565]

So ist die Holzstruktur auch gut sichtbar.

Wenn sie dir zusagt dann trage sie auch, in Schubladen liegen vielleicht noch tausende unnütz herum, dafür sind sie nicht gemacht. Den Ehering schont frau doch auch nicht, auch der kann beschädigt werden oder verloren gehen.


CdB

 

[Almöhi]

Ja, das dachte ich mir auch schon Aber ich will sie nicht verkaufen, das ist dann natürlich schlecht für das Format. Es sei denn, ich bin einfach mit keinem Gebot zufrieden...

Das ist der Plan (bzw sollte er sein)

 

[Bärensattler]

...... Und es ist auf jeden Fall Buchsbaumholz; kein anderes Holz kann meiner Recherche nach so filigran geschnitzt werden......

Das ist so, mit Sicherheit, nicht ganz richtig....

 

[Bärensattler]

......
..... Ich würde bei der Ferndiagnose auf Elfenbein tippen, dann würde bei einem alten Stück auch die Färbung +/- hinkommen.


CdB

Hallo.
Vergiss es..... das ist kein Elfenbein.

Hier ein Stück, sehr genau datiert, 42 Jahre alt und steht in vollem Umwelteinfluss.
Ich habe noch mehr aus Elfenbein... Unterschiedlicher Herkunft, Da ist von Elefant bis Walrosszahn alles dabei

Keines davon hat in seiner Zeit, auch wenns wesentlich älter ist, so stark nachgedunkelt. Es wird mit sehr sehr langer Zeit etwas gelblicher.
Wobei die Lagerung entscheidend ist.

Unter Nikotineinfluss aus der Umgebungsluft ändert sich die Farbe natürlich schon.
Will man feststellen, welches Material es ist, muss man mit einer Miniprobe davon eine Brennprobe absolvieren.
Man riecht den Unterschied zwischen Holz, Elfenbein oder Ersatzmaterial sofort.

 

[Auerochse]

Ja, das dachte ich mir auch schon Aber ich will sie nicht verkaufen, das ist dann natürlich schlecht für das Format. Es sei denn, ich bin einfach mit keinem Gebot zufrieden...

Kunst & Krempel... Da ist auch weniger Show dabei - obwohl ich Bares für Rares sehr schätze.

 

[Gelöschtes Mitglied 13565]

Vergiss es..... das ist kein Elfenbein.

Ach was

So ist die Holzstruktur auch gut sichtbar.

Und btw schau dir mal Mammutelfenbein an, das hat die Farbe und ist nicht unbeliebt bei einigen Schmuckherstellern.

Zu dem schönen Stück in deinem Beitrag




CdB