Jagdschule oder Hegering?

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Bei Jagdschulen geht's in kürzest möglicher Zeit was auswendig zu lernen.
2 Wochen später ist das meiste wieder weg.

Bei den längeren Kursen besteht zumindest die Hoffnung, daß nicht nur auswendig gelernt wird, sondern man auch etwas versteht, was später nützt.
 
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Jagdschule oder Jägerschaft - das ist hier die Frage. :D

Lieber Forumsmitglieder,

ich liebäugle ja schon länger mit dem Jagdschein. Dieses Jahr schaffe ich es leider nicht mehr. Aber ich hoffe sehr, dass ich 2018 (spätestens 2019) loslegen kann. :)

Ich wohne im Emsland, direkt neben Aschendorf. Damit habe ich die Jagdschule Emsland sowie die Jägerschaft Aschendorf-Hümmling direkt nebenan. Beide bieten Vorbereitungskurse zur Prüfung + Prüfung an. Durch den sog. "Emslandkurs" an der Jagdschule Emsland tut sich da zeitlich und preislich nichts.

Nur, was ist besser? Die Berichte die ich dazu fand wirken leider nicht sehr neutral. Ein paar Artikel von Jägerschaften preisen natürlich ihre Kurse an - und die Jagdschulen die ihrigen.

Was sind eure Erfahrungen? Was macht Sinn?
Ich möchte später keinen teuren Begehungsschein, keine häufigen Jagdeinladungen am anderen Ende des Landes. Ich mag aber auch kein totales Vereinsleben (ich bin eher ruhig, trinke kaum Alkohol, etc.). Ich möchte am liebsten hier in meiner Region etwas machen und mithelfen. Niederwildhege interessiert mich besonders. Ich kann mir beruflich meine Freizeit relativ frei einteilen und bin dadurch zeitlich flexibel und spontan.
Was Jagdgelegenheiten angeht bin ich genügsam. Rehwild wäre mal ganz schön. Ansonsten hätte ich gerne das Gefühl etwas "sinnvolles" zu tun, z.B. auf Krähen, wenn diese Überhand nehmen.

Moin Lichterflug,

da hast du zwei Alternativen, mit denen du im konkreten Fall bei beiden nicht viel Falsch machen kannst, weil hochwertig ausgebildet wird. Ich kenne aus den letzten Jahren viele Absolventen aus beiden , d.h. Jagdschule und KJS (sind quasi beide bei mir fast vor der Haustür), alle waren zufrieden. Bei Beiden wirst du Leute von hier kennenlernen, etwas intensiver bei der KJS, da es länger dauert.
 
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Das wird hier im Forum nicht anderes sein....die Diskussion gab es auch schon diverse Male, mit unklarem Ergebnis

Schlechte und gute Ausbilder gibt es gibt es in beiden Faellen, und letzlich bist du nach der Pruefung erstmal "nur" JS Inhaber.

Was danach kommt ist eigentlich viel wichtiger.

Ich wuerde einfach das Format waehlen, welches am besten zeitlich passt ( Blockkurs <-> Abend/WE kurs )

Blockkurs wäre keins von beidem.
Die Ausbildung in der Jagdschule geht dank des speziellen "Emslandkurses" etwa 3 Monate.
Die Ausbildung bei der Jägerschaft etwas länger.
Aber beides ist an Abend/WE-Kursen organisiert.
Die Jagdschule scheint irgendwie mehr Unterrichtsstunden einzuplanen, habe ich den Eindruck.
 
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Die mündlich-praktische nicht vergessen, da ist nämlich nix mit multiple choice:p
So ist es. Bei mir bestand sie (in NS) aus 5 Stationen, an denen solide praktische Fähigkeiten (u.a. Waffenhandhabung) und praxisbezogene Kenntnisse erforderlich waren- die ich erst in der Jagdschule ausgiebig "einüben" konnte. Die diesbezügliche Ausbildung bei der KJS beschränkte sich auf blumige Erklärungen. (Muss aber nicht überall so sein.)
 
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Ich habe mich nach reiflicher Überlegung bewußt für den langen Weg über die Jägerschaft entschieden.
Hauptgrund war, das ich regional "zugewandert" bin und so direkt Kontakte in die Jägerschaft knüpfen wollte.
Das wirst Du bei einer Jagdschule nicht in dem Umfang so "leicht" hinbekommen und
bei dem was Du so als Zielvorstellung hast könnte das durchaus auch für Dich passen.
Macht den Einstieg ggf. etwas einfacher als über die Jagdschule,
natürlich abhängig vom persönlichen jagdl. Hintergrund über Familie oder Freunde, etc.

Kurs bei der regionalen Jägerschaft heißt auch nicht automatisch das totale Vereinsleben.
Du bleibst ja komplett eigenständig in dem was Du machst und auf was Du Dich einlassen willst.

Die Gründe für oder gegen das Eine oder Andere sind halt sehr individuell.

Dann würde die Jägerschaft vermutlich besser passen. Ich habe nämlich leider gar keinen jagdlichen Hintergrund, niemanden in Verwandtschaft und Freundeskreis.
 
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(Muss aber nicht überall so sein.)

Einer der beiden Schiessausbilder in unserem Kurs war ein Büma mit Laden, mindestens 3 Abende im Laden nach Geschäftsschluss und wir hatten in dem gut gefüllten Sortiment von neuen und Gebrauchten alles ausführlich in der Hand.
Sein Engagement hat sich für ihn gelohnt, die JJ haben anschließend bei ihm gekauft, nicht alle aber immerhin.

Darüberhinaus hat unser Waffenausbilder reichlich privates "Material" besessen um im Kurs was zu zeigen und befummeln zu lassen.

Wenn wir im Revier Auszubildende eines Kurses hatten, kam schon mal die eine oder andere private Stunde zwecks Waffen-Ausbildung zusammen. Im Revier alles wichtige reichlich vorhanden.
Einer äußerte mal Bedenken bezüglich praktischer Erfahrung für die Prüfung bezügl. KW.
Einen Abend zusammengesetzt und Pistolen und Revolver verschiedenster Art mitgebracht und Bingo.

OHNE Anschluß geht's eben das eine oder andere Mal in die Hose.

JJ Anwärter bekommen wir nur über den Verein, Jagdschuleleven müssen eben zusehen wo sie bleiben.
 
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Demjenigen, der schon vorher intensiv mit der Jagd beschäftigt ist, ist es egal wie "pädagogische Kompetenz" des Kurses ist.

Da die heutigen Prüfungen multiple Choice Prüfungen sind geht's nur um stur lernen.




Einer der beiden Schiessausbilder in unserem Kurs war ein Büma mit Laden, mindestens 3 Abende im Laden nach Geschäftsschluss und wir hatten in dem gut gefüllten Sortiment von neuen und Gebrauchten alles ausführlich in der Hand.
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Es ist immer wieder faszinierend zu lesen, wie es dir gelingt, dir selbst zu widersprechen
 
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multiple choice kann man praktisch jederzeit und überall trainieren. Bei unserer Prüfung waren noch pro Fach zwei Fragen frei zu formulieren. Ergebnisse wurden nicht offen gelegt, die Prüfer meinten nur, dass bei den frei zu formulierten Antworten ziemlich viel Käse drin stand.
Da durch multiple choice die meisten Punkte zu holen sind, ist es für das bestehen nicht so gravierend.
Von 20 Eleven ist da keiner durchgefallen. Schießprüfung und die Mündliche Prüfung sieht da schon anspruchsvoller aus.
Bei der mündlichen sind ca. 50% durchgerasselt. Prüflinge jeweils von KJV und Jagdschule.

Natürlich habe ich keine Vergleichsmöglichkeit, aber beim KJV hat man eben keine Profis. Keiner der Dozenten ist mir allerdings eine Frage schuldig geblieben. Und glaubt mir ich frage viel.
Ich konnte allerdings sehr gut die Zusammenhänge verstehen und Dinge erfahren die man eben nicht aus Büchern auslesen kann.
Unabdingbar fand ich allerdings bereits Wissen mitzubringen. D.h. man musste schon die Jagdschulbücher durchgelesen haben (um es sich zu merken).
Das Schießtraining lief bei uns so ab, das geübt wurde bis jeder trifft. Ich weiß nicht ob es überall so gemacht wird. Munition musste natürlich jeder separat bezahlen.

Zur Jagdschule kann ich nicht viel sagen.

Zum langen und kurzen Kurs kann ich noch sagen, dass ich mich etwas geärgert haben nicht den kurzen gemacht zu haben. Fast ein halbes Jahr kein freies Wochenende und noch privat einiges zu tun. Es war die stressigste Zeit meines Lebens. Vielleicht allerdings auch die Interessanteste Zeit.

Zu erwähnen ist noch, dass man bei dem langen Kurs einiges vergisst, was man am Anfang gelernt hat. Also lernt man automatisch doppelt. Deshalb wird es wohl auch eher im Langzeitgedächtnis bleiben als beim kurzen Kurs.

Ps: anderes Bundesland aber ist vielleicht doch hilfreich
 
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Die Frage ob Jagdschule oder Hegering ist mMn sehr schwer zu beantworten... nachdem was ich erzählt bekommen habe und selber erlebt habe kann beides sehr gut oder schlecht sein und beides hat Vor-/Nachteile.

Der größte Vorteil beim Hegering ist denke ich der jagdliche Anschluss hinterher, welcher allerdings nicht zwingend zustande kommen muss. Die Nachteile können sein, sehr große Gruppen, nur eine bzw. wenige Waffen mit denen alle Schuler schießen müssen, Vereinsmeierei innerhalb des Hegerings und "versteckte" Kosten.

Aus genau diesen nachteiligen Gründen, abgesehen von der Vereinsmeierei, hat eine Dame die mit mir den Jagdschein gemacht hat vom Hegering zu einer Jagdschule gewechselt.

Der größte Nachteil an einer Jagdschule ist der fehlende Anschluss an die lokale Jägerschaft hinterher, aber die anderen kann man, wenn man sich die passende Jagdschule aussucht, ausschließen.

Ich habe einen Blockkurs bei einer Jagdschule in MV gemacht, die kleine Gruppen garantiert hat und für jeden Schüler eine angepasste bzw. passende Flinte und Büchse sowohl für das Training, als auch für die Prüfung bereit gestellt hat. Ich denke das ist gerade beim Flintenschießen (wenn man vorher keinerlei Erfahrung damit hat) sehr von Vorteil!
Aber auch eine Jagdschule mit Blockkurs heißt nicht 2 Wochen Druckbetankung und dann schnell Prüfung bestehen. Ich habe 6 Monate vorher jeden Tag 1-3 Stunden Theorie gelernt. Das Ergebnis war eine 1 in der schriftlichen Prüfung, was allerdings keine Garantie für eine "lockere" mündliche-praktische Prüfung ist. Mich haben sie deswegen erst recht richtig ran genommen...

Ach und es gibt noch Bundesländer in denen nicht nur MC in der schriftlichen Prüfung gemacht wird. In MV waren bzw sind es 15 MC Fragen und 10 selber formulierte Antworten pro Prüfungsfach.
 
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Bei Jagdschulen geht's in kürzest möglicher Zeit was auswendig zu lernen.
2 Wochen später ist das meiste wieder weg.

Bei den längeren Kursen besteht zumindest die Hoffnung, daß nicht nur auswendig gelernt wird, sondern man auch etwas versteht, was später nützt.

1. Ups, woher dein spezifisches Wissen? Warst Du selbst bei einer? Kennst Du alle? Seeehr pauschal!

2. Wie sieht denn die Praxis aus? Du erarbeitest dir den Stoff über 9 Monate, willst die Prüfung bestehen und bimmst dir die Sachen, die Du für die Prüfung brauchst, vorher in die Birne. (salopp formuliert) - Egal ob hier oder da.

Ich habe selbst vor Jahren eine Wochenendfortbildung über gut 2 1/2 Jahre mit anschließender IHK Prüfung an 3 Prüfungstagen absolviert. Glaubt hier jemand man kann den gesamten Stoff über diesen langen Zeitraum (auch 9 Monate) abrufbar halten?

Das ganze Thema haben wir hier schon x mal durch - Ergebnis zuvor:
-Es gibt gute und schlechte Ausbildungen bei Jagdschulen.
-Es gibt gute und schlechte Ausbildungen bei den KJS.
-Es kommt immer auf den Einzelnen an.
-Kann man nach der Führerscheinprüfung Auto fahren? Ja, aber wie?! Sprich: Das "danach" ist wichtig.
 
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1. Ups, woher dein spezifisches Wissen? Warst Du selbst bei einer? Kennst Du alle? Seeehr pauschal!

Mittlerweile mehren sich diejenigen in meinem Umfeld die so eine "Ausbildung" haben.....

2. Wie sieht denn die Praxis aus? Du erarbeitest dir den Stoff über 9 Monate, willst die Prüfung bestehen und bimmst dir die Sachen, die Du für die Prüfung brauchst, vorher in die Birne. (salopp formuliert) - Egal ob hier oder da.

Gelernt wird die ganzen 9 Monate, unsere Lerngruppe lief 6 Monate bis zur Prüfung, jeden Sonntag Abend wurde die Woche rekapituliert, Fragen geklärt oder für nächste Woche vorbereitet, wir waren zu fünft, alle haben bestanden und hatten ein ordentliches Fundament an Wissen auch über die Prüfung hinaus.
 
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Ich würde Hegering-Kreisjägerschaft empfehlen.
 

Fex

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Der Lehrgang zur Jagdscheinerlangung endet mit einer Prüfung. Diese ist für alle Ausbildungswege dieselbe.
Mit der bestandenen Prüfung am Tag X ist man berechtigt, einen Jagdschein zu lösen. Nicht mehr und nicht weniger.

Wenn sich das Gelernte - wie hier vielfach behauptet - durch eine lange Lehrgangdauer besser einprägt - dann frage ich mich, warum ausgerechnet diese Absolventen das am Tage X schlechter hinkriegen wie die mit dem Kurzzeitgedächtnis. Die Zahlen für Baden-Württemberg sprechen da eine recht deutliche Sprache.
 
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Jo und der Umgang mit Waffe und Wissen diverser Jagdschulabsolventen zeigt sich nach der Prüfung.

Sieht man ja auch im Forum an den diversen Fragestellungen von ganz banalem Wissen zu einem Thema.
 
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Mittlerweile mehren sich diejenigen in meinem Umfeld die so eine "Ausbildung" haben.....



Gelernt wird die ganzen 9 Monate, unsere Lerngruppe lief 6 Monate bis zur Prüfung, jeden Sonntag Abend wurde die Woche rekapituliert, Fragen geklärt oder für nächste Woche vorbereitet, wir waren zu fünft, alle haben bestanden und hatten ein ordentliches Fundament an Wissen auch über die Prüfung hinaus.

Sorry, für mich klingt das "Ausbildung" von dir sehr herablassend!

Ergänzend dazu möchte ich dir dann sagen, dass es mich überhaupt nicht interessiert wie, wann und wo Du deine hervorragende "Ausbildung" genossen hast. Es muss ja eh gefühlte 100 Jahre zurückliegen :biggrin: Ich blicke da lieber nach vorn.

P.S. Merkst Du zumindest selbst, dass Du von deinem persönlichen Fall ausgehend total pauschalisierst??

P.S.S. Wir können es dann auch gerne dabei belassen. Du hast recht, ich meine ruh.
 

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