Danke für die wenigen Hilfreichen Kommentare.
Wie und wo ich danach eine Jagdgelegenheit finde werde ich sehen, habe 2 Arbeitskollegen die jagen, und im weiteren Bekanntenkreis etliche.
Mir ist klar das ich mit online lernen und dann 10 Tagen beim Kurs kein perfekter Jäger werde, aber ich sehe das wie die Fahrprüfung.
Bitte auch von Kommentaren wie das und das wird nix abzusehen, das ist das gleiche wie wenn jemand fragt ob er Suzuki oder Toyota fahren soll und man ihm dann einen Hubschrauber empfiehlt.
Hallo,Lynx2,
Nochmal zurück zur Anfangsfrage: Meine Frau und ich haben bei Seibt im Saarland den Jagdschein gemacht. 14 Tage Kurs.
Vorab: Ohne Vorbereitung geht gar nichts. Wir hatten ca. 3 Monte vorher angefangen zu büffeln. Der theoretische Fragenteil (multiple Choise) sollte schon sitzen bevor der Kurs beginnt. Es gibt eine App der Jagdschule Blatt. Damit kann man das einfach lernen ( ....reine Fleißaufgabe, ähnlich wie früher beim Führerschein). Das war der Einstieg zu den Schulungsunterlagen: online-Learning u. Buch. Alleine die Online-Präsentationen erfordern schon sehr viel Zeitaufwand. Die einzelnen Kapitel können beliebig oft wiederholt werden - das ist wie gesagt der Einstieg in die Materie. Sollte dann noch etwas unklar sein, kann man sich im Buch/Internet schlau machen. ...und immer schön wiederholen. Zwischendurch die App „trainieren“. Man merkt relativ schnell, dass man einen tieferen Einblick in die verschiedenen Themen erlangt. Wir haben uns gegenseitig abgefragt und versucht zu erklären, wenn was nicht klar war. Da merkt man sofort ob etwas verstanden ist oder nicht.
Noch etwas: Lass Dich nicht durch die schiere Menge an Lernstoff demotivieren. Seibt widmet am Ende seines Buches ein Kapitel den Lerntechniken. Das hilft den Stoff in „verdauliche“ Portionen einzuteilen und zu bewältigen.
Im Kurs in der Jagdschule wird zwar vieles wiederholt. Ich behaupte aber, dass ohne Vorkenntnisse keine Aussicht auf Erfolg besteht. In den letzten drei Tagen vor der Prüfung werden verstärkt Prüfungssituationen simuliert. Das war der „Feinschliff“. Damit ist man schon gut für die Prüfung gerüstet.
Die 14 Tage vergehen wie im Flug. Es werden ja auch Waffenhandhabung, Schießen, Hochsitzbau etc. durchgenommen.
Ein Kandidat kam bei uns mit Null Vorkenntnissen angereist. Ist auch prompt durchgefallen. Mit nur mal 14 Tagen Schulbank drücken ist es definitiv nicht getan.
Fazit: Als Alternative zur traditionellen Ausbildung durchaus geeignet (...heute um so mehr vor dem Hintergrund der Corona Krise) . Die Lehrer und auch der „Meister“ waren sehr kompetent. Man muss sich aber auch darüber im Klaren sein, dass nach bestandener Prüfung das Lernen erst richtig beginnt. Praxis ist halt durch nichts zu ersetzen. Sich vor der Prüfung bereits Gedanken über Waffenkauf, Laborierungen etc. zu machen, ist das Pferd von der falschen Seite her aufgesattelt. Mach zuerst den Schein, dann Anschluß suchen an einen Pächter, mitgehen und lernen. Der Rest kommt dann von alleine.
Viel Glück bei Deinem Projekt.